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Thomas (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Oktober 2012 • 2 Wochen • Sonstige
Sehr ruhig, sehr sizilianisch, leider viele Mängel
2,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Um mehr Objektivität in die Bewertung zu bringen, habe ich sie etwas ausführlicher gehalten, denn das, was uns nicht gefallen hat, stellt für jemand anderes vielleicht gar kein Problem dar. Die Villa Dafne gehört zur Rubrik „agriturismo“, was ungefähr so viel heißt, wie Urlaub auf dem Bauernhof. Das wiederum sollte man aber nicht mit Deutschland vergleichen, denn bis auf einige Katzen und einen Hund finden sich in und um die Villa Dafne herum keine weiteren Tiere. Das Hotel besteht aus mehreren Gebäudeteilen, die Zimmer befinden ebenerdig und in der ersten Etage. Der gesamte Komplex ist relativ großzügig gestaltet und man hat von verschiedenen Stellen einen schönen Blick über die Landschaft, da die Villa Dafne etwas erhöht liegt. Es gibt eine Rezeption, die nur schwer als solche zu erkennen ist und die man erstmal irgendwie finden muß, wenn man angereist ist. In der Regel geht es im Hotel sehr ruhig zu. Turbulenter wird es am Wochenende, wenn zwei bis drei Reisebusse mit Italienern anreisen. Was dort veranstaltet wird, haben wir nicht genau herausfinden können. Es macht den Eindruck einer Kaffeefahrt. Die Veranstaltung beginnt am Vormittag und wird danach auf ein Nachbargrundstück, offensichtlich auch zur Villa Dafne gehörend, verlegt. Die Veranstaltung ist zwar nicht zu überhören, es hält sich aber alles in Grenzen. Es empfielt sich, sollte man an so einem Tag in der Villa Dafne Mittag oder Abendbrot essen wollen, sich anzumelden. Das haben wir auch einmal getan und haben mit etwa 100 Italienern Mittag gegessen. Wer so etwas schon einmal mitgemacht hat, wird mir beipflichten, daß die Einflugschneise eines Großflughafens dagegen eine wahre Ruheoase ist . Naja, Italiener reden nun mal gerne viel und auch laut. Letztendlich ist es bestimmt auch die Gruppendynamik, die es immer lauter werden läßt. Deswegen gibt es dafür natürlich keinen Punktabzug. Wenn man in anderen Ländern weilt, muß man halt mit gewissen Mentalitäten, die uns fremd erscheinen, rechnen. Für die Villa Dafne ist ein Mietwagen unentbehrlich. Es empfiehlt sich dazu aber unbedingt eine Versicherung, die keine Selbstbeteiligung enthält. In unserem Fall war das ein großes Glück, denn schon am ersten Tag im Hotel ist jemand gegen die hintere Stoßstange unseres Mietwagens gefahren. Das Auto stand auf dem Hotelparkplatz und wir waren an dem Abend die einzigen Gäste. Logische Schlußfolgerung, es kann also nur ein Angestellter gewesen sein. Leider hat sich niemand gemeldet. Wir hatten unser Mietfahrzeug bereits in Deutschland bei TUI-Cars gemietet. Die in Sizilien für den Unfall abgebuchte Kaution wurde nach Einreichung der Unterlagen recht zügig von TUI-Cars erstattet, so wie es die Vertragsbedingungen vorsehen. Wichtig ist eine solche Versicherung ohne Selbstbeteiligung schon deshalb, weil die Sizilianer nicht so ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Auto haben, wie die Deutschen. Autos ohne Beulen und Dellen wird man kaum sehen. Es wird sehr zügig gefahren, in der Region der Villa Dafne herrscht aber recht wenig Fahrzeugverkehr. Vorsicht ist aber geboten, es gibt massig kleine und große Schlaglöcher, der Asphalt ist oft plötzlich über mehrere Meter unterbrochen. In der Regel sind diese Stellen mit Schildern versehen, die man auch beachten sollte, denn die machen Sinn. Geschwindigkeitsschilder hingegen finden eher weniger Beachtung, wobei ein paar große Straßen mit automatischen Blitzern versehen sind. Das wird aber vorher angekündigt und man erkennt sie in der Regel gut an ihrem Aussehen, eine hohe metallene Stahlsäule. Wenn also ein Sizilianer vor Ihnen die angezeigte Geschwindigkeit auch tatsächlich einhält, ist Vorsicht geboten. Ich würde Fahranfängern nicht unbedingt empfehlen, dort selber Auto fahren zu wollen, zumindest nicht in größeren Städten. Sie werden gnadenlos links und rechts von kleinen Rollern überholt, auf Vorfahrtregeln sollte man sich nicht immer verlassen, meist fährt der, der zuerst da ist. Teilweise sind die Straßen oft auch eng und steil. Parkplätze in Ortschaften und Städten sind Mangelware. Es werden auch Strafzettel verteilt. Unser Fazit: Eine Weiterempfehlung bekommt die Villa Dafne von uns nicht. Es sind einfach zu viele Mängel und Unzulänglichkeiten. Wir finden aber, daß die Villa Dafne durchaus Potential hat, sich besser präsentieren zu können. Am Ende bleibt ein fader Nachgeschmack darüber, daß man sich dort als Katalogtourist aus dem Ausland etwas wie das fünfte Rad am Wagen vorkommt, denn offensichtlich scheint die Gewinnmarge bei den einheimischen Besuchern größer zu sein.


