- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel wirkt vom baulichen Aspekt her eigentlich sehr schön. Die Lobby sieht schön aus und es wirkt durch den Tageslichteinfall recht offen und hell. Auch der Außenbereich – vor allem um den Pool - ist ansprechend gestaltet und auf den ersten Blick sehr gemütlich. Wenn man dann aber meint, „angekommen zu sein“, merkt man die Unruhe im gesamten Hotel. Das Publikum bestand zum Großteil aus Russen, Deutschen und Spaniern. Vom Zimmer und den genannten Bereichen her hätte uns das Hotel sehr gut gefallen und wir hätten uns in dem 4-Sterne Superior (das Superior ist überall mit aufgeführt) Hotel wohl gefühlt – aber das, was dort am Verhalten anderer Gäste, begünstigt durch die im „Restaurant“ und in der „Bar“ vorhandenen Örtlichkeiten abgeht, hat für mich überhaupt keinen Sterne-Charakter, sondern wäre mir selbst in einer Kantine zu unruhig. Die Umgebung bietet viel. Der Bahnhof mit halbstündiger Zugverbindung nach Barcelona liegt direkt neben dem Hotel. Wir haben uns Fahrräder geliehen, um die Küstenorte abzufahren und haben einmal eine geführte Radtour mit dem örtlichen Anbieter Descent gemacht. Das war das absolute Highlight. Da wir alleine waren, konnten wir die Route auf unsere Wünsche abstimmen. Nach Start auf der Höhe der Burg „Castell de Palafolls“ ging es nach Blanes mit Stadtrundfahrt per Fahrrad und zurück nach Santa Susanna.. Auf der Tour hat uns Josep zahlreiche Informationen über die Sehenswürdigkeiten, aber auch über die Lebensgewohnheiten von Land und Leuten vermittelt.
Die Zimmer sind eigentlich alle gleich groß. Gegen 10 Euro am Tag Aufpreis konnte man ein Upgrade auf ein „Premium-Zimmer“ hinzubuchen. Das haben wir gemacht. Die Premium-Zimmer haben alle Meerblick und sind neu renoviert und möbliert. Zur Ausstattung gehört ein LCD-Fernseher (auf den „normalen“ Zimmern ein kleinerer Röhren-Fernseher) deutschsprachige Programme: ARD und ZDF, zwei King-Size-Betten (jeweils 160 cm breit), höherwertige Balkonbestuhlung und Tücher für die Liegen. Wie bereits gesagt – die Zimmer waren sehr sauber und wurden gründlich (aber ohne „Herz“) gereinigt. Safe gegen Gebühr. Für den Safe-Schlüssel müssen 10 Euro Kaution und für die Fernbedienung des Fernsehens 20 Euro Kaution gezahlt werden. Die Klimaanlage war zwar gut regulierbar, wenn sie aber aus war (wenn das Rauschen z.B. nachts stört), war auch die Entlüftung im Bad deaktiviert.
Wir waren froh, dass wir nur Frühstück und Abendessen (in Buffetform) gebucht hatten. Das aber nicht wegen der Qualität der Speisen, sondern von der Örtlichkeit und vor allem dem Benehmen der Gäste. Ich kann nicht verstehen, wie man hier wenig Auswahl oder schlechte Qualität beim Abendessen unterstellen kann. Es gab jeden Tag mehrere Sorten Fisch, Fleisch, Salate,Paella, Pizza, Nudeln, Gazpacho, ein Kinderbuffet und Nachtisch mit sehr leckeren Kuchen. Es gab vor allem auch viele katalanische Gerichte (was uns sehr gefreut hat). Wenn hier unterstellt wird, dass „Fischabfälle“ (und Schweinefüße) verarbeitet werden, dann mag dies darin begründet sein, dass man die regionale Küche nicht kennt. Wenn etwas klein geschnitten ist, dann bedeutet das nicht unbedingt „Abfall“. Wir fanden das Essen qualitativ gut und haben uns gefreut, dass auch nach 21 Uhr (der Speisesaal war bis 21.30 Uhr geöffnet) noch frisch zubereitet wurde. Beim Frühstück fehlten mir etwas Eierspeisen, wie Rührei oder Tortilla – dafür gab es aber Sekt. An den Spiegeleiern war schon mal „Warten“ angesagt, was aber nicht verwundert, wenn sich Gäste teilweise gleich 12 (!!) Spiegeleier gleichzeitig auf ihren Teller packen……… Man konnte das Essen aber in diesem lauten Raum überhaupt nicht genießen. Das fing damit an, dass Gäste zum Abendessen in kurzer Hose (teilweise sogar Beach-Shorts) und verschwitzten Achselshirts erscheinen, mit denen sie auch bereits beim Frühstück und am Strand oder Pool waren. Die Tische haben etwa einen Abstand von 10 cm. Durch die Lage im Keller, Steinböden, Holzstühle