Almyrida Residence Boutique

Wir haben in der neuen Almirida Beach Residence gewohnt. Sie ist wesentlich moderner, aber auch gesichtsloser als das etwas ältere Pendant gegenüber. Über Kitsch oder überzogenen Pseudo-Landhausstil kann man sich hier wahrlich nicht beschweren, alles ist sehr nüchtern und zweckdienlich gestaltet, wie ich es eher von Geschäftsreisen als aus dem Urlaub kenne. Mir war diese Nüchternheit eine Spur zu viel, ein bisschen Flair und Atmosphäre hätte nicht geschadet. Natürlich ist aber alles neu, sauber und praktisch. Was mich persönlich (meinen Mann nicht so sehr) wirklich gestört hat, war die Tatsache, dass praktisch alle Balkone zum Parkplatz hin ausgerichtet sind (der Meerblick ist nur seitlich). Hinzu kommt, dass die Fronten der Balkone aus durchsichtigem Glas sind, so dass man "vollen Durchblick" auf den Parkplatz und das gegenüber liegende Hotel hat, und umgekehrt natürlich "in der Auslage" sitzt. Für mich war das ein Grund, den Balkon nicht zu benutzen. Denselben Blick "genießt" man übrigens von der Terrasse, auf der die Mahlzeiten serviert werden. Diese doch sehr große Schwäche des Hotels wurde aber durch die traumhafte Dachterrasse fast wettgemacht: herrlicher Blick auf's Meer, Pool, bequeme Liegen, Hotelbar mit guten Mahlzeitem und perfektem Service. Auch der zum Partnerhotel gehörende Pool mit Palmen rundum und zumindest etwas Blickschutz vor dem Parkplatz machte einen netten Eindruck auf uns. Was die Hotelgäste betrifft, handelte es sich vor allem um Engländer, aber auch erstaunlich viele Österreicher, einige Deutsche, auch Griechen. Wir haben einige Familien mit Kindern gesehen, hätten dieses Hotel aber selbst nicht für einen Urlaub mit unseren eigenen Kleinkindern ausgewählt. Der Dachterrassenpool z. B. darf erst ab 14 Jahren benutzt werden (was allerdings offensichtlich nicht kontrolliert wird). Wir hatten ein Mietauto und waren sehr viel unterwegs, haben das auch besonders genossen. Die Landschaft Westkretas ist wunderschön, vor allem, wenn man durch atemberaubende Schluchten zur Südküste vorstößt. Dass August nicht die ideale Reisezeit ist, war klar, aber ich war erstaunt, dass Kreta doch noch nicht so vom Tourismus verunstaltet ist wie viele andere Gebiete (wir waren im Juli auf Elba, ein Alptraum!). Wer versucht, den Massentourismus zu meiden, findet in Kreta sicher ein lohnendes Ziel!

Die Zimmer sind mittelgroß, sehr modern, zweckmäßig und nüchtern eingerichtet, mit Klimaanlage, Fernseher mit Flachbildschirm und Kühlschrank (großes Plus!) ausgestattet. Was mich ein bisschen verwundert hat, war, dass es im Bad gerade mal zwei Stückchen Seife, aber kein Shampoo geschweige denn sonstiges Toilettezubehör gab. Ein Papierkorb wäre auch praktisch gewesen, es gab zwar im Bad einen Mülleimer, aber da man auch das WC-Papier in den Mülleimer werfen muss, wäre es angenehm gewesen, auch einen Papierkorb im Zimmer zu haben. Ich fand das Hotel ein wenig hellhörig, aber vielleicht bin ich auch überempfindlich, weil verwöhnt von zu Hause.

Das Frühstücksbuffet war - vor allem für griechische Verhältnisse - hervorragend: Jeden Tag etliche warme und kalte Speisen, nicht immer dasselbe, der Kaffee, obwohl aus dem Automaten, war durchaus ok. Weniger begeistert waren wir vom Abendbuffet. Die Auswahl war zwar absolut in Ordnung, aber die Speisen waren eher durchschnittlich, etwas langweilig, weit hinter dem, was die griechische Küche zu bieten hätte. In dem Restaurant auf der Dachterrasse haben wir nur einmal gegessen, und das war köstlich.

Das Personal war sehr freundlich und höflich, mehr kann ich dazu nicht sagen, weil wir keine besonderen Bedürfnisse und daher auch keinen weiteren Kontakt hatten.

Das Hotel liegt direkt am Strand, von diesem getrennt nur durch die kleine Ortsstraße. Der Ort selbst ist zwar klein, aber in der Hochsaison sehr touristisch. Allerdings hält sich dieser Tourismus in erträglichem Rahmen, keine lauten Discos, nur eine Taverne oder Bar neben der anderen, eher fröhliche Betriebsamkeit als Trubel. Mit dem Mietauto haben wir zum Flughafen ca. 45 Minuten gebraucht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wie schon oben erwähnt, die Dachterrasse mit ihrem Pool rechtfertigt einen eigenen Stern! Eher enttäuschend der zum Hotel gehörige Strandabschnitt, weil ohne Sichtschutz direkt angrenzend an den großen Parkplatz gelegen, im Wasser (interessanter Weise ausschließlich an diesem Strandabschnitt) viele Steine. Schirme und Liegen hätte man extra zahlen müssen, was ich angesichts der Strandqualität eher merkwürdig fand, weshalb wir das Angebot nicht nutzten. Wir badeten stattdessen auf dem öffentlichen Strandabschnitt ca. 20 Meter weiter, der ebenso sauber und feinsandig ist, aber zusätzlich eine Dusche, etwas Sichtschutz vor der Straße und einen sandigen "Einstieg" bietet. Das Wasser ist sehr sauber, so dass wir nach unserer anfänglichen Enttäuschung das Baden dann doch genossen.