KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Oświęcim/Kleinpolen

Neueste Bewertungen (22 Bewertungen)

Dirk
Oktober 2012

Man darf und sollte nie vergessen

6,0 / 6
Hilfreich (1)

Wer die Möglichkeit hat sich das KZ Ausschwitz Birkenau anzusehen, der sollte das auch machen. Es ist schon bitter zu sehen, zu was Menschen in der Lage sind, um anderen Menschen Leid, Not und Pein zuzufügen.

Sicherung wurde groß geschrieben
Sicherung wurde groß geschrieben
von Dirk • Oktober 2012
Nur ein kleiner Teil der Schuhe
Nur ein kleiner Teil der Schuhe
von Dirk • Oktober 2012
Hier wurden die Menschen erschossen
Hier wurden die Menschen erschossen
von Dirk • Oktober 2012
Rasierpinsel, Bürsten, Kämme....
Rasierpinsel, Bürsten, Kämme....
von Dirk • Oktober 2012
Original Krematorium
Original Krematorium
von Dirk • Oktober 2012
Die Brillen der Opfer
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Markus
August 2012

Gut, einzigartig, aber unvollständig

5,0 / 6
Hilfreich (2)

Alle relevanten Daten für den Besuch wurden von den vorhergehenden Tipp-Gebern schon aufgelistet, somit spare ich mir diese. Ich möchte vorausschicken, dass dieses nicht die erste Gedenkstätte ist, die ich besucht habe. Folgendes möchte ich allerdings erwähnen: Die Gedenkstätte hat meinem persönlichen Eindruck nach einige Schwächen, welche sich aber wahrscheinlich durch die Gründungsinitiative erklären lassen. Anregungen und Initiative zum Erhalt und zur Rekonstruktion des Geländes stammen von ehemaligen Häftlingen bzw. ihren Verwandten. So stellt die Gedenkstätte die Leiden und Umstände der Inhaftierung und der Exekutierung sehr anschaulich dar. Was für mich allerdings fehlt ist die Darstellung der Täter. Es gibt kurze Passagen während der Führung, es fällt einige Male der Name Höß und Mengele, aber Informationen zu den Personen und zu vielen anderen fehlen. Zu einer Aufarbeitung und Darstellung dieser unbegreiflichen Verbrechen gehört auch eine Darstellung der Täterseite, nicht beschönend, nicht verschlimmernd, einfach reine Fakten. Es fehlen für mich z. B. Hartjenstein, Kramer, Clauberg, Mandl, Grese, Volkenrath, … Diese Personen waren Synonyme für die Verbrechen. Auch SS-Lagermannschaften, SS-Wachmannschaften, deren Zusammensetzung und weitere Informationen hätte ich mir gewünscht. Auf der Opferseite sind die Informationen auch etwas oberflächlich. Als ich in Birkenau nach Beendigung der Führung unseren Guide auf die Sonderkommandos in den Krematorien ansprach, wurde ich etwas irritiert angesehen, sie hatte anscheinend nicht mit speziellen Fragen dieser Art gerechnet. Die Auskunft, die ich erhielt beschränkte sich darauf, dass es sie gegeben hat und dann wandte sie sich anderen Teilnehmern zu. Vorher wurden diese gar nicht erwähnt. Ein zweiter Kritikpunkt ist die Masse an Besuchern, die die Gedenkstätte besuchen. Es ist toll, dass sich so viele Menschen für diesen sehr dunklen Punkt europäischer Geschichte interessieren, aber die "Unheimlichkeit" und "Grausamkeit" des Ortes geht durch die "Durchschleusung" der Besucher größtenteils verloren. Als letzten Kritikpunkt möchte ich noch anführen, dass die Ausstellung sehr anonym gehalten ist. Schicksale einzelner Personen sind kaum zu erfassen. Aus anderen KL's kenne ich Ton- und Filmdokumente, gedruckte Erlebnisse von ehemaligen Häftlingen, die ihre persönlichen Erlebnisse schildern, … Das fehlt für mich in dieser Gedenkstätte. Natürlich gibt es auch Positives. Die Rekonstruktion der gesamten Anlage ist sehr gut gelungen und jeder, der dort war sollte sich überlegen, ob er nicht eine kleine Spende für den Erhalt und die Pflege dieser Gedenkstätte übrig hat. Sie ist ein Besuch wert, man sollte sich aber vorher etwas intensiver informieren, wo man hinfährt.

