Maori-Kulturzentrums Te Puia
Rotorua/NordinselNeueste Bewertungen (3 Bewertungen)
Kann man besuchen - muss man aber nicht
Bei all den Angeboten in Rotorua, bei denen man ein wenig über die Maori Kultur erfahren könnte/sollte, haben wir uns nach mehreren "Reisetipps" für Te Puia entschieden. Dieses Geld hätte sich man sich aber locker sparen können! Ein Mitarbeiter (Maori) führt ein für ca. 45-60 Minuten eine Route, die man auch alleine gehen kann. Ein wenig berichtet er schon von der Kultur und den Gegebenheiten der Maori und Geysire, was jedoch eher wenig die Informationen übersteigt, die man im Laufe einer Reise, und aus Reiseführern selbst schon erhalten hat. Die Darbietung vor dem "Maori-Meeting-Haus" wirkt ziemlich unecht und ist auch nur gegen zusätzliche Bezahlung. Kann man also machen - muss man aber nicht! Das Geld würde ich lieber sparen!
Te Puia nix für uns
Wir sind in Rotorua angekommen und sind wie die meisten anderen bestimmt auch erst einmal zum Whakarewarewa Te Puia gefahren, ist ja auch in direkter Stadt nähe. Als wir aber gesehen haben was da für ein Spektakel darum gemacht wird und wie viel Busladungen Menschen dort hin gekarrt wurden haben wir schnell reis aus genommen. Und so ein Trubel auch noch in der Nebensaison, wer es mag soll es sich ansehen. Der Eintritt ins Te Puia kostet 43 NZ$ und wer das Ganze noch mit Maori Tanzeilage haben möchte zahlt 53,70 NZ$. Wir haben uns lieber Hells Gate angesehen.
Rotorua - Hochburg der Maori
Auf dem Weg von Auckland nach Wellington machen wir für zwei Tage in ROTORUA Halt. Rotorua, mit 60000 Einwohnern eine der großen Städte der Nordinsel, liegt auf einem aktiven Vulkangebiet. An vielen Stellen des Ortes gibt es Wasser speiende Geysire, kochende Schlammpools und heiße Thermalquellen. Die aufsteigenden schwefligen Dämpfe legen über den Ort einen permanenten Geruch nach „faulen Eiern“. Das stört die Besucher überhaupt nicht, im Gegenteil. Seit 200 Jahren kommen immer mehr Touristen in diese Gegend, in letzter Zeit waren es 2, 9 Millionen jährlich. Diese beeindruckenden Zahlen haben der Stadt Wohlstand und Reichtum gebracht, der sich an der Infrastruktur ablesen lässt. Breite Straßen, viele Geschäfte, die Hochwertiges anbieten, eine große Zahl von guten Restaurants, viele Hotels und Resorts in der 4 Sterne Kategorie, erstklassige Parks und Freizeiteinrichtungen. Vor allem der Bezirk um die „GOVERNMENTS GARDENS“ ist das Prunkstück der Stadt. Hier liegt das eindrucksvolle Badehaus, welches in der Tudorzeit als exclusives Heilbad errichtet wurde und heute als Museum dient. Man sagt, es ist das meist fotografierte Gebäude Neuseelands. Vor dieser Kulisse sind ein Kurpark und gepflegte Rasenflächen angelegt, auf denen weißgekleidete Damen und Herren Crocket bzw. Bowls spielen. Ich denke, nirgendwo sonst gibt sich Neuseeland britischer als hier. Unser Stadterlebnis wird aber stark durch das Wetter getrübt. Am Abend fängt es an zu regnen. Und am nächsten Tag schüttet es so vom Himmel, dass man eigentlich weder Hund noch Mensch vor die Tür schicken sollte. Trotzdem fahren wir gegen 8 Uhr mit dem Bus los. Der bringt uns zur Seilbahn. Im Bergrestaurant erwartet man uns zum Sektfrühstück. Bei schönem Wetter hat man wahrscheinlich einen herrlichen Blick auf den See, den Ort und die Geysirfelder. Aber so? Ambiente und Qualität des Restaurants sind – oder erscheinen zumindest – wettermäßig entsprechend. Da das Buffet schnell abgeräumt ist - erwartet man die nächste Gruppe oder will man schon „Feierabend“ machen? - geht es mit der Seilbahn bald wieder hinunter zum nächsten Programmpunkt: KIWI WILDLIFE