Foodie-Traum
10 typisch deutsche Gerichte, die Du unbedingt probieren solltest
Gerichte, die für ganz Deutschland stehen, gibt es eigentlich kaum. Viele von ihnen sind aber typisch für bestimmte Regionen, wie etwa der Rheinische Sauerbraten oder die Münchner Weißwurst. Bei anderen Rezepten gibt es starke regionale Abweichungen und genau das macht die deutsche Küche so spannend – die Vielfalt der lokalen Einflüsse. Hier findest Du 10 typisch deutsche Gerichte, außerdem liefert Dir die Redaktion drei Rezepte dazu.
Kartoffelsalat
Ein Gericht – Tausende von Rezepten
Am Kartoffelsalat scheiden sich in deutschen Landen die Geister. Die einen machen ihn mit Mayonnaise, Zwiebeln, Gewürzgurken und Ei, diese Rezeptur wird überwiegend in den nördlichen und östlichen Landesteilen verwendet. In Süddeutschland wird der Kartoffelsalat als Beilage zu Gegrilltem oder Fleischgerichten häufig lauwarm mit fein gehackter Zwiebel sowie Essig und Öl angemacht. In Varianten kommt noch Brühe, Schinkenwürfel oder angebratener Speck hinzu. Einig sind sich jedoch alle in der Verwendung von in der Schale gekochten Kartoffeln, die für den Salat gepellt und in Scheiben geschnitten werden. Gefühlt hat jeder Haushalt in Deutschland seine eigene Fasson, Kartoffelsalat herzustellen, und köstlich ist jeder einzelne von ihnen.
Zutaten (für 4 Personen)
Du benötigst für einen klassischen süddeutschen Kartoffelsalat 1 kg Kartoffeln (festkochend), 2 mittlere bis kleine Zwiebeln, 300 ml Fleisch- oder Gemüsebrühe, 4 EL Weinessig, 6 EL Raps- oder Sonnenblumenöl, 1 TL Senf, eine Prise Pfeffer, Salz und Zucker, dazu etwas frische Petersilie oder Schnittlauch.
Zubereitung
1. Zunächst kochst Du die Kartoffeln in etwas gesalzenem Wasser rund 20 Minuten, dann abkühlen lassen, pellen und in Scheiben schneiden.
2. Anschließend die Zwiebeln fein würfeln und im Topf mit Öl andünsten, Brühe dazugeben und aufkochen. Essig, Senf, Salz, Pfeffer und etwas Zucker unterrühren, restliches Öl zugeben.
3. Die Marinade mit den Kartoffelscheiben mischen, 45–60 Minuten ziehen lassen. Mit Petersilie oder gehacktem Schnittlauch garnieren und am besten lauwarm servieren.
Maultaschen
Pasta auf schwäbische Art
Lange bevor von italienischen Gastarbeitern mitgebrachte köstliche italienische Nudelgerichte die deutsche Küche verzauberten, gab es im Südwesten des Landes bereits Ravioli. Sie waren nur etwas größer und hießen anders, nämlich Maultaschen. In der schwäbischen Fassung dieser Spezialität wird eine Füllung aus einer Fleischmasse oder eine Gemüse-Käse-Mischung in den ausgerollten Nudelteig gerollt und dann in flache Päckchen geschnitten.
Zubereitet werden schwäbische Maultaschen auf verschiedene Arten. Du kannst sie in Streifen mit Zwiebeln und Ei rösten, in Butter schmälzen oder als Einlage in einer klaren Brühe servieren.
Zutaten (für 4 Personen)
Für diese leckeren Maultaschen brauchst Du 350 g Mehl, 4 Eier, 400 g Hackfleisch (gemischt), 200 g Blattspinat, 4 Zwiebeln, 1 Bund Petersilie, etwas altes Brot oder Brötchen, Pflanzenöl oder Butter, Wasser, Salz, Pfeffer, Muskat, evtl. Schnittlauch oder Kresse zum Garnieren.
Zubereitung
1. Zunächst gibst Du das Mehl mit 2 Eiern, Salz und Wasser in eine Schüssel und knetest daraus einen glatten Teig. Mit Küchenhandtuch oder Folie abdecken und etwa 30 Minuten ruhen lassen.
2. Den gewaschenen Spinat in heißem Salzwasser rund 2 Minuten blanchieren, kalt abschrecken und fein hacken. Petersilie waschen und sehr klein schneiden, Zwiebeln abziehen und ebenfalls fein hacken.
3. Für die Füllung altes Brot einweichen und ausdrücken, zerkleinern und mit dem Hackfleisch, 2 Eiern, dem Spinat, Zwiebeln und Petersilie sowie Salz, Pfeffer und Muskat zu einer homogenen Masse verarbeiten.
4. Auf einer mit Mehl bestreuten Fläche den Teig dünn ausrollen und in Rechtecke schneiden. Etwa 1 EL der Füllung auf eine Hälfte geben, die andere Hälfte darüber legen und Ränder gut festdrücken. Dann in leicht siedendem, nicht kochendem Wasser 10–15 Minuten ziehen lassen.