Elfriede(66-70)
Mai 2012

KZ Auschwitz - Endstation und Vernichtung

6,0 / 6

Unsere Gruppe besuchte aus Zeitmangel nur das Stammlager(Auschwitz I), das früher eine polnische Kaserne war und seit 1947 als s Museum und Gedenkstätte dient und ab 2007 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Wenn man diese Räume mit Bildern, Gegenständen und Fotos sieht, kann man sich nicht vorstellen wie UNMENSCHLICH alles war...... An diesem Tag waren sehr viele Touristengruppen unterwegs, darunter auch viele Jugendliche. Ich denke, dass es ein wichtiger Teil unserer Geschichte ist und der heutigen Jugend nähergebracht werden sollte. Am Ende dieser Besichtigung habe ich einige Zeit gebraucht um all diese Eindrücke zu verarbeiten. Der letzte Satz unseres Reiseführers war: Wir dürfen die Vergangenheit nicht vergessen, damit wir uns in der Zukunft daran erinnern......

Stacheldrahtzaun mit Strom
Stacheldrahtzaun mit Strom
von Elfriede • Mai 2012
Die Baracken
Die Baracken
von Elfriede • Mai 2012
Verschiedenen Blöcke hinter Gitter
Verschiedenen Blöcke hinter Gitter
von Elfriede • Mai 2012
Auschwitz I = Stammlager
Auschwitz I = Stammlager
von Elfriede • Mai 2012
Tätowierung der Insassennummer
Tätowierung der Insassennummer
von Elfriede • Mai 2012
Heilbehelfe in Mengen
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Daniela(46-50)
April 2012

Residenz des Todes

6,0 / 6
Hilfreich (7)

