Reisetippbewertung Dom zu Meißen
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Alter: 61-65
Reisezeit: im Juli 19
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Der sehr schöne Dom ist weithin sichtbar
Der Dom St. Johannis und St. Donatus befindet sich in Meißen erhöht auf den Burgberg und stellt zusammen mit der Albrechtsburg, die in unmittelbarer Nähe zum Dom steht, das weithin sichtbare, einmalige, unverwechselbare Bild Meißens dar. Geweiht ist der Dom zwei Heiligen, und zwar Johannes den Evangelisten und Donatus von Arezzo. Seit 1581 ist der Dom ein evangelisches Gotteshaus.
Wir waren kurz vor 12:00 am Dom und hatten somit die Möglichkeit, dass wir der Mittagsorgelmusik lauschen konnten (diese kostet einen Extra-Eintritt – s. u.). Diese ca. 20 Minuten mit der Orgelmusik war sehr angenehm und entspannend. Erst nach dieser musikalischen Darbietung begannen wir mit der Dom-Besichtigung.
Die Geschichte des Meißner Doms geht bis auf das 10. Jahrhundert zurück, als 968 eine kleine Kapelle erbaut wurde, welche zwischen 1006 und 1073 zu einer viertürmigen romanischen Basilika ausgebaut wurde, welche dann zur bischöflichen Kathedralkirche erhoben wurde. Gegen 1260 wurde mit einem Dom-Neubau begonnen, diesmal als gotisches Bauwerk. Da der Neubau in diversen Stufen erfolgte, konnte der neue Dom erst ca. 150 Jahre später, also gegen 1410, mehr oder weniger fertiggestell werden.
Nachdem 1539 in Sachsen die Reformation „eingeführt“ wurde, wurde auch der Dom von Meißen im Jahr 1581 evangelisch-lutherisch.
Die beiden Westtürme blieben über Jahrhunderte unvollendet und die Turmspitzen an diesen Türem der Westfassade wurden erst zwischen 1903 und 1909 im Stil der Neugotik aufgesetzt (die Gesamthöhe dieser beiden Türme beträgt seitdem ca. 81 Meter).
Der Dom hat eine wertvolle, beachtenswerte Innenausstattung. Dazu gehören:
- der spätgotische Hochaltar, der aus der Zeit um ca. 1490 stammt.
- die überlebensgroßen Steinskulpturen der Stifterfiguren (bestehend aus der Heiligen Adelheid und Otto I., genannt Otto der Große) und der Patronatsfiguren (bestehend aus dem Heiligen Johannes, dem Evanglisten und dem Heilige Donatus von Arezzo), die aus der Zeit um 1260 stammen.
- der Lettner, der den Priesterraum vom restlichen Kirchenraum trennt, stammt ebenfalls aus der Zeit um 1260.
- die Steinkanzel aus dem Jahr 1591.
- das Chorgestühl von 1529.
- das Altartriptychon in der Georgskapelle, welches angeblich von Lucas Cranach dem Älteren 1534 persönlich geschaffen wurde.
- diverse Bilder (darunter Werke aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren) und diverse Heiligenfiguren.
- die Fürstenkapelle aus dem 15. Jahrhundert, welche die „Grablege“ der Wettiner war. Hier fällt besonders das Hochgrab von Friedrich dem Streitbaren ins Auge. Umgeben ist dieses Grab mit mehreren Grabplatten für diverse Wettiner aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
- die Große Sakristei mit diversen Grabplatten, diversen sakralen Gegenständen, Messgewänder, Bilder, Heiligenfiguren usw.
Der Dom hatte einst 30 Altär, die meisten wurden jedoch infolge der Reformation aus dem Dom entfernt.
Anmerkung:
Man muss bedenken, dass zwar 1260 mit dem Bau begonnen wurde und dieser gegen 1410 zwar mehr oder weniger (zumindest vorläufig) fertiggestellt wurde, aber tatsächlich wird seit dem Baubeginn 1260, also seit über 800 Jahren, an den Meißner Dom gebaut, renoviert und rekonstruiert. Und so verwundert es nicht, dass hier viele Baustile vorzufinden sind, denn jedes Zeitalter hat seine Spuren hinterlassen.
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