Alp Art Hotel

Der positive Eindruck, den das Hotel von außen vermittelt, ändert sich schlagartig, wenn man es betritt. Von der äußeren modernen Ausstattung ist innen nicht mehr viel vorhanden. Es ist dunkel, eng und mit altem modrig-muffigem Plunder vollgestellt - nein, es handelt sich hier keinesfalls um geschmackvoll integrierte Antiquitäten! Unser Zimmer war der Stilbruch in sich: Ein nettes modernes Badezimmer mit Glastür (die leider schon länger nicht mehr geputzt worden ist) und am anderen Ende des Zimmers eine Whirlwanne vor einer Fensterfront. Auf den ersten Blick toll... Dazwischen befindet sich jedoch das eigentliche Zimmer: ein uraltes, dunkles Holzdoppelbett, wahrscheinlich aus dem Nachlass eines alten Klosters, über dem Bett zwei große Heiligenbilder, gegenüber ein ebensolcher dunkler Holzschrank, der notdürftig mit ein paar Schrauben am Auseinanderfallen gehindert wird. Die restliche Ausstattung ähnlich "antik". Der Uralt-Teppich macht das Zimmer nicht wohnlicher. Aber: ein riesiger Flatscreen-Fernseher, von dem man sich jedoch nicht weit genug entfernen kann, um keinen Augenschaden zu erleiden. Insgesamt war das Zimmer zwar sauber, machte aber trotzdem - wie das gesamte Haus - einen schmuddeligen Eindruck. Die Suche nach dem "Wellnessbereich" haben wir aufgegeben, nachdem uns im Kellergeschoß, wo dieser sich nach den Richtungsangaben an den Wänden befinden sollte, ein recht modrig-feuchter Geruch um die Nase wehte. Wir werden dieses Hotel auf jeden Fall an Stephen King weiterempfehlen...

Wie oben bereits beschrieben katastrophal! Die Minibar war leer, wackelig, aber immerhin nutzbar für eigene mitgebrachte Getränke. Es gibt auch einen Wasserkocher (für Beruhigungstee??), Flaschenöffner oder Korkenzieher ist nicht vorhanden. Bad und Whirlwanne waren sauber. Erlebnisdusche ist vorhanden, aber nicht funktionstüchtig. Für die Whirlwanne gibt es keine Gebrauchsanleitung, nur den Hinweis, dass die Befüllung ausschließlich über die Düsen erfolgen soll. Das bedeutet, dass man viel Geduld aufbringen muss, da für den Wassereinlauf nur 3 Düsen funktionieren.

Der an sich sehr nett eingerichtete Frühstücksraum wurde auch wieder von schmuddelig anmutenden völlig unpassend platzierten "Museumsstücken" degradiert. Das Frühstücksbuffet war zwar reichlich bestückt, aber nicht ansprechend. Frühstückszeit ist von 7.00 - 9.30 Uhr. Die Frühstückseier waren demnach wohl auch auf 7.00 Uhr zubereitet und um 9 Uhr kalt. Auch hier kein Wohlfühlfaktor. Es gibt wohl auch ein Restaurant und eine Bar, beides war aber nicht in Betrieb.

Bei unserer Ankunft war die Rezeption nicht besetzt und wir mussten klingeln und vor der Tür warten. Eingelassen wurden wir von einer älteren Dame (wie sich später herausstellte, die Mutter der Hotelbetreiberin, die sich selbst in Griechenland im Urlaub befand). Der Empfang war weder freundlich noch unfreundlich, eher distanziert. Die Dame wußte auch über nichts so wirklich Bescheid und teilte uns nur mit, dass das Zimmer noch nicht fertig sei, wir den Schlüssel aber schon bekommen könnten und dass der Frühstücksraum sich im 1. Stock befindet. Bei Fragen wäre ab 16 Uhr die Rezeptionistin ansprechbar. Unsere überstürzte Abreise am nächsten Tag wurde mangels Rezeptionistin auch von dieser Dame bearbeitet, die keine weiteren Fragen stellte, was vermuten lässt, dass wir nicht die ersten Gäste waren, die auf eine oder mehrere weitere Übernachtungen verzichtet haben.

Da wir etwas zu früh angereist waren und unser Zimmer noch nicht zur Verfügung stand, machten wir uns im Ort zu Fuß auf die ergebnislose Suche nach einem Café. Nach längerem Umherirren im nicht wirklich ansehnlichen Ort, waren wir zumindest darüber informiert, dass zwischen 12 Uhr und 15 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden und die wenigen Einkehrmöglichkeiten entweder komplett geschlossen sind, Ruhetag haben oder erst ab 17 Uhr öffnen. Nachdem wir unserer Gepäck aufs Zimmer gebracht hatten, haben wir den Ort fluchtartig Richtung Innsbruck verlassen und dort den Rest des Tages verbracht.

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