PARK RAINBOW SPRINGS. Hier im Regenwald kann man die einheimischen Tiere entweder in Natura oder im Film betrachten und ist durch die vielen bereitstehenden Schirme auf Regen eingestellt, in unserem Fall sehr passend. Professionell sind die Fotos, die von der Gruppe gemacht werden. Nach der Bildbearbeitung hat jeder einen Kiwi –damit ist Neuseelands bekanntester Vogel gemeint - in seinen Händen. Dann fahren wir in das Dorf OHINEMUTU am Rotorua See. Hier leben nur Maori. Bekannt ist der Ort wegen seiner Kirche. Sie gilt für die Maoris als heiliger Ort. Es gibt ein Glasfenster, das zeigt Jesus, der im Maori-Mantel übers Wasser schwebt. Vor der Kirche ist ein großer Platz. Auf der einen Seite ist ein Friedhof mit kastenförmigen Gräbern. Die dienen zum Schutz der Toten, denn der Wasserdampf erhitzt den Boden so sehr, dass normal beerdigte Menschen zerkocht würden. Auf der Stirnseite ist ein wunderbar geschnitztes Versammlungshaus. Die Augen der Figuren sind mit Paua-Muscheln eingelegt. Das Haus dürfen wir nicht betreten. Überall unter den Wohnhäusern dampfen heiße Quellen. Die Maoris nutzen diese Energie und heizen und kochen mit dem aufsteigenden Wasserdampf. Mittels Rohren wird die Wärme unter die Häuser geleitet, und man hat so eine Art Fußbodenheizung. Zum Kochen hat man Löcher in die Erde gegraben, Metallgitter in die Öffnung gegeben und mit Holzdeckeln abgedeckt. Hebt man den Deckel, kann man Töpfe in die Vertiefung stellen. Deckel drauf, und das Essen gart von allein. Man nennt das Essen, das auf eine solche Weise zubereitet wird, Hangi. Das wird in Rotorua auch für Touristen angeboten. Auch wir sollten an einem solchen Essen teilnehmen, was aber wegen des schlechten Wetters nicht möglich war. Rotorua ist nicht nur ein geothermisches Zentrum, sondern auch ein Gebiet, in dem viele Maori leben. Während ihr Anteil an der neuseeländischen Bevölkerung ca. 15% beträgt, wohnen im Rotorua Gebiet 33% Maori. Das liegt daran, dass sie hier in Lehr-, Ausbildungs- und Arbeitsstätten reichlich Gelegenheit haben, Geld zu verdienen und ihre Kultur zu erhalten. Das können wir beim Besuch des MAORI VILLAGE TE PUIA in WHAKAREWAREWA ein wenig beobachten. In diesem Dorf werden Männer und Frauen in den Kunstfertigkeiten der Maori ausgebildet. Während die Männer das Schnitzen von Masken und Skulpturen aus Holz erlernen und zeigen, stellen die Frauen Webarbeiten her. Andere im Dorf sind mit dem Verkauf der Produkte und der Vor- und Zubereitung eines Hangis beschäftigt. Bei strömendem Regen gehen wir nun an blubbernden und kochenden Schlammtümpeln vorbei und kommen schließlich zum größten aktiven Geysir. Der Pohutu Geysir schießt Wasserdampf bis zu 30 m in die Höhe. Der Anblick ist bei diesem Wetter nicht überwältigend, da Regenböen die Dämpfe zu einem diffusen Bild vermischen. Unsere Stimmung ist endgültig auf dem Nullpunkt, als wir uns auf dem Rückweg noch verlaufen. Bis auf die Haut nass erreichen wir schließlich unseren Bus, der uns auch gleich zurück ins Hotel bringt. Wir relaxen in den warmen und heißen Bädern, die fast in allen Rotorua Hotels zum Standard gehören. Um 18. 30 gibt es dann im Hotel Abendessen und anschließend Tanz- und Gesangsvorführung einer Maori-Gruppe. Ob der Haka, wie diese Vorführung auch genannt wird, authentisch war, kann ich nicht beurteilen. Wir fanden die Performance- die stampfenden Bewegungen, das Grimassenschneiden, vor allem mit heraushängender Zunge- lustig und gut gemacht. Beim neuseeländischen Wein kennen wir uns besser aus. Zum Abschluss des Tages trinken wir deshalb einen Sauvignon Blanc von Oyster Bay. Absolut empfehlenswert.