Reisebericht
Südamerika: Meine unvergessliche Rundreise
Vier Wochen, sieben Länder und zwei Weltwunder
Unsere Reise durch Südamerika begann mit einem Wunsch: So viel wie möglich von diesem faszinierenden Kontinent mit seinen atemberaubenden Landschaften, mystischen Ruinen und pulsierenden Kulturen zu entdecken - und das gemeinsam mit meiner Familie in knapp einem Monat. Eine Reise, die eine sehr aufwendige und zeitintensive Planung voraussetzte.
Südamerika: das klang immer nach fernen Ländern voller Überraschungen und unvergesslichen Abenteuern, die wir sonst nirgendwo erleben würden. Und genau so war es auch – ein einziges unvergessliches Abenteuer, das uns an Orte führte, die wir uns nie hätten vorstellen können, und uns mit Erlebnissen beschenkte, die wir alle so schnell nicht vergessen werden.
Südamerika: Unsere Bestseller-Hotels
Rio de Janeiro, Brasilien
Drei Tage in Rio de Janeiro
Das Abenteuer begann mit der Ankunft in Rio de Janeiro. Unser Hotel, das Hotel Astoria Palace, lag direkt am weltberühmten Strand der Copacabana. Nach dem Check-in ging es für uns zu den berühmtesten Treppen Rios, den „Escadaria Selaron“ in Santa Teresa. Die spektakulär bunt bemalten Kacheln aus aller Welt, die die Treppe schmücken, bieten den perfekten Fotospot. Auch wenn Du Dich hier anstellen musst um möglichst keine Menschen auf dem Foto zu haben. Noch am selben Abend ging es für uns an den Nachbarstrand der Copacabana - der idyllischen Ipanema Beach. Hier tummeln sich in den Gassen rund um den Strand einige schöne Restaurants und schicke Strandbars - der perfekte Spot um bei Sonnenuntergang einen frisch gemixten Calpirinha zu schlürfen.
Ein weiterer Bucket-List-Moment: Der Besuch eines der sieben Weltwunder der Neuzeit, der Christusstatue "Christo Redentor". Oben angekommen mit der Zahnradbahn wimmelt es nur so von Menschen. Beim Laufen solltest Du ab und zu mal auf den Boden schauen um nicht über Menschen zu stolpern die aus dem Liegen versuchen, das perfekte Bild vor der Statue zu schießen. Diesen Teil haben wir uns gespart und stattdessen den atemberaubenden 360-Grad-Blick über Rio genossen - einfach wunderschön.
Natürlich durfte ein Besuch am Zuckerhut, dem markanten Felsen, der sich dramatisch aus der Bucht von Rio erhebt, nicht fehlen. Wir planten unseren Aufstieg mit der Seilbahn passend zum Sonnenuntergang über der Stadt. Oben angekommen gibt es Restaurants und Bars, in denen auch wir uns einen Drink genehmigten, während wir ein letztes Mal den atemberaubenden Blick über die Stadt genossen.
Setzte Dich in der Zahnradbahn auf dem Weg nach oben möglichst auf die rechte Seite für den besten Blick über Rio.
Argentinien: Die Igazu Wasserfälle
Ungeplant in Argentinien?
Mit dem Flugzeug ging es von Rio nach Foz de Iguacu, was noch in Brasilien liegt. Noch am Flughafen schauten wir uns den Weg zu unserer Unterkunft an und mussten feststellen, dass diese gar nicht in Brasilien, sondern in Argentinien lag. "Um, und was jetzt?", war natürlich der erste Gedanke. Doch was zunächst wie ein Problem aussah, entpuppte sich schnell als ein weiteres Abenteuer - eine Einreise mit dem Auto nach Argentinien und ein weiterer Stempel im Pass.
Nun zum eigentlichen Highlight dieser Etappe - den Iguazú-Wasserfällen. Durch die Wasserfälle verläuft die Grenze zwischen Brasilien und Argentinien. Aufgrund der bereits erwähnten "Umstände" entschieden wir uns, den Nationalpark auf der argentinischen Seite unsicher zu machen. Und wir wurden nicht enttäuscht. Mehrere schmale Wanderwege und Brücken führen zu den spektakulärsten Aussichtspunkten der Wasserfälle. Diese gewaltigen Wassermassen, einfach wow! So etwas habe ich noch nie gesehen.
