- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
- Zustand des HotelsEher schlecht
Das 4 Sterne Ayurveda Hotel The Privilege in Wadduwa Es sollte mein erster Kontakt mit dem Land sein. Leider wurde ich trotz der Freundlichkeit der Menschen enttäuscht. Fangen wir beim Betreten der Anlage an. Ein kleines, unscheinbares Schild weist auf das Hotel hin. Links an der Grundstücksmauer ragen ein paar Kreuze aus dem Boden. Vor der Grundstücksmauer macht das Gelände einen verwahrlosten Eindruck. Das Eingangstor zeigt arge Rostschäden und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es auseinander fällt. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. Der Empfang war freundlich, ein Glas mit frisch gepressten Saft wurde gereicht. In der Lobby, wenn man den nach zwei Seiten offenen Bereich so nennen darf, standen antike Möbel deren Polsterung man das Alter deutlich ansah. Eine Infotafel, die über wichtige Dinge informiert, so kenne ich das aus anderen Hotels, war nirgendwo zu entdecken. Ein Einchecken, wie in anderen Hotels üblich, erfolgte nicht. Welcher Grund hierfür vorliegt, ist nicht ersichtlich. Hier kann man nur Vermutungen anstellen, die aber nicht weiter erörtert werden sollen. Danach bezog ich das Deluxe-Zimmer. Erster Eindruck - sauber und ausreichend. Beim näheren Hinsehen zeigten sich einige Nachlässigkeiten. Die Ritzen einiger Fenster waren notdürftig mit Silikon abgedichtet. Bei anderen Fenstern gab es Ritzen von bis zu 5 mm. Ein gutes Einfallstor für Insekten aller Art. Eine Klimaanlage sorgte im Raum für eine erträgliche Temperatur und lief, wenn man den Schlüsselschalter in die dafür vorgesehene Fassung steckte. Kleines Manko – nicht alle Beleuchtungen funktionierten. Ein Wechsel der defekten Lampen wäre dringend notwendig. Zumindest auf der Treppe die nach außen führte. Aufgrund der schlechten Sichtbarkeit habe ich die erste Stufe nicht erkannt und bin gestrauchelt. Folge – Abschürfungen am linken Arm. Man nennt das wohl Lebensrisiko! Der Ayurveda – Arzt, ein jüngerer Mann, war sehr freundlich und nahm sich für die Untersuchung ausreichend Zeit. Einziges Problem – er verstand kein deutsch und damit war eine Kommunikation erschwert. Die Masseure waren alle sehr nett und führten die vom Arzt angewiesenen Massagen aus. Gleiches gilt für die Küche, deren Speisen auf die Ayurvedakur abgestimmt waren. Das Essen war vornehmlich vegetarisch und gut verträglich. Frisch gepresste Säfte und Obst rundeten den täglichen Speiseplan ab. Nach den Massagen, die über den Tag verteilt waren, konnte man auf den Liegen ausruhen oder im Pool einige Runden schwimmen. Ein Baden im Meer war aufgrund des vorhandenen Wellenganges nicht zu empfehlen. Um an den Strand zu gelangen musste man den Zaun überqueren, da das Zauntor mit Seilstücken zugebunden war. Der Grund hierfür war nicht zu erfahren. Zum Nachmittag wurde Tee und etwas Gebäck gereicht. Nach dem Abendessen wurde es ruhig und es waren keine Aktivitäten für die Gäste vorhanden. Auf Anfrage beim Management gab es unterschiedliche Ansichten zwischen Hotelbetreiber und den Gästen. Im Urlaub möchte man schon etwas über das Land erfahren. Hier gibt es großen Handlungsbedarf. Also zogen sich die Gäste gegen 20 Uhr auf ihre Zimmer zurück. Ein vorhandener Fernseher ermöglichte den Empfang regionaler Programme. Programme auf deutsch suchte man vergeblich. Zumindest die Deutsche Welle sollte dort zu empfangen sein. Das WLAN funktionierte mit unterschiedlicher Qualität und wurde nur auf Anfrage eingeschaltet. Die Reichweite beschränkte sich auf maximal 5 bis 8 Meter und würde sich erhöhen, wenn die Antennen des Routers anders ausgerichtet wären bzw. durch bessere ersetzt würden. Aber dem Hotelbetreiber fehlte diesbezüglich das Fachwissen und er war beratungsresistent. Zum späten Abend, nach der Abendtoilette, gab es dann den ersten Kontakt mit einem braunen Insekt. Man nennt sie in Deutschland Kakerlake. Das Management wurde am nächsten Tag informiert. Der Zimmer Service hinterließ eine Sprayflasche mit hochgiftigem Inhalt, der den Insekten den Garaus machen sollte. Das Hotelmanagement versuchte diese Angelegenheit herunter zu spielen und stellte das als Einzelfall dar. Es soll sich bisher noch niemand beschwert haben. Ein anderer Gast, der das mitbekam sah diese Angelegenheit als landestypisch an und man müsste sich damit abfinden. So hat jeder seine individuelle Sichtweise. Ich, für