- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Die White Stallion Ranch ist eine privat geführte "Dude Ranch" und seit 1964 in 3. Generation im Familienbesitz. Die "Accomodation", also die Unterbringung, erfolgt in einem der 41 Zimmern im Bungalowstil. Ebenerdig mit Stufenabsatz. Bad mit Wanne. Ein Kühlschrank ist ebenfalls vorhanden. Die Zimmer sind sauber und je nach Kategorie größer und besser ausgestattet. Im Sommer ist kalt duschen nicht möglich da die Quelle, von der die Wasserleitungen gespeist werden, sehr dicht an der Oberfläche liegen. Die Verpflegung "Full American Plan" entspricht der "Vollpension Plus", Frühstück, Mittag und Abendessen inkl. Kaffee, Tee, Iced Tea (ungesüßter, kalter Tee, nicht zu verwechseln mit "unserem" Eistee), und hausgemachter Zitronenlimonade. Aber keine Angst, alle anderen Getränke - und ich meine ALLE vom Ginger Ale über Tequilla, Bier und Margaritas - sind in der "Honor Bar" erhältlich. Wie das ganze funktioniert, soll doch bitte jeder lesende selbst herausfinden. Kleiner Tipp: Das Wort "honor" steht für Ehre oder ehrenhaft. Die Bar ist in der Nähe der Lobby mit Sitzecke mit gemütlichen Sofas, einer Jukebox, kleiner Bibliothek und Billardtisch. Gäste aus aller Welt, besonders aus den USA, Canada und Europa im Alter von 5 - 73 egal ob Studenten, Arbeiter, Angestellte, Anwälte und Zahnärzte über Gruppen, die Familie mit Kindern, Paare und Singles: Alles ist vertreten - und jeder findet Anschluss, sofern er möchte. Wir waren im Sommer dort (August) darum beziehen sich unsere Erlebnisse auf diese Zeit (115°Fahrenheit, 10% Luftfeuchtigkeit) Die beste Reisezeit ist zwischen Oktober und Juni. Da sind die Temperaturen am erträglichsten. Wir gehen prinzipiell im Sommer - weniger los und auf jeden Fall heiss, heiss, heiss. Wer wirklich Natur pur erleben will, nimmt sich ein "economy single/double" Zimmer. Diese liegen direkt bei der Pferdekoppel - dort werden wir vermutlich das nächste mal nächtigen - was gibt es schöneres, als morgens mit Blick auf die Pferde aufzuwachen ? Ich bin 36 und reite seit dem letzten Jahr. Ich war in vielen Resorts und Ländern der ganzen Welt - aber solange ich es mir leisten kann, werde ich jedes Jahr zurückkehren. Hier, und nirgendwo sonst in der Welt
Die Kategorien sind "economy, Standard, Deluxe und Suiten", sowie eine Hacienda (mit 4 Schlafzimmern+ 3 Bädern, Küche). Die Zimmer sind alle sauber, haben Klimaanlage und Ventilator, sowie Radiowecker. Die Deluxe sind entweder mit Kamin oder Whirlpool ausgestattet, die Suiten haben ein zusätzliches Extrazimmer (Wohnzimmer). 1. Jedes Zimmer hat einen Kühlschrank, Getränke können vom Supermarkt mitgebracht, aber aufgrund gesetzlicher Vorschriften nur im Zimmer verzehrt werden. 2. Jedes Zimmer hat KEINEN Fernseher und KEIN Telefon. Als man mir das eröffnete (Sonntag abends) war ich nicht sehr begeistert. Nach meinem ersten Reittag war mir klar, dass ich die Idiotenkiste HIER nicht brauche. 14 Tage ohne Fernsehen - wie entspannend !
Es gibt einen großen Speisesaal, hier wird nicht an einzelnen Tischen gespeist, hier wird gemeinsam "getafelt" - anfangs etwas gewöhnungsbedürftig - aber besser kommt man sich nicht näher. Das Essen ist absolut landestypisch (Arizona liegt AUCH an der Grenze zu Mexico) und abwechlungsreich. Pancakes, Müsli, frische Früchte, Eier in jeder Form, Bagels und Muffins zum Frühstück, z.B. auch das "daily special" - an dieser Stelle möchte ich anmerken: wenn da angeschrieben steht "Todays Special: Steak and Egg", dann kommt zum Frühstück genau das... Mittags warme Sandwiches, Salate, Wraps und kalte Platte mit Käse/Schinken. Abends abwechselnd mexikanisch, Roastbeef, Fisch, Geflügel und (für mich) die besten Steaks der Welt. Natürlich immer mit Nachtisch. Zwischendurch stehen neben den kostenlosen - bereits erwähnten - Getränken immer Früchte & Cookies bereit - wer hier hunger leidet, macht was falsch - auf vorherige Anmeldung wird auch vegetarisch gekocht. Über die "Honorbar" habe ich bereits kurz referiert. Einfach nur genial. Auf den Gesamtrechnungspreis wird üblicherweise das Trinkgeld aufgeschlagen - für mich völlig in Ordnung, andere mögen anders darüber denken.
