Wir besuchten im Mai 2014 die Kur- und Badestadt Bad Mergentheim, die wir südlich von Würzburg über die gut ausgebaute Bundesstraße B19 erreichten. Bad Mergentheim liegt an der „Romantischen Straße“ und ist in ein von wald- und rebenbestandenen Höhen umrahmtes Talbecken der Tauber eingebettet. Mergentheim, im Jahre 1058 erstmals urkundlich erwähnt, wurde 1229 Niederlassung des „Deutschen Ordens“ und war von 1525 bis 1809 Residenz der Deutschen Hochmeister. Im Jahre 1826 entdeckte ein Schäfer kochsalzhaltige Heilquellen und man baute 1929 Bad Mergentheim zum Kurort aus. Nach dem Besuch der Touristinformation im „Alten Rathaus“ am Marktplatz von Bad Mergentheim machten wir uns, mit einem Stadtplan bewaffnet, auf einen Spaziergang zu den Sehenswürdigkeiten. Der Marktplatz wurde von uns gleich eingehend besichtigt. Im Süden des Platzes gelegen, beherrscht der beeindruckende Renaissancebau des „Alten Rathauses“ mit den Stufengiebeln die Ansicht. Die dem „Alten Rathaus“ entgegengesetzten Häuser werden als „Zwillingshäuser“ bezeichnet. Sie wurden 1780 im frühklassizistischen Stil errichtet. Es handelt sich hierbei um durch einen Portalbogen verbundene architektonisch nahezu identische Gebäude mit einer prächtigen Fassade. Auf dem Marktplatz steht das Wahrzeichen der Stadt, der sogenannte „Milchlingsbrunnen“ mit einer Figur, die man in anderen Städten als „Roland“ bezeichnet. Der Marktplatz wird umsäumt von Bürger- und Geschäftshäusern im Fachwerkstil. Auf der Rückseite des „Alten Rathauses“ bestaunten wir die hohe Säule mit der Marienfigur in dem Marienbrunnen. Hinter den Zwillingshäusern erheben sich die Türme des spätgotischen Münsters St. Johannis. Von hier aus gingen wir ostwärts durch eine Geschäftsstraße am Beethovenhaus vorbei zum Deutschordenplatz. Die barocke Schlosskirche und das Deutschordensmuseum in der ehemaligen Residenz des Deutschordens-Hochmeisters galt es zu besichtigen. Durch den Schlosspark gelangten wir in das am anderen Ufer der Tauber gelegene Kurviertel mit einem der schönsten Kurparks von Deutschland. Kursaal, Trinkhalle, das Haus des Kurgastes sowie der Musikpavillon mit den Wasserspielen und das Cafe Amadeus luden uns nach einem schönen Spaziergang zum Verweilen ein.