Kloster Rumtek

Gangtok/Sonstiges Indien

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Manfred(71+)
April 2017

Von der Armee geschütztes Kloster

6,0 / 6

Eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Bundesland Sikkim ist das Kloster Rumtek. Das Kloster Rumtek ist 24 km (1 ½ Stunden Fahrt) von Gangtok entfernt. Nach einer kurvenreichen Berg- und Talfahrt erreichten wir das Dorf Rumtek mit seinem ausgedehnten Klosterkomplex. In unmittelbarer Nähe des Klosters befand sich auch der Jawaharlal Nehru Botanical Garden. Der Eingang zum Kloster wird von Armeeposten mit Sturmgewehren gesichert und es erfolgt eine sehr genaue Passkontrolle. Ausländer müssen beim Eingang in das Kloster ihren Reisepass mit Einreisegenehmigung von Sikkim vorweisen und sich registrieren lassen. Der Grund sind die Zwistigkeiten zwischen zweier rivalisierenden Gruppen von Mönchen, seit dem Tode des 16.Karmapa. Das Rumtek-Kloster ist der Hauptsitz des Kagyu-Ordens, der sogenannten buddhistischen Schwarzhutmönche. Es gibt auch noch die Rotmützen des Nyingmapa-Ordens und die Gelbmützen des Gelukpa-Ordens, wie sie der jetzige Dalai Lama trägt. Ich war überrascht von den verschiedenen Glaubensrichtungen des tibetischen Buddhismus. Der Kagyu-Orden wurde im 12. Jahrhundert in Zentral-Tibet in der Nähe von Lhasa gegründet, wo sie bis zur chinesischen Invasion in Tibet im Jahre 1959 ihr zentrales Kloster hatten. Am 13.März 1959 verließ der damalige 16.Karmaba das Land Tibet endgültig. Mit seinen Gefolgsleuten flüchtete das Oberhaupt der Schwarzhutmönche nach Sikkim, um die Lehren des tibetischen Buddhismus vor der Zerstörung zu retten. Die Gruppe nahmen heilige Statuen, Bilder, Reliquien und andere wertvolle Besitztümer aus Tibet mit. Mit der Unterstützung Jawaharlal Nehrus konnte der 16.Karmaba das Kloster Rumtek als neuen Sitz wählen. Fast zwei Jahrzehnte lang, bis zu seinem Tod, trat der 16. Karmapa aktiv der Politik des Dalai Lama für eine spirituelle Einheit entgegen. Rumtek ist das größte Kloster in Sikkim, es wurde ursprünglich 1730 errichtet, später jedoch durch einen Brand zerstört und erst von 1961 - 1966 nach dem Vorbild des Heimatklosters bei Lhasa wieder aufgebaut wurde. Es sollte der Ersatz für das Tsurphu-Kloster in Tibet sein, welches während der chinesischen Revolution zerstört wurde. Der weitläufige Tempelkomplex besteht aus einem Haupttempel, einer Gebetshalle und aus dem im Jahr 1984 im tibetischen Stil erbauten Karma Shri Nalanda Institut. Das Kloster beherbergt heute über 500 Mönche und Novizen. Im Haupttempel konnten wir an einem buddhistischen Gottesdienst teilnehmen. Die Gläubigkeit der Mönche war für uns sehr beeindruckend. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch eines ornamentverzierten Raums in der eine goldenen Stupa zu sehen war, welche die Asche des letzten legitimen Karmapa enthielt. Sehr interessant war auch der Vorplatz des Klosters mit einer heiligen Säule und die Mauern und Decken des Klosters mit schönen bunten Wandmalereien und feinen Holzschnitzereien Das Kloster beherbergt auch heute noch weltweit einzigartige religiösen Schriften, Manuskripte und religiöse Kunstgegenstände. Sehr viel Lob von unseren Frauen der Reisegruppe bekam eine Gruppe von Mönchen, die ihre orangefarbene Wäsche sehr ordentlich aufhängte. Von der Mauer des Klosters hatte man eine herrliche Aussicht auf die Berglandschaft. Ein sehenswertes und geschichtsträchtiges Kloster.

Kloster Rumtek
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von Manfred • April 2017
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von Manfred • April 2017
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