Tag des Bieres
Diese 10 Städte in Deutschland sind berühmt für ihr Bier
Deutschland ist weit über seine Landesgrenzen hinaus bekannt für sein gutes Bier, was nicht zuletzt am Deutschen Reinheitsgebot von 1516 liegt. Und es ist auch das Land mit der höchsten Bierproduktion in Europa. Mehr als 1500 Brauereien kreieren mehr als 5000 verschiedenen Biere. Von München bis Augsburg, von Kölsch bis Rauchbier – diese 10 Städte stehen seit Jahrhunderten für außergewöhnliche Biere und eine lange Bierbrau-Tradition.
Weißbier, München
Das Bier der Geselligkeit
In München gibt es eine lebendige Bierkultur, die tief in der Geschichte der Stadt verwurzelt ist. Bereits ab 1328 brauten die Augustiner-Mönche hier in ihrem Kloster Bier. Typisch für München ist der „bayerischen Cappuccino“, das Weißbier. Getrunken wird es traditionell in zahlreichen Münchner Gasthäusern und Biergärten. Als eines der bekanntesten Bierhäuser der Welt gilt das Hofbräuhaus am Platzl, das schon 1589 gegründet wurde. Daneben hat München natürlich noch viele weitere Sehenswürdigkeiten: Herz der Stadt ist der Marienplatz mit dem Neuen Rathaus und angrenzend mit der Peterskirche. Von Mitte September bis Ende Oktober ist die Hochsaison für BierliebhaberInnen, denn dann ist Oktoberfest.
Kölsch, Köln
Bier für jede Gelegenheit
In Köln braut man seit über 1000 Jahren Bier, heute speziell das obergärige Kölsch. Und, es ist mehr als ein Bier – das Gebräu gehört zur Kultur der Kölner und gilt neben dem Kölner Dom als Wahrzeichen der ganzen Stadt. Die Geschichte des Kölsch ist auch schon fast so alt wie die des Doms: Bis ins 13. Jahrhundert reichen die Aufzeichnungen über das Kölsch-Brauen zurück. Natürlich gehört zu einem Köln-Besuch auch ein Abstecher zum Kölner Dom. Und die besten Aussichten auf die Stadt am Rhein habt Ihr vom Turm Köln Triangel und von der Rheinseilbahn aus.
Berliner Weiße, Berlin
Aber bitte mit Sirup
Auch die Deutsche Hauptstadt kann in Sachen Bier mitreden. Berühmt ist hier vor allem die Berliner Weiße, ein milchsauer vergorenes Schankbier, das – ja, wirklich – mit Waldmeister- oder Himbeersirup getrunken wird. Er neutralisiert auf geschmackvolle Art die Säure des Bieres. Ihre große Blütezeit hatte die Weiße Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals wurden gut eine Million Hektoliter von mehr als 50 Brauereien produziert. Heute könnt Ihr die Berliner Weiße in den vielen Gaststätten und Biergärten der Hauptstadt genießen, am besten mit Blick auf Berlins Sehenswürdigkeiten, wie den Fernsehturm, das Brandenburger Tor, den Tiergarten oder die East Side Gallery.
Rauchbier, Bamberg
Ein Gruß der Ägypter und Römer
Die Geschichte des Bamberger Biers ist nahezu so alt wie die Stadt selbst. Seit fast 1000 Jahren brauen Mönche und Bürger hier Bier. Besonders beliebt ist das dunkle Rauchbier, das seinen typischen Geschmack durch Malz erhält, das über Holzfeuer getrocknet wird, eine Technik, die schon die Alten Ägypter und die Römer nutzten. Probieren könnt Ihr das Rauchbier in den Bamberger Brauereien Schlenkerla und Spezial. Neben der Bierkultur gibt es in Bamberg auch viele historische Sehenswürdigkeiten, wie die Altenburg oder die Altstadt. Viele Gebäude hier blieben im 2. Weltkrieg erhalten und bilden nun ein denkmalgeschütztes Ensemble zwischen mittelalterlicher und barocker Baukunst.
Altbier, Düsseldorf
Tief in der Altstadt verwurzelt
Untrennbar mit Düsseldorf verbunden ist das Altbier. Wer aufgrund seines Namens glaubt, das süffige, dunkle Bier wäre ein älteres oder länger gebrautes Bier, der irrt. „Altus“ kommt aus dem Lateinischen, bedeutet „hoch“ und bezieht sich auf die hochsteigende Hefe dieses obergärigen Bieres. Genießen könnt Ihr es am besten in den Hausbrauereien in der Düsseldorfer Altstadt, wie im Füchschen, der Brauerei Zum Schlüssel oder der Uerige Obergärige Brauerei. Unweit der Altstadt liegt zudem eine der schönsten – und auch der teuersten – Einkaufsstraßen Deutschlands, die Königsallee. Und ein beliebter Feierabend-Treffpunkt ist der Düsseldorfer Medienhafen. Zwischen Industriebauten und außergewöhnlichen Bauwerken liegen angesagte Bars, Clubs und Cafés.