Zimmer
  • Schlecht
  • Zu den Zimmern können wir natürlich nur über das sprechen, was wir selbst bewohnt haben. In unserem Fall ein Ein-Zimmer-Appartment mit Bad und kleinem Balkon sowie einer schmalen Balustrade oberhalb des Zimmers, die über eine schmale Holztreppe zu erreichen ist und über zwei weitere Betten verfügte. Das Zimmer besteht aus dem Doppelbett, einem kleinen Tisch mit zwei Stühlen und einem großen Kleiderschrank. Dazu ein kleiner Kühlschrank, der im Katalog als Minibar deklariert ist, man muß ihn aber selber befüllen. Dazu gibt es einen Röhrenfernseher. Sofern man tagsüber unterwegs ist, mag diese zweckmäßige Ausstattung ausreichend sein, gemütlich ist sie aber auf keinen Fall. Das haben wir selber erleben müssen, als unsere Tochter mit Fieber zu tun hatte und wir tagsüber längere Zeit im Zimmer verbringen mußten. Es gibt einen großen Kleiderschrank, wo man sicher eine ganze Menge unterbringen kann. Dazu hatten wir in dem Kleiderschrank ganze drei Bügel, einer davon war so ein Drahtbügel, wie man ihn nach der Reinigung erhält. Es gibt einen fest montierten Fön im Bad, bei dem mittels Schlauch die Luft an die bewegliche Luftaustrittsdüse geleitet wird. Sicher sehr praktisch, aber ohne diesen Schlauch nutzlos. Dafür haben wir dann einen ganz normalen elektrischen Fön bekommen. Die Ablagen im Bad reichen kaum aus und der Duschkopf der Dusche dürfte sich hervorragend als Sprinkler an der Decke eignen, aber nicht zum Duschen, denn das Wasser spritzt überall hin, nur nicht dahin, wo man es hinhaben will. Früher oder später aber alles nur noch eine Farge der Übung. Die Toilettenspülung funktionierte nur sporadisch, was hieß, daß wir mit dem Buddeleimer unserer Tochter nachspülen mußten. Vom Personal gab es den Tipp, doch kräftig dagegen zu schlagen, dann würde die Spülung auch gehen. Hin und wieder funktionierte das sogar. Der Röhrenfernseher hatte seine besten Jahre auch schon hinter sich. Die Fernebdienungen gab es erst auf Nachfrage. Eine Doppelglasscheibe im oberen Bereich des Zimmers war beschädigt, die Zacken steckten noch im Rahmen, so daß dieses Kippfenster nicht geöffnet werden konnte, das Risiko einer Verletzung wäre zu hoch gewesen. Leider sind die Zimmer auch recht hellhörig


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Hier kann die Villa Dafne ganz gut punkten. Uns hat es all die Tage immer gut geschmeckt und wir sind auch immer satt geworden. Beginnen wir mit dem Frühstück. Aus Reisführern wissen wir, daß Sizilianer ihr Frühstück meist in einer kleinen Bar im Vorübergehen und das dann im Stehen einnehmen. Demzufolge hat Frühstück nicht solche Priorität wie bei uns. Es ist deshalb in der Villa Dafne ehr süß gehalten, also Kuchen, Kekse, Marmelade und ähnliches. Wurst und Käse kommen sehr selten zum Einsatz, Eier hatten wir in zehn Tagen einmal, Rührei gab es gar nicht und Weißbrot statt Brötchen. Das soll keine Kritik sein, so sind nun mal die Gepflogenheiten dort, aber wir wollen es nicht unerwähnt lassen. Der Kaffee ist allerdings sehr gut. Wir hatten Halbpension, die das schon erwähnte Frühstück und entweder Mittag oder Abendbrot enthielt. Wir hatten uns für das Abendbrot entschieden, haben aber auch viermal Mittag gegessen, da unsere kleine Tochter erkrankt war und wir keine großen Ausflüge machen konnten. Sowohl Mittag- als auch das Abendessen bestanden aus mehreren Gängen. U. a. Antipasti,Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise