Yadis Djerba Golf Thalasso & Spa

Die Anlage an sich ist hübsch aufgebaut und auch relativ modern. Bei genauerem Hinsehen sieht man allerdings das hier seit Jahren nur mit Klebeband repariert wird.

Die Duschen, Toiletten und Sanitäranlagen im allgemeinen sind leck, Wasser fließt auf dem Boden herum, die Duschköpfe haben seit Jahren keinen Entkalker gesehen und geputzt wird nur oberflächlich bzw. dort wo man es sieht. Unter Betten oder auf Leisten/Bildern nicht. Unsere Bettwäsche in Woche zwei die aufgezogen wurde war fleckig, ebenso Handtücher (große gelbe Flecken?!). Die ausgeliehen Badehandtücher vom Hotel waren ausgebleicht und zerschlissen, total abgenutzt. Das gleiche Bild im Restaurantbereich – bei den helleren Tuchservietten oft Flecken, teils vom Vortag erkennbar. Wir sind nach 4 Tagen auf Einweg-Papierservietten umgestiegen – es war einfach zu ecklig.

Auf der Website wurde bei der Buchung angegeben man habe glutenfreies Brot/Brötchen. Ich habe 3 Tage lang versucht dem Personal, dem Küchenchef, dem Restaurantchef und an der Rezeption mitzuteilen das ich zum Frühstück gerne 1-2 glutenfreie Gebäckteile hätte. Ohne Erfolg, keine Rückmeldung, keine Entschuldigung – gar nichts. An Tag 4 sind wir selbst in die lokale Mall gefahren und haben umfangreich glutenfrei eingekauft. Das Frühstück ist eine einzige Farce! Es gibt: 4 immergleiche Sorten Marmelade, 3 immergleiche Sorten Billigaufschnitt (der teils ausgetrocknet ist und stundenlang ungekühlt rumsteht). Keine Salami, kein Schinken. Es gibt 3 immergleiche Käsesorten: Ziegenkäse, Kuhmilchkäse und Analogkäse. Es gibt eine Auswahl an Cerealien, Broten, Keksen, Baguettes und eine Stand an dem man Omlettes bekommt. Frühstück gibt’s ab 7 uhr morgens, der Omlettstand war meist erst um 7:20-7:30 Uhr besetzt. Wenn man eine Tour ab 8 Uhr macht gibt’s also kein Ei zum Frühstück, da keine Zeit bleibt. Frisches Obst gibt es durchaus und der Tresen sah auch immer voll aus. Das liegt aber nur daran das die zwei, drei Sorten Obst die es gab miteinander gemischt und dann in eine neue Schale geworfen wurden. So macht man aus 3 Obstsorten, 5 Salate. Die Mittagessen und Abendessen hatten eine weitaus bessere Qualität, wobei es immer auf den Tag ankommt. Von sehr leckeren Lammgerichten bis zu ungegarten, innen rohen Hünchenschenkeln war alles dabei. Das meiste Essen kommt tiefgekühlt direkt in die Fritteuse und ist oft nicht komplett durchgegart, weil zu viele Gäste anstehen. Generell ist der gesamte Restaurantbereich völlig idiotisch aufgebaut. Fisch neben Fleisch, neben Salat und Pasta und am nächsten Tag umgekehrt. Es gibt beispielsweise 8 „Saucen“. Salzig, scharf, Ketchup und „undefinierbar“. Dahintern noch 4 Bottiche, darin aber nur Majo gemischt mit den gerade genannten. Die Qualität der Speisen war bestenfalls mittelmäßig. Lediglich das Gemüse war konstant frisch und für mich persönlich auch das einzig Essbare wärend des gesamten Urlaubs. Die Getränke sind eine Katastrophe! Instant-Pulver-Wassergemisch aus dem Automaten an jeder Ecke. Das Wasser aus dem Automaten schmeckt nach Chlor, das Teewasser auch. Absolut ungeniessbar! Wir haben uns zwei Wochen lang nur von Wasser aus Flaschen bedient und selber Säfte etc. im Supermarkt gekauft. Selbst für All Inclusive unterste Schublade! ALLERGIKER ACHTUNG!!! Dieses Hotel ist für Allergiker absolut ungeeignet. Keine der Speisen ist deklariert, nirgenwo sind Inhaltsstoffe einzusehen oder ausgewiesen. Glutenfrei gibt es nicht trotz anderer Beschreibung bei der Hotelbuchung. Es gibt zwar einige Schilder auf den Tresen, aber die passten meist gar nicht zu dem was darunter stand, beispielsweise stand ständig „corn“ über den Kartoffeln und „chicken“ über den Fischfilets. Wir haben einen Abend im „Spezialitätenrestaurant“ gebucht. Gefragt wurden wir nur ob wir Fleisch oder Fisch wollen. Keine Aussage zu Inhaltstoffen oder generell was es gibt. Letztlich war es genau der gleiche Kram wie am Buffet nur eben auf einem Teller direkt serviert. Vorspeise war ok, danach fettige Suppe mit Fleischbrocken, Hauptgang Couscous mit einem Klumpen Lammfleisch in einer Terrine. Das Problem – der Klumpen bestand nur aus Knochen, Knorpeln, Sehnen und Fett. Obendrauf garniert mit Ernüssen und Mandel – natürlich super als Allergiker. Ich ließ die Hauptspeise zurückgehen nur um gleich darauf vom selben Kellner das Dessert zu bekommen – wieder garniert mit Erdnüssen. Was uns zum Personal bringt.

