- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Alt & jung nebeneinander – ein Konzept, das normalerweise nicht aufgeht. Hier aber schon: Das Loft Hotel Bratislava ist an das Wilson Palace gekoppelt (bzw. umgekehrt), verbunden durch eine gemeinsame Rezeption sowie gleichgeschalteter Homepage. Das „Loft“ ist ein moderner Glasbau mit überwiegend jungen Gästen. Das „Wilson“ hingegen ein gepflegter Altbestand aus der K&K-Zeit mit entsprechend korrelierender Möblierung. Ein wenig erstaunt hat mich dennoch, dass zum „Loft“ bereits 92 HolidayCheck-Bewertungen abgegeben wurden, über das „Wilson“ hingegen noch gar keine. Auf dem Flachdach des Verbindungsbaus zwischen „Loft“ und „Wilson“ waren großkotzig Fahnen der Slowakei, der EU, von Deutschland und Großbritannien aufgepflanzt. Die österreichische jedoch nicht (ebensowenig die ungarische), was mich einigermaßen verärgert hat. Fühlte mich ob der Grenznahe richtiggehend diskriminiert. Interessant ist, dass der Hotelkomplex über eine eigene Brauerei verfügt. Das „Fabrika 12°“ kann man eher vergessen, dafür ist das „Fabrika 14°“ höchst empfehlenswert (€ 3,20 bzw. 3.50 für ½ Liter). Zu genießen am besten im hübschen Schanigarten, soferne das Wetter mitspielt. Die Hotelbar drinnen ist aber auch recht heimelig. Zu bemängeln gibt es, dass in beiden Hotelkomplexen keine Kofferrampen vorhanden sind. Selbst beim Ausstieg aus der Tiefagarage sind zumindest in den Wilson-Komplex noch 3 Stufen nach unten zu überwinden. Exakte Gesamtnote: 5,0 Hotel allgemein: Zustand des Hotels: 6/6 Allgemeine Sauberkeit der einzelnen Bereiche: 6/6 Behindertenfreundlichkeit: nicht bewertet Familienfreundlichkeit: nicht bewertet
Die Zimmerpreise im Wilson Palace sind einigermaßen gesalzen, trotz Frühbucher-Bonus via Hotel-Homepage. V.a. auch der Preis für die hoteleigene Tiefgarage: € 25.-/Tag. Unsere Deluxe-Suite – ein Eckzimmer mit 4 Fenstern - war zwar größer als auf der Hotelhomepage angegeben (44 m² statt 38 m²), für eine reinrassige Suite aber zu klein (ginge höchstens als Junior-Suite durch): Vorraum 3,61 m², Bad 5,61 m², Wohn-/Schlafzimmer 34,79 m². Erfreut hat uns zur Begrüßung ein Obstteller, der normalerweise als „Extra“ zu bezahlen gewesen wäre. Und noch mehr die „Free-Minibar“: 2 Bier, 4 Wasser, 4 Cola, 2 Kinley. Täglich gratis wiederaufgefüllt. Noch nie erlebt haben wir eine „Keksi-Bar“ am Gang vor unserem Zimmer. Zunächst dachten wir, hier hätte ein Seminar stattgefunden, und die Nachtisch-Snacks sind übriggeblieben. Denkste: Täglich gab es dort frisch aufgefülltes Süßes und Salziges zur freien Entnahme (eine Art Linzeraugen sowie Soletti-ähnliches Knabbergebäck). Wir haben uns davon reichlich bedient. Abgesehen davon, dass die umfangreiche Hotel-Infomappe nur in slowakischer Sprache ausgeführt war, störte uns immens der Lichtschaltkreis. Die Stehlampe bei der Sitzgarnitur sowie die Leselampe am Schreibtisch war nur zu illuminieren, wenn die Festbeleuchtung des 18-flammigen Zimmerlusters eingeschaltet war – und daneben auch noch die mitgefangene-mitgehangene Vorzimmerlampe brannte. Meine Frau war darüber wenig begeistert, wenn sie bereits schlafen wollte, ich aber am Schreibtisch noch meine Arbeiten verrichten musste. Nur die Nachtkästchenlampen ließen sich einzeln abschalten. Der riesige, gebogene Flat-TV bot zwar 50 Sender, aber keinen einzigen österreichischen. Ich darf nochmals auf die 10-km-Grenznähe hinweisen und mein Unverständnis ausdrücken. Irritiert hat uns ferner das Kärtchen zum Hinaushängen auf die äußere Klinke. Es ist international üblich, dass auf der einen Seite steht: „Do not disturb“, auf der anderen „Please make up the room“. Hier war auf beiden Seiten „bitte nicht stören“ angebracht bzw. aufgedruckt. Meine Beschwerde an der Rezeption („was soll das?