Neben unglaublich vielen Schmetterlingen tummeln sich hier auch hungrige Nasenbären und Affen. Aber Vorsicht, die klauen gerne mal Mittagessen und können auch beißen. Einen Tag vor unserem Besuch gab es wohl auch eine Jagur-Sichtung, wir haben "leider" keinen zu Gesicht bekommen. Da wir nun in Argentinien waren, kam für uns eigentlich nur ein Abendessen in Frage - Steak. Also sind wir in das, laut unserem Taxifahrer, beste Steakrestaurant in Puerto Igazu gegangen. Und ja, es war super lecker.
Chile und die Atacamawüste: das Tor zur Wüste
Auf dem Mond gelandet?
Mit zwei Layovers ging es nach Calama und von dort mit dem Auto weiter nach St. Pedro de Atacama, einer kleinen Stadt auf 2.407 m Höhe mitten in der trockensten Wüste der Welt. Bei eisigen Temperaturen und mitten in der Nacht kamen wir in unserer Unterkunft an. Unsere Reise führte uns hierher, weil wir von hier aus einen Roadtrip nach Bolivien starteten und uns erst einmal ein paar Tage an die Höhe gewöhnen mussten, aber dazu später mehr.
Recht planlos erkundeten wir die staubigen Gassen der Stadt. Richtige Straßen, wie wir sie kennen, gibt es hier nicht. Zwischen den vielen Souvenirläden, Restaurants und Tourenanbietern entdeckten wir einen Fahrradverleih. Nun ging es also mit dem Fahrrad weiter. Das Ziel: die Mondlandschaft "Valle de la Luna". Nur ein paar Kilometer fuhren wir, bis wir vor dem Eingang standen. Dort mussten wir feststellen das der Zutritt mit dem Fahrrad nur bis 11 Uhr gestattet ist. Zu Fuß durften wir nicht weiter und ein Auto hatten wir natürlich auch nicht, also ging es etwas genervt wieder zurück richtung Stadt. Im Nachhinein würde ich aber sagen, dass sich der Weg durch diese einzigartige Landschaft mitten im Nirgendwo trotzdem gelohnt hat.
Bolivien: Der Salar de Uyuni
Salzwüste, Flamingos und die Höhenkrankheit...
Am frühen Morgen, naja fast noch mitten in der Nacht, wurden wir von unserem Guide in San Pedro abgeholt. Nach knapp einer Stunde Fahrt erreichten wir die bolivianische Grenze. Unsere 4-tägige Tour mit dem Geländewagen durch Bolivien begann. Die mehrstündige Fahrt, vorbei an wunderschönen, türkis schimmernden Lagungen und bizarren Felsformationen, endete bei den heißen Thermalquellen von Polques auf über 4000 m Höhe. Außentemperatur knapp über 0 Grad. Da kann man sich vorstellen, wie sehr wir uns auf die 40 Grad warmen Becken gefreut haben. Entspannung pur! Jetzt wird es fast zu kitschig. Nicht nur wilde Vikunjas leisteten uns Gesellschaft, sondern auch Flamingos. Ein absoluter Traum, der nur leider nicht lange anhielt.
Als wir uns aus den schönen warmen Quellen quälten, fing es an - die Höhenkrankheit. Kopfschmerzen, Übelkeit, Kurzatmigkeit und Herzramen, um nur kurz anzuschneiden wie es uns ging. Einen kurzen Stopp auf knapp 5.000 m am Geysirfeld Sol de Manana wollten wir uns trotzdem nicht nehmen lassen. Vorbei an der roten Laguna Colorada und dem Steinbaum Arbol de Piedra erreichten wir schließlich unser Hotel, das Hotel Tayka del Desierto in der Siloli Wüste. Hier schliefen wir zwar immer noch auf 4.600 Metern, bekamen aber Tee und Sauerstoff in der Hoffnung, dass es uns am nächsten Tag besser gehen würde.
