Bucket-List
Bucket-List: Das solltest Du in Warschau unbedingt erleben
Polens Hauptstadt ist ein Mix aus viel Grün, Wolkenkratzern und der historischen, wiederaufgebauten Altstadt. Wir zeigen Dir, wo Du die schönste Dachterrasse findest, welche besonderen Museen Du Dir anschauen kannst, wenn Du etwas zu Wodka und Neonreklame erfahren möchtest, wo es sich am besten chillt – und was es mit David Bowie in Warschau auf sich hat.
Warszawa / Warschau: Meistgebuchte Städtehotels
Kultur- und Wissenschaftspalast
Überragendes Geschenk
Er war ein „Geschenk der sowjetischen Nationen an die polnische Nation“, die Führungsriege in Moskau ließ den Mammutbau errichten, der bis heute Warschau überragt. Zur Bauzeit in den 1950er-Jahren war der Kultur- und Wissenschaftspalast mit 237 Metern bei weitem das höchste Gebäude im Land, nun ist es immerhin noch das zweithöchste. Der Turm erinnert vage an das Empire State Building. Zugang hatte nur die Elite, heute steht der Palast allen offen. Einzug gehalten haben einige Theater und Museen, aber auch Restaurants, Cafés und ein Einkaufszentrum. Und in der 30. Etage eine Aussichtsplattform.
Weichselufer
Chillen am Fluss
Fast hätte Warschau vergessen, dass es am längsten Fluss Polens liegt. Doch seit 2016 zählt das Weichselufer zu den schönsten Orten der Stadt. Das Westufer wurde aufwändig renoviert, nun kannst Du Dich dort an einem Boulevard mit Kaffeehäusern, Food-Trucks, Sitzmöbeln, Fahrradwegen, Aussichtspunkten und sogar kleinen Stränden amüsieren. Da die Wasserströmung aber sehr stark ist, solltest Du nicht baden, nur chillen. Eine Sehenswürdigkeit ist die Skulptur der Meerjungfrau, die das Stadtwappen ziert. Entlang der Weichsel kannst Du auch einen entspannten Abend verbringen. Wenn Du ein naturbelassenes Flussufer vorziehst, dann findest Du das gegenüber, am Ostufer.
Museum des Polnischen Wodkas
Na zdrowie in historischen Räumen
1405 soll in Polen zum ersten Mal Wodka gebrannt worden sein. In diesem Museum erfährst Du einfach alles zur jahrhundertealten Geschichte des – ausschließlich polnischen – Wodkas. Auch das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert ist sehenswert, es ist passenderweise eine ehemalige Wodkafabrik. Los geht es mit einem 20-minütigen Film, ganz bequem sitzt Du auf historischen Sitzplätzen aus dem Theater Komedia. In den anderen Räumen siehst Du historische Wodkaflaschen, Multimedia-Vorführungen, Du erfährst etwas zu Alkoholproduktionsmethoden und zur Rolle des Wodkas in der Politik und im Zusammenleben. Aber es bleibt nicht bei der trockenen Theorie – an den Rundgang schließt sich eine Verkostung an, Prost und na zdrowie!
Dach der Universitätsbibliothek
Ausflug ins Grüne, mitten in der Stadt
Rooftop-Bars auf Hoteldächern findest Du einige in Warschau. Aber Du kannst den Blick auf die Stadt auch ohne Cocktailglas genießen. Ein echtes Highlight ist der Dachgarten auf der Bibliothek der Universität Warschau im Stadtviertel Powisle. Schon die Fassade des Gebäudes ist begrünt, auf dem Dach angekommen wirst Du Deinen Augen kaum glauben: Der Garten ist riesig, mit einem Hektar einer der größten Dachgärten in Europa (nur im Sommer geöffnet). Gestaltet hat ihn die Landschaftsarchitektin Irena Bajerska, BesucherInnen genießen das Grün und die Aussicht – die Studierenden der Botanik hingegen forschen in den luftigen Beeten.
In der Milchbar
Sehr preisgünstig polnisch essen
Zugegeben, die Atmosphäre erinnert an eine Kantine. Du trittst ein, schnappst Dir ein graues Tablett, studierst die Speisekarte an der Wand, zeigst an der Durchreiche auf das Gewünschte und bezahlst nur ein paar Euro für ein Mittagessen, weil der polnische Staat die Milchbars subventioniert. Auf den Holzstühlen sitzen einfache Leute und Hipster, Studierende und TouristInnen, vor ihnen eine Rote-Beete-Suppe, Kohlrouladen, die süßen Pierogi Leniwe oder Schnitzel. Wobei traditionellerweise vegetarisch gekocht wurde, es gab vorrangig Milchprodukte, daher der Name Bar Mleczny – Milchbar. Warschaus älteste Milchbar ist die Bar Mleczny Prasowy, aber Du findest noch viele andere. Guten Appetit – Smacznego!
