Villa Dafne

Ein ländlich gelegenes, kleines, familiäres Hotel, mit 25 Zimmern und 5 Appartements. Das Hotel liegt inmitten einer Hügellandschaft mit Feldern und kleineren Nebenhöfen. Die gesamte Anlage ist sauber und gepflegt. Die Zimmer sind identisch mit den Bildern im Prospekt. Angeboten werden die Zimmer mit Frühstück oder mit Halbpension. Während unseres Aufenthaltes waren noch Gäste aus Italien, Holland, England und Deutschland im Hotel. Alle Gäste waren eher älter. Das Hotel ist in erster Linie nur für Gäste, die Ruhe suchen. Unsere Reisezeit war für dieses Hotel mit Sicherheit ungünstig gewählt. Die Felder waren abgeerntet, wodurch die Umgebung eher trostlos wirkte. Auch als Ausgangspunkt für Erkundungsausflüge ist das Hotel nur bedingt empfehlenswert, da die Entfernungen zu groß sind, und längere Fahrten nur auf den Autobahnen zu empfehlen sind. Für Fahrradtouristen oder Wanderer ist das Hotel mit Sicherheit ein lohnendes Ziel, da man fern von jedem Massentourismus ist. Da die eigentlichen Ausflugsziele fast ausschließlich in Küstennähe liegen, würden wir in Zukunft eher ein Hotel am Meer wählen.

Unser Zimmer war sehr nett eingerichtet. Es gab neben Bett, Tisch und Schrank einen Kühlschrank und einen Fernseher mit 2 einigermaßenen italienischen Kanälen. Ansonsten war der Empfang gestört. Im Badezimmer gab es neben WC und Bidet eine Badewanne mit Duschvorrichtung. Allerdings fehlte in unserem Zimmer ein Duschvorhang, sodass es zu regelmäßigen Überschwemmungen im Bad kam. Diese hielten sich aber in Grenzen, da der Duschkopf so verkalkt war, dass nur ein Rinnsal aus der Dusche kam. Am Waschbecken fehlte ein Perlator. Dadurch spritzte das Wasser etwas unkontrolliert. Desweiteren blieb nach ein paar Tagen die Toilettenspülung hängen, da der Schwimmer total verkalkt war. Obwohl oder gerade weil das Bad ansonsten gut gereinigt war, waren wir erstaunt, dass diese Mängel vorlagen, da alles sehr leicht hätte beseitigt werden können. Zum Zimmer gehörte auch noch ein kleiner Balkon mit Blick über die Felder des Gutes. Problematisch war aber, dass in unmittelbarer Nähe zwei Höfe waren auf denen Hunde nachts durchgehend bis zu 4 Stunden gebellt haben. Das war auf die Dauer sehr nervtötend und störend. Selbst bei geschlossenen Fenstern waren die Hunde deutlich hörbar.

Im Bereich Gastronomie können wir leider nur 3 Sonnen vergeben, weil wir doch eher enttäuscht wurden. Wir hatten unseren Aufenthalt mit Halbpension gebucht und uns auf die angekündigte, landestypische Küche gefreut. Das Frühstück bekamen wir als Buffet. Dabei war die Auswahl zwar sehr eingeschränkt, aber soweit in Ordnung. Wir bekamen jeden Tag eine Platte mit einer Sorte Schinken, eine Platte Käse, eine Marmelade, Brot, Süßwaren, Obst, Zwei Säfte, einen Krug Wasser, Kaffee, Tee, und Milch. Zweimal gab es noch frische Eier. Es war wenig Abwechslung aber in Ordnung. Unsere Kritik bezieht sich eher auf das Abendessen in Menüform. Leider sah unser Abendessen tatsächlich jeden Abend beinahe gleich aus. Auf den Tischen standen immer ein Krug Rotwein und ein Krug Wasser. Andere Getränke konnten bestellt werden. Dann kam die Vorspeise, beginnend mit Brot, danach Oliven, eingelegte Tomaten oder Austernpilze, etwas Käse Auberginengemüse, abwechseln warm oder kalt und entweder Omelett oder Bruscetta. Leider waren die eingelegten Speisen viel zu sauer. Auch, dass die einzelnen Bestandteile alle nacheinander auf den Tisch kamen, war dem Genuss des Essens eher abträglich. Da sowieso nur maximal 10 Gäste am Abend da waren, hätten wir einen bereits fertigen Teller aus der Küche besser gefunden. Nach der Vorspeise kam entweder Pasta oder Suppe. Die Paste war in Ordnung, die Suppen für unseren Geschmack zuwenig gewürzt und daher geschmacksneutral. Die Hauptkritjk bezieht sich aber auf den Hauptgang. Hier gab es jeden Abend ein Stück Fleisch. Als Beilage wurde täglich Tomatensalat gereicht. Bis auf einen Abend, war das Fleisch allerdings nicht genießbar (trocken und zäh ) und mir tat das Tier leid, das dafür sterben musste. Die Nachspeise waren landestypische Süßwaren. Danach gab es noch Melone oder eine Obstschale. Wenn man die Speisenabfolge liest, könnte man überrascht sein über die Kritik, aber wenn sie jeden Abend das gleiche Essen bekommen, verlieren sie irgendwann den Appetit. Mein Vorschlag wäre, keine Halbpension zu buchen, sondern lieber einige Male woanders zu essen.

Da wir jeden Morgen das Hotel verlassen haben, und erst zum Abendessen zurückkamen, können wir über den Service nur soviel sagen: die Angestellten sind freundlich. Leider sprechen zuwenige wenigstens Englisch, aber mit etwas gutem Willen verstanden wir uns ausreichend. Wir bekamen jeden Tag frische Handtücher auf das Zimmer. Ansonsten haben wir das Personal nur bei den Mahlzeiten zu Gesicht bekommen. Sehr positiv ist uns aufgefallen, dass wir bei unserer Ankunft gegen 23.00 Uhr noch ein kleines Abendessen auf dem Zimmer vorfanden. Das empfanden wir als sehr aufmerksam.

Wie schon erwähnt, liegt das Hotel im ländlichen Raum, rund 60 Kilometer südöstlich von Palermo und etwa 4 km von der nächsten Stadt ( Alia ) entfernt. Dort findet man eine Post, einen Bankautomaten, einen kleinen Supermarkt und ein paar Kneipen. Ansonsten ist man im Hotel eigentlich auf ein Auto angewiesen. Wir haben das Hotel als Ausgangspunkt für Tagesausflüge genutzt. Allerdings liegen alle Sehenswürdigkeiten der Insel in einem ziemlichen Abstand zum Hotel und die Straßenverhältnisse auf Sizilien sind abseits der Autobahnen eher abenteuerlich.

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