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Thomas (56-60)
Verreist als Paar • März 2025Trotz des schlechten Wetters ein Traumurlaub
6,0 / 6

Allgemein

Nach Ankunft in Male um 09.00, warteten wir 3h in der Lounge, danach ca. 1h Inlandsflug nach Kaadedhdhoo, wo wir nach der Landung 1h auf das Gepäck warten mussten, bevor es mit dem Speedboot 1h nach Ayada ging. insgesamt also 6h von der Landung in Male bis zum Eintreffen auf der Insel – mühsam, aber nicht wirklich unangenehm (die Rückreise gestaltete sich ähnlich, sodass wir um 03.00 aufstehen mussten, um in Male unseren Flieger um 10.20 zu erreichen). Unmittelbar nach der Ankunft auf Ayada wurden wir von unserem sympathischen Butler Dev abgeholt und zu unserer Wunschvilla mit Pool am Südende der Insel gebracht. Einziger „Nachteil“ dieses Bereiches ist der Umstand, dass der Strandabschnitt dort derart perfekt ist, dass immer wieder einmal auch andere Gäste für Fotosessions vorbeikommen, was ab und zu ebenso lästig war, wie einige dreiste Gäste aus den Gartenbungalows, die ihre Handtücher mehrmals unmittelbar neben, teilweise sogar vor unseren Liegen aufbereiteten, um dort sonnenzubaden. Insgesamt war dadurch unsere Privatsphäre allerdings nur wenige Stunden gestört, sodass wir uns die meiste Zeit wie auf einer Privatinsel fühlten. Die Poolvilla bot mehr als wir eigentlich gebraucht hätten – bspw. haben wir die Außendusche ein einziges Mal genutzt (aus Langeweile im Regen) und im eigenen Pool nie wirklich gebadet, sondern dort nur nach dem Schnorcheln unsere Ausrüstung vorgespült. Wie unterschiedlich die Geschmäcker sind, zeigt der Umstand, dass viele unserer Nachbarn mehr Zeit in ihrem Pool verbrachten, als im Meer. Von der Gästestruktur her würde ich schätzen, dass ungefähr 1/3 Westeuropäer, 1/3 Chinesen und 1/3 Russen anwesend waren. Ca. 10-20 % der Villen waren mit Kindern belegt, wobei auch wir einen Tag eine chinesische Familie neben uns hatten, die von früh morgens bis spät abends durchgehend lärmte. Da die Chinesen kein Wort Englisch sprachen und gar nicht verstanden, was uns störte, ersuchten wir unseren Butler Dev um Hilfestellung, der unmittelbar reagierte und die Chinesen in eine Wasservilla upgradete. Störend empfanden wir die Jetskis, die atmosphärisch nicht zu Ayada passen und die vor allem aufgrund der Undiszipliniertheit der Mitarbeiter des Wassersportcenters für Schnorchler doch einigermaßen unangenehm sind. Insgesamt ist Ayada aber eine Trauminsel mit dichter Vegetation, breiten, palmengesäumten Stränden (lediglich bei den südöstlichen Beachvillen trifft die Flut unmittelbar auf die Vegetation) mit herrlich feinem Sand und überall flachen Lagunen, in denen man bereits beim Relaxen im flachen Wasser von kleineren Fischen umringt wird und ab und zu auch kleinere Schwarzspitzenhaien oder Schildkröten sieht. Gepflegte Sandwege verbinden die Villen mit den sonstigen Einrichtungen, wobei man die maximale Wegstrecke von 600m mit Fahrrädern zurücklegt, die mit den jeweiligen Villennummern versehen sind (wir hatten ein eigenes Schloss dabei, weil ich im Vorfeld gelesen hatte, dass es einige Gäste mit den Fahrradnummern nicht so genau nehmen würden). Wir haben das günstigere AI-Package gebucht und waren damit mehr als zufrieden. Frühstück und Abendessen in Buffetform im Hauptrestaurant, mittags wahlweise Buffet im Stelzen- oder à la carte im Poolrestaurant. Die Option, abends mit einer Gutschrift von $ 50 das Stelzenrestaurant oder den Japaner zu besuchen, haben wir nie in Anspruch genommen. Es gab eine große Auswahl an Cocktails, die wir jedoch nicht einmal probiert haben, weil wir bereits mit den Markenbieren, den hervorragenden Weinen und vielen Markenspirituosen das Auslangen fanden. Kulinarik und Getränke waren von hoher Qualität und sämtliche Restaurants atomsphärisch absolut top. Herausragend (aber mit $ 150/Stunde preislich heftig) fanden wir die Massagen, wobei Miss Lin hervorzuheben ist, die beim Aufspüren und beim Befreien von Verspannungen über geradezu