Traditionsbrennerei Echter Nordhäuser

Nordhausen/Thüringen

Neueste Bewertungen (8 Bewertungen)

März 2015

Netter Einblick

5,0 / 6

Kleiner Einblick in die Herstellung von Schnaps, nicht unbedingt so lohnenswert für Kinder.

Brigitte+Bernd
Februar 2015

Attraktives Ziel

5,0 / 6

So hat also der Teufel den Schnaps gemacht.

Michael
Dezember 2014

Sehr interessant, sehr nettes Personal

6,0 / 6

Offiziell war geschlossen, wir wurden aber trotzdem eingelassen und sehr nett betreut.

Kerstin
Oktober 2014

Super Führung

6,0 / 6

sehr gute Führung , sehr viel Wissenwertes vermittelt

Andreas
September 2014

Noch nie so viel über Schnaps erfahren

6,0 / 6

Sehr angenehme und informative Führung durch die Brennerei. Die anschließende Verkostung mit sehr freundlicher und Kompetenter Begleitung. Empfehlenswert.

Gerhard
September 2014

Sehr interessant

6,0 / 6

Sehr anschauliche und kompetente Führung, die man unbedingt mitnehmen sollte.

Kordula
September 2013

Sehr schöne Brennerei

6,0 / 6

Sehr nettes hilfsbereites Personal. Haben auch einige Produke die woanders nicht zu kaufen gibt. Verkostung möglich. Wir haben einiges gekauft.

Wolfram
November 2011

Lebendiges Museum

6,0 / 6
Hilfreich (1)