Wir alle hätten nicht gedacht, dass uns die Höhenkrankheit so mitnehmen würde. Die Frage war also, was jetzt? "Auf jeden Fall weiter runter", waren wir uns einig. Also kürzten wir unsere Route ab, aber ein paar Zwischenstopps wollten wir trotzdem einlegen. Vorbei an Lagunen mit hunderten von Flamingos ging es Richtung Norden zum Salar de Uyuni. Die größte Salzwüste der Welt mit ca. 12.000 Quadratkilometern. Wenn man hier durchfährt, sieht man irgendwann nur noch das blendende Weiß und die Spiegelung des Himmels auf dem Salz. Definitiv eines dieser Dinge, die man gesehen haben muss, um es zu glauben. Wir hielten an den Salzbergwerken, wo das Salz von den Einheimischen von Hand geerntet, gereinigt und getrocknet wird. Es war beeindruckend zu sehen, wie diese Menschen ihr Leben inmitten dieser rauen und extremen Umgebung meistern.
Das i-Tüpfelchen war schließlich unsere Übernachtung im Hotel de Sal Luna Salada. Ein Boutique-Hotel, das fast komplett aus Salzblöcken gebaut wurde. Zum Abschluss haben wir uns dann auch noch eine Salzmassage im Spa-Bereich des Hotels mit Blick über den Salar gegönnt. Das waren in der Tat einige wirklich aufregende, aber auch sehr anstrengende Tage.
Peru: Die Magie von Machu Picchu
Von Bolivien aus ging es dann weiter nach Peru, genauer gesagt nach Cusco. Dort haben wir uns die beeindruckende Inka-Festung Saqsaywaman angeschaut und ein bisschen die lebendige Stadt erkundet.
Nach zwei Nächten in Cusco fuhren wir mit dem Zug "Peru Rail" durch das malerische Urubamba-Tal weiter zum nächsten Weltwunder der Neuzeit. Angekommen in dem kleinen Ort Aguas Calientes, bezogen wir das Rupa Rupa High Jungle Eco B&B mit wunderschöner Aussicht über die umliegenden grünen Berge. Am nächsten Morgen machten wir uns, nach ein paar Stunden anstehen, mit dem Bus die steilen Serpentinen hinauf.
Machu Picchu, die bekannteste Inkastadt Perus - so, wie ich es nur aus Bildern kannte, aber noch viel magischer. Und voller...obwohl wir noch recht früh dran waren. Nichts desto trotz waren wir einfach nur beeindruckt von der unglaublichen Baukunst aus dem 15. Jahrhundert. Unsere gewählte Route (Circuit 1) führte uns nach einem kurzen Treppenaufstieg in Richtung des Wächterhaus. Der Blick über die Ruinen wurde immer besser. Auch wenn man hier und da einwenig warten musste um ein Foto ohne fremde Menschen zu machen, haben sich alle Strapazen gelohnt. Um die Menschenmassen für einen Moment hinter uns zu lassen, entschieden wir uns für die kurze Alternativroute zur Inka-Brücke. Der schmale Weg entlang des Berghanges ist definitiv nichts für schwache Nerven oder Menschen mit Höhenangst, aber die Aussicht auf die steilen Klippen und Wälder lohnt sich.
- Informiere Dich über die verschiedenen Eintrittskarten vom Matchu Picchu und buche rechtzeitig - es gibt drei verschiedene festgelegte Routen zwischen denen Du Dich entscheiden musst
- Bringe Geduld mit, vor allem bei den langen Warteschlangen für die Busfahrten
- Denke daran, Deinen Reisepass mitzunehmen. Den brauchst Du am Eingang.
Ecuador: Galapagos
Nach dem Besuch in Machu Picchu ging es weiter nach Quito. Eigentlich hatten wir geplant, knapp 24 Stunden in der Hauptstadt von Ecuador zu bleiben, aber mehrere missglückte Landeversuche und ein Tankstopp in Guayaquil haben das Ganze verzögert. Nach einem späten Abendessen und einem kurzen Spaziergang sind wir einfach nurnoch schnell ins Bett gegangen.
