- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Piscina Rei Village hat uns nicht überzeugt – in diese Unterkunft würden wir nicht zurückkehren. Auch wenn uns bewusst ist, dass im Grundsatz ein Vier-Sterne-Etablissement in Deutschland nicht mit eben jenem in Italien zu vergleichen ist, hat uns die Unterbringung in den Standard-Cottages enttäuscht. Zum Warum im Folgenden mehr. Für einen Bungalow, der für einen längeren Aufenthalt ausgelegt ist, kann die günstigste „Zimmer“-Kategorie nicht ausreichen; freilich, man hält sich ohnehin die meiste Zeit außerhalb der gebuchten vier Wände auf und dennoch schätzt man an einem Rückzugsort ein entsprechendes Platzangebot. Obwohl die Wohnparzellen von außen geräumig wirken, so wird der meiste Platz vom Außenbereich in Anspruch genommen. Leider war dieser in unserem Falle von den Außenmauern (versetzter Bungalow) der angrenzenden Cottages „eingerahmt“. Das Setup war folglich beengt. In der Zwei-Personen-Hütte sind im Hauptraum zwei Einzel- oder ein Doppelbett sowie ein Schlafsofa untergebracht. Letzteres nimmt folglich so viel Platz in Anspruch, dass nur mehr für einen sehr kleinen Bestelltisch, nicht aber für z. B. einen Schreibtisch oder einen Stuhl Platz gefunden werden konnte. Die Schränke (und Ablagen über dem Bett) bieten zwar viel Stauraum, füllen den wenigen Wohnraum aber sehr schnell aus. Nichtsdestotrotz, wer über 2-3 Wochen hier unterkommt, wird viele Möglichkeit haben, das viele Gepäck zu parken. Ein schmaler Gang führt dann an der kleinen Küchenzeile (relativ gut ausgestattet und bestückt) mit Gasherd und modernem Kühlschrank vorbei zum Bad/WC. Auf dem Weg zu Letzterem befindet sich das einzige Fenster des Hauptraums (abgesehen von der Eingangstür). Eine Verdunkelung funktioniert für dieses Fenster (anders als für die Eingangstür) nicht, so dass es bereits ab 7.00/7.30 Uhr im Zimmer recht hell ist. Beim Betreten der Unterkunft, aber auch beim Öffnen der Schränke, kam uns stets ein modriger, „alter“ Geruch entgegen. Die Einrichtungsgegenstände sind - mit Ausnahme des Kühlschranks - allesamt schon einige Jahre alt, teils auch bestoßen. Das Bett bzw. die Matratze sind unbequem, weil hart und durchgelegen (man spürt die Spiralen). Die Kissen riechen ebenfalls und sind recht hart. Leider hält die Anlage kein weiteres Kissenmodell bereit, etwa wenn man ein weicheres verträgt. Das Bad ist grundsätzlich ausreichend groß angelegt, samt großem Spiegel und Bidet (für uns ohne Mehrwert). Allerdings wurde das WC so ungünstig verbaut, dass Personen größer 1,70 Meter Probleme haben, sich angenehm auf dieses zu begeben. Direkt im Anschluss an diesen Sitzbereich (nach vorne hin) befindet sich die Duschkabine. Zur „Stoßzeit“ alterniert die Wassertemperatur beim Duschen relativ stark, weshalb man aufpassen muss, sich nicht zu verbrühen. Auch den Wasserdruck empfanden wir als nicht ausreichend. Leider werden – mit Ausnahme von Handseife – keine kostenfreien Toilettenartikel gestellt (etwa Duschgel). Auch erhält man für die Dauer des Aufenthalts lediglich eine (!) Rolle Toilettenpapier, mit der man angehalten ist, auszukommen. Einen Zimmerservice gibt es nicht, das Reinigen der Zimmer obliegt allein den Gästen. Auch Handtücher oder Bettwäsche werden nicht automatisch getauscht, vielmehr muss die Bettwäsche bei Bedarf zur Rezeption gebracht und alt gegen neu gewechselt werden. Wer frische Handtücher benötigt, bezahlt stolze 5 EUR pro Set (im Tausch für die Gebrauchten). Es empfiehlt sich daher, sich mit der Waschmaschine der Anlage vertraut zu machen. Einen TV hält das Zimmer zwar bereit, jedoch ist dieser so klein, dass jeder handelsübliche Laptop eine angenehmere Bildschirmdiagonale mit sich bringt. Auch war die WLAN-Netzabdeckung auf der Anlage unterdurchschnittlich und das kostenfreie Wi-Fi schlichtweg insbesondere in den Cottages nicht nutzbar. Aufgrund der vielen Mücken hätte eine Mückenklatsche ein hilfreiches Extra dargestellt. Wir empfanden die Bediensteten zwar als hilfsbereit, aber nicht als ausgesprochen freundlich – man hatte nicht den Eindruck, als wäre man besonders erpicht darauf, mit den Gästen in Kontakt zu treten. Vorteilhaft ist, dass sich in den Hütten die Kühle relativ gut hält und die Klimaanlage kaum benötigt wird. Schön ist freilich der private Strand der Anlage (kristallklare Wasser, kaum Brandung, sehr sauber), der jedoch wohl in den letzten Jahren einiges an Fläche einbüße musste und dementsprechend schmal geworden ist. Derzeit passt etwa ein Beachvolleyball-Felder der Länge nach auf den Strandabschnitt (vom Zaun der Anlage bis zum Wasser). Da die Anlage (sehr ordentlich gepflegter Gartenkomplex) direkt am Meer liegt, sind die Wege entsprechend kurz. Ein Stand-up-Paddleboard und auch ein See-Kajak kann man kostenfrei nutzen. Auch ein Fitness-Studio und ein (seichter) Pool sind Bestandteil des Village. Letzterer ist jedoch sehr klein und angesichts des tollen Strands unattraktiv. Praktisch ist, dass die Anlage mit dem eigenen Fahrzeug „betreten“ werden kann. Dazu muss an der Schranke (Ein-/Ausfahrt) ein Pin-Code eingegeben werden. Nahe am Piscina Rei Village gelegen befindet sich das Centro Commerciale Rei Marina. Dank Supermarkt, Apotheke, Imbiss und Restaurant quasi die nächste Adresse für alle Selbstversorger und grundsätzlich auch fußläufig erreichbar. Auch im Ort: Die Tauchschule Centro Immersioni Sardegna, die Tauchausflüge zur nahen Isola die Serpentara anbietet. Das Frühstücksangebot ist für italienische Verhältnisse wohl angemessen. Mit zweierlei Sorten Toast, Schinken, Käse, Croissants, Joghurt, Marmeladen/Aufstrichen, Säften, Kaffee und Wasser startet man gut in den Tag. Die Preise für das Frühstück oder auch das Mittagessen (außerhalb der gebuchten Vollpension) empfanden wir als zu hoch.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im September 2018 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Julian |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 95 |