5. Nun die Zwiebeln in Ringe schneiden, mit Mehl bestäuben und in Öl oder Butter goldbraun anbraten. Maultaschen mit einer Schaumkelle aus dem heißen Wasser holen und mit den Röstzwiebeln belegen, evtl. mit etwas Schnittlauch, Petersilie oder Kresse garnieren.
Bratwurst mit Sauerkraut
Überall in Deutschland und überall anders
Ein für ganz Deutschland typisches Gericht ist die Bratwurst. Machart, Form und Geschmack können hier regional und je nach Rezeptur sehr unterschiedlich sein. Manche sind klein und kümmellastig, andere sind kurz und dick, es gibt sie auch in lang und schlank und in zahlreichen anderen Varianten. Ihr Innenleben kann fein gewolft oder eher grob sein. Manche von ihnen sind vorgebrüht, andere kommen roh auf den Grill. Und auch die Bestandteile weisen eine große Bandbreite auf: Schweinefleisch, Rindfleisch, Geflügel, Lamm oder selbst Tofu kann der Hauptbestandteil sein.
Ihnen allen gemein sind eine herzhafte Würzung und eine goldbraune Kruste, wenn sie fertig sind. In der Variante Currywurst kommen an dieser Stelle noch Ketchup und Currypulver obendrauf. Oft wird Bratwurst zusammen mit Sauerkraut gereicht, dem fermentierten Weißkohl aus dem Gärfass, das nicht nur köstlich, sondern auch vitaminreich und sehr nahrhaft ist. Sauerkraut ist so bezeichnend für die deutsche Küche, dass amerikanische Soldaten die deutsche Bevölkerung als The Krauts bezeichneten.
Zutaten (für 4 Personen)
Du benötigst für dieses deftige Essen 4 große oder 8 kleine Rostbratwürste, 800 g Sauerkraut, 1 kg mehlig kochende Kartoffeln, 200 ml Milch, 200 ml Gemüsebrühe, 200 ml Apfelsaft, 1 Zwiebel, 50 g Butter, 3 EL Öl, 2 TL dunklen Saucenbinder, außerdem Wasser, Pfeffer, Salz, Muskatnuss, Kümmel und Lorbeerblätter.
Zubereitung
1. Zunächst schälst Du die Zwiebel, halbierst sie und schneidest sie in feine Würfel. Dann mit etwas Öl glasig dünsten, Sauerkraut, Lorbeerblatt und Kümmel zugeben, mit Apfelsaft ablöschen und Gemüsebrühe zugießen. Nun 30–40 Minuten zugedeckt auf mittlerer Stufe köcheln lassen.
2. Geschälte und gewürfelte Kartoffeln 20 Minuten in Salzwasser weich kochen, kurz abkühlen lassen und mit einem Kartoffelstampfer zu Püree verarbeiten. Warme Milch und Butter zugeben, mit Salz und Muskat abschmecken.
3. Die Bratwürste in heißem Öl bei mittlerer Hitze 5–10 Minuten goldbraun anbraten, mit Wasser ablöschen und Saucenbinder einrühren, zugedeckt etwas ziehen lassen.
4. Püree, Sauerkraut und Würstchen auf einem Teller verteilen, evtl. mit etwas Schnittlauch garnieren. Am besten grobkörnigen Senf dazu reichen.
Erbsensuppe
Deftig und wärmend
Die deutsche Küche ist weniger für Raffinesse als für deftige Hausmannskost bekannt. Zu den Klassikern, die von Nord nach Süd und von Ost nach West gleichermaßen beliebt sind, gehört eine herzhafte Erbsensuppe. Regional und je nach Familientradition gibt es in der Herstellung feine Unterschiede, aber im Wesentlichen gehören getrocknete Erbsen hinein, und zwar zumindest zur Hälfte Schälerbsen, die beim Kochen zerfallen und für die typische Sämigkeit der Suppe sorgen. Neben Suppengemüse wie Zwiebeln, Möhren, Porree, Sellerie und Petersilie werden oft noch eine ordentliche Portion Speck und in Scheiben geschnittene Würstchen hinzugegeben. Alternativ kann es auch Kasseler in kleinen Stücken, Cabanossi oder Fleischwurst sein. In der vegetarischen Variante lässt Du Wurst und Fleisch weg und arbeitest mit Kartoffeln und reichlich Gemüsebrühe.
Sauerbraten
Spezialität aus dem Rheinland
Aus dem Westen der Republik stammt der Brauch, einen Rinderbraten bereits Tage vor der Zubereitung in einem sauren Sud aus Rotwein, Essig, Gemüse und Gewürzen einzulegen und darin marinieren zu lassen. Erst dann wird das Fleisch trocken getupft und angebraten und schließlich in seiner Marinade gar geschmort. Die Marinade kann anschließend zu einer herrlichen Soße verarbeitet werden, das Fleisch ist durch das lange Liegen im sauren Bad herrlich mürbe geworden.
