Städtereise
Bucket-List: Das solltest du in Budapest unbedingt erleben
Budapest, die Schöne, ist eine gespaltene Stadt und es ist nicht nur die Donau, die sie in die Bezirke Buda und Pest teilt. Budapest, die Majestätische, ist trotz ihres abbröckelnden Verputzes, der von den schönen Häusern rieselt, trotz der ungarischen Politik und trotz – oder gerade wegen? – der tiefen Melancholie, die so typisch für die Menschen ist, eine der schönsten Städte Europas. Was auf Deine Bucket-List für Budapest gehört, das verraten wir Dir hier.
Budapest: Meistgebuchte Städtehotels
New York Café: Überwältigen lassen von süßer Pracht
Das schönste Café Budapests, das sich locker mit Wien messen kann
Für alle ehrwürdigen Städte – Wien, Prag oder Krakau – gilt: Eile mit Weile. Lass Dir daher auch in Budapest Zeit, Dich der Grande Dame langsam anzunähern. Am besten vom New York Café aus, das das schönste Kaffeehaus der Stadt ist.
Lass Dich von der neubarocken Pracht überwältigen und probiere Dich durch die prächtige Auswahl an Kuchen und Torten, passend zum duftenden Kaffee oder Tee. Stöbere in Deinem Reiseführer oder noch besser: Lass die Stimmung ganz ohne Selfies und Fotos ungestört auf Dich wirken.
Das Café wirbt mit dem besten Wiener Schnitzel ever. Unbedingt probieren.
Nagy Vásárcsarnok: Auf dem alten Markt ausgiebig stöbern
Ein noch unverfälschtes Einkaufserlebnis
Sei bitte nicht enttäuscht, die Nagy-Vásárcsarnok-Markthalle ist nicht für TouristInnen gemacht, auch wenn sie zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Die 150 Meter lange, in mehrere Seitenschiffe aufgeteilte Markthalle aus dem Jahr 1890 ist bis heute ein lebendiger, unverfälschter Ort, an dem die BudapesterInnen einkaufen. Hier kannst Du stöbern, eine Kleinigkeit essen oder in der oberen Galerieetage Souvenirs ergattern – feilschen nicht nur erlaubt, sondern sogar geboten.
Szimpla Kért: In Ruinen einen Drink nehmen
Ungewöhnliche Budapester Bars in ruinösen Häusern
Bei all der Pracht vergangener Zeiten ist es nicht zu übersehen, dass Budapest lange Zeit und häufig genug weiterhin vernachlässigt wird. Das macht durchaus den spezifischen Charme und das nostalgische Flair der Stadt aus. Wandelt sich die Misere zur Tugend, dann entsteht zuweilen etwas ganz Besonderes wie die Ruinenbars, die in leer stehenden und ruinösen Häusern der Stadt aufleben. Kreative Köpfe haben aus abbruchreifen Locations ungewöhnliche Orte im Shabby-Stil kreiert. Szimpla Kért machte den Anfang und ist bis heute die größte der Ruinenbars. Hier finden an Wochenenden sogar Märkte statt. Dagegen ist die Ruinenbar Csendes Létterem noch ein Insidertipp. Sie ist wahrscheinlich die gemütlichste aller trashigen Bars und wird tagsüber als Café betrieben. Keine Sorge, am Abend mutiert sie wieder zu einer coolen Ruinenbar. Übrigens, hier kannst Du richtig gute und günstige Bistroküche genießen.
Budapester jüdisches Viertel: Street-Art entdecken und koscher schlemmen
Die größte jüdische Gemeinde außerhalb Israels führt ein dynamisches Leben
Das Budapester jüdische Viertel ist ein lebendiges Highlight der Stadt, das Du vermutlich als Dein Must-do markiert hast. Was auch auf Deine Bucket-List gehört, ist die hiesige Street-Art, die sich wie ein Band um den Wohnbezirk rund um die Große Synagoge – übrigens die zweitgrößte der Welt – legt. Schlendere durch die Straßen, hebe den Kopf und entdecke so manches fotowürdige Mural. Danach solltest Du etwas für den Gaumen – und in diesem Fall auch fürs Auge – tun und ins Mazel Tov, eines der schönsten Restaurants von Budapest, einkehren. Hier sitzt Du in einem alten Hallenhaus mit hohen, im Industriedesign gestalteten Räumen oder im schön begrünten Innenhof und bekommst ansprechend präsentiertes, leckeres jüdisch-israelisches Essen serviert. Unbedingt vorher Tisch reservieren (online möglich).
Gellért oder Széchenyi: In Jugendstil-Thermalbädern entspannen
Wo einst Römer, Johanniter, Paschas und Könige kurten
Lieber ins Gellertbad oder ins Széchenyi-Heilbad? Das ist hier die Frage, denn beide zählen zu den schönsten Thermalbädern der Welt. Das Gellért-Fürdő-Thermalbad (Gellertbad) ist 1918 im Wiener Sezessionsstil erbaut worden, blickt jedoch auf eine Kurgeschichte bis zu den Römern zurück. Hinter seiner imposanten Eingangshalle verbergen sich zehn kleine Warm- und Heißwasserbecken sowie ein größeres Schwimmbecken, dessen Dach bei Bedarf geöffnet werden kann. Zugegeben, das Gellertbad bedarf einer Auffrischung und eines besseren Managements, doch lass Dich davon nicht abschrecken und Dir dadurch dieses architektonische Kleinod entgehen.
