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Dorothee (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juli 2016 • 1-3 Tage • Stadt
Not worth the money II - zu Teuer für das Gebotene
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Wir haben das Envoy mit Bedacht als schönen Abschluss unserer USA-Rundreise über Boston-New York-Lancaster-Niagara Falls gebucht. Insbesondere haben wir uns auf die Dachterrasse mit Blick über den Hafen von Boston gefreut. Gebucht wurde ein Classic-room. Soweit der Plan. Jetzt die Wirklicheit: Schon die Anfahrt nahm uns den Atem: von außen konnte man verwuschelte, unordentliche Gardinen hinter den großen Fensterfronten sehen - das sollte unser sündhaft teures Design-Hotel sein? Oder waren wir vielleicht doch erst am Bahnhofs-Hotel angekommen? Nein, der Taxi-Faher hielt und ließ und raus - nachdem er eine Riesen-Schleife fahren musste, denn: dirket neben dem Envoy wird aktuell gebaut und er konnte nicht vor dem Eingang parken. Die Rezeptionistinnen waren nur bedingt-freundlich und -hilfreich, sehr junge Damen, deren Service-Mentalität ebenso knapp bestückt war, wie die billig wirkenden Etui-Kleider, in die man sie gesteckt hatte. Von einem Hotel dieser Preisklasse hätte ich mir mehr Hilfsbereitschaft erwartet. Der Zimmer Check-in wurde punktum auf 15.00 Uhr gesetzt - die Reinigungs-Kraft klopfte jedoch am anderen Morgen bereits um 9.00 Uhr zum ersten mal an die Tür, obwohl Check-out-time großzügig auf 12.00 Uhr angesetzt war. Die Lobby zwar modern gestaltet, aber lieblos sich selbst belassen und nicht halb so eindrucksvoll, wie auf den Fotos, die Sitz-Möbel waren wie in einem Backpacker-Hotel von den dort wartenden Hotel-Gästen überall hin gerück worden und niemand kümmerte sich in irgendeiner Form darum, die vom Desinger mit bedacht arrangierte Anordnung wider her zu stellen. Diesem Treiben, das dem einer Jugendherberge glich, war der schludrige, erste Eindruck geschuldet. Überhaupt ging es in diesem Hotel ziemlich hektisch zu, eher Bahnhofs-Atmosphäre als die eines durchaus teuren Design-Hotels. Da hat der Betreiber aber noch Nachbesserungs-Bedarf, um die Atmosphäre der anspruchsvollen Ausstattung anzupassen. Das Zimmer: man hat es kommen sehen - wir bekamen natürlich ein Zimmer mit Blick auf diese herrliche Baustelle. Da wir nur eine Nacht dort geblieben sind, haben wir daraus keine Welle gemacht, denn dank des Wochenendes war dort Abends dann auch kein Baubetrieb mehr, somit keine Lärm-Beeinträchtigung. Nur halt der Blick auf Rohbau-Geschosse. Das Zimmer war sehr großzügig, top-sauber und den Fotos entsprechend - die Werbung hat gehalten, was sie versprochen hat. Dennoch kein Wow-Effekt - vielleicht sind wir ja schon zuviel gewöhnt? Die Betten top-gemacht, aber ehrlich: ich habe schon bequemer geschlafen, trotz des Hyper-Aufwandes, den die um ihre Betten dort treiben. Man kann sich die Betten ja sogar für zu Hause im Internet nach bestellen - wer gerne tausende Dollar für das Marriot-Schlafsystem ausgeben möchte: nur zu! Eine Stoff-Tasche, mit der man dann brav Werbung für das Hotel läuft, war ebenfalls für 20 $ zu erwerben - oder ein Regenschirm für 50 $. Ganz ehrlich: ein Hotel dieser Preisklasse sollte eine Stoff-Tasche schon mal für lau hergeben. Und Schirme gegen eine Leih-Gebühr. Und 99 $ für einen Bademantel mit Werbe-Aufdruck kann ich mir auch sparen. Albern! Das sind aber halt die ärgerlichen besides dieses Hotels, das an sich echt schön gestaltet ist. Die große Enttäuschung war die Dach-Bar: als sich die Aufzug-Türen dort oben öffneten, dröhnte uns der Krach eines Düsen-Triebwerkes entgegen. Die dort versammelten Bar-Besucher brüllten sich über die lautstärkemäßig recht moderate Bar-Musik hinweg förmlich an. Eine Diskothek könnte nicht lauter sein, Oktoberfest in Boston! Wir haben's einfach nicht verstanden: ein Platz zum Chillen, um sich einen Coctail zu gönnen und die skyline von Bosten zu genießen - und ein Gebrüll wie in einem Football-Stadion. Völlig überfüllt und daher nicht mehr gemütlich. Die Theke stand "unter Wasser", da die beiden dort hantierenden Damen im kleinen Schwarzen mit viel Schwung die Drinks in Massenabfertigung zusammen rührten und ebenso schwungvoll servierten. Da ging wirklich jede Menge daneben - die Getränke-Karte musste man sich aus den Pfützen auf der Theke angeln und erst mal abtropfen lassen. Dass das dort der Normal-Zustand zu sein schein sah man allein schon daran, dass die Karten einlaminiert waren, damit sie nicht aufweichten. Die Drinks waren recht lieblos zusammen geschüttet und extra-ordinär teuer. Den Blick über den Bostoner Hafen konnte uns das nicht recht vermiesen, aber das Ganze gab einen wunderlichen Eindruck in die Welt der aufgetakelten, schönen und wohlhabenden Bostoner Yuppies, die sich dort tummelten und offensichtlich nach dem Partner fürs Leben zu suchen schienen. Am Ende des Drinks sehnten wir uns nach ohrenverträglicher Lautstärke und haben dieses krachende Inferno wieder verlassen. Überhaupt die Orga mit den Aufzügen: um zu verhindern, dass Unbefugte sich im Hotel herum trieben, musste man die Zimmer-Karte an einen Chip im Aufzug halten, erst dann konnte man das Wohn-Geschoss wählen - ansonsten landete man unweigerlich auf der Dachterrasse - oder wieder am Empfang. Das System hat äußerst schlecht funktioniert, ständig blockierten sich die Karten und man musste zurück zur Rezeption, damit die Karte wieder für die eigene Zimmer-Ebene freigeschaltet wurde. Das ist uns mehrfach passiert, dann hatten wir einfach keinen Nerv mehr darauf und haben uns auf unser Zimmer verkrümelt. Die Terrassenbesucher bekamen einen eigenen Aufzug zu Verfügung gestellt, was zu leichtem Chaos zwischen ihnen und den Hotelgästen führte. Schlecht geregelt. Und im Brand-Falle m.E.n. auch noch ein Sicherheits-Risiko. Alles in allem war meinem Empfinden nach der Preis für eine Übernachtung nicht angemessen und deutlich zu hoch! Die hochgelobten, überschwänglichen Bewertungen im Media-Bereich, der Four Diamond Award - entweder sind Amerikaner anspruchslos oder wir Europäer verwöhnt. Wie schon gesagt: das Konzept ist im Ansatz sehr gut - aber mit der Durchführung hapert es noch an einigen Ecken und Enden, um tatsächlich in der Oberlige mit spielen zu können.


