Bayern hat unzählige schöne Berge und Seen, oft sogar im einträchtigen Mit- und Nebeneinander. Hier stellen wir euch sechs zauberhafte Seen vor – größere und kleinere, bekanntere und unbekanntere. Die Entscheidung, welcher davon der Schönste ist, überlassen wir euch.
Der Chiemsee liegt im Alpenvorland im Südosten Bayerns. Mit einer Wasserfläche von 80 Quadratkilometern ist er der drittgrößte See Deutschlands. Beliebte Ausflugsziele sind die Inseln Herrenchiemsee und Frauenchiemsee.
Der Schliersee liegt in den Alpen im oberbayerischen Landkreis Miesbach, etwa 50 Kilometer südöstlich von München und nahe der österreichischen Grenze. Der See hat eine Wasserfläche von rund zwei Quadratkilometern.
Der Tegernsee liegt im Mangfallgebirge rund 50 Kilometer südöstlich von München. Er hat eine Wasserfläche von knapp neun Quadratkilometern. Berühmt ist die "Malerwinkel" genannte Bucht im Südosten des Sees – dort sind zahlreiche Gemälde entstanden, die zur Popularität der Region beitrugen.
Der Große Arbersee liegt im Bayerischen Wald nahe der deutsch-tschechischen Grenze. Der Karsee ist rund 8 Hektar groß. Das gesamte Gebiet steht unter Naturschutz, die teilweise sehr steilen Bergflanken des Talkessels sind mit dichtem Urwald bewachsen.
In den Voralpen etwa 75 Kilometer südlich von München liegt mit dem rund 16 Quadratkilometer großen Walchensee einer der größten und tiefsten Alpenseen Deutschlands – die Wassertiefe beträgt bis zu 193 Meter. Der Walchensee speist ein Kraftwerk und teilweise den benachbarten, tiefer liegenden Kochelsee.
Der in Franken im nördlichen Bayern gelegene Altmühlsee bildet mit mehreren anderen Gewässern das Fränkische Seenland. Rund zwei Fünftel des Sees sind ein Natur- und Vogelschutzgebiet, das eine natürliche Lagune bildet.
Der Chiemsee wird auch "das bayerische Meer" genannt – er ist der größte See im Bundesland und mit einer Oberfläche von knapp 80 Quadratkilometern zugleich das drittgrößte Binnengewässer Deutschlands. Im Wasser liegen mehrere Inseln, die wohl bekannteste ist die 238 Hektar große Herreninsel. Dort thront das Schloss Herrenchiemsee, eine vom "Märchenkönig" Ludwig II. erbaute, verkleinerte Kopie von Schloss Versailles.
Wo eine Herreninsel ist, darf auch die Fraueninsel nicht fehlen – auf selbiger steht das Benediktinerinnen-Kloster Frauenchiemsee. Bekannt geworden ist das Eiland zudem durch die im 19. Jahrhundert dort ansässige Künstlerkolonie. Auf Insel Nummer drei wurde früher Gemüse gezüchtet, weswegen sie auch Krautinsel heißt. Sie ist mit 3,5 Hektar schon ziemlich klein, die Nummer vier jedoch, Schalch genannt, ist mit gerade mal 22 Quadratmetern kaum mehr als ein Fleckchen Erde im Wasser – sie wurde künstlich aufgeschüttet, um eine Untiefe zu markieren.
Der Chiemsee bietet sich als perfektes Freizeit-Areal für allerlei Aktivitäten zu Lande und auf dem Wasser an. Mehrere Rad- und Wanderwege führen drumherum und in die Berge hinauf. Der See ist ein beliebtes Segel- und Surfrevier und eignet sich natürlich auch wunderbar zum Baden. Die zahlreichen Sandstrände und Uferwiesen verleiten außerdem zum Chillen in der Sonne und einfach nur Aufs-Wasser-gucken.
Weitere Informationen findet ihr hier.
Hätte man die Aufgabe, einen idyllischen Bergsee zu malen, man würde wohl so etwas wie den Tegernsee aufs Papier bringen. Der ist nämlich ein echtes Postkartenidyll, das (beinah kitschige) Ur-Bild bayerischer Romantik. Eingebettet in eine schöne Berglandschaft liegt er da, in sanften Schwüngen ziehen sich seine Ufer an den Hängen entlang. Und das Wasser ist bisweilen so unwirklich blau, dass es nach Bildbearbeitung aussieht. Dass der See auch noch eine unglaublich gute Wasserqualität hat, ist da nur noch ein Tüpfelchen auf dem "i".
Der Tegernsee kann aber mehr als nur gut ausschauen. Er ist ein hervorragendes Revier zum Baden, Segeln, Surfen oder mit dem Ausflugsdampfer herumschippern, und mit dem Rad oder zu Fuß kommt ihr gut drum herum. Man kann auch einfach nur am Ufer sitzen und die Aussicht genießen. Den tollsten Blick auf das malerische Tegernsee-Panorama habt ihr von oben, vom Gipfel des Wallbergs aus, der sich trapezförmig neben dem Ufer erhebt. Dort oben stehend möchte man dann einfach stillhalten, in der Hoffnung, dass jetzt jemand den Pause-Knopf drückt und die Zeit anhält, für einen Moment lang wenigstens.
