Was sind Autoroutes?
In Frankreich unterscheidet man im Wesentlichen zwischen:
Autoroutes (A)
Sie sind fast immer mautpflichtig und durch blaue Schilder mit weißer Schrift gekennzeichnet. An den Zufahrten zu Autobahnen findest Du Mautstationen („Péage“). Die Gebühren richten sich nach der gefahrenen Strecke und der Fahrzeugklasse.
Voies rapides / Schnellstraßen (N/D)
Diese Schnellstraßen ähneln deutschen Bundesstraßen und sind in der Regel mautfrei. Auch viele Stadtautobahnen wie die in Toulouse oder Marseille sind kostenlos.
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Wie wird die Maut bezahlt?
Die Bezahlung in Frankreich ist sehr flexibel. Es stehen Dir mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:
Bar oder mit Karte
An allen Mautstationen („Péages“) kannst Du bar oder mit Kredit-/Debitkarte bezahlen.
Elektronische Bezahlung (Télépéage / Liber-t)
Am praktischsten ist das elektronische System „Liber-t“. Mit einem Transponder, der an der Windschutzscheibe befestigt wird, kannst Du die speziellen „t“-Spuren nutzen und ohne Stopp durchfahren. Die Gebühren werden automatisch abgebucht. Viele Mietwagenanbieter bieten diese Transponder gegen eine tägliche Gebühr an. Informiere Dich am besten im Voraus bei Deinem Mietwagenvermieter, wenn Du diese Option bevorzugst.
Vorausbezahlte Karten oder Abos
In Frankreich gibt es auch Prepaid-Lösungen, meist über die großen Autobahnbetreiber (zum Beispiel Vinci, APRR, Sanef). Für TouristInnen lohnt sich diese Option eher selten.
Wie hoch sind die Mautgebühren?
Die Kosten variieren je nach Betreiber, Strecke und Fahrzeugklasse. Im Schnitt musst Du zwischen 6–21 Euro pro 100 Kilometer rechnen. Beliebte Routen wie Paris-Lyon oder Lyon-Marseille können entsprechend teurer werden.
Beispiele (Stand 2025, gerundet):
- Paris → Bordeaux: circa 55 Euro
- Lyon → Marseille: circa 25 Euro
- Paris → Nizza: circa 75 Euro
Sondermauten für Tunnel und Brücken
Neben der üblichen Autobahnmaut fallen in Frankreich für einige Tunnel und Brücken zusätzliche Gebühren an.
(Stand 2025)
Tunnel | Preis Pkw (2025) | Wichtige Info |
---|---|---|
Mont-Blanc | circa 54–56 Euro | Beliebte Alpenroute nach Italien; im Herbst 2025 zeitweise gesperrt |
Fréjus | circa 54–56 Euro | Alternative Alpenroute nach Italien; Rückfahrt etwas günstiger |
Duplex A86 (Paris) | 1,60–14,50 Euro | Stadttunnel bei Paris; nur Autos bis 2 Meter Höhe erlaubt |
Free Flow statt Schranke: Frankreichs neue Mautregelung
Das klassische Ticketziehen an Schranken, wie man es kennt, verschwindet schrittweise und wird von Free-Flow-Abschnitten ersetzt. Ein positiver Nebeneffekt ist der deutlich fließendere Verkehr. Aber Vorsicht: Bei diesem neuen System musst Du Dich selbst um die Bezahlung kümmern. Um Bußgelder zu vermeiden, hier ein paar Hintergrundinfos:
Auf diesen Abschnitten wird Dein Kennzeichen beim Durchfahren erfasst. Die Maut musst Du innerhalb von 72 Stunden selbst bezahlen. Entweder online mit Kreditkarte oder bar an speziellen Automaten. Aktuell (Stand 2025) gilt dies auf der A4 zwischen Saarbrücken und Metz, der A13/A14 zwischen Paris und Caen sowie der A79 im Zentralmassiv. In den nächsten Jahren kommen noch weitere Abschnitte hinzu.
Bezahle am besten rechtzeitig. Bei Versäumnis kann es zu Bußgeldern von bis zu 375 Euro kommen.
Nimm Dich außerdem vor Phishing Mails in Acht:
- Offizielle Zahlungsaufforderungen stammen nur von Adressen mit
- @vinci-autoroutes.com
- @ulys.com
- @clients.ulys.com
- @email.vinci-autoroutes.com
Umweltzonen und Crit’Air Plakette
Mehrere französische Städte haben Umweltzonen (ZFEm = Zone à Faibles Émissions mobilité). Für die Einfahrt benötigst Du eine kostenpflichtige Crit’AirPlakette.
Am besten informierst Du Dich vorab bei Deinem Mietwagen Anbieter, ob Dein Mietwagen über die entsprechende Plakette verfügt.
Praktische Tipps rund um die Maut in Frankreich
- Frage bei der Abholung Deines Mietwagens, ob ein Télépéage-Transponder installiert ist. Das spart Dir viel Zeit, besonders in der Hauptsaison.
- Achte auf den Fahrzeugtyp: In Frankreich wird unterschieden zwischen Personenwagen (bis 2 Meter Höhe), hohen Vans/SUVs, LKWs oder Motorrädern. Dein Mietwagen fällt fast immer in Klasse 1, es sei denn, es handelt sich um einen sehr hohen Van.
- Erkundige Dich vorab, ob Dein Mietwagen eine Crit’Air‑Plakette besitzt, falls Du Städte mit Umweltzonen (ZFE) ansteuern möchtest.
So vermeidest oder reduzierst Du Mautgebühren:
- Nutze mautfreie Alternativrouten: Viele große Städte haben kostenlose Umgehungsstraßen. Auch entlang der Atlantik- oder Mittelmeerküste gibt es oft Alternativen. Wenn Du keine Lust auf Mautgebühren hast, plane Deine Route über Autovías-ähnliche Schnellstraßen oder Landstraßen. Das dauert zwar länger, führt aber oft durch sehr schöne Regionen.
- Plane mit Apps: Tools wie ViaMichelin, Google Maps (Maut vermeiden einstellen) oder Waze zeigen Dir die günstigsten Routen.
- Meide Stoßzeiten: Vor allem rund um Feiertage oder Ferien ist das Verkehrsaufkommen hoch. Mit Télépéage sparst Du hier Zeit.
- Kombiniere Strecken: Fahre nur die schnellsten Teilstücke auf der Autoroute und nutze sonst mautfreie Straßen. So kannst Du Zeit sparen und Deinen Geldbeutel schonen.