Am nächsten Morgen hieß es dann: Ab auf die Galapagos Inseln! Der Beginn eines weiteren Abenteuers. Ich hatte schon viel über die Galapagos Inseln gehört - von der unberührten Natur, der unglaublichen Tierwelt und den Vulkanlandschaften, die aus einer anderen Zeit zu stammen scheinen. Schon am Flughafen von Santa Cruz wurden wir von den ersten Iguanas begrüßt. Mit Bus, Boot und Taxi ging es dann Richtung Hotel und schnell weiter zur El Chato Ranch, um die berühmten Riesenschildkröten aus nächster Nähe zu bestaunen. Niemals, hätte ich mir die Größe dieser über hundert Jahre alten Schildkröten vorstellen können. Die nächsten Tage verbrachten wir damit, die Insel zu erkunden. Wir spazierten neben Leguanen und Seelöwen an der Playa Torguga Bay und schwammen zwischen den Felsen in der Badebucht Las Grietas. Santa Cruz hat viel zu bieten, aber leider muss ich sagen, dass die Insel doch bebauter ist, als ich gedacht hatte.
Mit dem Boot ging es dann für drei Nächte auf die Insel Isabela, die größte der Galapagos Inseln und trotzdem gibt es hier nur 2200 Einwohner. Unser Hotel, das Cormorant Beach House, ein wirklich unglaublich schönes Hotel. Es liegt direkt am Strand in Puerto Villamil, wo auch die meisten der Einwohner wohnen. Isla Isabela ist ein echtes Naturparadies und viel weniger bebaut als Santa Cruz. Es gibt keine betonierte Straße und nur ein paar Hotels, Restaurants und Bars. Genau so hatte ich mir die Galapagos Inseln immer vorgestellt. Besonders beeindruckend fanden wir die Bootsfahrt durch Los Túneles, wo man diese tollen, vom Wasser erodierten Lavaformationen sehen kann. Die Tunnel der Lavaformationen sind schon allein sehenswert. Aber die Blaufußtölpel und das Schnorcheln in dem kristallklaren Wasser mit Riffhaien, Schildkröten, Seelöwen und Seepferdchen waren definitiv das Highlight. Wir hatten sogar das Glück, einen kleinen Pinguin auf einem der Felsvorsprünge zu entdecken.
24 Stunden in Kolumbien
Ein Handy weniger...
Der letzte Stop und damit das letzte Land unserer Reise - Bogotá in Kolumbien. Unser Tag begann vielversprechend mit einer spontan gebuchten Fahrradtour mit Guide durch die Stadt. Wir starteten im historischen Viertel La Candelaria, fuhren vorbei an der Catedral Primada de Columbia durch die bunten Straßen und genossen die Geschichte und den Charme der Stadt. Wir waren sehr beeindruckt, wie viel Leben in den Straßen war - Straßenmusik, kleine Märkte mit außergewöhnlichen Früchten und riesigen Avocados und das ständige Pulsieren der Stadt. Doch mit der Hektik der Stadt kam leider auch der Diebstahl des Handys meiner Mutter. Obwohl wir an der Rezeption unseres Hotels gewarnt wurden, waren wir wohl nicht vorsichtig genug. Die Tasche aufgeschlitzt, das Handy weg, und das ausgerechnet am allerletzten Tag unserer Reise. Mit einem Handy weniger fuhren wir schließlich zum Flughafen und nach diesen abenteuerlichen Wochen zurück nach Frankfurt geflogen.
Fazit
Ein Once in a Lifetime Urlaub
Diese vier Wochen durch Südamerika waren ein einziges Abenteuer, das uns nicht nur mit den atemberaubendsten Landschaften, sondern auch mit einer Vielzahl an unvergesslichen Erlebnissen und Begegnungen beschenkt hat. Es war eine Reise, die unfassbar viel Zeit und Aufwand für die richtige Planung benötigt, doch der Aufwand lohnt sich. Von der beeindruckenden Christus Statue in Rio bis zu den mystischen Ruinen von Machu Picchu und den unberührten Galápagos Inseln – auch wenn wir nicht an jedem Ort lange bleiben konnten und nicht immer alles glatt gelaufen ist, hatte doch jeder Stopp seinen ganz eigenes Abenteuer.