meinen Teil, wollte keinen nächtlichen Gast wohlmöglich im Gepäck mitschleppen. Doch schon am nächsten Abend liefen drei Exemplare dieser Gattung in meinem Zimmer herum. Mit dem Spray wurden sie ins Jenseits befördert. Ein Gespräch mit dem Hotelbetreiber, der gleichzeitig auch Manager ist, wurde geführt. Für einen Tagespreis von 130 € ist das ein no go. Zumal auch das Drumherum nicht dem Preis entsprach. Ganz nebenbei liefen die Ameisen, die die Fensterritzen problemlos passieren konnten, im Zimmer umher. Einige nahmen das Bett in Augenschein und bezahlten diese Neugier mit ihrem Leben. Die Kritik an fehlenden Aktivitäten zum Abend verfehlte nicht ihre Wirkung. Es wurde ad hoc ein Musiker beauftragt, der zum Abendessen aufspielte. Und –oh Wunder - ein Ausflug in die nahe gelegene Stadt für den nächsten Tag organisiert. Ich hatte den Eindruck, dass der Hotelbetreiber seine Pflichten, die in der Reisebeschreibung festgehalten waren, nicht so genau nahm. Die nächste Nacht verbrachte ich mit Beleuchtung, um weitere nächtliche „Gäste“ rechtzeitig zu erkennen. Der Erholungswert war dahin. Um dieses Fiasko nicht noch weiter erleben zu müssen, habe ich ein anderes Hotel gewünscht. Ein intensiver Mailverkehr mit dem Reiseveranstalter begann und eine telefonische Zusage für ein anderes Hotel wurde gegeben. Allerdings wollte man zuerst eine Nachzahlung für den Wechsel erwirken. Eine Frechheit, die ich abgelehnt habe. Aber man kann es ja probieren! Vielleicht zahlt der Kunde ja noch oben drauf. Kein gutes Geschäftsgebaren, das FIT Reisen hier vermittelte. Das Verlassen des Hotels vollzog sich recht zügig. Wobei jetzt ein Einchecken mit Auschecken in einem Rutsch vorgenommen wurde. Eine eigenartige Verfahrensweise! Das neue Hotel Aida in Bentota unterschied sich gewaltig vom Privilege und war vom Preis noch günstiger. Aus meiner Sicht gebe ich dem Privilege keine Empfehlung. Wer sich auf dem Gelände genauer umschaut, sieht die vielen Unzulänglichkeiten. Einige Wohneinheiten sind nicht bewohnbar und sehen heruntergekommen aus. Vielleicht entwickeln sich dort die „nächtlichen Gäste“. In anderen Hotels sieht man Blumen und gepflegte Anlagen. Im Privilege sah es eher spartanisch aus. Eine Möglichkeit sich am Abend draußen zum Smalltalk hinzusetzen fehlte gänzlich. Ein paar Stühle und Tische standen etwas abseits unter einem Holzpavillion und boten ca. acht Leuten Platz. Hier konnte man seinen 4-Uhr-Tee einnehmen. Einziger Vorteil des Privilege – die Ruhe durch die abgelegene Lage. Und die vier Sterne, die im Internet zu sehen sind, muss sich dieses Hotel noch verdienen. Später war durch einen Einheimischen zu erfahren, dass der Betreiber für seine „Sparsamkeit“ bekannt sei. Während andere Hotelbetreiber an einem guten Image arbeiten, beschränkt man sich im Privilege auf das Notwendigste. Das dürfte für den Tourismus nicht unbedingt eine Empfehlung sein! Schade! Eigentlich könnte man aus dem Hotel etwas machen, wenn man kontinuierlich die Werterhaltung im Auge behält. So gesehen gibt es dort noch viel zu tun, um eine Reise nach Sri Lanka in guter Erinnerung zu behalten. Vielleicht schaut sich mal der Reiseanbieter FIT Reisen das Hotel vor Ort an und zieht seine eigenen Schlüsse. Ich möchte in keinem Fall als Nörgler auftreten. Aber ich habe andere Hotels erlebt. Über Kleinigkeiten schaut man dezent hinweg. Das Haar in der Suppe findet man überall. Doch hier stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut nicht. Und für fast zweitausend Euro bei acht Übernachtungen darf man mehr erwarten. Oder ist dieser Gedanke so abwegig?
- ZimmergrößeEher gut
- SauberkeitEher gut
- Ausstattung des ZimmersEher gut
- Atmosphäre & EinrichtungEher schlecht
- Sauberkeit im Restaurant & am TischGut
- EssensauswahlEher gut
- GeschmackEher gut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Eher schlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftGut
- Rezeption, Check-in & Check-outSchlecht
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungEher schlecht
- Restaurants & Bars in der NäheSchlecht
- FreizeitangebotSchlecht
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
- Zustand & Qualität des PoolsEher gut
- Lage für SehenswürdigkeitenEher schlecht
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2014 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Wolfgang |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 2 |