„…unsere Sprache hat keine Worte um diese Schmach, dies Vernichten eines Menschen zu äußern.“ So, oder so ähnlich wird oft in die Thematik eingeleitet, die über wohl bitterste Kapitel unserer Geschichte berichtet - die Greueltaten der SS im zweiten Weltkrieg. Auschwitz wird in der Landessprache Oswiecim genannt. Dies ist wichtig zu wissen, denn Hinweisschilder nach Auschwitz sucht ihr vergebens. START DER FÜHRUNG Ich habe mich bei der Vorbereitung auf unseren Besuch geärgert, weil nirgends - schon gar nicht auf der Homepage - zu finden ist, welches Lager nun der eigentliche Ausgangspunkt der Führung ist. In Ausschitz angekommen, sind wir dann vor allem den vielen Bussen hinterher gefahren und die führten uns nach Auschwitz 1, das dann auch tatsächlich der Start der Führung war. Wenn ihr die Führung in Deutsch wollt, dann solltet ihr euch vorab informieren, wann sie ist (derzeit um 12.00 Uhr), denn es gibt sie nur einmal am Tag. AUSSCHWITZ I Nun standen wir also da, am Eingang mit der verlogenen Überschrift „Arbeit macht frei“. Diese nationalsozialistische Inschrift wurde in vielen Konzentrationslagern als Toraufschrift verwendet. Es stammt von einem Buchtitel eines nazionalsozialistischen Romans von Lorenz Diefenbach aus dem Jahr 1873. In Auschwitz ist bemerkenswert, dass der Buchstabe „B“ auf dem Kopf steht. Angeblich war das ein heimlicher Protest eines Häftlings, der als Kunstschlosser für die Nazis tätig war. Die Sonne strahlte und passte so gar nicht zu der düsteren Stimmung, die sich in meinem Inneren breitmachte, als ich durch das Tor ging. Im besetzten Europa richteten die Nazis viel Arten von Lagern ein, das berüchtigste jedoch wurde Auschwitz. Dies ist auf mehrere Gründe zurückzuführen, zum Einen aufgrund der hohen Opferzahl, zum Zweiten aber auch auf die Ausdehnen, die hier im Auschwitz 1 noch gar nicht wirklich erfassbar ist. Ich war überrascht von der Art und Weise der einzelnen Blocks. Hier handelte es sich um massive Häuser auf zwei Stockwerken mit einem Gang und teilweise richtigen Stockbetten. Ich war bereits zweimal in Mauthausen und war auf etwas anderes vorbereitet. Dass hier im Männerlager sowohl die Häuser als auch die sanitären Anlagen eher „schön“ waren, war eine Überraschung, die sich aber bald - vor allem dann in Birkenau - in blankes Entsetzen verwandeln sollte. Im ersten Haus, das wir besichtigten gab es den ersten geschichtlichen Hintergrund. Nach dem deutschen Angriff auf Polen am 1. September 1939 und dem sowjetischen zwei Wochen später, wurde Polen geteilt und ein Teil wurde dem Dritten Reich einverleibt. Hier erfuhren wir anhand einer Schautafel, dass Auswitz genau das war, was ich bereits vorher wusste, ein Ort, an dem grausame Exekutionen, frevelhafte medizinische Experimente und die gnadenlose Ausplünderung der Gefangenen erfolgten. Auf der Schautafel war zu erkennen, dass die Nazis mindestens 1.100.000 Menschen, meistens Juden, aus den verschiedensten Ländern Europas verschleppten, sogar Griechen und Norweger waren darunter. Ziel dieser Verschleppung und der darauffolgenden Ermordung war es „eine Gesellschaft zu gründen, aus der man all jene eliminiert, die der Definition des reinblütigen Deutschen nicht entsprechen.“ Im Buch „Residenz des Todes“, einem Bildband über Auschwitz, ist ein Auspruch Hitlers zu lesen: „Ich habe den Befehl gegeben und ich lasse jeden füsilieren, der auch nur ein Wort der Kritik äußert, dass das Kriegsziel nicht im Erreichen von bestimmten Linien, sonder in der physischen Vernichtung des Gegners besteht. So habe ich, einstweilen nur im Osten, meine Totenkopfverbände bereitgestellt mit dem Befehl, unbarmherzig und mitleidslos Mann, Web und Kind polnischer Abstammung und Sprache in den Tod zu schicken. Polen wird entvölkert…“ Diese Rede, nur ein paar Tage nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war der Anfang der „Endlösung der Judenfrage“, die hier in Auschwitz ihren traurigen Höhepunkt erreichte. In der Wannsee-Konferenz wurde eine genaue Liste erstellt, wie viele Juden, Roma, Zigeuner und Sinti zu ermorden wären. Insgesamt beschloss man die Zahl mit 11 Millionen. 10 % davon also fanden in Auschwitz den Tod. Mit dem oben genannten Vorhaben wurde im Frühling 1940 also Auschwitz 1 erbaut. Der unmittelbare Grund dafür waren die Massenfestnahmen in Polen, die zur Überfüllung der bestehenden Gefängnisse führten. Am 14. Juni 1940 schickte die Gestapo den ersten Transport von 728 politischen Gefangenen nach Auschwitz. Das Lager befand sich außerhalb der Stadt und so konnte es leicht von der Außenwelt verborgen werden. In diesem ersten Block befinden sich vor allem Schautafeln, auf denen neben hochsensiblen Dokumenten auch die ersten Bilder von Gefangenen zu sehen waren. Da Auschwitz erst 1942 zum Massenvernichtungslager umfunktioniert wurde, waren die ersten Menschen, die hierher kamen noch als Arbeitssklaven gekennzeichnet. Im ersten Stock des nächsten Blockes war dann eine Nachbildung der Gaskammern in Auschwitz Birkenau zu sehen. Die Juden, die als arbeitsunfähig angesehen wruden, wurden zum Tod in die Gaskammern geführt. Um Panik und Widerstand zu vermeiden, betrogen die Nazis ihre Opfer. Sie versprachen ihnen ein Bad und danach das Wiedersehen mit ihren Familien. Vor der Gaskammer gab es den sogenannten „Entkleideraum“, was das „nackt“, das ich eingangs beschrieb, meinte. Den Menschen wurde sogar in der Stunde ihres