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Oliver (56-60)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Paar • April 2022 • 1 Woche • Wandern und Wellness
Himmlische Ruhe am Ende der Welt
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Dieses Schlosshotel – auf Deutsch übersetzt „rotes Schloss“ – wurde vor nicht allzu langer Zeit generalrenoviert, ja eigentlich aus dem ruinenartigen Todesschlaf erweckt und offeriert bloß 6 Doppelzimmer: 2 im Parterre, 4 unter der (allerdings kaum störenden) Dachschräge. Drei weitere Zimmer haben wir bei der Schlossbesichtigung auch noch entdeckt, weil alles offen stand. Warum diese nicht auch vermietet werden, können wir insofern nachvollziehen, als diese direkt neben bzw. unter dem Heizraum liegen, welcher höllische Saunatemperaturen ausstrahlt. Der gepflegte Schlosspark erstreckt sich über mehrere Hektar und ist zum Teil bewaldet. Frühmorgens konnte ich sogar einen grasenden Rehbock erblicken, der ob meiner roten Jacke freilich sogleich Reißaus genommen hat. Zahlreiche Hinterlassenschaften von ihm und seinen Artgenossen zeugen jedoch von lebhafter Anwesenheit (nämlich Kothaufen im gesamten Gelände – auch unmittelbar vor dem Schloss und direkt neben dem idyllischen, naturbelassenen Teich mit Goldfischbesatz). Angrenzend an den Schlossteich befindet sich übrigens ein Badhaus mit Whirlpool/Jacuzzi sowie einem Freiluft-Schwimmbecken. Uns wundert sehr, dass dieses Hotel die Pandemie-Einschränkungen der letzten Jahre überhaupt „überlebt“ hat. Mit bloß 6 Zimmern zu einem HP-Preis von lediglich 42 € p.P. scheint das ein Ding der Unmöglichkeit zu sein – selbst bei einer 100%-Auslastung das ganze Jahr über (dennoch fährt der Hotelmanager das neueste BMW-730-Modell mit allen Schikanen). BTW: Wir hatten eine Woche Aufenthalt mit HP gebucht, von Sonntag bis Sonntag. Wenige Tage vorher bekamen wir die Nachricht, dass wir erst um 16:00 einchecken könnten (statt wie gebucht um 14:00), weil vorher niemand im Schloss anwesend sei, der uns empfangen könnte. Das war uns eigentlich egal, zumal wir dafür einen Late-Checkout bis 13.00 angeboten bekamen (statt 11:00). Verstörend fanden wir nur, dass die „Chefität“ bereits am Montagabend das Weite gesucht hat und uns mutterseelenalleine im Schloss zurückließ (wir waren von So.-Fr. die einzigen Gäste). Andererseits war es ein tolles Gefühl, alleiniger Schlossherr über ca. 450 m² Grundfläche zu sein. Und das galt Nacht für Nacht, weil der ab Dienstagfrüh erschienene Koch nur sporadisch anwesend war und abends so bald wie möglich wieder verschwand – sprich zu seiner Familie heimfuhr. Das haben wir ihm allerdings von Herzen vergönnt, weil er nämlich überaus zuvorkommend war (mehr zu ihm unter der Rubrik „Service“). Erst am Freitagabend gesellte sich ein jüngeres Pärchen als Hotelgäste dazu (und das auch nur für eine Übernachtung). Dieses Schlosshotel ist nur für jene empfehlenswert, die großartige ungarische Küche schätzen und zugleich in gehobener Atmosphäre total ausspannen möchten. Man könnte das Vörös Kastély aufgrund der tristen Umgebung auch als „langweilig“ oder „fad“ bezeichnen – aber das ist eben Geschmacks- und Ansichtssache. Das Preis-Leistungsverhältnis ist jedenfalls unschlagbar. Hotel allgemein: Zustand des Hotels: 6/6 Allgemeine Sauberkeit der einzelnen Bereiche: 5/6 Behindertenfreundlichkeit: nicht bewertet Familienfreundlichkeit: nicht bewertet Exakte Gesamtnote: 4,3