Das Széchenyi Gyógyfürdő im Stadtwäldchen wurde 1913 im neubarocken Stil erweitert und ist nicht nur eines der schönsten, sondern auch das größte Bad dieser Art. Hier kannst Du in zahlreichen warmen bis heißen Thermalbecken entspannen, draußen schwimmen, Dir Spa- oder medizinische Anwendungen gönnen, unter Palmen ruhen oder in Bier baden. Die Bier-Bäder sind bei Paaren und Gruppen sehr beliebt. In einige Thermalbecken sind sogar Schachbretter eingebaut, denn vor allem die älteren BudapesterInnen sind nach Schachspielen verrückt. Partymenschen müssen aufs Baden nicht verzichten, denn im Széchenyi gibt es die Spartys (Schaum- und DJ-Partys).
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Budaer Burghügel: Historisch zum Ziel gondeln
Auf eine entspannte Art etwas Touristisches tun
Der berühmte Burghügel ist einfach ein Muss, um den Du wahrscheinlich sowieso nicht herumkommen möchtest. Lass Dir viel Zeit mit dieser komplexen Sehenswürdigkeit der UNESCO-Weltkultur und genieße schon den Weg dorthin, indem Du die urige Bahn Siklo, eine historische Standseilbahn, besteigst. Nach all den Sehenswürdigkeiten des Burghügels brauchst Du sicherlich eine süße oder deftige Pause. Eine gute Adresse dafür ist das traditionsreiche Konditorei-Café Ruszwurm, wo Du an einer 200-jährigen Rosenholztheke die leckeren Spezialitäten bestellst. Wer richtig Hunger nach etwas Ungarischem verspürt, der sollte im ansprechenden 21 Restaurant (21 Magyar Vendéglő) einkehren, das von sich behauptet, die ungarische Küche auf den Stand des 21. Jahrhunderts zu bringen.
Herend und Zsolnay: In Porzellanrausch geraten
Wahrhaft königliches Porzellan made in Budapest
Schwärmst Du für Porzellan? Oder suchst Du nach wirklich stilvollen (Hochzeits-)Geschenken? Dann bist Du hier richtig. Schließlich haben schon die britischen Monarchinnen beim berühmten Herend-Porzellanhersteller eingekauft, wovon noch die Porzellanserie „Victoria“ und die Corgi-Porzellanhunde zeugen. Diese Nobelmarke hat natürlich ihren Preis. Ein Besuch des Flaggschiffs Herendi Porcelán Palota (József nádor tér 11) lohnt dennoch, um zu schauen und zu staunen.
Gleich nebenan befindet sich das nicht minder historische Zsolnay Porcelán, das durch seine besonderen Kollektionen heraussticht, die echte Kunstobjekte beinhalten. Nicht von ungefähr wurde Zsolnay auf der Pariser Weltausstellung entsprechend prämiert. In seinem architektonisch interessanten Flaggschiff darfst Du nichts Günstiges erwarten, aber schauen kostet auch hier nichts. Sonderangebote und spezielle Aktionen hat die Zsolnay-Dependance (Kálvin tér 1).
Gundel: Dinieren wie Königin und König
Hier speisten die wichtigsten Persönlichkeiten der neuesten Weltgeschichte
Das Restaurant Gundel im Stadtwäldchen hat eine interessante Geschichte, die Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Bayern Johann Gundel beginnt, der durch Zufall beim Wiener Franz Sacher – ja, genau, der mit der Sachertorte – sein Handwerk lernte. Das heutige Restaurant Gundel geht auf seinen tüchtigen Sohn Karl Gundel zurück, der das Restaurant im feinsten Stil der Jahrhundertwende mit Jugendstilaccessoires erbaute und damit eine kulinarische Institution schuf. Hier dinierten die damaligen Größen der Gesellschaft und Politik – der italienische König Vittorio Emanuele, Albert von Monaco, Königin Elisabeth II., Hillary Clinton oder Johannes Paul II. Für einen Abendbesuch solltest Du einen dreistelligen Geldbetrag einplanen. Andererseits wäre das Gundel mit seiner famos königlichen Ausstattung und den Gourmetspeisen der krönende Abschluss Deines Budapest-Urlaubs.
Urania-Kino: Ein Traum für CineastInnen
Das älteste und ganz sicher auch das schönste Kino Ungarns
Egal ob Du CineastIn oder GelegenheitskinogängerIn bist, das Urania-Kino in Budapest solltest Du Dir nicht entgehen lassen. Seit über 100 Jahren werden in einem märchenhaften Interieur, das an venezianische Renaissance mit arabisch-maurischen Motiven anknüpft, Filme gezeigt. Erfreulicherweise steht das Kinogebäude innen wie außen unter Denkmalschutz. Heutzutage ist das Urania-Kino ein Programmkino mit Filmen in Originalfassungen mit Untertiteln. Solltest Du keinen Film sehen, dann besuche wenigstens das schöne Kino-Café (Öffnungszeiten entsprechend den Filmvorführungen). Tisch reservieren nicht vergessen (auch per E-Mail möglich).
Paloma Artspace: Budapester Kunsthandwerk und Vintage shoppen
Fast noch ein Geheimtipp in wunderschöner Kulisse
Das Paloma-Gebäude ist zuallererst ein wunderschöner Bau mit einem geradezu traumhaften Innenhof, ausgestattet mit Säulen, Stuck und historischen Balkonen. In den Räumlichkeiten zeigen die angesagtesten und die (noch) nicht so bekannten DesignerInnen und KünstlerInnen ihre besten Stücke. Die eigenen Kreationen und Vintages können sich sehen lassen. Bekleidung, Dekoartikel, Schmuckdesign – hier findest Du ganz gewiss etwas Schönes, Echtes und Cooles für Dich oder als Mitbringsel für Deine Liebsten.