Urlaub extrem
Eiseskälte pur: Das sind die kältesten Orte der Welt
Kälter als kalt: Von Ulaanbaatar in der Mongolei bis zum deutschen Funtensee – diese Orte sprengen Kälterekorde. Warum es Menschen trotzdem dorthin zieht, zeigt unsere Reise zu den frostigsten Klimazonen der Welt.
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Ulaanbaatar, Mongolei
Hauptstadt im Dauerfrost
Es geht dorthin, wo der Atem gefriert und Thermometer an ihre Grenzen stoßen. Den Anfang macht: Ulaanbaatar, die kälteste Hauptstadt der Welt. Ulaanbaatar liegt auf fast 1.400 Metern Höhe und kommt im Jahresdurchschnitt auf Minus 1,3 Grad. Damit ist sie die kälteste Hauptstadt der Welt. Im Januar fällt das Thermometer regelmäßig unter Minus 30 Grad – begleitet von trockenem Wind und klarem Himmel.
Trotz der Kälte funktioniert der Alltag hier erstaunlich robust. Am Stadtrand leben viele Menschen noch in Jurten, beheizt mit Kohle oder Holz. In der Innenstadt prägen Plattenbauten, Klöster und Regierungsgebäude das Bild. Auf den Märkten gibt es alles von Yak-Käse bis Pelzmützen, und selbst im tiefsten Winter sind StraßenverkäuferInnen mit dampfenden Teigtaschen unterwegs. Ulaanbaatar ist kein typischer Ort für Winterromantik – aber einer, der zeigt, wie widerstandsfähig eine Millionenstadt in extremer Kälte sein kann.
Yellowknife, Kanada
Polarkälte mit Nordlicht-Garantie
Die Hauptstadt der Northwest Territories liegt nah am Polarkreis – und das ist auch deutlich zu spüren. Denn im Winter fallen die Temperaturen oft auf Minus 40 Grad. Dank trockener Luft und wolkenarmer Nächte erscheinen die Polarlichter hier besonders eindrucksvoll. Rund 20.000 Menschen leben in Yellowknife, das trotz der Kälte ein attraktives Winterziel ist. Besonders beliebt ist das Aurora Village, wo TouristInnen in beheizbaren Tipis übernachten können. Wenn Du noch mehr Abenteuer sucht, kannst Du Hundeschlittentouren, Eisfischen oder Schneemobilexkursionen buchen.
Im März verwandelt sich Yellowknife in ein Königreich aus Schnee: Beim Snowking Winter Festival entsteht auf dem gefrorenen Great Slave Lake ein über 1.000 Quadratmeter großes Schloss aus Schnee – mit Eisfenstern, Café, Bühne, Rutsche und Türmchen. Dazu finden Konzerte, Theater und Kindershows statt und es werden kunstvolle Eisskulpturen gezeigt.
Barrow (Utqiaġvik), Alaska, USA
Leben ohne Sonne
Willkommen in der Dunkelheit – wortwörtlich. In Utqiaġvik, der nördlichsten Stadt der USA, verschwindet die Sonne jedes Jahr für mehr als zwei Monate hinter dem Horizont. Von Mitte November bis Ende Januar herrscht Polarnacht. Kein Sonnenaufgang. Kein einziger Sonnenstrahl. Nur Dämmerung, dunkles Blau und die tanzenden Schleier der Polarlichter. Eine Atmosphäre, die gleichzeitig beruhigt und herausfordert. Denn die Temperaturen fallen in dieser Zeit oft in Tiefen von Minus 30 bis Minus 40 Grad. Und der Wind treibt Eisstaub durch die Straßen.
Trotzdem leben hier rund 4.500 Menschen – viele von ihnen gehören zur ethnischen Gruppe der Iñupiat, die seit Jahrhunderten in dieser harschen Umgebung zu Hause sind. Der Ort ist nur per Flugzeug erreichbar. Es gibt keine Straßen, die in den Süden führen – nur Einslandschaften und das arktische Meer.
Zugspitze, Bayern, Deutschland
Eiszeit mit Ablaufdatum
Minus 35,6 Grad: So kalt war es schon auf der Zugspitze und kälter ist es in Deutschland selten (siehe nächster Absatz). Doch auch im Hochsommer bleibt es auf dem höchsten Berg Deutschlands frisch, mit Durchschnittstemperaturen knapp unter Null. Und noch etwas macht den Gipfel besonders: der Nördliche Schneeferner, einer der letzten Gletscher des Landes. Doch sein Abschmelzen ist absehbar – bis Ende dieses Jahrzehnts dürfte er seinen offiziellen Gletscherstatus verlieren.

Michaelas Tipp
Noch kannst Du das alpine Eis hautnah erleben, indem Du mit der nostalgischen Zahnradbahn zum Gipfel fährst und dann weiter auf dem interaktiven Gletschererlebnisweg wanderst. Er hat sechs interessante Stationen zu Klima, Eis und Geologie.
Funtensee, Bayern, Deutschland
Deutscher Kälterekord
Um ganz genau zu sein: Der Kälterekord der Erde liegt bei Minus 89,2 Grad – gemessen an der russischen Wostok-Station im Osten der Antarktis. In Deutschland geht es nicht ganz so frostig zu, aber neben der Zugspitze gibt es noch einen Ort, der in punkto Extremkälte mithalten kann. Der Funtensee im Nationalpark Berchtesgaden.
Der kleine See liegt auf nur 1.600 Metern Höhe, wirkt wegen seiner geologischen Besonderheit aber wie ein Kältepol. In klaren, windstillen Nächten sinkt die Kaltluft von den umliegenden Felswänden hinab und staut sich in der Senke, ohne Ausweg. Und macht den See zu einer Art natürlichem Eiskessel. An Weihnachten 2001 wurden hier Minus 45,9 Grad gemessen – der offizielle deutsche Kälterekord. Der Weg zum Funtensee ist im Winter beschwerlich. Es gibt weder eine keine Straße, noch einen Lift. Du brauchst Tourenskiausrüstung oder Schneeschuhe.

Michaelas Tipp
Im Sommer ist der See über eine lange Wanderung erreichbar (Du kannst auch in der Alpenvereinshütte Kärlingerhaus übernachten), beginnend mit einer Bootsfahrt über den Königssee. Oben angekommen, kannst Du Dich im wahrsten Wortsinn abkühlen: Das Wasser hat selten mehr als acht Grad.
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