Das Hotel besteht aus mehreren Gebäuden unterschiedlicher Baujahre. Allen gemeinsam ist die Sauberkeit und Gepflegtheit, allerdings ist damit nicht alles aus einem "Guß". Ästhetiker sollten hier und da wegsehen oder mit sich einen Kompromiss schließen. Das ist eine Frage, die jeder für sich entscheiden muß, jedenfalls ist es stellenweise sehr geschmackvoll und geradezu stylish, an anderen Stellen, wie der Fassade oder diversen Außenbauten ein wenig unfertig oder farbsanierungsbedürftig oder beides. Für 4-Sterne S wird das schnell grenzwertig, es ist ein dünnes Eis auf dem sich das Ganze bewegt, aber nun gut, es war ausgebucht. Der Mehrheit der Gäste schient es egal zu sein oder es fällt ihnen nicht auf. Es ist immer eine Frage auch des Anspruchs. Alles in allem ein sehr schöner Aufenthalt mit klitzekleinen Haken, bei denen man dann sehr schnell das Preis-/Leistungsverhältnis mit ins Kalkül zieht. Wir meinen, hier ist man haarscharf an der oberen Grenze, aber es geht gerade noch in Ordnung. Es sollte dann jedoch kein Makel hinzukommen bzw. keine Preiserhöhung, das kann man sehen wie man will -es ist auf den Cent austariert ;-), sonst kippt es.
Wir hatten eine Suite, die an Platz und Ausstattung sehr großzügig war. Super-Betten, zwei Loewe-Fernseher , alles 1a-gepflegt, hier scheint echt Zug dahinter zu sein. Da gibt es nach unserer Beobachtung keine Steigerung -alles wurde bestens aufgeräumt und geordnet. Saubere, hochwertige, furnierte Möbel mit großen Schränken und Stauflächen, extrem sauberer Teppich, es liegen immer ein paar Äpfel parat. Sehr schön. Eine Nacht hatten wir eine andere Suite, da hatte wohl der Badplaner keinen guten Tag. Man konnte nicht ordentlich Duschen, einfach mal ausprobieren....
Die Qualität und Vielfalt der Speisen sind beeindruckend. Jeden Tag hochwertige, aufwändig gestaltete Menüs, einmal ein Prima-Fischbüffet mit Austern incl. , ganzer Stör in der Salzkruste, Steinbeisser, etc., etc.. Gerichte, die man nicht gerade überall und schon gar nicht in dieser Güte erhält. Das Essen stellt ganz sicher ein Highlight dar und man sollte einen gesunden Appetit mitbringen -ein Vital-Menü mit weniger Kalorien wird auch angeboten, sehr gut. Raffinierte Vorspeisen, klasse Desserts, man weiß nicht wohin man das alles essen soll. Suppen scheint der Chef de cuisine offenbar jedoch nicht zu mögen ;-). Die 3/4-Pension ist ein Knaller, immer wieder mitgebucht, immer wieder begeistert, auch gerade hier. Abwechslungsreich und hochwertig. Ein Manko halten wir dennoch für erwähnenswert: einfache Getränke, wie Wasser oder Kaffee, mittags sind nicht inbegriffen. Das erscheint im Verhältnis zu Mitwettbewerbern unangemessen und läppert sich, auch angesichts einer durchaus beachtlichen Tagesrate. Wir haben es schon mehrfach anders erlebt und waren vielleicht deshalb davon schlicht nicht angetan.
Freundlichkeit und Zuvorkommenheit wird groß geschrieben. Ein extra-Wunsch wurde uns gleich zum Begrüßungscocktail geliefert: wir erwähnten eher beiläufig statt eines Sekts einen süßlichen Saft wie Maracuja oder so etwas trinken zu wollen. Noch ehe wir etwas sagen konnten, entschwand das Fräulein und brachte uns einen offenbar frischgepressten Saft dieser Frucht, wir waren begeistert, ob dieses Aufwands, hätten wir uns doch auch mit etwas anderem fertigen "Süßen" zufrieden gegeben. Trotzdem ein beeindruckender Willkommengruß zum Start! Alle Mitarbeiter enorm freundlich und zugewandt, manchmal mußte man sich schon den Weg bahnen durch eine Garde von Grüssenden, aber das ist so, da gibt kein Mittelding -gut gemacht. Fahrräder kann man gratis ausleihen, einmal waren sie weg und es wurde Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um sie uns zur Verfügung stellen zu können -sehr beachtliches Engagement. Maßlose Kritiker würden vielleicht sagen, man könnte das über ein Schloß- Ausleihsystem von vornherein vermeiden. Aber egal, das situative Engagement war in jedem Fall da. Die Zimmerreinigung lieferte auf höchstem Niveau. Sehr ordentlich und gewissenhaft -einfach nur vorbildlich. Eine besondere Eierspeise (pochierte Eier) zum Frühstück kannte man nicht, interessierte sich aber lebhaft dafür und wollte Informationen, die ich gerne gab. Allerdings blieb es dabei, ich sage mal in 4S-Häusern habe ich das schon öfter ohne Probleme zu essen bekommen.... Der Service sehr freundlich, immer für ein Wort parat -great! Ich würde 5,5 Sonnen geben.
