- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
The Landmark, im Besitz einer thailändischen Familie, könnte ein sehr gutes Hotel in London sein. Das ehemalige Regent Hotel ist verkehrsgünstig an der Marylebone Station gelegen, man gelangt trockenen Fußes zum Picadilly Circus oder zur Oxford Street. . Der Bahnhof vor der Haustür hat aber auch andere Vorteile: es gibt dort einen M&S-Only Food-Laden, einen sehr guten Kaffee- und Pastry-Laden (Paul) und unsere letzte Rettung: die Sports Bar. Denn das Buffet-Frühstück im Hotel ist für 28 Pfund schlicht eine Frechheit, sowohl was das Angebot als auch den komplett überforderten Service betrifft, ein besseres Frühstück bietet der Bahnhof für ca. 7 Pfund. In der Sports Bar gibt es auch W-Lan, da spart man also beim Frühstück nicht nur 20 Pfund fürs Buffett, sondern gleich auch noch 14 Pfund für den Wi-Fi-Anschluss im Hotel. Das morgendliche Schwimmen im ca. 28 Grad warmen Hotelpool kann man sich für 15 $ pro Person eigentlich auch verkneifen, der Fitnessraum ist ebenfalls ein Witz. Das Hotel selbst ist wunderschön! Im viktorianischen Stil erbaut, besticht es zur Marylebone Station hin mit einer gemütlichen Kaminhalle. Im Mittelpunkt des Hotels liegt ein riesiger Lichthof, in dem früher die Pferdekutschen entladen wurden. Jetzt liegt dort das unsägliche Restaurant Wintergarten, wo man besagtes Frühstücksbüffet nicht ausprobieren muss. Das Essen selbst ist okay, aber preislich nicht angemessen, so richtig kuschelig kann es in dieser riesigen Halle einfach nicht werden. Mit einem guten Hotelmanagement könnte dieses Hotel zu einem der besten Hotels Londons werden. Denn die Hardware ist vorhanden. Zimmer, Lage und Ausstattung sind hervorragend, auch der Poolbereich ist prima. Vielleicht ist dieses Hotel ja auf die Mehrheit der Gäste, die vorwiegend aus dem arabischen Raum und Indien zu kommen scheinen, zugeschnitten. Für deutschen Geschmack ist das Personal nicht genaug auf Zack und die Nebenkosten riechen ein bisschen nach übler Abzocke. Wer sich darauf einstellt, kann einen tollen Urlaub verbringen, der Sports Bar sei Dank.
Die Zimmer (ja, Plural) sind für Londoner Verhältnisse relativ groß und sehen auf den ersten Blick gut aus. Ein riesiges Marmorbadezimmer mit Dusche, Badewanne und Doppelwaschtisch erfreuen ebenso wie ein separates WC. Eine kleine Diele bietet genügend Platz für Handtaschen, Schuhe, Koffer und einen geräumigen Kleiderschrank. Die Zimmer sind geschmackvoll mit Holzmöbeln eingerichtet. Die Stühle allerdings sind wackelig und durchgesessen, in einem Zimmer war die Tischplatte kaputt, in dem zweiten Zimmer gab es zu den zwei Sesseln keinen extra Tisch, was sehr störend war, wenn man mal etwas im Zimmer zu sich nehmen wollte. Zunächst erhielten wir eine kleine Suite. Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt und die Schränke eingeräumt hatten, wollten wir uns ein wenig auf dem Bett ausruhen. Allerdings war die Beleuchtung des Zimmers nicht am Bett an oder auszuschalten, sondern nur durch die Hauptschalter in der Diele oder im Wohnzimmer. Das bedeutete, dass man erst quer über das Bett, quer durch das Schlafzimmer laufen musste, um das Licht an oder auszuschalten, nicht nur am Bett sondern auch im Bad. Auf unseren Hilferuf wurde uns ein Elektriker geschickt, der den "Schaden" auch nicht beheben konnte. Der darauf hin gerufene Manager war ebenso hilflos (eine solche Beschwerde hatten wir noch nie) und bot uns ein anderes Zimmer an. Also zogen wir um.
Im Hotel gibt es zwei Restaurants. Theoretisch. Das Restaurant im Keller mit Bar war - wann imnmer wir dort einmal essen wollten - geschlossen. Leider ohne Vorwarnung, so dass man außer in der Sports Bar gegenüber in der Umgebung nichts mehr zu essen bekommen hat. Einmal haben wir sogar vorab gefragt, ob es offen sei, der Mitarbeiter schaute in eine Liste und bestätigte, doch es sei geöffnet. Wir haben Silvester im Wintergarten gegessen, das war für den Anlass preislich und qualitativ okay. Nur der Service war komplett überfordert.