Zimmer
  • Eher gut
  • Wir hatten uns für eines der beiden „altmodischen“ Turmzimmer im Untergeschoß entschieden (jene in der oberen Etage sind für unseren Geschmack für ein Schloss zu modern eingerichtet und zudem kleiner). Unseres hatte recht anständige Ausmaße: Bad 3,1 m², Vorraum 6,65 m², Wohn-/Schlafzimmer 23,3 m² - gesamt somit ca. 33 m². Betreten konnten wir das Zimmer nicht nur von Richtung Speisesaal aus, sondern auch von außen über eine Extratür ins Freie, was den Gepäcktransport sehr erleichterte – dadurch war es möglich, mit dem Auto bis knapp vor diese Türe zuzufahren. Als einzige Mängel haben wir anzuführen, dass beim Stromstecker einer Nachtkästchenlampe ein Stift fehlte und ein Anstecken an die Dose daher nicht möglich bzw. wirkungslos war. Ferner war die Lichtstärke aller anderen Lampen viel zu schwach – auch wenn diese recht hübsch aussahen (à la Tiffany). Eine Zimmerreinigung fand überhaupt nie statt: Das Bett wurde kein einziges Mal gemacht, nicht einmal für WC-Papier-Nachschub gesorgt oder die Handtücher getauscht. Wir sind in Ungarn so einiges Unterdurchschnittliches gewohnt, was diesen Punkt betrifft. Doch so etwas ist uns überhaupt noch nie untergekommen. Naja, es war ja fast nie Personal anwesend - und wenn, bloß der Koch….. Sauberkeit & Wäschewechsel: 2/6 Größe des Zimmers: 4/6 Größe des Badezimmers: 3/6 Ausstattung des Zimmers (TV, Balkon, Safe, etc.): 5/6 (genauer Punktedurchschnitt: 3,5) Zimmertyp: DZ Zimmerkategorie: classic Ausblick: in den Schlosspark


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Die Homepage-Fotos versprechen viel zu viel, was das Geschirr angeht. Serviert wird nämlich nur auf üblichen Keramik-Tellern, und nicht auf edlem Hollóháza-Porzellan wie abgebildet. Ein solches findet man nur im Salon in Vitrinen archiviert (darunter auch ein wenig Szolnay bzw. eine herrliche, riesige Rothschild-Vase aus der Herend-Porzellanmanufaktur – das „Vogelmuster“, allerdings unwürdig versteckt in einem Kasten). Als Biertrinker freute ich mich zunächst über die diversen Craftbeers aus der Brauerei Szent András. Die mannigfaltigen Sorten waren jedoch schon am 3. Tag „aus“, und ich musste mit „Dreher“ vorlieb nehmen – zunächst aus Flaschen, später sogar aus Dosen. Es gibt kein Frühstücksbuffet, sondern wird eine vorbereitete Steinplatte mit div. kalten Köstlichkeiten serviert (täglich variierend!). Warme Speisen kann man dazubestellen, soviele man auch möchte. Neben Wasserkaraffen standen jeweils bis zu 9 verschiedene Fruchtsaftflaschen am Tisch (zum Teil leider mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum, v.a. der Orangenjuice mit Bodensatz). Mittags ist die Küche an sich geschlossen, doch hat sich der Koch unser doch ein paarmal erbarmt und aus dem Nichts jeweils eine schmackhafte Kleinigkeit zubereitet, wenn wir wetterbedingt nicht die längere Busreise nach Kecskemét unternehmen wollten. Das stets köstliche HP-Abendessen, bestehend aus 3 Gängen, war schlichtweg der Hammer: Von den deftigen Suppen wären wir schon alleine satt gewesen, wenn wir sie vollständig aufgegessen hätten – diese wurden sogar in einer riesigen Porzellanterrine serviert (schätzungsweise 4-6 Portionen). Auch der Hauptgang war immer überreichlich, meist mit 2 verschiedenen, unterschiedlich zubereiteten Fleischarten und opulent garniert. Das üppige, kalorienreiche Dessert sorgte sodann für genügend Bettschwere. Nochmals ein Sonderlob an unseren famosen Koch! Und am letzten Abend durften wir sogar im noblen Salon dinieren, weil der Speisesaal mit der Geburtstagsgesellschaft belegt war. U.a. ein ungarisches Rindsgulasch vom Feinsten..... Vielfalt der Speisen & Getränke: 6/6 Geschmack & Qualität der Speisen & Getränke: 6/6 Atmosphäre & Einrichtung: 5/6 Sauberkeit im Speisesaal & am Tisch: 5/6 (genauer Punktedurchschnitt: 5,5)