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Rotbier, Nürnberg
Ein Bier mit langer Tradition
Jeden Abend füllt sich der historische Tiergärtnerplatz unterhalb der Nürnberger Burg. Hier treffen sich Einheimische und Touristen gleichermaßen, um auf dem Platz Bier zu trinken. Denn dafür ist das Bierlokal „Bieramt“ nun einmal bekannt. Hier bekommt Ihr das dunkle Rotbier, für das Nürnberg berühmt ist und das seit dem 14. Jahrhundert hier gebraut wird. Seine Farbe entsteht durch ein spezielle, rote Malzsorte. Wie hier am Bieramt könnt Ihr das Rotbier auch in den vielen anderen, urigen Gaststätten und Biergärten genießen, meist mit schönen Ausblicken auf Nürnberger Sehenswürdigkeiten, wie die beeindruckende Kaiserburg und die historische Altstadt mit ihren gotischen Kirchen und Fachwerkhäusern.
Weißbier, Freising
Bier aus der ältesten Brauerei der Welt
Freising ist bekannt für seine lange Biertradition und die Heimat zweier historischer Brauereien, die vor allem verschiedene Sorten Weißbier herstellen: das „Gräfliche Hofbrauhaus Freising“ und die „Staatsbrauerei Weihenstephan“, ehemalige Klosterbrauerei. Letztere ist heute weit mehr als eine Brauerei, auch Forschungseinrichtungen und Ausbildungsgänge rund um das Bierbrauen gibt es hier auf dem Weihenstephaner Berg, dem Nährberg. Die Brauerei gilt als älteste der Welt. Gegründet wurde das Kloster nämlich bereits im Jahr 725. Auf einem anderen Berg in Freising befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit, der Mariendom mit einem Hochaltarbild von Peter Paul Rubens. Auch die historische Altstadt der Dom- und Bischofsstadt mit ihren engen Gassen und Fachwerkhäusern ist sehenswert.
Pils, Dresden
Bier in barocker Umgebung
Das Klima und der fruchtbare Boden im Dreieck zwischen Dresden, Magdeburg und Erfurt sind ideal für den Hopfenanbau. Entlang von Elbe und Saale liegen zahlreiche Hopfenfelder – kein Wunder also, dass sich rund um Dresden ebenso viele Brauereien angesiedelt haben. Alle haben eins gemeinsam: Sie brauen das sehr beliebte, goldgelbe Pils. Die wohl bekanntesten sind die Exportbierbrauerei Radeberger im gleichnamigen Ort, das Brauhaus Radebeul und die Brauerei Feldschlösschen AG. Neben den zahlreichen Brauereien, in denen Ihr bei Führungen auch hinter die Kulissen blicken könnt, ist Dresden reich an Architekturschätzen wie die Frauenkirche, die Semperoper und der Zwinger.
Bockbier, Einbeck
Auch in Bayern sehr beliebt
Die ehemalige Hansestadt Einbeck liegt in Niedersachsen, hat rund 400 Fachwerkhäuser, 60 Streetart-Murals, ein UNESCO-Weltkulturerbe und ein Bier, das um die Welt ging. Die Stadt ist nämlich vor allem für die Erfindung des Bockbiers bekannt. Das Bockbier ist lange haltbar und nicht billig – weswegen es im 16. Jahrhundert als Handelsgut beliebt war. In Bayern war es so begehrt, dass sie dort erst eine eigene Brauerei gründeten und dann sogar den Einbecker Braumeister nach Bayern holten. Heute könnt Ihr das Bockbier in der Brauerei Einbecker Brauhaus und in den zahlreichen Gaststätten probieren. Und bei einer Brauerei-Führung dürfen natürlich auch die anderen, hier gebrauten Biersorten verköstigt werden.
Schwarzbier, Bad Köstritz
Dunkel, süffig, malzig
Das Schwarzbier stammt ursprünglich aus Thüringen und ist dort noch immer sehr beliebt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde eine Schwarzbierbrauerei 1543 in Thüringen: Die Köstritzer Erbschenke, der Vorläufer der heutigen Köstritzer Schwarzbierbrauerei. Die typische Färbung des dunkelbraunen Bieres entsteht durch die Verwendung von speziellen dunklen Malzen. Ansässig ist die Köstritzer Schwarzbierbrauerei, wie ihr Name schon verrät, in Bad Köstritz bei Gera, reizvoll im Tal der Weißen Elster gelegen. Besonders sehenswert hier sind die vielen, kleinen Fachwerkhäuser und das Heinrich-Schütz-Haus, das Geburtshaus des deutschen Komponisten.