Amarina Abu Soma Resort & Aquapark

Ich tue mich etwas schwer mit der Bewertung. Normalerweise sind wir nicht kleinlich und es kommt nicht oft vor, dass wir ein Hotel nicht weiterempfehlen. Doch leider hat das Hotel zum jetzigen Zeitpunkt nicht den Stand den es braucht, um einen durchgehend entspannten Urlaub genießen zu können. Zum einen kommt in der Anlage überhaupt kein Urlaubsfeeling auf. Das liegt natürlich daran, dass die Flora in der Anlage erst rudimentär vorhanden ist. Dies ist bei einer Neuanlage nicht anders zu erwarten gewesen. Das hier vielmals beschriebene Soft-Opening soll laut Internetseite von Amarina inzwischen beendet sein. Dennoch sind permanente Bauarbeiten an der Tagesordnung. Dies ging an einem Tag soweit, dass Bauarbeiter mit einem Presslufthammer direkt 3m neben dem Relaxpool das Erdreich aufstemmten. Das dies wenig zur Erholung beiträgt ist selbstredend; einige Hotelgäste haben sich sehr lautstark beschwert. Die ausgeführten Arbeiten sind auch wirklich nicht zufriedenstellen (Siehe Beispiel Zimmer unten). Es bleibt abzuwarten wie lange es dauern wird, bis wirklich alles fertig gestellt ist. Vermutlich wird dieses Hotel in ein/zwei Jahren die Anfangsschwächen vergessen haben und hier auch Empfehlungen von über 80 % erreichen, doch zum jetzigen Zeitpunkt wären diese leider nicht gerechtfertigt. Ergänzend haben wir viele Verbote ausgesprochen bekommen: Nimm das Getränk nicht von der Poolbar mit, geh da nicht hin, mach dies nicht mach jenes nicht. Der Poolboy hat permanent mit der Pfeife die Kinder im Kinderpool angepfiffen, ohne dass diese jetzt extrem gefährlich rumgesprungen sind oder ähnliches. Alles sehr übertrieben. Alles in allem können wir das Hotel daher derzeit noch nicht weiter empfehlen und werden es wohl auch nie wieder besuchen. Einen abschließenden großen Pluspunkt möchten wir aber der Strandaufsicht mitgeben: Es gibt am Strand eine sehr große Meeresschildkröte (Schildpanzer ca. 1,60m), die immer wieder gerne das Seegras durchstreift und das in erreichbaren Tiefen innerhalb des eingegrenzten Badebereichs. Leider gibt es dumme Touristen die meinen, auf dem Tier reiten zu wollen oder es für Fotos aus dem Wasser zu heben. Hier hat die Aufsicht sehr energisch durchgegriffen und die meisten von uns hätten uns gewünscht, dass diese Idioten direkt nach Hause geschickt worden wären.

Die Zimmer sind von der Größe ausreichend; allerdings hatte jeder etwas am Zimmer auszusetzen und von 5 Paaren, die wir uns zusammengefunden haben, haben wirklich alle nach wenigen Tagen ein neues Zimmer bezogen: Dusche undicht und generell so angelegt, dass jedes Mal das Badezimmer vollgespritzt wird. In einem Fall sogar so schlimm, dass das Wasser direkt ins Schlafzimmer lief. Betten die extrem laut bei jeder noch so kleinen Bewegung quietschen (die Bettmatratzen hingegen waren recht gut - könnten wir uns noch etwas weicher sein, aber das ist individuelle Ansichtssache), laute Fahrstühle, die einem nachts aus dem Schlaf reißen wenn neue Gäste eintreffen, große Kompressoren an der Tauchschule, die scheinbar die halbe Nacht durchlaufen und gerade die Zimmer im äußeren linken Gebäudeflügel beschallen bis hin zu ausgefallenen Elektronikschlössern, so dass die Zimmer nicht mehr abgeschlossen werden können. Bei uns fehlte noch ein Spiegel im Schlafzimmer, die Bügel im Schrank sind zudem knapp bemessen. Hinzu kommen weiterhin Zimmer die noch nicht fertig sind und der Baulärm der dann durch die dünnen Wände und Decken schallt. Des Weiteren ist die Ausführung der Arbeiten wirklich sehr unsauber. Man darf keine deutsche Genauigkeit erwarten, aber wie dort Fugen verfüllt sind oder Silikondichtungen gemacht wurden, das macht jeder Azubi bei uns am ersten Arbeitstag besser.