Todes jede Würde genommen. Die erschöpften Menschen, denen man oft noch Seife und Handtuch mit gab, waren meist ruhig und gingen ohne Furch in die Gaskammern. Die Führerin erzählt, dass, sollte sich Unruhe verbreiten, der Unruhestifter sofort aus der Masse genommen wurde und hinterm Haus mit einem Kleinkalibergewehr getötet wurde. Waren die Gaskammern voll, so wurde die Türen hermetisch abgeriegelt und Zyklon B durch spezielle Öffnungen in das Innere geleitet. Das austretende Gas tötete die Menschen nach einiger Zeit. Die Leichen wurden dann aus den Gaskammern gezerrt, ihnen wurden die Haare abgeschnitten, Goldzähle entfernt und danach in den Krematorien verbrannt. Wenn es zu viele waren, dann fand die Verbrennung oft auch im Freien statt. Gegenüber des Modells der Gaskammern waren auch geöffnete Dosen des hochgiftigen Zyklon B ausgestellt sowie Lieferscheine und Rechnungen dafür. All das wurde nach der Befreiung des Lagers gefunden. Im nächsten Raum befanden sich dann 2 Tonnen abgeschnittene Haare der Menschen. Die Nazis hatten sogar dafür eine Verwendung. Die Haare wurden verkauft und mit ihnen wurden Stoffe und Filze hergestellt. Es war ein beklemmendes Gefühl, diesen Berg an Haaren zu sehen und das Gefühl wurde auch nicht besser, je weiter wir gingen. Wir bekamen nun einen Bruchteil dessen zu sehen, was den Juden abgenommen wurde. In der Regel versprachen die Nazis den Menschen neue Siedlungsmöglichkeiten und Arbeit. Den Anleitungen entsprechend wurde ihnen erlaubt, Gepäck bis zu 50 kg mitzunehmen. Daher brachten die Juden Kleidung, Nährung, Gebrauchsgegenstände und Haushaltsgeräte ebenso Werkzeug und medizinische Ausstattung mit. Den deportiertenh Juden wurde es verboten, Wertgegenstände und größere Geldsummen mitzunhmen, doch viele Personen versuchten, das Vermögen zu schmuggeln. Nach der Ankunft mit dem Zug mussten die Leute ihr Gepäck am Bahnhof zurücklassen. Sämtliche Gegenstände kamen nach „Kanada“, was nichts mit dem Land zu tun hatte sondern mit der Tatsache, dass der Ausdruck damals mit „Reichtum“ gleichgesetzt wurde. So wurden wir durch Räume geführt, wo folgendes ausgestellt war: Hand- und Fußprotesten, Brillen, Kochtöpfe, Geschirr, ca. 80.000 Paar Schuhe, unzählige Koffer, versehen mit Namen, Geburtsdatum und Adresse, Babykleidung, Rasierpinsel und vieles mehr. All das gehörte den Menschen, die großteils genau hier ihr Leben lassen mussten. Im nächsten Block fanden sich dann Reihen von Fotografien. Rechter Hand die von Männern, links die der Frauen. Die Bilder wurden erst vor kurzem neu entwickelt, weil viele Negative noch vorhanden waren. Die Nazis fotografierten jeden einzelnen Häftling - allerdings nur die, die auch registriert wurden - drei Mal. Einmal von der Seite, einmal von vorne und einmal mit der lagereigenen Kopfbedeckung. Auf den Bildern hier waren Name, Lagernummer (sie wurde hier - und nur hier - jedem einzelnen eintätowiert) Geburtsdatum, Beruf, Ankunftsdatum und Sterbedatum vermerkt. Beklemmend. Danach besuchten wir noch die Sanitäranlagen und weitere Unterkünfte bevor es in den Keller ging. Hier war das Gefängnis untergebracht. Es war für mich unvorstellbar, wie es in Ausschwitz auch noch ein Gefängnis geben soll. Hier allerdings war das Elend wohl am größten. Über die Hälfte der registrierten Häftlinge wurden aufgrund von Hungersnot, brutalem Terror, verschiedenen Strafen und Torturen, elenden Lebensbedingungen, Krankheiten und Epidemien sowie unfassbare medizinische Experimente umgebracht. Kam man ins Gefängnis, so hieß das meist „Vernichtung durch Hungerstod“ oder „Sterben durch Stehstrafe“. Danach blieben wir vor dem Krankenlager stehen und die Führerin erzählte uns, welche unmenschlichen Versuche hier am Menschen unternommen wurden. Einer der Ärzte war der Deutsche Josef Mengele, der auch als „Todesengel von Auschwitz“ in die Geschichte einging. Neben Sterilisationsversuchen übte er vor allem Experimente an Zwillingen durch. Mengele selbst meinte, es gäbe in Auschwitz genügend „Lebendmaterial“ für seine Forschungen. Er war für die Selektion der Menschen verantwortlich und daher unmittelbar in ihrer Ermordung beteiligt. Mengele musste sich nie für seine Taten verantworten, weil er nach Südamerika flüchtete. Er starb schließlich nach einem Schlaganfall beim Schwimmen. Er wurde als „Wolfgang Gerhard“ beerdigt, Jahre später allerdings ließ man seine Leiche exhumieren und 13 DNA Spezialisten stellen seine Identität fest. Die Führerin erzählt, dass Mengele selbst sich nie einer Schuld bewusst gewesen war. Und als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, ging es zum Abschluss noch dorthin, wo das Töten seinen Endpunkt hatte - in die Gaskammer, die hier in Auschwitz 1 nicht wie in Birkenau unter der Erde war, sondern genau ebenerdig angelegt wurde. Die Juden, die sofort nach ihrer Ankunft in Auschwitz in den Gaskammern getötet wurden, wurden nicht in die Evidenz des Lagers aufgenommen, also nicht registriet und nicht nummeriert. Daher weiß man nicht genau, wie viele Menschen direkt nach der Ankunft getötet wurden - es waren auf alle Fälle um jeden einzelnen zu viel. Wir gingen also in die Gaskammer, die hier nicht einmal durch Duschatrappen getarnt wurden, und danach sofort weiter in die Krematorien. Zwei der drei Öfen waren noch sehr gut erhalten. In jeden Ofen passten aber höchstens fünf Leichen, daher war das Verbrennen eine zeitaufwändige