- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Der Agriturismo hat 11 Zimmer. Die Innenausstattung ist sehr interessant, da der Eigentümer des Agriturismo, Jamal, aus aller Herren Länder Möbel und Dekorationsgegenstände mitgebracht hat. Man kann sein Zimmer mit Frühstück oder mit Halbpension buchen. Zu unserer Reisezeit (Pfingstferien) sehr gemischte Gästestruktur, sowohl Familien mit Kindern als auch Paare jeden Alters. Man kam schnell ins Gespräch. Die Sauberkeit des Hotels im Allgemeinen ist i.O., aber nicht herausragend, z.B. hätten die Panoramafenster im Essbereich etwas sauberer sein können. Das Preis-/Leistungsverhältnis im Agriturismo stimmt definitiv nicht, siehe dazu im Detail unten, weswegen wir die Villa Poggio di Gaville auch nicht weiterempfehlen können. - Der Baedeker-Reiseführer "Toskana" hat uns gute Dienste geleistet. Die Beschreibungen (z.B. vom Dom in Siena) waren so detailliert, dass wir und den Audioguide sparen konnten. - Uffizien/Florenz: Sehr enttäuschend. Sehr viele Räume hatten geschlossen. Wir mussten trotz Ticket-Vorbestellung (immerhin 4 €/Person) eine Dreiviertelstunde anstehen. Ganz ehrlich: Lieber lassen. Florenz ist sowieso völlig überfüllt und sehr touristisch. Lieber das Etrusker-Museum in Volterra besuchen. - Die meisten interessanten und schönen Städtchen liegen in der Gegend um Siena/Pienza/Montalcino/Montepulciano. Lieber dort in der Gegend eine Unterkunft nehmen, dann spart man sich viel Fahrerei!
Unser Standard-Zimmer war extrem klein, es hatte geschätzt etwa 10 qm. Wir haben auch mal in ein Superior-Zimmer hineingeschaut, als die Tür zum Putzen offenstand, das hatte eine "normale" Größe (keinesfalls besonders komfortabel groß). Die Sauberkeit war ungenügend, siehe unter "Service". Das Bett war äußerst unbequem, einzelne Sprungfedern standen hervor, noch dazu war die Matratze sehr weich. Der kleine Röhrenfernseher hatte kaum Empfang, dazu nur italienische Sender. Das größte Problem aber war die Kälte. Gut, Ende Mai kann man kaum damit rechnen, dass es ständig regnet und nur etwa 15°C hat. Laut italienischem Gesetz dürfen die Heizungen in Italien ab April wohl nicht mehr angestellt werden. Das mag ja sein. Als wir uns bei Jamal wegen der extremen Kälte im Zimmer (wir haben mit Schal geschlafen und trotzdem gefroren) beschwert haben, hat er nur mit den Schultern gezuckt und auch keine Alternative zur Heizung (z.B. bessere Bettdecken o.ä.) angeboten. Erst als sich an unserem letzten Tag noch weitere Gäste beschwert haben, hat Jamal die Heizung wieder angestellt. Dann ging es von der Temperatur her. Insgesamt hatte das Zimmer für mich maximal Jugendherbergs-Niveau und ist daher völlig überteuert.
Jamal kocht gut, aber nicht so herausragend, wie wir in manchen Bewertungen (v.a. bei Tripadvisor) gelesen hatten. Wir fanden, dass man merkt, dass er kein gelernter Koch ist, vor allem, weil sich in der 1 Woche, die wir dort waren, mehrere Gerichte exakt wiederholt haben. An einem Abend mussten wir auswärts essen, da wir die einzigen Gäste waren und Jamal nicht nur für uns 2 kochen wollte. 1 Flasche Wasser (1,5 l) kostet 2 €, 1 Flasche Rotwein 15-20 €. Das Frühstück ist selbst für italienische Verhältnisse karg und einfallslos. Die Säfte waren ungenießbar (warum gibt es keinen frisch gepressten Orangensaft wie in jeder italienischen Bar?), der Kaffee auch nicht besonders gut.
Jamal und seine Lebensgefährtin Louise sind sehr freundlich und offen. Jamal spricht sehr gut Englisch, Louise als Engländerin sowieso. Eine Zimmerreinigung ist nach unseren Erkenntnissen während der gesamten Woche, die wir in der Villa waren, nicht erfolgt. Zwar wurde das Bett gemacht und die Handtücher ausgetauscht, wenn wir sie auf den Boden gelegt haben, aber gereinigt wurde leider nichts. Auf unsere Beschwerde, uns sei zu kalt, wurde leider nicht eingegangen (s.u.).
Der Agriturismo liegt umgeben von Feldern und kleinen Wäldchen sehr einsam. Ein eigenes Auto ist ein absolutes Muss. Der nächste Ort - Gaville - ist etwa 3 km entfernt. Dort gibt es aber keinen Laden, nur ein kleines Restaurant. Zum nächsten größeren Ort (Figline Valdarno) fährt man etwa 15 Minuten mit dem Auto. Die Gegend, in der der Agriturismo liegt, ist nicht sehr interessant. Die nächstgelegenen Orte Figline und San Giovanni sind hässlich und nicht interessant. Auch die Landschaft um den Agriturismo herum ist nicht die typische Toskana-Landschaft mit sanften Hügeln, wie man sie von Postkarten her kennt. Diese Landschaft liegt eher bei Siena. Leider mussten wir vom Agriturismo zu allen Sehenswürdigkeiten (Florenz, Arezzo, Volterra, Siena, Montepulciano etc.) sehr weit fahren. Die km-Angaben in der Toskana sind oft irreführend, weil man aufgrund der Kurven und Serpentinen auch für nur 10 km richtig lang brauchen kann. Sollten wir nochmal in die Toskana fahren, würden wir uns für eine Unterkunft im Süden (d.h. bei Siena oder Montepulciano) entscheiden, da man dort in der schöneren Landschaft wohnt und es zumindest zu manchen Zielen nicht ganz so weit hat.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Es war leider zu kalt, um den Pool zu benutzen. Allerdings sah dieser nicht sehr einladend aus. Außerdem scheint es keine Auflagen für die Sonnenliegen zu geben. Falls man einen ganzen Tag am Pool verbringen möchte, muss einem klar sein, dass man am Tag zuvor Proviant eingekauft haben muss, denn "mal eben so" etwas zu Essen oder zu Trinken zu besorgen, geht aufgrund der abgeschiedenen Lage nicht. Sonstige Sportmöglichkeiten gab es nicht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2013 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rachel |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 42 |