Essen und Getränke waren geschmacklich sehr gut. Das Essen im Hauptrestaurant ist abwechslungsreich. Die Auswahl könnte sicherlich größer sein, aber ich würde es für ägyptische Verhältnisse im mittleren Bereich der Buffetqualität einstufen. Sämtliche Zapfanlagen (Cola, Kaffee, Säfte) sind jedoch direkt an der Wasserleitung angeschlossen, allerdings mit dazwischen geschalteten Filtern. Wir hatten fast durchgehend Durchfall und konnten dies nur mit Medikamenten aus der benachbarten Apotheke einigermaßen in den Griff bekommen. Allerdings hatten andere aus unserem Bekanntenkreis diesbezüglich überhaupt keine Probleme bekommen. Also sehr Personenabhängig. Der Italiener war grds. gut, allerdings ist die Pizza absolut langweilig und geschmacklos. Bei der Diavolo fehlt jegliche Schärfe, was einen wundert, da sie über gute Chillis im Hotel verfügen. Das Zeina haben wir nicht ausprobiert. Ab dem 01.11. gab es jeden Abend Barbeque am Strand; dies war eine willkommene Abwechslung. Das Fleisch dort war mal sehr gut und dann teilweise von der Qualität auch mal wieder nicht. Sehr lecker die Ofenkartoffeln am Strand. Schön ist der Umweltaspekt: Auf Strohhalme aus Plastik wird verzichtet und am Pool und Strand gibt es ausschließlich wiederverwendbare Acrylbecher. Leider gibt es hiervon viel zu wenig. Ständig waren die Becher alle und es musste alternativ auf Pappbecher ausgewichen werden. Dann kam es regelmäßig dazu, dass die Beachbar Getränke wie Bier oder Wasser nicht liefern konnte, weil alles alle war. Hier klappt es mit dem Service und der Organisation überhaupt nicht. Das Bier wechselte regelmäßig zwischen gezapftem Bier und Dosenbier, je nachdem was gerade mal wieder vorrätig war. Positiv die Waffelbar am Rutschenpark. Hier gibt es täglich sehr lecker schmeckende frisch zubereitete Waffeln.

Das Personal ist durchweg sehr freundlich und hilfsbereit. Einzig abends in der Lobbybar, da mussten wir Bestellungen (draußen) mehrmals aufgeben und haben uns die Getränke dann nach 30min. irgendwann alleine direkt an der Bar geholt. Trinkgeld wurde natürlich gerne entgegengenommen, aber es wurde nicht aufdringlich eingefordert; außer von einem Poolboy, der mit feuchten Handtüchern am Pool umherlief und regelrecht mit Trinkgeld in der Hand geklimpert hat. Das erwarte ich außerhalb, aber nicht in der Hotelanlage selbst.

Die Entfernung zum Flughafen mit 45 Minuten ist noch in Ordnung. Allerdings befindet sich nichts um das Hotel herum; insgesamt ist die Soma-Bay nicht gerade ein schöner Ort und hängt hinter anderen Buchten in Ägypten zurück. Die Straße vor dem Hotel nicht mal gepflastert oder geteert. Unsere Koffer wurden nach dem Transfer im Sand abgestellt. Gegenüber eine halb zerfallene kleines Einkaufszeile, die auch keine wahre Urlaubsstimmung aufkommen lässt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animationsteam entwickelt sich sehr positiv und ist sehr freundlich und verbreitet gute Stimmung. Die Abendshows sind sehr unterhaltsam. Es mag sicherlich bessere geben, es gibt aber auch deutlich schlechtere; also von daher sehr positiv. Die Poolanlagen sind sehr groß und abwechslungsreich. Der Rutschenpark bietet ein wenig Fun. Natürlich gibt es auch hier bessere und schlechtere Alternativen. Besonders schön ist es, dass wir am großen Relaxpool relativ in Ruhe gelassen wurden. Die ganzen Verkäufer durften nicht am Relaxpool tätig sein und haben sich auch daran gehalten; gleiches gilt für das Animationsteam, welches die Gäste am Relaxpool in Ruhe gelassen hat. Da das Hotel noch nicht fertig und auch nicht ausgelastet ist, gab es keine Probleme Liegen zu finden. Schwer einzuschätzen, wie sich das bei Vollbelegung ändern wird. Das Fitnessstudio verfügt über einen Crosstrainer, ein Fahrrad, drei Laufbänder und sieben Kraftgeräte; alles moderne Geräte. Die Massagen waren sehr gut, wohingegen wir das Beauty-Spa überhaupt nicht empfehlen können: Eine Anfängerin die mit einer Feile die Füße blutig kratzt und dann kommt vom Spa keine Entschuldigung oder gar eine Erstattung zurück: Dafür müsste es Minus-Sterne geben. Abends konnte Wasserpfeife geraucht werden. Ich rauche nicht, habe mir aber von den Bekannten berichten lassen, dass die geschmackliche Qualität eher mit "geht so" zu bewerten ist. Über die Tauchschule nebenan könnte ich ein ganzes Buch schreiben. In wenigen Worten: Organisatorisches Chaos aber eine tolle Bootsbesatzung.