“) wurde abgewimmelt – wenn das Taferl nicht herausgehängt wird, würde auch das Zimmer gemacht. Einen Krieg hatte ich auch noch mit unserem Stubenmädchen auszufechten: Nach der ersten Übernachtung wurde das Bett nicht gemacht. Boshaft wie ich bin, habe ich den Beschwerdezettel mit viel Klebstoff an der Außenseite der Zimmertüre angebracht. Die Entfernung desselben hat vermutlich allein ¼ Stunde benötigt (wie von mir beabsichtigt). Ausrede der Stubenfrau: Wir hätten Sachen ins Bett eingebracht, die sie nicht berühren dürfe. Der einzige Fremdkörper war allerdings ein von zu Hause mitgebrachtes Handtuch, das meine Frau immer über den Kopfpolster legt, um ihre frisch gefärbten Haare nicht auf die Bettwäsche einwirken zu lassen. Naja, das Stubenmädchen hat wenigstens einen netten Entschuldigungszettel hinterlassen, und die restlichen Tage der Aufbettung etc. waren absolut in Ordnung. Noch ein Schlechtpunkt in der Wilson-Suite: Das WC war direkt vor einem unverspiegelten Fenster angebracht. Genau vis-à-vis befand sich das unglaublich frequentierte Stiegenhaus des „Loft“ mit allen Einblicksmöglichkeiten, soferne wir nicht daran dachten, das Rollo herunterzuziehen. Letzter Kritikpunkt im Zimmer: Es wurde ein Safe in „Laptop-Größe“ versprochen. In Wahrheit war dieser nur ca. 30 x 15 cm groß. Sauberkeit & Wäschewechsel: 5/6 Größe des Zimmers: 4/6 (eine Suite sollte doch etwas größer sein) Größe des Badezimmers: 4/6 Ausstattung des Zimmers (TV, Balkon, Safe, etc.): 6/6 (genauer Punktedurchschnitt: 4,75) Zimmertyp: Suite Zimmerkategorie: Deluxe Ausblick: zur Straße (Nebengasse) bzw. aufs Flachdach eines Verbindungsbaus
Das Frühstücksbuffet (im „Loft“) bot eine riesige Auswahl, v.a. an warmen Speisen. Auch die Qualität war ansprechend. Weniger lustig war der Ansturm der Hotelgäste – es war schwierig, sogleich einen Sitzplatz zu ergattern. Mittags und abends haben wir immer auswärts gegessen, bis auf den letzten Abend: Da bestellte ich mir in der Bar eine chinesische Hühnersuppe, die in der Speisekarte ausdrücklich als „mild“ angeschrieben war. In Wirklichkeit erwies sie sich als scharf wie der Teufel bzw. wie die Hölle. Wurde auf meiner Reklamation anstandslos zurückgenommen und nicht verrechnet (immerhin 11,90 €). Konfliktlösung: +++. Der Hunger blieb und konnte nur unzureichend mit dem Verzehr von Erdnüssen gestillt werden, die kiloweise auf jedem Tisch zur Verfügung standen. Frühstück im Hotel: Vielfalt der Speisen & Getränke: 6/6 Geschmack & Qualität der Speisen & Getränke: 5/6 Atmosphäre & Einrichtung: 4/6 Sauberkeit im Frühstücksraum & am Tisch: 5/6 (genauer Punktedurchschnitt: 5,0)
Auffallend war der hohe Anteil an ungarischen Kellnern (einer von ihnen war beim Gepäckservice sehr behilflich). Ein Riesenvorteil für mich, konnte ich meine Bestellungen doch gleich in deren Muttersprache aufgeben (slowakisch beherrsche ich nicht einmal im Ansatz). Aber auch mit englisch kommt man im Restaurant und der Bar sehr gut zurecht. Deutsch kann hier aber fast niemand. Die Bedienung erfolgte eher schleppend denn rasch – infolge offenbaren Personalmangels. Die anwesenden Keller/innen taten jedoch ihr Bestmöglichstes, ohne auf die gebotene Höflichkeit und Freundlichkeit zu vergessen. Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft: 6/6 Fremdsprachenkenntnisse des Personals: 4/6 Rezeption, Check-in & Check-out: 5/6 Kompetenz (Umgang mit Reklamationen): 6/6 (genauer Punktedurchschnitt: 5,25)
Etwas weiter weg vom „Schuss“, sprich der Innenstadt (fußläufig in 10-15 min. zu erreichen). Auf halbem Weg dorthin befindet sich der prachtvolle Spätbarock-Rokoko-Präsidentenpalast, der leider nicht öffentlich zugänglich ist (Palais Grassalkovich). Aber schon von außen eine Augenweide, und wenigstens der gepflegte Schlossgarten ist ein öffentlich zugänglicher Park. Das Preisniveau für Essen und Getränke ist in der gesamten Stadt erschreckend hoch. Vermutlich auch deshalb, weil eine unglaubliche Anzahl von Fernost-Touristen die SK-Metropole bevölkerte (hatte ich in dieser Intensität bislang nur in Krumau erlebt). Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung: 3/6 Verkehrsanbindung & Ausflugsmöglichkeiten: 6/6 Restaurants & Bars in der Nähe: 4/6 (genauer Punktedurchschnitt: 4,33)
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2023 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Oliver |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 100 |