Nordhausen Museum Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei Auf der Fahrt von Leipzig zum Heilbad Heiligenstadt entlang der neuen Autobahn A38 Göttingen - Leipzig im südlichen Harzvorland kamen wir zur Autobahnabfahrt Nordhausen. Im Norden von Thüringen gelegen, war uns Nordhausen bislang nur dadurch bekannt, dass die Einwohner sich hauptsächlich mit dem Brennen von Korn (Schnaps) und dem Drehen von Zigaretten beschäftigt haben. Also an der Abfahrt im Navi Touristikinformation Nordhausen suchen lassen. Diese steuerten wir dann am Bahnhofsvorplatz an, um uns mit Informationen einzudecken. Hier empfahl man uns den Besuch der Altstadt mit den Kirchen St. Blasii, dem Dom Zum Heiligen Kreuz und das Rathaus mit der Rolandsfigur. Die Museumsbrennerei Echter Nordhäuser soll auch am Montag eine Führung anbieten und die etwas außerhalb liegende KZ Gedenkstätte Mittelbau-Dora (Kohnstein, unterirdische Raketenproduktion), sei zu empfehlen. Allerdings beschränke sich die Besichtigung des ehemaligen Lagers an einem Montag nur auf das Außengelände. Museum und die geschichtsträchtige Stollenanlage hätten heute geschlossen. Mit einem Ortsplan ausgestattet, fanden wir die Traditionsbrennerei in der Grimmelallee. Wir ließen uns fälschlicherweise zunächst dazu verleiten, die neuen Fabrikationsanlagen in der Bahnhofstraße aufzusuchen. Ein großes Hinweisschild neben den Straßenbahngeleisen in der Allee sagte uns dann, dass wir hier nun das richtige Ziel angesteuert hatten. Ein altes Fachwerkgebäude mit einem Fabrikschornstein wies uns den weiteren Weg. Parkplätze waren ausreichend vorhanden. Zum Museumsshop gelangte man durch einen Torbogen in einen Innenhof. Alte kupferne Brennkessel und diverse Fässer waren hier ausgestellt. Die freundliche Bedienung im Laden erklärte uns dann auf Anfrage, dass um 14:00 Uhr Führungen auch ohne Anmeldung durchgeführt werden. Da wir bis dahin noch gut zwei Stunden Zeit hatten, war zunächst der Besuch der Altstadt angesagt. Hier bemühten wir uns, in dem auf einem Hügel liegendem Stadtteil einen Parkplatz zu finden. Enge Gassen und die Vorbereitungen für den Aufbau des Weihnachtsmarktes erschwerten unsere Suche. In der Nähe des Domes hatten wir das Glück, dass jemand seinen Stellplatz verließ. Also gleich uns die sehenswerte Kirche angeschaut. Im Anschluss schlenderten wir durch die Altstadtgassen, um die anderen empfohlenen Sehenswürdigkeiten aufzusuchen. Einen kleinen Imbiss nahmen wir noch eingedenk der zu erwartenden Verkostung von Hochprozentigem ein. Um 14:00 Uhr scharten sich dann vier Gäste im Hofladen des Museums um die Dame, die uns die Schnapsproduktion näherbringen sollte. Wir hatten schon Zweifel, ob bei dieser geringen Anzahl von Besuchern, die Führung überhaupt durchführt wird. Sie zerstreute unsere Bedenken und so entrichteten wir die geforderten 5,00 Euro pro Person. Zunächst wurde uns etwas über die Geschichte der Schnapsbrennerei in Nordhausen erzählt. Diese, im Jugendstil von einem Herrn Seidel vor über 100 Jahren gebaute Fabrik, setzte die in über vier Jahrhunderten alte Brenntradition des Schnapses in Nordhausen in größerem Stil fort. Bis dahin waren kleinere Betriebe auf die ganze Stadt verteilt. Im Jahre 1907 soll es noch 66 Manufakturen gegeben haben. Am Eingang des Hofladens zeigte man uns Henriette. Sie ist als das in der Werbung Körner pickende Huhn bekannt. Überlebensgroß, in Holz modelliert, fällt besonders an ihr der vergoldete Schnabel auf, den ihr der Thüringer Ministerpräsident spendiert haben soll. Dann erhielten wir Einblick in die Produktionsräumlichkeiten, die mit der damals ausgestatteten Technik zu den modernsten gehörten. Die Räumlichkeiten seien historisch und mit großem Aufwand restauriert worden. Im Mühlenraum fanden wir alte Gerätschaften und eine noch originalgetreue und funktionierende Getreidemühle vor. Nebenan im Brennraum blitzten die kupfernen Brennkessel und durch ein im Fußboden eingelassenes Glas konnten wir einen Blick auf die eine Etage tiefer stehenden Bottiche werfen. Diese gehörten zum Maischekeller in dem das gemahlene Korn in einem chemischen Prozess vergoren wird. Beim Abstieg in den Keller hatten wir den Vorteil der kleinen Gruppe. Zum einen war die Treppe ziemlich eng und steil und zum anderen ist dieser Raum nicht sehr groß. Hier erklärte man uns noch, dass diese Geräte heute alle noch funktionsfähig seien und wir uns in einem lebendigen Museum befänden. Besondere Liköre werden hier noch in der Obhut eines Brennmeisters in kleinen Mengen hergestellt. In edlen Flaschen abgefüllt und mit der Hand etikettiert werden diese Kostbarkeiten nur in dem Hofladen angeboten. Im Zoll- und Lagerkeller sind die Eichenholzfässer untergebracht, in denen der Brand drei Jahre lang reift. Da der Staat im Augenblick der Alkoholproduktion, Branntweinsteuer kassiert, ist dieser mit Schlössern geschützt. Diese konnten nur mit Hilfe von zwei Schlüsseln geöffnet werden. Ein Schlüssel befand sich im Besitz der Finanzaufsicht und der andere gehörte dem Fabrikbesitzer. Neben der Niederlage, in der Fässer und Korbflaschen abgefüllt, gewogen und für den Verkauf vorbereitet wurden, hatte man Einblick in das Kontor. Hier liegt auf dem alten Schreibtisch das damals geführte Journal aus. Tresen, Geldschrank und andere Büroutensilien sind noch originalgetreu vorhanden. Im Übergang zum Verkostungsraum ist eine uralte, sehr schön verzierte Flasche mit Inhalt ausgestellt, die man bei Restaurierungsarbeiten im Sockel eines Denkmals gefunden hat. Untersuchungen haben ergeben, dass der Inhalt noch genießbar sein soll. Alte emaillierte Werbetafeln, kostbare Gläser und Bilder an den Wänden belegen die Tradition der Brennkunst im Vorland des Harzes. Bei der Likörverkostung kamen die verschiedensten Geschmacksrichtungen zum Ausschank. Da ich noch Auto fahren musste, konnte ich nur den Beschreibungen folgen und enthielt mich jeglichen Genusses. Da meine Frau den Likör mit Ingwer favorisierte, erwarben wir noch eine Flasche im Shop. Zum Verkauf angebotene Trüffeln, gefüllt mit Nordhäuser Likör, waren als Betthupferl für das Hotel im Heilbad Heiligenstadt gedacht. Da der Alkohol früher als Medizin verwendet wurde, ist ein Balken in der Niederlage mit folgendem Spruch beschriftet: allerbeste Medizin ist allzeit "Nordhisser Branntewyn". In Maßen genossen mag er wohl seine Berechtigung haben. Nach zwei Stunden verließen wir Nordhausen mit dieser Erkenntnis versehen und die Erinnerung an einen kurzweiligen Nachmittag. Der Besuch der Echter Nordhäuser Traditionsbrauerei ist sehr empfehlenswert.

Traditionsbrennerei Echter Nordhäuser
Traditionsbrennerei Echter Nordhäuser
von Wolfram • November 2011
Traditionsbrennerei Echter Nordhäuser
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von Wolfram • November 2011
Traditionsbrennerei Echter Nordhäuser
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von Wolfram • November 2011
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von Wolfram • November 2011
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von Wolfram • November 2011
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