Angelegenheit. Nun hatten wir bereits beinahe zweieinhalb Stunden Führung hinter uns und mittels Bus wurden wir dann nach AUSCHWITZ BIRKENAU gebracht. Die Hitleranhänger hatten im Oktober 1941 mit dem Bau von Birkenau, auch Auschwitz II genannt, begonnen. Das Baugelände liegt in Brzezinka, ca. drei Kilometer von Auschwitz entfernt. Die polnischen Dorfbewohner wurden vertrieben und die Häuser, die ihnen weggenommen wurden, abgetragen. Wir gingen durch das Ankunftsgebäude und was wir dann sahen, das war unbegreiflich. Die Ausmaße des Lagers Birkenau waren unvorstellbar. Es wwar war nicht nur wegen der Geländegröße, der Zahl der Baracken und der Zahl der Gefangen, sondern vor allem aufgrund der ermordeten Menschen das allergrößte Konzentrationslagersystem. Um den Prozess der Massenvernichtung von Jeden effektiver zu m achen, hatte man im Zentrum von Birkenau eine Rampe mit einem Anschlussgleich gebaut, das genau zwischen den Gaskammern und Krematorien endete. Auf dieser Rampe gingen wir nun. Wir standen dort, wo Mengele stand und mit dem Daumen nach rechts oder links zeigte, entweder ins Lager oder direkt in die Gaskammer. Am Ende der Rampe stand ein Viehtransporter - ein Original. In diesem Transporter wurden unzählige Menschen nach Auschwitz deportiert - tagelang, wochenlang. Die Zustände hier liegen weit über meiner Vorstellungskraft. Nachdem die deportierten Juden die Züge verlassen hatten, führten die Ärzte direkt auf der Rampe die Selektion durch, wobei sie nur jene Ankömmlinge auswählten, die sie für arbeitsfähig und momentan nützlich für die Rüstungsindustrie des Dritten Reichs hielten. Kranke Personen, Schwangere, Kinder und andere Menschen, die sie für unnütz befanden, wurden ind er Regel direkt in die Gaskammern geführt, das wären etwa drei Viertel jedes Transportes. Oft sind gleich ganze neu angekommene Transporte ohne Selektion direkt in die Gaskammer geführt worden. Hier blieb ich nicht lange, sondern ging schnell weiter ganz nach hinten, wo eine Gedenkstätte errichtet wurde. Auf einer Tafel in Deutsch steht hier zu lesen: „Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis etwa anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas. Auschwitz - Birkenau 1940 - 1945“. Links dieser Gedenkstätte befinden sich heute noch die Ruinen der gesprengten Krematorien, die vernichtet wurden, kurz bevor es zur Befreiung des Lagers kam. Das Lager hier war dann das, was ich erwartet hatte. Die Baracken waren als Pferdeställe geplant. Auf gemauerten 1 x 1 Meter großen Zellen war Stroh aufgelegt, bis zu 30 Personen sollen hier pro Abtrennung gelebt haben. Unvorstellbar müssen die Szenen gewesen sein, die sich hier abgespielt haben. Hier befindet sich auch der Block Nr. 25, der Todesblock. Die Verurteilten erlebten hier die letzte Etappe, quasi ein Warterum des Todes. Die Selektion dauerte etwa vier Tage und die eingesperrten Frauen bekamen weder zu trinken noch zu essen. Sie gingen elendig zugrunde. Die Führung in Birkenau dauert etwa eine Stunde, es ist viel zu gehen und hier hat man keine Kopfhörer, sodass man sich in der Nähe des Tourguides aufhalten muss, um alles genau zu verstehen. Am Schluss der Tour bringt einem der Bus wieder zurück zum Hauptmuseum, es ist aber auch möglich mit dem eigenen Auto hinzufahren, allerdings ist dann die Chance, dass man seinen Guide schnell wieder findet, eher gering. ALLGEMEINE INFORMATION Die Eintrittsgebühr liegt bei 40 Zloty für den Erwachsenen und 30 Sloty für Kinder und Jugendliche, was ich persönlich für eine 4-stündige Tour als sehr günstig empfinde. Falls einem die Führung zu lange ist, dann kann man Birkenau entweder ganz auslassen oder auf eigene Faust erkunden. Ich persönlich würde euch das aber nicht raten. Während der Führung gibt es keine Möglichkeit, die Toilette zu besuchen oder sich mit Getränken einzudecken, also am besten also vorher machen. Von Oktober bis April ist das Museum von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, September und Mai bieten Öffnungszeit bis 18.00 Uhr und in den Sommermonaten kann man dem Museum bis 19.00 Uhr einen Besuch abstatten. Der Parkplatz am Gelände kostet 8 Zloty, was etwas mehr als 2 Euro sind. Es gibt ein Restaurant vor Ort und auch einige Snackstände. Außerdem wird mehrmals im und rund um das Gelände die Möglichkeit geboten, Bücher zu kaufen, was wir auch getan haben, wir erwarben den Bildband „Residenz des Todes“ um umgerechnet 20,-- Euro. FAZIT Ich hoffe sehr, dass es mir gelungen ist, euch einen groben Überblick über das Museum in Auschwitz I und Auschwitz II - Birkenau zu geben. Ich habe versucht, in dem Bericht so viel Information wie möglich zu verpacken, doch natürlich ist das im Grunde nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Greueltaten, die vor allem den Juden, aber auch vielen anderen Bevölkerungsgruppen hier angetan wurden, sind nur schwer zu beschreiben und noch schwerer zu erfassen. Wir können die Geschichte nicht ändern, aber wir alle können dazu beitragen, dass so etwas niemals wieder passiert. Wir dürfen unsere Menschlichkeit nie wieder so aus den Augen verlieren, denn es geht weit über meine Vorstellungskraft hinaus, dass jemand denkt, dass sein Leben weitaus mehr wert wäre als das eines anderen. Wir alle gemeinsam können dafür sorgen, dass so etwas Fürchterliches nie wieder geschieht - und dass wir so klug und empathisch sind, darauf setze ich alle meine Hoffnung.