Weitere Informationen findet ihr hier.
Der Schliersee ist so etwas wie eine kleine, besonders coole Ausgabe des Tegernsees. Er liegt gleich ums Eck und ist zwar längst kein Geheimtipp mehr, aber noch immer viel weniger prominent als der große Bruder. Zugleich geht es hier deutlich unaufgeregter zu als am schicken Tegernsee. Deshalb wird der Schliersee geschätzt von Leuten, die auf Jet-Set-Feeling keinen Wert legen, sondern lieber im Sitzsack im Beachclub chillen. Das geht dort ziemlich gut, etwa im coolen Strandbad am Ostufer. Ringsum gibt's noch weitere lauschige Plätzchen – der Tag kann hier also wunderbar entspannt vorbeigehen.
Zudem ist der See nicht sonderlich tief und wird deshalb im Sommer angenehm warm. Das und natürlich das türkis-blau schimmernde Wasser können ein beinahe karibisches Gefühl verschaffen, und das mitten in Oberbayern. Mit ein bisschen Abstand wird’s fast noch schöner – eine kleine Seilbahn führt hinauf zur Schliersbergalm, von dort aus bieten sich sensationell schöne Ausblicke. Ein bisschen oberhalb des Schliersees liegt übrigens ein weiterer See, der noch etwas kleinere Spitzingsee.
Weitere Informationen findet ihr hier.
Im Bayerischen Wald, in einem Bergkessel am Fuß des Bergs Großer Arber, liegt der wildromantische, stille und irgendwie mystisch wirkende Große Arbersee. Das besondere an diesem Gewässer: Es ist ein Relikt aus der Eiszeit, ein Karsee, der entstand, als sich die Gletscher hier langsam zurückzogen. An den Uferflächen wächst sogenannter Schwingrasen, das sind schwimmende (Halb-)Inseln, die mit Gras und sogar Bäumen bewachsen sind.
Zu Fuß ist der See in etwa einer halben Stunde zu umrunden, dabei führt der verschlungene, manchmal wurzelbewachsene Pfad durch dichten Urwald und vorbei an einem plätschernden Wasserfall. Etwa in der Mitte ist der See durch eine Reihe schwimmender, miteinander verbundener Baumstämme in zwei Bereiche geteilt: Während der hintere Teil des Gewässers in seiner wilden Ursprünglichkeit geschützt und ganz dem Wirken der Natur überlassen ist, darf der vorderen Teil auch mit einem Tretboot befahren werden. Dort gibt es am Ufer auch ein Café und eine schöne Terrasse, von der man die Füße ins erfrischend kühle Wasser des Bergsees stecken kann.
Weitere Informationen findet ihr hier.
Der Altmühlsee liegt südwestlich von Nürnberg in Franken und gehört zu mehreren größeren Gewässern, die zusammen das Fränkische Seenland bilden. Er ist ein echtes Multifunktions-Gewässer: Stausee, Badesee, Wassersportrevier und Vogel-Paradies in einem. Auf dem zwölfeinhalb Kilometer langen Staudamm drumherum verläuft außerdem ein toller Rad- und Wanderweg. Zum Surfen und Kiten herrschen hier oft beste Bedingungen, zum Schwimmen sowieso – und wer auch am Wasser lieber trocken bleibt, der schippert mit einem Ausflugsdampfer über den See.
Im nördlichen Bereich des Sees befindet sich die lagunenartige Vogelinsel – das 200 Hektar große Naturschutzgebiet nimmt etwa zwei Fünftel der Wasserfläche ein und ist eines der wichtigsten Schutzgebiete für Zugvögel in Bayern. Die Vogelinsel kann auf einem etwa eineinhalb Kilometer langen Rundweg erkundet werden, dabei könnt ihr viele, manchmal auch seltene Vogelarten beobachten.
Weitere Informationen findet ihr hier.
Der Walchensee ist mit bis zu 190 Meter Wassertiefe einer der tiefsten Seen Bayerns – und deshalb auch bei Tauchern sehr beliebt. Das karibisch türkisgrün schimmernde Wasser ist erstaunlich klar, die Sichttiefe unter Wasser beträgt fast zehn Meter. Die geschütze Lage in einem Talkessel sorgt einerseits für angenehm milde Temperaturen, andererseits für ideale Thermik für Segler, Surfer und Kiter. Der überwiegende Teil des Ufers ist Landschaftsschutzgebiet, es gibt aber ringsum viele Badestellen. Im See liegt die Insel Sassau. Einen phantastischen Panorama-Blick über die idyllische Alpenlandschaft zwischen dem Walchensee und dem direkt nebenan liegenden, etwas kleineren Kochelsee habt ihr vom Fahrenbergkopf, auf den eine Seilbahn hinauffährt.
Man kann im Walchensee sogar nach Wracks tauchen, auf seinem Grund liegen gleich mehrere versunkene Flugzeuge, Boote und Autos, darunter ein alter VW-Käfer. Die wildromantische, idyllische Umgebung wird auch gerne als Filmkulisse genutzt – so wurde hier beispielsweise "Wickie und die starken Männer" gedreht. Dafür wurde ein ganzes Wikingerdorf ans Ufer gebaut (und das steht auch heute noch dort!).
Weitere Informationen findet ihr hier.