Reisetippbewertung Nikopolis

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Aus: Deutschland
Alter: 36-40
Reisezeit: im Juni 08




Weiterempfehlung: Ja
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Die Siegesstadt des Octavian Augustus

Dass hier in römischer Zeit einmal über 300. 000 Menschen gelebt haben sollen, lässt heute noch das riesige Territorium der archäologischen Stätte erahnen, das sich weit verstreut auf der schmalen Landzunge zwischen Ambrakischem Golf und Ionischem Meer, ca. 12 km nördlich von Preveza befindet. Schon bei der Anfahrt sieht man immer wieder Bruchstücke und Mauerreste aus den umliegenden Gemüsefeldern aufragen.
Nachdem 31 v. Chr. in dieser Gegend eine der größten Seeschlachten der griechischen Antike zwischen Octavius Augustus und seinen Widersachern Marcus Antonius und Kleopatra VII. stattfand, gründete der Sieger und damit zum ersten Kaiser von Rom avancierte Octavius Augustus an dieser Stelle seine Siegesstadt- Nikopolis.
Sie wurde zu einem wichtigen Handelszentrum und besaß zudem einen hohen Stellenwert für die angestrebte „Romanisierung“ Griechenlands. Zum Gedenken an seinen Sieg ließ er die zur damaligen Zeit bedeutenden Aktia- Festspiele wieder aufleben, ein sportlich- musikalischer Wettstreit, der alle vier Jahre in Nikopolis ausgetragen wurde. Im Zuge der Christianisierung erlebte die Stadt eine weitere wirtschaftliche und religiöse Blütezeit. Bis zu ihrem endgültigen Untergang im 13. Jahrhundert wurde die Polis aber auch immer wieder von Erdbeben, Angriffen und Plünderungen gebeutelt und von politischen und wirtschaftlichen Unruhen geschwächt.
Der Hauptbezirk der heutigen Ausgrabungen ist umgeben von einer gewaltigen römischen Stadtmauer, in dem heute noch die Reste des Odeions, der Badeanlage, dem Nymphaion und der Basilika St. Doumetios mit ihren einzigartigen Fußbodenmosaiken zu sehen sind. Hier liegt auch das kleine, ziemlich in die Jahre gekommene Museum, welches mal wieder eine gründliche Renovierung vertragen könnte und deshalb leider nicht so recht den würdigen Rahmen für die Ausgrabungsfunde bietet.
Außerhalb der Stadtmauern, in nördlicher Richtung liegen das Theater, das Stadion und das Apollon- Heiligtum (Monument des Augustus). Die Stätten sind ca. 1 km vom o. g. Hauptareal entfernt und können mit dem Auto angefahren werden.
Besondere Pflege hat man den an sich sehenswerten Funden nicht angedeihen lassen- das Theater ist arg baufällig und war zu unserer Zeit komplett gesperrt und auch das Stadion lässt sich unter dem Wildwuchs heimischer Vegetation nur noch erahnen. Lohnenswert dagegen ist, schon alleine wegen des tollen Panoramablicks, der Besuch des Augustus-Monuments, welches sich auf einer Anhöhe oberhalb des heutigen Dorfes Nikopoli befindet.
Das Gelände liegt größtenteils vollkommen schattenlos, so dass man seinen Besuch möglichst frühzeitig beginnen sollte. Außerdem schließt es bereits am frühen Nachmittag schon wieder seine Pforten- zuverlässige Öffnungszeiten konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen. Ausreichend Wasser sollte man mitnehmen, es gibt keine Möglichkeiten zum Kauf von Getränken. Da hier ganz offenkundig die finanziellen Mittel zur Erhaltung der Stätte fehlen, hat uns der lasche Umgang bei der Erhebung der Eintrittsgelder schon geärgert. Wer nicht freiwillig zum Museum geht ( und das tun wohl die wenigsten) kommt um den eh schon lächerlichen Betrag von € 3, 00 herum und kann das komplette Areal kostenlos besichtigen. Schade, dass man auf diese Einnahmen verzichtet, denn hier wäre das Geld sicher gut angelegt.

Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)

Reisetipp Nikopolis - Marmorsockel im Museum Nikopolis
Reisetipp Nikopolis - Büste der schielenden Faustina Museum Nikopolis
Reisetipp Nikopolis - Löwenstatue im Museum vn Nikopolis
Reisetipp Nikopolis - Stadion von Nikopolis
Reisetipp Nikopolis - Blick vom Augustus-Monument
Reisetipp Nikopolis - Fußbodenmosaike der Basilika St. Doumetios
Reisetipp Nikopolis - Reste der römischen Stadtmauer
Reisetipp Nikopolis - Blick über Grabungsgelände zum Aquädukt

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