magische Fähigkeiten verfügt. Vom Gärtner bis zum Manager spürte man das gemeinsame Anliegen des Personals, jeden Gast wie einen König zu behandeln, sodass uns das für Trinkgeld mitgebrachte Bündel mit € 5-Scheinen schon nach wenigen Tagen ausgegangen war. Trotz dieser tollen Rahmenbedingungen verlief die erste Woche eher enttäuschend, weil wir für diese Reisezeit einfach katastrophales Wetter hatten. Vier Tage sahen wir überhaupt keine Sonne und hatten teilweise so starken Regen, dass wir nicht einmal unter dem Sonnenschirm trocken blieben. Ich muss ehrlich sagen, dass ich wirklich gehadert habe, die vermeintlich beste und damit auch teuerste Reisezeit gebucht zu haben. Am Höhepunkt der Schlechtwetterperiode war unser Tenor, „nie wieder Malediven“. Das war allerdings sofort vergessen, als am sechsten Tag die Sonnen kam und uns in der Folge eine Traumwoche bescherte. Nun zum Schnorcheln - wir waren vor Ayada zuletzt auf Ellaidhoo (2022) und sind dort morgens mit Schulen von 50 grauen Riffhaien und jeden einzelnen Abend bei der Fütterung mit mehr Ammen-, Weiß- und Schwarzspitzenhaien sowie grauen Riffhaien geschnorchelt, als man auf anderen Inseln in zwei Wochen sieht. Darüber hinaus überall Fischschwärme und 2022 bereits wieder respektive noch (2024 dürfte wieder Einiges gebleicht worden sein) ziemlich intakte Korallen. Wir waren daher durchaus darauf eingestellt, dass Ayada vom Schnorcheln her da nicht mithalten wird können. Dennoch haben wir uns intakte Riffe mit viel Fisch und die ein oder andere Überraschung erhofft. Diese Erwartung wurde in der ersten Woche allerdings nicht erfüllt. Allein aufgrund der wetterbedingt schlechten Sicht wirkte die Unterwasserwelt geradezu trostlos und stach zwischen den vielen intakten Korallen viel Korallenbruch ins Auge, sodass es keine wirklich perfekten Abschnitte gab. Wenig Fisch und außer ein paar Weiß- und Schwarzspitzen sowie einigen kleineren Schildis nichts, wofür es sich gelohnt hätte, die GoPro auch nur in den Bereitschaftsmodus zu schalten, geschweige denn irgendetwas zu filmen. Wetterbedingt war es in der ersten Woche an Land wie auch Unterwasser keinesfalls so, wie wir uns das erhofft hatten. Bereits am Abend vor dem Wetterumbruch ändert sich die Unterwasserweit aber geradezu schlagartig – plötzlich war alles voller Leben, man stieß immer wieder auf Fischschwärme und wirklich viele Haie. Nicht nur Weiß- und Schwarzspitzen, sondern vereinzelt auch auf graue Riffhaie und auf Ammenhaie sowie die üblichen Verdächtigen (Adlerrochen, Schildkröten, wenige aber dafür freischwimmende Muränen, einen wunderschönen, außergewöhnlich großen Barrakuda …). In der Sonne fand ich dann auch die Korallen schön und fühlte mich auf einer weit entfernten Stelle am Südriff ob der Perfektion der Korallen einmal sogar kurz wie in Raja Ampat. Trotz der leichten Erreichbarkeit des Hausriffs ist uns beim Schnorcheln nie irgendjemand begegnet und ist es uns in der zweiten Woche auf Etappen dann sogar gelungen, die gesamte Insel zu umrunden, was im Süden schwierig ist (wir hatten uns Ausdrucke des Satellitenbildes mitgenommen und dieses vor dem Schnorchelgang studiert, um zu dem eineinhalb Km entfernten Sharkpoint zu schnorcheln, wo wir tatsächlich auf einen rieseigen Ammenhai stießen). Fazit: Nach allem, was ich bisher recherchiert habe, vermute ich, dass Ayada vom Schnorcheln her vielleicht nicht ganz mit anderen Inseln des Atolls, wie Havodda und Pullman, mithalten kann. Im insgesamten Vergleich der Malediveninseln ist Ayada aber auch was die Qualität des Hausriffes betrifft, mit Sicherheit im obersten Viertel anzusiedeln. Für uns war die Insel ein (für Maledivenverhältnisse) halbwegs preiswerter Einstieg in das maledivische 5-Sternesegment, der uns Luxus ohne Dekadenz eröffnet und damit unsere Ansprüche vollumfänglich erfüllt hat. Zusammenfassend können wir Ayada somit uneingeschränkt empfehlen.


Infos zur Reise
Verreist als:Paar
Veranstalter:L'TUR
Infos zum Bewerter
Vorname:Thomas
Alter:56-60
Bewertungen:1