Urlaub extrem
Bis zum Erdinneren: Orte, die tiefer liegen, als Du Dir vorstellen kannst
Ab zu den tiefsten Unterwasserhöhlen ... Diese Extreme führen Dich rund um den Globus – und mitten hinein in die spektakulärsten Tiefen der Erde. Tauche mit uns hinab:
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Defereggental, Österreich
Das älteste Tiefen-Heilwasser Europas
Extremort mit Heilwirkung: Im Defereggental in Osttirol, einem der ursprünglichsten Täler der Alpen, sprudelt aus einer Tiefe von 1.850 Metern eines der ältesten und wirkungsvollsten Tiefen-Heilwasser der Welt. Über eine Million Jahre lang reifte das jodhaltige, hochmineralisierte Salzwasser in den Gesteinsschichten der Hohen Tauern – geschützt vor Umwelteinflüssen. Weshalb es heute noch so rein wie zur Urzeit ist.
Besonders spannend ist der Weg dorthin: Über den Mythenweg, gesäumt von Holzskulpturen heimischer Künstler, die die Geschichte der sagenumwobenen Osttiroler Schnabelmenschen erzählen, erreichst Du die Heilwasserwelt in St. Jakob. Vor Ort kannst Du die Naturmedizin aus der Tiefe nicht nur verkosten, sondern auch in Form hochwertiger Kosmetikprodukte testen. Ein außergewöhnlicher Ort – uralt, abgeschieden und mit spürbarer Wirkung.

Michaelas Tipp
Der halbstündige Spaziergang entlang des Mythenwegs mit der gebürtigen Defereggerin Manuela Gutwenger.
Hranická Propast, Tschechien
Tiefste Unterwasserhöhle der Welt
Du stehst auf einem Wanderpfad im tschechischen Hranice – und plötzlich öffnet sich vor Dir ein dunkler Schlund: die Hranická Propast, laut Forschung die tiefste bekannte Unterwasserhöhle der Welt. Im August 2022 tauchte ein Roboter bis auf 450 Meter hinab. Den Grund erreichte er jedoch nicht. Dieser liegt so tief, dass ihn weder Mensch noch Maschine bislang erreichen konnten. Geophysikalische Messungen deuten auf eine Tiefe bis zu 1.000 Metern hin.
Du kannst ganz legal an den Rand dieses Extremortes treten. Ein ausgeschilderter Weg führt Dich zur Aussichtsplattform mit dem unendlichen Blick in die Tiefe. Und Du wirst das Gefühl nicht los, am Rand eines noch nicht ganz entschlüsselten Geheimnisses der Erde zu stehen.
ʿEin Bokek, Israel
Tiefstgelegener bewohnter Ort der Erde
Du willst tief entspannen? Dann ab nach ʿEin Bokek am Toten Meer, dem tiefstgelegenen Kurort der Welt – rund 430 Meter unter dem Meeresspiegel. Hier badest Du in einem Meer, das geografisch gesehen der tiefste zugängliche Punkt der Erdoberfläche ist. Das Tote Meer ist eigentlich ein abflussloser Salzsee und fast zehnmal salziger als der Ozean.
Die dichtere Luft in dieser Tiefe enthält rund fünf Prozent mehr Sauerstoff – was bei Atemproblemen und auch einfach für ein besseres Allgemeinbefinden geschätzt wird. Gleichzeitig reflektiert die salzreiche Umgebung das Sonnenlicht stark – Achtung: extreme Sonnenbrandgefahr! ʿEin Bokek ist voll auf Tourismus eingestellt: mit modernen Hotels, Wellnesszentren und medizinischer Betreuung. Ein tiefenentspannter Extremort im wahrsten Wortsinn.
Veryovkina-Höhle, Georgien
Tiefster zugänglicher Punkt unter der Erdoberfläche
Würdest Du am Eingang der Veryovkina‑Höhle ein Seil hinunterlassen, müsste es fast ein Viertel so lang sein wie der Mount Everest hoch ist. Mit einer Tiefe von 2.209 Metern ist diese Höhle in Georgien, im Westkaukasus, der tiefste bekannte Zugangspunkt in den Erdkörper. Bei einer Expedition im Jahr 2018 erreichte ein russisches Höhlenforscherteam den sogenannten terminal siphon – den unterirdischen Endpunkt bei genau 2.209 Metern. Die Höhle ist nicht geflutet und verläuft vollständig unterirdisch auf dem Festland. Sie ist damit der tiefste Punkt der Erde, den Menschen ohne Unterwassertechnik erreichen können – allerdings nur mit Seil, Helm, Kletterroutine und Höhlenerfahrung.
Die Forscher seilten sich durch senkrechte Schächte, krochen durch enge, schlammige Gänge und errichteten mehrere Untertagelager – bis hinunter auf 2.100 Meter. Ihre Arbeit lieferte Erkenntnisse über Karstsysteme, mikrobielles Leben in ewiger Dunkelheit und unterirdische Wasserströmungen. Für Besucher ist die Höhle allerdings nicht zugänglich.
Challenger-Tief, Marianengraben
Tiefster Punkt der Erde
Und jetzt tauchen wir richtig tief ab: fast elf Kilometer unter den Meeresspiegel, an den tiefsten bekannten Punkt der Erde – das Challenger‑Tief im Marianengraben. Es liegt etwa 300 Kilometer südwestlich von Guam, einer US-Insel im westlichen Pazifik, mitten im offenen Ozean – fernab jeder Küste.
Dort herrscht ein Druck von über 1.000 Bar – das entspricht dem Gewicht von etwa 100 Elefanten auf einer Fläche von einem Handybildschirm. Ein normal gebautes U-Boot würde hier sofort zerdrückt. Doch Spezialtauchboote aus Titanlegierungen mit druckfesten Kugelkammern haben es geschafft: Nur drei Menschen sind je bis ganz unten vorgedrungen – 1960 Jacques Piccard und Don Walsh mit der Trieste, und 2012 Regisseur James Cameron in einer Ein-Mann-Kapsel.
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