mit Metallbeinen, nur Tischläufer (noch schlimmer beim Frühstück Papierdeckchen, wie im Fast-Food-Restaurant) hallt der gesamte Lärm, der durch die überwiegend russischen Gäste nicht unbedingt niedrig ist, durch den Saal. Kaum, dass jemand aufgestanden ist, wird der nächste Gast an diesen Ort platziert. Die einzige Aufgabe des Oberkellners scheint darin zu bestehen, dass er die in Schlange vor dem Saal stehenden Gäste schnell an einen frei werdenden Platz setzt. Ein Kellner kommt mit einem Getränkewagen vorbei, kassiert ab und das war’s. Wir sind dann immer erst um 21 Uhr zum Essen gegangen, weil dann weniger Gäste da waren. Leider haben die Kellner dann mit dem Bereitstellen für den nächsten Tag für das Frühstück und dem Abräumen für reichlich Lärm gesorgt. Die Teller müssen anscheinend einfach klirrend zusammengepackt werden und da es im Raum auch schön hallt, kann man sich ja auch über mehrere Tische hinweg etwas zurufen. Und wenn dann halt noch jemand da sitzt, dann deckt man um ihn herum bereits den Tisch um auch ja das Gefühl zu vermitteln „Was willst Du denn noch hier ?“ Wie gesagt – die Küche war toll – aber den Rest möchten wir lieber nicht noch mal erleben.
Das Personal an der Rezeption war sehr freundlich und es war jedes Mal ein deutsch sprechender Mitarbeiter vor Ort. Als unser Safe nicht funktionierte, wurde uns sehr schnell und unkompliziert geholfen. Auch ansonsten hat die Dame an der Rezeption uns gute Tipps für Aktivitäten in der Umgebung gegeben und hat uns auch persönlich angesprochen. Es war immer im gesamten Hotelbereich alles sauber. Das Zimmer-Reinigungspersonal hat zwar ordentlich gereinigt, die Aufmerksamkeit ließ aber zu wünschen übrig. So konnte man z.B. Schuhe, beim Verlassen des Zimmers brav in einer Ecke standen, anschließend unter dem Bett raussuchen, oder z.B. die leeren Shampoo-Fläschchen blieben einfach stehen. Das sind natürlich Kleinigkeiten, aber hier handelt es sich ja um ein 4*S-Hotel und da sollte dies nicht so sein. Das Personal im Speisesaal (möchte es nicht als Restaurant bezeichnen) war nur gestresst und kam weder mit dem Benehmen der russischen und deutschen Gäste, noch mit der Arbeitsmenge annähernd zurecht. So konnte einfach keine Atmosphäre aufkommen.
Der eigentliche Ort Santa Susanna selbst ist recht ruhig und etwas entfernt im Hinterland, das Hotel Caprici Verd liegt am Rand des Hotelkomplexes. Der Strand ist gut zu Fuß erreichbar.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Animation gab es auf dem Plan und es waren auch schon mal eine Hand voll an Kindern oder Gästen dort zu sehen – aber wir haben nur Soccer (drei Gäste kullern sich mit drei Animateuren mit den Füßen einen Ball zu), Darts (vier Teilnehmer mit zwei Animateuren) und Bingo gesehen, was uns gereicht hat. Es gab mehrere „Kinder-Clubs“. Den angekündigte Club Dance oder Salsa Lesson haben wir nicht gefunden. Dann gab’s noch Bingo. Von gut 21 Uhr bis ca. 22 Uhr gab es die Kinder-Disco. Die war sehr laut, was en Kindern – im Gegensatz zu den anderen Gästen – anscheinend Spaß gemacht hat. Die Abendanimation bestand in einer Schlangenshow, einer Papageien-Show, einem Zauberkünstler, einer Afrikashow (die eigentlich laut Plakat eine Tanzshow mit lateinamerikanischem und Standardtänzen sein sollte). Tanzveranstaltungen gab es leider keine. Die „Bar“ (mit einer lieblosen Theke für die „normalen“ Gäste und eine extra Theke für „All inclusive“) lag im Durchgangsbereich, so dass man sich durch die Kinderdisco zwingen musste. Wir haben in den umliegenden Hotels die Abendveranstaltungen genossen, die teilweise ihre nicht so schönen Poolbereiche mitnutzten. Dort hatten die Animateure wirklich ihren Beruf drauf. Wenn man dann ab 24 Uhr zurück zum Hotel kam, war im Barbereich bereits das Licht aus und die Tür abgeschlossen, so dass man um den Hotelkomplex herum laufen musste.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Michael |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 10 |