Berge von Haaren der getöteten Menschen
Berge von Haaren der getöteten Menschen
von Daniela • April 2012
Original Transporter der Deportierten
Original Transporter der Deportierten
von Daniela • April 2012
Toilettenanlage
Toilettenanlage
von Daniela • April 2012
Gedenktafel
Gedenktafel
von Daniela • April 2012
Lagerküche in Auschwitz Birkenau
Lagerküche in Auschwitz Birkenau
von Daniela • April 2012
Auschitz-Birkenau
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Marion(56-60)
Oktober 2011

Unserer Meinung nach Pflicht beim Krakaubesuch

6,0 / 6

Ca. 1 Autostunde von Krakau entfernt - gut zu finden. Wir haben vorher im Internet eine Führung für 2-10 Personen über ca. 4 Stunden zum Preis von 60 € gebucht. Sehr empfehlenswert.

Michael
Juni 2011

Gedänkstatte Auschwitz

6,0 / 6

Wenn mann in der nähe von Auschwitz ist sollte mann sich diese Gedänkstätte anschauen. Die etschrekende Größe dieses KZ kann man sich nicht vorstellen. Für eine Besichtung ist zu den meisten Zeiten ein Führer erforderlich um einen Reibungslosen Ablauf zu gewährleisten (so die Hinweistafel im Eingangsbereich). Dieser ist aber auch unbedigt zu empfehlen und Kostet 30 Zlotty pro Person. Der Eintritt zum Lager ist Frei. Eine Führung duch das Hauptlager und Birkenau dauert ca 3,5 Std.