und Obstteller. Wie gesagt, geschmeckt hat es uns wirklich gut, aber leider wiederholte sich die Essensfolge immer wieder, zwar in anderen Varianten , aber es wiederholt sich eben. Das Mittagessen ähnelt auch sehr dem Abendbrot, man kann es aber auch in abgespeckter Version bekommen. Es gibt mittags und abends dazu jeweils eine Karaffe Wasser und eine Rotwein. Alles andere muß extra bestellt und bezahlt werden. Problematisch ist so eine Nachbestellung, da es keine Preisliste geschweige denn eine Speisekarte gibt. Man kauft also ein wenig die Katze im Sack. Wir haben also alles fein säuberlich notiert und am Tag der Abrechnung hatte die Chefin keinen blassen Schimmer, was wir nebenbei noch bestellt haben. Mit ihrer eigenen Zettelwirtschaft kam sie wohl nicht so richtig klar. Es gibt in der Nähe noch eine nette, hübsche Lokalität, eine Pizzeria. Die befindet sich etwa in zwanzig Minute Fußweg von der Villa Dafne entfernt. Sie ist äußerst schwer zu finden, da sie nicht ausgeschildert ist. Als Anhaltspunkt kann man sich die Mülltonnen auf der Verbindungsstraße von der Villa Dafne zur Landstraße merken. Dort einfach die Einfahrt nutzen. Auf dem Gelände links halten, denn das es ein Lokal ist sieht man immer noch nicht. Am hinteren Ende befindet sich dann der Eingang. Dort gibt es sehr leckeres Essen, besser als in der Villa Dafne, mit mehr Liebe zubereitet und angerichtet, die Preise sind angemessen.


    Service
  • Schlecht
  • Der Service läßt bei einigen Sachen etwas zu wünschen übrig. Die Reinigung der Zimmer erfolgt jeden Tag und die Handtücher werden auch ausreichend oft gewechselt. Im Großen und Ganzen sind die Zimmer auch sauber. Allerdings ist mir mal etwas unter das Bett gefallen und was ich da gesehen habe, kann man nicht unbedingt als sauber bezeichnen. Eine dicke Staubschicht zeugte davon, daß hier über Wochen immer drumherum gewischt wurde. Die Außenanlage wird auch in Schuß gehalten, wie wir allerdings finden, etwas lieblos, zumindest, was die Bepflanzung angeht. Die Rezeption ist sporadisch besetzt, was für die Verhältnisse auch völlig ausreichend ist, oft ist auch jemand in dem meist offenstehenden, daneben befindlichen Büro anzutreffen. Wie schon mehrmals erwähnt ist die Verständigung nicht ganz einfach, deutsch geht gar nicht, englisch gerade so. Es gibt eine Bedienung, die etwas deutsch spricht, die aber auch nicht jeden Tag anwesend ist. Am Tag unserer Anreise wurde uns recht wortlos unser Zimmer gezeigt und das war´s dann auch schon. Kein Wort darüber wann und wo die Mahlzeiten eingenommen werden können, wo was zu finden ist oder an wen man sich wenden kann, wenn es Probleme gibt. In der Regel findet man in Hotels ja Broschüren vor, die eben jene Hinweise enthalten. Hier in der Villa Dafne allerdings Fehlanzeige. Weder Hinweise auf Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Hotelangebote , Hinweise für Notfälle, Ansprechpartner usw.. Man ist also auf sich allein gestellt und muß sehen, wie man klar kommt. Mit etwas Glück findet man auch den Speiseraum, wo die Mahlzeiten serviert werden. Das Personal ist freundlich und reagiert auf Wünsche, sofern man sich verständlich machen kann. Die Reaktion auf Mängel ist dann doch schon etwas verzögerter.