Über und unter dem Wasser herrscht auf den Galápagos-Inseln das blühende Leben – doch es ist bedroht. © vlad61/iStock
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Naturparadies in Gefahr

Galápagos Inseln: Einzigartiges Ökosystem zwischen Traum und Bedrohung

Charles Darwin formulierte einst: "Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel." Als der junge Naturforscher im 19. Jahrhundert auf die Galápagos Inseln gelangte, konnte er kaum ahnen, dass seine Beobachtungen dort die Grundlagen für eine der einflussreichsten Theorien der Wissenschaftsgeschichte schaffen würden. Heute, fast zwei Jahrhunderte später, sind Darwins Gedanken aktueller denn je – denn auch das Naturparadies, das ihn einst inspirierte, befindet sich im Wandel.

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Die Galápagos-Inseln sind atemberaubend schön. © DC_Colombia/iStock
Die Galápagos-Inseln sind atemberaubend schön. © DC_Colombia/iStock

Inseln voller Erkenntnisse

Als Charles Darwin 1831 in Devonport an Bord der HMS Beagle ging, lag eine beschwerliche und zugleich folgenreiche Reise vor ihm. Nach Jahren auf See erreichte er die abgelegenen Galápagos Inseln, eine Welt, die damals so unberührt wie rätselhaft war. Riesenschildkröten, Meerechsen, Finken – Tiere, die sich auf wundersame Weise an ihre Umgebung angepasst hatten. Die Vielfalt und Eigenart dieser Lebewesen legten den Grundstein für Darwins Erkenntnis, dass sich Arten im Lauf der Zeit verändern.

Heute, im Jahr 2025, fasziniert das Archipel noch immer Forscher und Reisende gleichermaßen. Doch während Darwin in den Spuren der Evolution wandelte, hinterlässt der Mensch inzwischen seine eigenen.

Die Galápagos-Inseln gehören zu den einzigartigsten Orten unseres Planeten. © Shutterstock.com/Ecuadorpostales
Die Galápagos-Inseln gehören zu den einzigartigsten Orten unseres Planeten. © Shutterstock.com/Ecuadorpostales

Zwischen Faszination und Verantwortung

Knapp 280.000 Menschen besuchten im vergangenen Jahr die Inselgruppe – eine Zahl, die deutlich über den Werten früherer Jahrzehnte liegt. Galápagos ist zu einem Sehnsuchtsziel geworden, einem Symbol für unberührte Natur und die Magie des Ursprünglichen. Der Tourismus sichert Einkommen und Arbeitsplätze, bringt aber zugleich Herausforderungen mit sich. Nur ein kleiner Teil der mehr als hundert Inseln ist bewohnt oder zugänglich, und der wachsende Zustrom belastet die empfindlichen Ökosysteme.

Die Behörden reagieren: Seit 2024 müssen internationale Gäste eine deutlich höhere Nationalparkgebühr entrichten. Mit den zusätzlichen Einnahmen sollen Naturschutz, Bildung und Infrastruktur gestärkt werden – und gleichzeitig ein Anreiz geschaffen werden, Qualität vor Quantität zu stellen. Wer heute die Galápagos Inseln besucht, soll nicht nur erleben, sondern verstehen: Jede Begegnung mit dieser Natur ist ein Privileg, das Verantwortung verlangt.

Sowohl die Farben- als auch die Artenvielfalt auf den Galápagos-Inseln ist riesig. © ANDREYGUDKOV/iStock
Sowohl die Farben- als auch die Artenvielfalt auf den Galápagos-Inseln ist riesig. © ANDREYGUDKOV/iStock

Das fragile Gleichgewicht

Galápagos ist ein Mosaik endemischer Arten. Viele Pflanzen und Tiere existieren ausschließlich hier – nirgendwo sonst auf der Erde. Die berühmten Riesenschildkröten, die urzeitlich wirkenden Leguane, die Pinguine am Äquator, die zutraulichen Seelöwen und natürlich die Darwin-Finken verkörpern das, was Biologen als "evolutionäres Labor" bezeichnen. Doch selbst in diesem abgeschiedenen Paradies ist die Natur verletzlich.

Der Klimawandel macht sich bemerkbar: Der Meeresspiegel steigt langsam, bedroht Mangroven und Küstenzonen, und das Meeresklima verändert sich. Das Klimaphänomen El Niño, das regelmäßig die Strömungen des Pazifiks beeinflusst, tritt unberechenbarer auf. Wenn sich Meeresströmungen abschwächen, fehlt es vielen Tieren an Nahrung, und ganze Populationen können in kurzer Zeit einbrechen. Hinzu kommen neue Gefahren wie das Auftreten des Vogelgrippevirus H5N1, das zuletzt auch hier nachgewiesen wurde und bedrohte Vogelarten gefährdet.

Was Darwin einst als Gleichgewicht zwischen Anpassung und Überleben erkannte, zeigt sich heute als Balance zwischen Natur und Mensch – eine Balance, die stetig neu austariert werden muss.

Auf den Galápagos-Inseln gibt es mehr endemische Tierarten als irgendwo sonst. © AndamanSE/iStock
Auf den Galápagos-Inseln gibt es mehr endemische Tierarten als irgendwo sonst. © AndamanSE/iStock

Hoffnung und Wandel

Trotz aller Bedrohungen bleibt die Hoffnung lebendig. Die Nationalparkverwaltung und zahlreiche internationale Organisationen arbeiten daran, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Forschungsstationen, Schutzprojekte und strenge Regulierungen sollen sicherstellen, dass Tourismus, Wissenschaft und Umweltschutz miteinander vereinbar bleiben. Neue Schutzgebiete, vor allem in den Meeresregionen rund um das Archipel, sollen den Artenreichtum auch jenseits der Küsten sichern.

Wer heute auf den Spuren Darwins reist, spürt den Geist der Entdeckung – aber auch die Mahnung, wie eng die Schicksale von Mensch und Natur miteinander verwoben sind. Galápagos ist kein Ort, der sich besitzen lässt. Es ist ein lebendiges Lehrbuch der Evolution, das uns daran erinnert, dass Wandel nicht aufzuhalten, aber bewusst zu gestalten ist.

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Quelle: spot on news