Ina(36-40)
Februar 2011

Auschwitz - Ort des Gedenkens

6,0 / 6

Wie bereits in den beiden vorherigen Bewertungen beschrieben, gibt es drei verschiedene Lager. Wir haben das Stammlager und Birkenau besichtigt. Ich kann Marcello nur zustimmen, sich vorher noch einmal über die Geschichte des KL Ausschwitz zu informieren, um zu wissen, welche grausamen Ereignisse dort stattgefunden haben. Die Ausstellung spiegelt zwar die Grausamkeit wieder, über einige Sachen ist es aber trotzdem gut, mehr zu wissen. Ich glaube wir haben im Stammlager in Auschwitz nicht die komplette Ausstellung besichtigen können. Aufgrund der anderen Gruppen, sind wir relativ schnell durch die Ausstellung geführt worden - was ich persönlich sehr schade finde. Mit guten englisch oder polnisch und geschichtlichen Kenntnissen würde ich das Museum im Stammlager allein besichtigen. Wir waren eine Gruppe von jungen Erwachsenen, aus verschiedenen europäischen Ländern, die das Lager gemeinsam besichtigt haben. Deshalb hatten wir einen englischsprachigen Guide. Speziel im Lager Birkenau kann ich einen Reiseleiter empfehlen. Miroslaw, unser Guide, hat uns jungen Leuten sehr bildlich veranschaulichen können, wie das Leben im Lager war. Er konnte uns von Gesprächen erzählen, die er mit Überlebenden geführt hat. Am Tage unseres Besuchs war es nebelig und relativ kalt - was diesen Ort noch um einiges unheimlicher macht. Ich kann mir kaum vorstellen, wie hart das Leben an diesem schrecklichen Ort im Winter war. Meine Empfehlung ist, sich genügend Zeit für diesen Ort zu nehmen und bequeme Schuhe zu tragen. Je nach der Verkehrslage in der Stadt von Krakau fährt man etwa eine Stunde. Es gibt Angebote von Reiseveranstaltern (z. B. ca. 30 € - Ermäßigungen für Kinder von 4-15 Jahren und Studenten bis 25 Jahren ca. 15 € und Gruppen ab fünf Leuten 26 €, ab 8 ca. 24 € und ab 16 Leuten ca. 21 € ). Wenn man sich Zeit nehmen möchte, ist es sicher sinnvoll mit einem Taxi oder gemietetem Auto (+ Navi) Ausschwitz zu besuchen.

Auschwitz
Auschwitz
von Ina • Februar 2011
Auschwitz
Auschwitz
von Ina • Februar 2011
Birkenau
Birkenau
von Ina • Februar 2011
Auschwitz
Auschwitz
von Ina • Februar 2011
Birkenau
Birkenau
von Ina • Februar 2011
Gedenkstätte in Birkenau
Marcel(36-40)
April 2010

Auschwitz - Symbol des Grauens

6,0 / 6
Hilfreich (2)

Bei der Gedenkstätte die in 3 Lager unterteilt ist: - Auschwitz I (Stammlager) - Auschwitz II Birkenau (Vernichtungslager) - Auschwitz III Monowitz handelt es sich um einen zutiefst bedrückenden Ort auf dessen Besuch man sich sorgfältig vorbereiten sollte. Zwar ist der Name „Auschwitz“ längst zum Inbegriff des Bösen und des Schreckens geworden jedoch reicht es meiner Meinung nicht aus, den Besuch mit dem durch Kino Filmen erworbenen Halbwissen anzutreten. Um das grausame Ausmaß dieses Ortes annähernd begreifen zu können, sollte man sich im Vorfeld gründlich mit der Thematik auseinandersetzen und mindestens 6-8 Stunden einplanen und das Gelände ausgiebig zu besichtigen. Denn auch wenn im Gelände selbst einige Schilder mit Erläuterungen vorhanden sind, dienen diese eher der groben Orientierung bzw. geben immer nur kleinere Ausschnitte des Geschehens im Lager wieder. Im Museum angekommen kann man sich dafür entscheiden, sich einer Gruppe mit Führung anzuschließen oder das Gelände auf eigene Faust zu besichtigen. Wir haben uns für das letztere entschieden. Leider herrscht in der Gedenkstätte so etwas wie Massentourismus, der dazu führt das man einige Ausstellungen die in Auschwitz I auf die Gebäude verteilt sind entweder gar nicht oder nur unter großer Hast besichtigen kann. Man kann sich daher leider nicht die Ruhe nehmen um sich Detail für Detail anzusehen. Von Ruhe kann über weite Strecken auch gar nicht die Rede sein, denn das erklären der unzähligen Gruppen-Dolmetschern auch wenn diese sich noch so sehr bemühen leise zu sprechen staut sich enorm in den engen Räumen. Hinzu kommen unzählige Schulklassen von denen sich mindestens die Hälfte der Schüler keine Mühe machten Ihr Desinteresse gegenüber der Geschichte dieses Ortes zu verstecken. So wurde sich streckenweise lauthals unterhalten und auch gelacht. Diese Art des Massentourismus sollte im Zuge des Respekts gegenüber den Opfern ein Stückweit unterbunden werden. Im Lager Auschwitz II Birkenau verläuft sich dieses Gedränge aufgrund des riesigen Geländes. Zu jeder vollen Stunde gibt es einen Shuttlebus der die Museumsgäste von Auschwitz I in das ca. 3km entfernte Auschwitz II transferiert und wieder zurückbringt. Parkmöglichkeiten sind direkt am Eingang der Gedenkstätte vorhanden (Kosten ca. 5€) Wir würden den Besuch der Gedenkstätte Auschwitz uneingeschränkt weiterempfehlen. Es handelt sich um ein enorm wichtiges Mahnmal und stellt allzeit einen Appell an die Menschlichkeit.