Zimmer
  • Eher gut
  • +Geräumig +Sehr sauber +alles noch recht neu, daher wenig abgenutzt, gepflegt, hochwertige Materialien +/- keine Wow-Effekte bei der Innen-Einrichtung! Ein Fernseher auf einem Fahrrad-Gestell - wenn man sich das mal wegenkt, war das Zimmer stink-normal. -Ein Haartrockner? Mittlerweile Standard in jedem Hotel-Garni. -Ein Bügelbrett: ich lache mich tot! Habe ich Langeweile oder soll das Wellness für Arme darstellen?? -Duschzubehör? Nur noch Jugendherbergen stellen das nicht mehr zu Verfügung. -Ganz ehrlich: bei DEM Preis (und das in der günstigsten Zimmer-Kategorie!) hätte ich mir aber noch ein Schmankerl erwartet - und nicht die abgedrehte Preisliste für Stoff-Taschen, Regenschirme oder Bademäntel mit Werbeaufdruck des Hotels. -Und ewig brummt die Klima-Anlage im Zimmer - ob die Amerikaner das niemals im Leben geräuscharm hinkriegen werden??? +Ein Plus zum Schluss: WiFi funktioniert einwandfrei - und ist mal gratis beinhaltet.


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Die Dach-Terrasse: eine Zumutung! Zu laut, völlig überlaufen, liebloser und uninterssierter Service, Selbst-Abholer-Service an der überfluteten Bar, Yuppie-Treff der Bostoner Twens und Middle-Ager auf der Suche nach dem Partner fürs Leben sowie Bühne für Selbst-Darsteller - man kriegt was zu sehen, und erst recht was zu hören - aber chillig war das nicht. Wenn ich das nächste Mal Krach möchte, gehe ich zum Konzert von Aerosmith - das ist billiger. Essen waren wir nicht, dazu können wir also auch nichts sagen.


    Service
  • Eher schlecht
  • Mäßig! Die Damen am Empfang waren mäßig bemüht - nur soviel, wie unbedingt nötig. Semi-Freundlich, Massengeschäft eben. Auf Wunsch wurde uns ein Taxi zum Flughafen gerufen. Der nächste bitte. Die Damen an der Bar waren flott, aber die wahren Plantsch-Enten - eine solch unsägliche Wasser-Alkohol-sonstige Getränke-Schlacht findet sich bei uns normalerweise nur an Bier-Pilzen auf Musik-Festivals. Für die Sky-Lobby eines Design-Hotels war das absolut unpassend. Die Koffer-Jungs waren noch die nettesten im ganzen Hotel - die wollten ja auch ihr Trinkgeld haben. Ansonsten war man nach dem checkout Luft und nicht mehr von Interesse für das Personal. Schon mal über das Thema Multiplikatoren nachgedacht? Was gar nicht geht, sind die Park-Gebühren für ein Auto - da überlegt man sich vorher schon, lieber ohne anzureisen.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • +Gute Anbindung an den Flughafen Bosten - leider kein kostenfreier Hotel-Transfer: ein echtes NoGo, sowas gehört zum service eine hochpreisigen, Award-dotierten Hotels -Aktuell leider eine Riesen-Baustelle direkt neben dem Hotel +Schöner Blick auf einen Teil des Hafens und die Skyline von Boston +Man ist schnell, auch zu Fuß, in der Bostoner City, aber auch Metro-Haltestellen in der Nähe


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Der Fitness-Raum: naja. Ein paar Laufbänder, einige Kraft-Geräte - nur das Notwendigste und nicht wirklich gut konzipiert. Sieht so aus nach "wir mussten ja, aber Lust drauf haben wir nicht wirklich"! Aber sauber und mit Handtüchern und Wasserspendern bestückt.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1-3 Tage im Juli 2016
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Dorothee
    Alter:46-50
    Bewertungen:3