TMK Hotel Flora Park

Das Hotel liegt weit vom Strand, mindestens 10 Min. zu Fuß. Am dortigen Sandstrand angekommen, gibt es eine zum Haus gehörende Strandbar. Im Winter hat diese zu, aber wenn es die Temperatur gerade einmal zuläßt, kann man die dort vorhandenen Liegestühle wenigstens nutzen. Leider hat man selbst jetzt keine Ruhe vor den lästigen Verkäufern mit Touristenramsch, die leider überall unterwegs sind. An der Hotel-Strandbar beginnt der großzügig angelegte 6-spurige Ufer-Boulevard, der sich bis zum großen Yachthafen hinzieht, etwas 1,5 bis 2 km. Es gibt aber leider kaum Einkehrmöglichkeiten zu einer Kaffeepause und die Strandhütten haben im Winter natürlich alle geschlossen. Man kann meerseitig die Palmenallee auf dem Fußgängerweg entlang schlendern. Dabei kann man auch säckeweise hingekippten Müll und viele wilde Katzen sehen. Das beste ist noch der Blick auf das Meer. Die Zimmer im Hotel liegen ruhig. Leider schlagen die Türen zuweilen sehr laut zu und die zu laut eingestellten Fernseher manch anderer Gäste sind hörbar. Vom Eingangsbereich, über den Speisesaal bis zu den Zimmern sind die Einrichtungsgegenstände sichtlich abgenutzt. Die Armaturen im Badezimmer sind schwergängig und zumTeil nich funktionstüchtig. Die öffentlichen Toiletten hinter der Rezeption werden trotz der üblichen Reinigungsliste, die stündlich (!) abgezeichnet wird, nicht wirklich sauber gehalten. Dem Thema Sauberkeit wird augenscheinlich in ganz Tunesien und auch in den anderen Hotels nirgends hohe Aufmerksamkeit oder gar "Detailverleibtheit" gewidmet. In den doch recht kalten und auch regnerischen Januartagen gab es außer dem Zimmer nur die zugige Eingangshalle (mit Winterjackenplicht!) oder die Bar als Aufenthaltsorte. Dazu in allen öffentlichen Bereichen laute Musik. Das Hallenbad hat den Namen nicht verdient, da viel zu klein. Es ist eher ein Planschbecken. Leider wird man täglich von einer Mitarbeiterin des dort angesiedelten "Wellness" - Bereiches darauf angesprochen, doch endlich einmal eines der Angebote zu nutzen. Der Weg zu den Zimmern führt leider zwingend direkt dort vorbei. Das Essen ist größtenteils dem internationalen Geschmack angepasst, aber durchaus genießbar und schmackhaft. Das Speisenangebot ähndelt sich jeden Tag, Außergewöhnliches ist nicht zu erwarten. Im Januar waren hauptsächlich englische Gäste im Haus, gefolgt von wenigen Franzosen und einigen Deutschen. Von den Deutschen und den Engländern hörte ich viel Unzufriedenheit heraus, gerade auch weil Langzeitgäste nicht wissen, wie sie über Wochen hinweg den Tag gestalten sollen. Auch nicht wenige arabische Gäste sind anzutreffen. Letztere zeigen zum Teil im Speisesaal schon fragwürdige Verhaltensweisen. Das Rezeptionspersonal spricht auch deutsch, ist je nach Situation auch ausreichend freundlich, dann wieder kurz angebunden. Viel verlangen darf man eben nicht. Der Urlaubsort Yasmine, etwas mehr als 10 km von Hammamet-Zentrum entfernt, wirkte im Winter sehr verlassen und langweilig. An schlechten Tagen konnte man dort kaum etwas unternehmen und auch sonst hat es sich schnell erschöpft. Mit dem Bus einmal nach Hammamet und Nabeul, am besten an einem Tag, dann hat es sich erledigt. Die öffentlichen Busse dort hin fahren zwar einigermaßen regelmäßig und billig, sind aber selbst zur absoluten Nebenzeit zum Teil schon überfüllt. Insgesamt hat man in Tunesien den Eindruck, daß sich in den letzten 30 Jahren nichts nach vorne bewegt hat. Gerade auch die touristische Infrastruktur ist im Vergleich zu den direkten Konkurrenzländern nicht mehr wettbewerbsfähig. Die zum Teil minimal günstigeren Preise können das nicht ausgleichen. In der Gesamtbetrachtung erhalten Hotel, Urlaubsort und das Reiseland Tunesien deshalb keine Empehlung.

Beliebte Aktivitäten

• Strand