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Lage und Umgebung: Meine Familie und ich gehören zu der Sorte Urlauber, die gut und gerne auf Dauerbespaßung in Form von Animation verzichten kann. Deswegen haben wir uns auch ganz bewußt für die ruhig und doch recht abseits gelegene Unterkunft entschieden und können das daher natürlich von uns aus auch nicht als negativ bewerten. Wer also auf absolute Ruhe steht, ist hier ganz gut aufgehoben. Man sollte wissen, daß es in der näheren Umgebung keine Unterhaltungsmöglichkeiten gibt. Der nahegelegene Ort Alia ist typisch sizilianisch und so gut wie gar nicht touristisch ausgelegt. Es gibt zwei kleinere Supermärkte, die über die Mittagszeit schließen, Samstag nur bis mittags geöffnet sind und zusätzlich noch an irgendeinem Tag unter der Woche schließen. Das ist wohl so üblich, wobei der Ladeninhaber den Schließtag selber bestimmt. Die Villa Dafne befindet sich in etwa mittig Siziliens, bis zum Strand sind es also wenigstens 50 km, was auch im Katalog so ausgewiesen ist. Allerdings handelt es sich wohl um die Entfernung in Luftlinie. Denn durch die sehr kurvenreichen Straßen braucht man für diese Entfernung wenigstens runde 90 Minuten. Unsere Anreise erfolgte von Catania aus mit dem Mietwagen, den wir auch dringend empfehlen, um die Insel erkunden zu können. Zum Mietwagen haben wir noch etwas bei Tipps und Empfehlungen niedergeschrieben.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Mit Unterhaltung in Form von Animation ist in der Villa Dafne nicht zu rechnen, das ist sicher auch nicht Sinn und Zweck der Anlage. Allerdings bietet auch die nähere Umgebung keine Unterhaltungsmöglichkeiten. Das sollte man beachten. Man muß dafür schon lange Fahrtzeiten im Auto verbringen. Die Villa Dafne verfügt über einen sehr großen Pool, von dem man bei warmen Wetter badenderweise über die Landschaft sehen kann. Am Pool gibt (gab) es eine Bar, die zu unserer Zeit (Anfang Oktober) nicht geöffnet war. Das lag sicherlich auch an der geringen Auslastung der Anlage, allerdings wirkte diese Poolbar eher so, als wenn sie in dem Jahr noch nie geöffnet war. Sportangebote sind nicht vorhanden, hier sollte jeder individuell seine Bewegungsaktivitäten selber gestalten Besonders ärgerlich für uns war aber die Diskrepanz zwischen den Beschreibungen in den Katalogen von DERTOUR und FTI-Touristik und dem, was wir vorgefunden oder besser gesagt, eben nicht vorgefunden haben. Dort wurden ein Fußballplatz und eine Bocciabahn beschrieben. Den Fußballplatz haben wir nirgends gesehen. Zugegeben, wir haben auch nicht direkt danach gefragt, aber so ein Platz sollte eigentlich irgendwo auch erkennbar sein. Ist sicher für die meisten Urlauber auch nicht vorrangig. Die Bocciabahn war eine in die Jahre gekommene, völlig verunkrautete, zugewachsene Bahn. Sie existiert faktisch nicht, denn dort kann man keine Kugel mehr werfen oder rollen. Daneben gibt es einen Kinderspielplatz. Eigentlich sind es mehr oder weniger die Reste eines solchen. Er besteht aus einem Gestell für zwei Schaukeln und einem kleineren Holzgestell. Alles witterungsbedingt äußerst unansehnlich und die Schaukeln fehlten. Das kleine Holzgerüst war gebrochen und der Spielplatz auch mehr oder weniger zugewachsen. Er ist definitiv nicht nutzbar. Das war leider nur ein Teil der Mängel.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist schlechter als in der Katalogbeschreibung
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Oktober 2012
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Thomas
    Alter:46-50
    Bewertungen:10