    Service
  • Gut
  • Unser junger Koch erwies sich als überaus liebenswürdiger Kerl, zumal er als „Mädchen für alles“ fungieren musste, weil sonst keinerlei Personal vor Ort war. Er hat uns sogar nach längerer Suche in den Abstellräumen neues Toilettenpapier aufs Zimmer gebracht. Ist ja nicht sein ureigener Job….. Von ihm bekamen wir auch eine Funk-Fernsteuerung für das schmiedeeiserne Schlosstor ausgehändigt, sodass wir das Areal jederzeit verlassen bzw. wieder betreten konnten. Dass während unserer Abwesenheiten das Schloss zwangsläufig unversperrt blieb, fiel nicht ins Gewicht: Wer „verirrt“ sich schon dorthin? Äußerst aufmerksam war sein Hinweis auf eine am Samstagabend stattfindende Geburtstagsfeier mit 38 geladenen Gästen (ein „Mulatság“ mit Livemusik etc. und damit verbundener höchster Lärmentwicklung). Da unsere Zimmertüre direkt an den Speisesaal angrenzte, bekamen wir für die letzte Nacht ein Ausweichquartier im Oberstock, wo wir vom Festgetöse unbehelligt blieben. Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft: 6/6 Fremdsprachenkenntnisse des Personals: 4/6 Rezeption, Check-in & Check-out: 6/6 Kompetenz (Umgang mit Reklamationen): nicht bewertet (genauer Punktedurchschnitt: 5,33)


    Lage & Umgebung
  • Schlecht
  • Kunbaracs ist ein heruntergekommenes Bauerndorf mit bloß 600 Einwohnern. Tristesse pur. Lediglich die Hauptstraße ist asphaltiert und bedarf dringendst einer Sanierung; die Nebengassen sind allesamt schlaglochübersäte Schotter-/Sandpisten (und nach einem Regenguss unpassierbare Schlammwüsten). Das entzückende Vörös Kastély mit seinem gepflegten Schlosspark passt in dieses Kaff wie die berühmte Faust aufs Auge. Wenigstens existiert ein öffentlicher Bus, mit dem man alle paar Stunden in die ca. 30 km entfernte Großstadt Kecskemét fahren kann (vormittags um 08:41 und dann erst wieder um 11:30 – Fahrzeit 50 Minuten, Fahrpreis läppische 560 Forint p.P. = ca. € 1,50). Am späteren Nachmittag zur Retourfahrt nach Kunbaracs ist die Busfrequenz höher (Abfahrt stets vom Bahnsteig 23 des Busbahnhofs von Kecskemét). Der Ausflug in diese immerhin achtgrößte Stadt Ungarns mit 110.000 Einwohnern ist jedenfalls empfehlenswert, um ab und zu der Einöde von Kunbaracs zu entfliehen (schönes, historisches Zentrum mit gepflegten Altbauten von Barock bis Jugendstil; Restaurants sind dort allerdings Mangelware, Cafés und Konditoreien jedoch massenhaft vorhanden). Tipp: Jakó Cukrászda auf der Nagykőrösi utca 2 mit täglichem Mittagsmenü (Suppe + Hauptgang zu 2.100 Ft. = ca. € 5,60) sowie monatlich wechselnden Extra-Angeboten an Suppen und Fleischspeisen. Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung: 2/6 (wenigstens ein kleiner Supermarkt im Ort) Verkehrsanbindung & Ausflugsmöglichkeiten: 2/6 Restaurants & Bars in der Nähe: 1/6 (genauer Punktedurchschnitt: 1,67)


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gut
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im April 2022
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Oliver
    Alter:56-60
    Bewertungen:100