Königsberger Klopse
Aus Omas Rezeptbuch
Die Fleischbällchen in heller Soße stammen ursprünglich aus der ostpreußischen Küche, wie der Name bereits verrät. Das Gericht hat sich jedoch einen festen Platz in vielen Haushalten erobert, wo es immer noch regelmäßig gekocht wird. Basis für die Klopse sind tennisballgroße Hackfleischbällchen aus Kalbfleisch, es kann aber auch Rind oder gemischtes Hack eingesetzt werden. In die Fleischmasse gehören laut Originalrezept außerdem gehackte Sardellenfilets, Zwiebeln, eingeweichtes Weißbrot, Ei und Gewürze. Die Bällchen werden dann in Brühe gegart.
Die Soße besteht aus einer Mehlschwitze, die mit dem Kochwasser der Klopse aufgefüllt wird. Zum Schluss gehören ein Eigelb sowie ein Schuss Zitrone hinein, für die glänzende Konsistenz und eine gewisse Säure. Die fertigen Klopse werden schließlich zusammen mit Kapern wieder in die Soße gegeben. Serviert wird die Speise mit Reis oder Salzkartoffeln.
Labskaus
Nordische Seemannskost
Vorwiegend rund um die großen deutschen Hafenstädte Bremen und Hamburg wird gern Labskaus gekocht. Das Gericht war einst bei Seeleuten beliebt, weil es ausschließlich aus haltbaren Zutaten besteht, die gut auf Schiffen transportiert werden konnten. In den modernen Varianten werden geschmorte Zwiebeln und Corned Beef beziehungsweise gepökeltes Fleisch angebraten und mit gekochten Kartoffeln zu einem rötlichen Brei zerstampft. Je nach regionaler Tradition wird außerdem Rote Bete beziehungsweise gesalzener Fisch mit in den Brei gegeben. Abgeschmeckt wird das Labskaus mit dem Sud von Gewürzgurken. Die Gurken selbst werden als Beilage serviert, ebenso wie Rote Bete und Spiegelei.
All diese Zutaten hatte der Smutje auf Schiffen in Fässern zur Hand. Die Eier stammten von Hühnern, die lebend mitgeführt wurden.
Schwarzwälder Kirschtorte
Ein Kuchen mit Weltkarriere
Nicht alles, was die deutsche Küche hervorbringt, ist deftig und enthält Fleisch. Fairerweise müssen einige überaus schmackhafte Süßspeisen genannt werden, unter denen die Schwarzwälder Kirschtorte unbestritten einen Spitzenplatz einnimmt. Kaum ein anderer Kuchen erfreut sich solcher Beliebtheit im eigenen Land wie in der gesamten Welt.
Die Torte, die meist am Nachmittag zum Kaffee gereicht wird, besteht aus einem dunklen Biskuit in drei Lagen, die jeweils mit etwas Schwarzwälder Kirschwasser beträufelt werden. Auf die unterste Lage kommt eine Schicht eingedickte Sauerkirschen und eine Schicht Sahne. Die Lagen darüber bestehen ausschließlich aus Sahne oder auch aus Buttercreme. Mit der gleichen Masse wird der Kuchen rundherum eingehüllt und mit geraspelter dunkler Schokolade und einigen Kirschen verziert.
Bayerische Weißwurst
Weiß-blaue Kulinarik
Wer schon einmal in München war, hat mit großer Wahrscheinlichkeit dort eine Weißwurst mit süßem Senf und einer Brezel verzehrt und dazu ein Weißbier getrunken. Heutzutage gibt es die Wurst auch in veganen Sorten und das Bier alkoholfrei – Ausreden gelten deswegen nicht mehr.
Die originale Weißwurst besteht aus Kalbfleisch mit Gewürzen und Kräutern. Nitritpökelsalz wird bei der Herstellung nicht verwendet, weswegen die Wurst eine helle Farbe behält. Sie wird auch nicht gebraten, sondern lediglich gebrüht. Traditionell sollte eine frische Weißwurst noch vor dem Glockenschlag der Mittagszeit verzehrt werden. Dieser Spruch existiert zwar auch heute noch, hat aber in Zeiten moderner Kühlung seine Sinnhaftigkeit verloren.

Thomas' Tipp
Gegessen wird die Wurst übrigens, indem das Brät nach und nach aus dem Darm gelutscht wird. Gemeinhin wird das als Zuzeln bezeichnet – die Methode wirst Du blitzschnell raus haben.
Schäufele
Herzhafter Schweinebraten aus dem Fränkischen
Für das fränkische Gericht Schäufele wird eine Schweineschulter samt Knochen und Schwarte gut gewürzt und mit etwas Schmorgemüse im Ofen zubereitet. Die Schwarte erhält dabei einen regelmäßigen Guss mit Bratensaft, sodass sie schön kross und knusprig wird. Kurz vor Ende der Garzeit wird die Schwarte dann mit etwas Dunkelbier begossen. Das trägt einerseits zum Gelingen der Kruste bei, andererseits gibt das Bier der Bratensoße eine besondere Note. Serviert wird Schäufele häufig mit Kartoffel- oder Semmelknödeln. In anderen Teilen Deutschlands wird für das Gericht auch gepökeltes und geräuchertes Fleisch verwendet, also Kasseler.
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