Konzentrationslager Auschwitz
Konzentrationslager Auschwitz
von Marcel • April 2010
Konzentrationslager Auschwitz
Konzentrationslager Auschwitz
von Marcel • April 2010
Konzentrationslager Auschwitz
Konzentrationslager Auschwitz
von Marcel • April 2010
Konzentrationslager Auschwitz
Konzentrationslager Auschwitz
von Marcel • April 2010
Konzentrationslager Auschwitz
Konzentrationslager Auschwitz
von Marcel • April 2010
Konzentrationslager Auschwitz
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Vanessa(31-35)
September 2009

Ein wichtiges Stück deutscher Geschichte

6,0 / 6
Hilfreich (3)

Das Konzentrationslager Auschwitz ist in drei Lager eingeteilt: Auschwitz 1- das Stammlager, Auschwitz 2- Birkenau- das Vernichtsungslager und Auschwitz 3- Monowitz. Es wurde im Jahre 1940 errichtet und war bis zur Befreiung im Jahre 1945 durch die Russischen Truppen in Betrieb. Der Eintritt variiert zwischen 80 bis 100 PLN Zt. und lässt sich als Gruppentour buchen. Auschwitz 1, das Stammlager, war hauptsächlich das Arbeitslager in dem jedoch auch um die 1 Millionen Juden, Polen und Kriegsgefangene ermordet worden. In vielen Barracken gibt es Ausstellungen die das Lagerleben beschreiben. Ich empfehle sich die Ausstellungen nur anzuschauen wenn man nicht zu nah am Wasser gebaut. Aus meiner Jahrgangsstufe gehörte ich zu denen, die mehrmals die Ausstellungen verlassen mussten weil es zu viel wurde. Mit einem Shuttle Bus kann man sich zum 2 Lager, dem Vernichtungslager, Auschwitz- Birkenau fahren lassen. Die meisten Barracken wurden in einem guten Zustand erhalten, auch die Rampe auf der die Selektionen durchgeführt wurden, war gut erhalten. Die Crematorien wurden von den Russen nach der Befreiung gesprengt. Die Gebäudeüberreste sind dennoch erhalten. Um ehrlich zu sein, kann ich die ganzen Eindrücke die ich bekommen habe, gar nicht so gut wiedergeben wie ich sie aufgefasst haben. Man muss wirklich selbst dort hingehen und sich ein Bild machen. Ich kann soviel sagen, dass der Besuch in Auschwitz zum Denken anregen wird und das der Ein oder Andere vielleicht -genauso wie ich- das Lager weinend verlassen wird.

Gedenktafel am Mahnmal
Gedenktafel am Mahnmal
von Vanessa • September 2009
Wachturm
Wachturm
von Vanessa • September 2009
Die Rampe
Die Rampe
von Vanessa • September 2009
Das Mahnmal
Das Mahnmal
von Vanessa • September 2009
Die schwarze Mauer
Die schwarze Mauer
von Vanessa • September 2009
Holzbarracken Auschwitz Birkenau
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Simona(51-55)
Januar 2009

Einmaliges, schreckliches Dokument der Geschichte

6,0 / 6
Hilfreich (3)

Das Lager Auschwitz1 und Auschwitz/Birkenau sind historisch sehr wichtige Orte um sich ein Bild machen zu können über die deutsche Vergangenheit. Man kann nur hoffen das so etwas NIE wieder passiert. Kinder unter 14 Jahren sollten sich diese Orte nicht ansehen! Aber Erwachsene die dort in der Nähe sind sollten sich die beiden Lager unbedingt ansehen. Sie sind historisch sehr lehrreich. Nach Möglichkeit sollte man sich einen Museumsbegleiter buchen um alle wichtigen Informationen zu erhalten. Dies ist im Eingangsbereich des Museums möglich (allerdings kostenplichtig). Größere Personengruppen MÜSSEN einen Begleiter buchen. Man muß für den Besuch beider Lagerteile mindestens einen Tag einplanen.

Häftlingsunterkunft
Häftlingsunterkunft
von Simona • Januar 2009
Lagerzaun
Lagerzaun
von Simona • Januar 2009
2 von 3