Der Völlanerhof liegt wunderbar abgeschieden in einem kleinen Dorf, weit entfernt von der Hektik einer größeren Stadt. Bei der Anfahrt haben wir beide festgestellt, daß wohl niemand dahin finden würde, hätte er sich nicht die Adresse fest vorgenommen. Das ist schön für den einen, anderen mag es zu abgelegen sein. Die Zahl der Gäste spricht für sich. Eines ist uns aber trotzdem aufgefallen: Rundherum befinden sich weitläufig Apfelbaumplantagen in Intensivkultur. Hier bliesen ab morgens früh ( ca. 07:00 Uhr) die Traktoren mit Hochgeschwindigkeitsgebläsen ihre Spritzmittel stundenlang in die Anlagen, Weg für Weg, Hang für Hang. Es ist sicher schwierig für das Hotel daran etwas zu ändern, aber es ist lagebeeinflussend, wenn wir auch niemand getroffen haben, dem es auffiel. Vielleicht mag es letztendlich nur Offene-Türe-Langschläfer wirklich stören. Es fiel uns auf bzw. in dieser Lage hätte man vielleicht gerne die "absolute" Ruhe, keine Ahnung.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt einen sehr schönen Fitnessraum (überdurchschnittlich groß und gut ausgestattet) dazu einen Bewegungsraum in dem angeleitete Übungen angeboten werden. Es wird nicht so sehr frequentiert, wir fanden das Angebot klasse und nutzten es reichlich. Darüberhinaus existiert eine Tischtennisplatte, auch sehr schön, und wer mag, kann auf einem sehr gepflegten Platz Tennis spielen. Der Saunabereich ist 5-Sterne verdächtig. es gibt zwar immer noch Steigerungen, aber dieser ist sehr neuwertig, sehr gepflegt und sehr einladend. Zwei Saunen, ein Dampfbad, Infrarotkabine und Super-Ruheraum suchen ihresgleichen. Welldone! Es gibt einen Außenpool, der ganz unklassisch von Felsen berandet wird und einen Betonboden aufweist, aus dem große Kiesel herausscheinen, eine kreative Lösung, wenn gleich verhältnismäßig sehr flach. Wir hätten uns ein wenig mehr Tiefe gewünscht, es wird vielleicht gerade mal 1m Tiefe sein, wir haben nicht nachgemessen. Der Innenpool war aus unserer Sicht, der emotionale Tiefpunkt in einer langen Reihe von Hochstimmungen bei unserem Aufenthalt. Wir würden ihn als das Sorgenkind dieses Hotels bezeichnen. Eigentlich auf den ersten Blick zum Planschen einladend, fanden sich umfangreiche Grünspanablagerungen überall in den Fugen -nicht standesgemäß und letztlich inakzeptabel. Vielleicht sollte eine Fachkraft mal selbst in den Pool steigen um sich das anzusehen -er würde uns recht geben müssen. Komischerweise ist das nämlich vom Beckenrand aus nicht gut zu sehen. Das Gelände ist sehr groß und sonnig, zahlreiche Liegestühle. Das System mit den Auflagen wurde schon erwähnt, wir haben diese am Abend selbst zurückgelegt, kein Problem, wäre es ein 5-Sterne-Hotel, wäre es natürlich ein no-go. Das sind eben dann die Feinheiten. Ein Erlebnis der besonderen Art hatten wir mit einer älteren Dame, die morgens um 09:00 Uhr für sich und Männe mit einem Handtuch zwei Liegen reserviert. Ohne Auflagen, ohne persönliche Sachen, dauert es aber bis 16:30 Uhr bis diese dann wirklich benutzt werden. Das Handtuch ist bis dahin verrutscht und es sieht aus wie ein verlassener Platz. Da diese beiden Liegen bei der TT-Platte stehen, setzte sich meine Frau, kurz das TT-Spiels unterbrechend, auf das Fußteil einer der Liegen um eine Minute auszuruhen -oh weh- nicht lange! Keine 10 Sekunden später, wie von der Tarantel gestochen, laut schimpfend im Stechschritt kam die Herrin der Liegen anmarschiert und echauffierte sich bis weit über die Alpen hinaus. Den Typus "Liegenbesetzer" kannten wir bislang nur aus bösen Witzen über die Deutschen, hier lernten wir zum ersten Mal das wahre Leben kennen. Nun ja. Dann gibt es noch einen Solepool in Herzform mit ansprechender Rundgestaltung im Grünbereich und sehr breiten Komfort-Liegen, wieder so ein wirkliches Highlight -müßte man nicht auf diese ungepflegte Holzkonstruktion sehen, die ein wenig notleidend aussieht und mit einer wehenden Kunstoffplane versehen, den trockenen Weg vom Innenpool in den Solepool ermöglichen soll. Ein wenig Farbe würde soviel bewirken.
- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im August 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Uwe |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 4 |