Die Freundlichkeit des Personals möchte ich wie folgt nur kurz umschreiben: Wenn Dich die Bedienung in den Arm nimmt und mit den Worten "it´s good to have you back" begrüsst, ist das für mich wie nach Hause kommen. Und das ist auch von der Familie True ausdrücklich gewünscht. Als Gast kommen, Freund werden und als Familienmitglied gehen. Jeder - Chef, Wrangler, Putzfrau, Front Desk Mitarbeiter - ist offen, freundlich und möchte einem den Aufenthalt so angenehm wie möglich machen - was auch Nachteile hat: Wer will schon von so einem Ort Abschied nehmen (auch wenns nur für 1 Jahr ist) ? Die Hauptsprache ist englisch - wozu auch was anderes ? Einige Wrangler - und auch die Chefin - haben norwegische Wurzeln. Ab und zu sind "Volunteers" aus anderen Ländern da. In der Laundry stehen 2 Waschmaschinen und 2 Wäschetrockner. Beschwerden (wenn es denn tatsächlich welche geben sollte) werden gleich bearbeitet, unmögliches wird sofort erledigt. Ein zusätzlicher Tisch für draussen ? Eine Schachtel Zigaretten ? Einen Arzt haben wir nicht benötigt, wir sind uns aber sicher dass auch das kaum ein Problem darstellen wird. Wir kennen aber einen Fall, bei dem ein Wrangler einem Gast, der sich beim reiten mit falscher Bekleidung den Hintern Wund geritten hat, täglich diesen mit einer Art Windeln und Isolierband verarztet hat, damit der Gast unbeschwert reiten kann - kann man mehr verlangen ?
Die Ranch mit dazu gehörendem Land ist ca. 5 Quadratmeilen groß und 2 Meilen grenzen an den Saguaro National Park und 2 Seiten des Grundstücks an die Tucson Mountains. Hier ist Wüste angesagt, Kakteen, Berge und Steine prägen das Landschaftsbild. Kühe, Klapperschlangen und Koyoten sowie Roadrunner sind beheimatete Tiere. Bei einem der vielen Ausritte kann es durchaus passieren, dass ein Rudel Koyoten mehr oder weniger interessiert den Pferden folgt, während die Klapperschlangen eher das Weite suchen. Der Flughafen Tucson ist 29 Meilen entfernt. Von dort und dorthin werden nach vorheriger Anmeldung und Absprache die Gäste geholt und hin gebracht - und zwar ausnahmslos zu jeder Tages- und Nachtzeit !! (Ab einem Aufenthalt von 4 Tagen). Der Flughafen Phoenix ist ca. 101 Meilen entfernt. Die Ranch ist von dort mit dem Mietwagen zu erreichen. Las Vegas: ca. 400 Meilen Los Angeles: ca. 475 Meilen Grand Canyon: ca. 330 Meilen Sedona: 220 Meilen Tombstone: 80 Meilen (Westernstadt) Ausflüge: In unmittelbarer Umgebung von Tucson mit dem Arizona Sonora Desert Museum und den Old Tucson Studios (die besuchen wir nächstes Jahr). In der Stadt Oracle (ca. 33 Meilen) befindet sich die Biosphere 2. Am Kitt Peak befindet sich das National Observatory, das den weltgrößten Bestand an Teleskopen besitzt. Ein "Safeway"-Supermarkt ist gleich um die Ecke, ein Auto wird aber benötigt. Einen Mietwagen kann man direkt vor Ort buchen (Avis)
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Im Mittelpunkt stehen sicher die 120 Pferde, aus denen je nach Reiterfahrung jeder Gast eines zugeteilt bekommt. Allerdings ist auch nur ein Pferd ein Mensch und hat deshalb vielleicht manchmal keine Lust. Wenns dann wirklich nicht geht, darf man seinen Wunsch gerne dem Wrangler mit teilen. In Gruppen gehts los, ab morgens um 7 (Slow-, fast-, mountain-, halfday- oder alldayride) bis um 11.00 Uhr (halfday bis 12 Uhr, allday bis 14.00 Uhr). Einzel- oder Gruppenreitstunden (nicht im Preis inbegriffen) sind auf jeden Fall zu empfehlen. Es wird auch immer neues ausprobiert, darum werden auch "Motto"-Ausritte angeboten: Breakfastride (in der Wüste Eier, Speck, Pancakes und Kaffee geniessen) seit diesem Sommer z.B.: "Beer & Cheetos" im Winter wohl "Wine & Cheese" - nur für Erwachsene. Der absolute Knaller ist das "Teampenning" und samstags ab und zu ein Rodeo oder Guestrodeo Wem das noch nicht genug ist: Ein Basketball & Tenniscourt (nur mit weißen Sohlen), ein Pool (im Sommer handwarm) und ein Whirlpool (Hot Tub) lassen die Zeit zwischen Mittagessen und dem nächsten Ritt um 16 Uhr wie im Flug vergehen. Ein gut ausgestattetes Fitnessstudio, Massageanwendungen (auf Anfrage) sowie ein Heimkino, Tischtennis (sogar mit Semiprofessionellen Schlägern), Pokertisch, Airhockey und TV sind vorhanden. Wanderungen und Radfahren ist mit professioneller Leitung möglich. Der Streichelzoo mit Schwein, Minipferd, Ziegen und Emus, so wie der rancheigene Giftshop runden das ganze ab - hier findet jeder was. Wechselnde Abendunterhaltung: Cowboypoetry, Magician, Country - and Linedancing, eine "Crittersshow" mit Skorpionen, Schlangen, Taranteln WICHTIG : Am Sonntag haben die Pferde Pause, das ist der beste Anreisetag oder der Tag für einen Ausflug.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2010 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gerrit |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 2 |