Generell hat man das Gefühl das Personal ist bemüht, auf konkrete Rückfragen hin merkt man aber dass sie einen nicht verstehen oder einfach ignorieren. Nur wenige sprechen überhaupt English, noch weniger Deutsch, daher wurde meist Französisch kommuniziert. An einem Morgen hatten wir kein Toilettenpapier mehr auf dem Zimmer, also hab ich um 9:30 Uhr Bescheid gegeben mit Bitte um Ersatz. Gegen Mittag habe ich mir dann selbst von einer Putzfrau auf der Etage eine Rolle besorgt und um 17 Uhr kam dann der Zimmerservice. Danke auch. Einige der jungen Kellner sind sehr bemüht, aber aufgrund der gesamten Restaurantsituation komplett überfordert oder es fehlt an Material an jeder Ecke. Ständig gab es kein Besteck, Löffel nur sporadisch, Getränke nur auf Nachfrage. Die Restaurantmanager waren eher Placebos denn meist gabs auf Rückfragen nur ein Achselzucken. Schmutzige Teller die von den Gästen aussortiert und zur Seite gestellt wurden, wurden vom Personal unverhohlen wieder auf den „sauberen“ Stapel gestellt. Das Restaurant hat durch die ganzen Abräumwagen, Lärmpegel und Fluktuation eher Mensa-Feeling statt genüsslichem Abendessen. Generell haben wir beim Personal viel Ignoranz beobachtet. Überall lag Zeug rum, Kellner laufen drüber, Besteck am Boden wird nicht aufgehoben. Ein Manager hat heruntergefallenes Essen aufgehoben, dieses entsorgt und direkt danach einem Gast mit derselben Hand auf dem Rücken rumgetätschelt. Fettflecken inklusive. Ein anderer Kellner drängelte mich vom Buffet zur Seite, nahm drei Schüsseln mit aus denen ich mir gerade etwas einschenken wollte und verschwand damit. Den Löffel hatte ich noch in der Hand… Ein anderer Gast nuckelt fröhlich an dem Löffel der im Kakaopulver steckte nur um ihn wieder in den Kakao zu stecken, einer der Manager sieht das und macht – nichts. Im Hotel wurden wir quasi ab Ankunft permanent von den hoteleigenen Eventverkäufern belagert. Täglich wurden wir angequatscht ob wir Touren, Jetski etc. machen wollen. Nach einer Woche könnte man meinen sie haben sich paar Gesichter gemerkt wenn man schon 50x nein gesagt hat. Absolutes No-Go. Auf der anderen Seite gibt’s im Hotel und auf dem Zimmer keinerlei Informationen zum Hotel oder Umgebung. Gar nichts. Ohne Internet (welches übrigens NUR in der Lobby verfügbar ist) wäre man total aufgeschmissen (kleiner Tip – für 13€ tunesische Simkarte mit 25GB Internet kaufen). Wir haben in der zweiten Woche zufällig ein Fitnessstudio und Inndoor-Pool entdeckt, den wir dann auch dankbar genutzt haben, da der Außenpool komplett überlaufen war. Zusätzlich zum restlichen Personal tanzten den ganzen Tag diverse Animateure durchs Hotel und Außenanlage um ihre Animation an den Mann/die Frau zu bringen. Für U30 Publikum sicher ganz nett, aber im Urlaub brauch ich nachts um 1 Uhr keine Discobeschallung bei 200 Decibel. Vom Sportmaterial mit dem gearbeitet wurde lässt man besser die Finger, wenn man nach dem Urlaub keine ernsthaften Gesundheitsschäden haben möchte. (Bogenschießen/Aerobik) Die Animateure schienen nicht wirklich ausgebildet zu sein…

