AKZENT Hotel Gut Höing

Leider war das gar nichts. Es fing schon damit an, dass mich ein kräftiger junger Mann zur schmalen, steilen Treppe begleitete und mir erklärte, gleich oben sei mein Zimmer. Und mich mit dem Koffer stehen ließ. Gut, dass meine Freundin gekommen war, um mir zu helfen. Das ging im Zimmer weiter: Zwei alte Ledersessel, ein Spanplatten-Bett in der Nische, alles von einfachster Bauart, ein fieses Bild auf unpassend gestrichener Wand und ein Bad aus den frühen 70ern mit Schimmelflecken ... machte mir keine Freunde. Bei der Hitze gab es kein Getränk, keinen Kühlschrank, um ein mitgebrachtes Wasser zu kühlen, dafür aber eine Bettdecke, die so schwer war, dass ich beim Aufwachen am nächsten Morgen dachte, die Katzen hätten sich auf mir gemütlich gemacht. Nein, das war Jugendherberge-Qualität. Dabei könnten die Räume mit ein paar Antiquitäten (sind gerade preiswert), wenigen liebevollen Dekoartikeln, einer gestärkten Bettwäsche und einer passend getünchten Wand so vieles gut machen, denn es ist ein schönes altes Haus. Für den gegenwärtigen Zustand allerdings 70 Euro die Nacht zu nehmen, (auch, weil ich dumm genug war, direkt auf der Seite des Hauses zu buchen statt auf einer Plattform) ist nicht angemessen. Ich werde nicht wiederkommen.

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