O doch, das Personal ist freundlich. Jedenfalls lächelt es unentwegt. Fremdsprachenkenntnisse sind überhaupt nicht vorhanden, ebenso fehlt es an der Vorstellung, dass nicht jeder Gast so schnell Englisch versteht, wie das Personal in den merkwürdigsten Akzenten spricht. Beispiel für eine Konversation mit der Reception per Telefon: "Excuse me, Mme, do you change Euro to Pound?" "I don't understand, what you are trying to tell me", antwortete die Receptionistin. "I want to change!" "What?" "Do you change money?" "Oh money, yes, sure." Nicht mitgeteilt wurde allerdings, dass man pro Tag nur 200 Euro im Hotel tauschen kann, das erfuhren wir erst unten an der Reception. Das Nichtvererstehen unseres - zugegeben ein wenig amerikanisch gefärbten Englisches führte nach einigen Tagen zu der verzweifelten Frage, ob wir denn Kisuaheli sprechen würden. Man bittet den Room Service, die Minibar mit drei Tonic Watern aufzuladen, sie liefern eine Flasche Soda und eine Cola. Alkoholische Getränke gibt es in der Minibar gar nicht. Mehrmals kamen wir nach 16.00 Uhr zurück in unser Zimmer und es war nocht nicht gemacht. Daraufhin schalteten wir den "Do not disturb" Knopf wieder an, um ein Nickerchen zu machen, um Minuten später durch einen Anruf geweckt zu werden, wann man denn nun endlich das Zimmer reinigen könne. Und nein, der "Do not disturb-Knopf" war immer ausgeschaltet, wenn wir das Zimmer verließen, auch wenn die Zimmermädchen das Gegenteil behaupteten. Die Lampe in der Diele war eine Woche lang kaputt, obwohl wir das Housekeeping gebeten hatten, die Birne zu erneuern. Wir hatten das Housekeeping auch telefonisch gebeten, den herabfallenden Vorhang zu befestigen. Daraufhin kam ein Haustechniker und befestigte das Ding, zwei Stunden später hing der Vorhang wieder auf halb acht. Die Zimmerreinigung war mangelhaft, in der Toilette mussten wir selbst Blut- und Kotflecken irgendeines Vorgängers von der Wand entfernen. Ekelig! Besonders beeindruckend waren die Leistungen der Portiers. Es liegen im Hotel keine Informationen für Touristen aus. Das Buchen einer Stadtrundfahrt ist so ziemlich das einzige, was klappte. (Vielleicht sind die Herren besser im Beschaffen von Damen?). Die Frage nach der Neujahrsparade sowie nach abgesperrten Verkehrtsverbindungen löste komplette Konfusion aus, die späteren Erklärungen wurden nur halb verständlich vorgebracht, irgendwelche Empfehlungen, wo man am besten hingehen sollte und wie dort hinzukommen sei, konnten nicht gegeben werden. Ebenso verhielt es sich bei der Nachfrage nach geöffneten Märkten an Neujahr und dem darauffolgenden Sonntag. Wir hatten also Standard-Touristenfragen, auf die man ganz offensichtlich nicht vorbereitet war. Insgesamt ist uns aufgefallen, das das Hauptproblem des Hotels mangelnde Kommunikation zwischen den einzelnen Bereichen war.
Neben der U-Bahnstation bietet die Marylebone Station auch Anschluss an das Bahnnetz, es gehen Züge Richtung Süden. Rund um das Hotel verkehren diverse Busse, die z.B. zu Harrods oder zum Camden Market fahren, wir haben sehr witzige Busfahrten ins Blaue unternommen und dabei mehr gesehen als bei jeder Stadtrundfahrt. Tipp: Unbedingt eine Travelcard vorher im internet kaufen, das ist billiger und einfacher als jedesmal ein Bus- oder U-Bahnticket zu lösen.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Der Fitnessraum im Spa ist ein Witz, einige Geräte waren kaputt. Im Spa erhält man für seine 15 Pfund einen Bademantel und Badelatschen, ob man das nun braucht oder nicht. Allerdings liegen abends rund 30 benutze Bademäntel und Handtücher und Latschen in der Damenumkleide auf der Erde, draußen sitzen Mitarbeiter am Tresen und langweilen sich. Schlecht geführt. Die gebuchten Massagen allerdings waren hervorragend. Leider hat uns niemand mitgeteilt, dass die Massagen 24 Stunden vorher abgesagt werden müssen, ansonsten wird die Kreditkarte belastet.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Januar 2011 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Monika |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 7 |