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Die künstliche Palme in Warschau
Eine Erinnerung an die jüdische Vergangenheit
Liegt es am Klimawandel? Eine Palme in Polen? Nein, Du wirst auf den zweiten Blick erkennen: Diese mächtige Palme mitten auf dem Kreisverkehr Rondo Charles de Gaulle ist nicht echt. Sie wurde 2002 auf Initiative der polnischen Künstlerin Joanna Rajkowska errichtet, an der Kreuzung zur Jerusalemer Allee. Darum ging es der Künstlerin: Sie wollte an die große jüdische Vergangenheit Warschaus erinnern. Geplant war, noch mehr künstliche Palmen aufzustellen, was aber an der Finanzierung scheiterte. Doch auch diese einzelne Palme ist mittlerweile ein echtes Wahrzeichen geworden.
POLIN – Museum der Geschichte der polnischen Juden
Eintauchen in die reiche Vergangenheit
Die jüdische Bevölkerung machte Anfang des vorigen Jahrhunderts fast ein Drittel der EinwohnerInnen Warschaus aus. Wenn Du Dich für diesen Teil der Geschichte interessierst, erfährst Du alles darüber in dem modernen Museum, das als auffälliger Glasbau vom finnischen Architektenteam Lahdelma & Mahlamäki gestaltet wurde. Das Museum widmet sich in acht Abteilungen der tausendjährigen Geschichte jüdischen Lebens in Polen. Eine Galerie thematisiert die düsterste Zeit in der Stadt, die Herrschaft von Nazi-Deutschland, und den Holocaust. Das Museum steht neben dem Ehrenmal der Helden des Warschauer Ghettos, vor dem 1970 der damalige deutsche Kanzler Willy Brandt niederkniete.
Hala Koszyki
Markthalle in historischem Gewand
Liebst Du es, in Markthallen an den Ständen einheimische und exotische Produkte zu bestaunen, und zwischendurch einen Happen zu essen? Dann bist Du hier richtig. Wobei die große Markthalle nicht mehr original ist, denn die ursprüngliche Halle von 1909 wurde, wie fast ganz Warschau, im Zweiten Weltkrieg zerstört. 2016 wurde die Halle renoviert und als echtes Schmuckstück wiedereröffnet. Sie liegt in der Innenstadt-Süd, einem weniger bekannten Stadtviertel. Unübersehbar ist die in der Hallenmitte aufgestellte, ellenlange Bar. Ein guter Treffpunkt, um eine Erfrischung zu trinken, vielleicht sogar einen polnischen Cidre. Schließlich ist Polen der größte Apfelproduzent in Europa.
Neon Museum
Der Osten war bunt
Ein kleines, aber feines Museum. Wenn Dir die leuchtende Variante der Street Art gefällt, dann nichts wie los ins Stadtviertel Praga. Das Neon-Museum wurde 2012 eröffnet, es sitzt in der Soho Factory, in der früher eine Munitionsfabrik und später die Produktionsbetriebe der nicht weniger bunten Motorroller Osa angesiedelt waren. Zu sehen gibt es nichts anderes als Neonröhren, mehr als 200 Leuchtreklamen und Aufschriften. Du erfährst auch, dass Neonschilder im sozialistischen Polen eine besondere Rolle hatten. Man beauftragte KünstlerInnen mit dem Design, Hunderte davon leuchteten in den Warschauer Hauptstraßen.
Bowie an der Wand
Ein Mural in Gedenken eines Besuchs
Über sechs Stockwerke hoch zieht sich dieses Mural; der Ausflug in den Stadtteil Żoliborz lohnt sich also! Das Wandgemälde erinnert an einen (recht kurzen) Aufenthalt David Bowies in der polnischen Hauptstadt. Die Legende erzählt, Bowie habe 1973 zusammen mit Iggy Pop einen Zwischenstopp auf der Zugfahrt von Moskau nach Berlin eingelegt. Die Zeit nutzten die beiden Musiker für einen Spaziergang zu einem Plattenladen. Der Maler David Celek gestaltete das Wandbild kurz nach dem Tod Bowies. Wenn Du mehr über Bowies Stippvisite in Polen wissen möchtest, dann ist der Roman Bowie in Warschau von Dorota Masłowska die passende Reiselektüre für Dich.