Direkt nach der Ankunft war ich schon am Flughafen irritiert wie dreckig der gesamte Landstrich und die Insel sind. Überall liegt Bauschutt gemischt mit Plastikmüll und Abfällen. In der Touristenregion wurde es dann besser, aber auch nur wenn man nicht hinter oder über Zäune geschaut hat. In den zwei Wochen habe wir die Insel ausgiebig erkunden und überall das gleiche Bild… Der Strand ist ca. 300-400m vom Hotel zu erreichen. Leider türmen sich dort auch im Sand Unrat, Zigarettenkippen oder Urlaubermüll vom Vortag. Das Schlimmste sind aber die Händler, Dromedar- und Pferde. Vormittags tummeln sich da bis zu 5 Kamele und 8 Pferde am Strand zwischen Sonnenliegen und Meer. Es stinkt permanent nach Pferdeäpfeln und Dromedarpisse und man muss auf dem Weg ins Meer darüber steigen, einfach unfassbar wie das Hotel sowas zulassen kann. Es gibt zwar „Security“ aber die gibt den aufdringlichen Händlern Handshakes und verdient wahrscheinlich mit… An keinem einzigen Tag konnte man ein ungestörtes Foto vom Strand / Meer machen ohne dass irgendjemand im Bild rumstand. Direkt neben den Strandliegen ist ein Bootshaus für den lokale Jetski und Gleitschirm Verleih. Wem also der „Pferdeduft“ nicht genügt kann alternativ dem Benzinduft der Motorboote und Jetski fröhnen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir haben eine Tour gebucht und mitgemacht. War ein Fehler denn statt dem versprochenen deutschsprachigen Guide gabs ein krächtzendes Männlein welches offenbar ein Alkoholproblem hatte und kaum zu verstehen war. Die Touristenbusse wurde gezielt zu einzelnen Shops gelotst und dort „ausgeladen“ das war so im Berberdorf und später auch in Houmt Souk. Offenbar gibt’s da Absprachen zwischen den Tourguides und Händlern. Diese sind an Dreistigkeit kaum zu überbieten! Vorsicht beim Handeln! Da wurde fröhlich zwischen Dinar und Euro hin- und hergesprungen. Einer wollte für ein T-Shirt und ein kleines Glas Marmelade 140DT haben, das sind über 46€! Das war unsere erste und letzte „geführte“ Tour auf Djerba. Wir sind danach auf eigene Faust mit dem Taxi los und haben die Insel erkundet. Das war wesentlich entspannter.