Aminess Younique Senses Resort

Einleitend: den roten Daumen-runter-Button haben wir gewählt, weil bei ansonsten fast durchgängig positiven Bewertungen durch andere Hotelgäste unsere Bewertung wahrscheinlich nicht aufgefallen wäre. Und auch wenn unsere bewerteten Unterpunkte überwiegend ein "eher gut" aufweisen, sehen wir die Missstände letztlich als zu gravierend an, so dass wir das Hotel in einer Gesamtbetrachtung zumindest derzeit nicht weiterempfehlen können. Im Rahmen einer Kombinationsreise (erste Woche Cruise auf einer komfortablen Motoryacht, zweite Woche im besagten Hotel) durften wir nach der Werbung des Reiseveranstalters (sonnenklar.tv) mit einem ausgewiesen guten und frisch renovierten Hotel rechnen. Leider sorgen sowohl die Hotelgäste selbst (sich bspw. mit nasser Kleidung auf das Mobiliar an der Strandbar zu setzen) als auch teilweise unmotiviert wirkende Hotelangestellte (Gastronomie, Zimmerreinigung) für Umstände, die ein auf Niveau eingestellter Gast eher nicht erwartet. Wir sehen aber auch Potenzial in der Hotelanlage und sind überzeugt, dass das Management mit vergleichsweise geringen Investitionen und dem Aufarbeiten bei der Berufsauffasung einiger Hotelangestellter zu spürbaren Verbesserungen kommen kann. Dazu wünschen wir dem Hotelmanagement viel Kraft und Erfolg bei der Weiterentwicklung der Anlage. Ausdrücklich wollen wir ebenso betonen: wer die nachfolgend beschriebenen Einschränkungen oder Missstände kennt und diese als vernachlässigbar einordnet, kann dennoch einen erholsamen Urlaub verbringen.

Die renovierten Zimmer sind mit einem Doppelbett, ausreichend groß, genügend Stauraum für die Kleidung, kostenlosem Safe, Flachbild-TV an der Wand, moderner Klimatisierung und einem modern eingerichteten Bad ausgestattet. Die Sanitäranlagen im Badezimmer, also Waschbecken und WC, schienen uns etwas niedrig angebracht, aber wer das Hotel als Familienhotel einstuft, sieht darin vielleicht sogar einen Vorteil. Leider ist der Duschbereich nur mit einer Glaswand vom übrigen Badezimmerbereich getrennt, so dass kleinere Überschwemmungen nicht auszuschließen sind. Auch der Balkon läd zum Verweilen ein. Für uns fühlten sich die Matratzen zu weich an, aber das ist eine Frage des Geschmacks oder der Gewohnheit. Zur Kategorie Zimmer gehört genauso die Reinigung. Der Teppichboden wies bei unserer Zimmerübernahme Flecken auf, die erst nach unserer Beschwerde beseitigt wurden. Sollte das einem Gast passieren, ist das, tja, noch akzeptabel? Wir hatten auf unserer vorherigen einwöchigen Kreuzfahrt aber zwei weitere Paare kennengelernt, die ebenfalls über den Reiseveranstalter die Kombination mit dem Labranda Resort gebucht hatten - und die ebenfalls über Flecken auf dem Teppichboden klagten. Verwirrend, und erst nach ausdrücklicher Rückfrage zu klären, war für uns der Handtuchwechsel, denn es besteht nach unserem Verständnis schon ein Unterschied zwischen Strandtüchern und Handtüchern. Also: ein Strandtuch ist grundsätzlich für den gesamten Aufenthalt gedacht, die Handtücher werden doch nach dem bekannten Verfahren, die Handtücher auf dem Boden, ausgetauscht. Die Zimmer werden täglich gereinigt, das Badezimmer sichtbar gründlich. Die Betten zu machen haben wir anderswo schon phantasievoller erlebt.

Bei einem AI-Buffett von abwechslungsreich zu sprechen, wie es in Bewertungen gerne formuliert wird, wollen wir vermeiden. Wir sagen vielmehr ausdrücklich: es mangelte uns an nichts. Die Auswahl ist groß, angefangen bei Salaten und kalten Vorspeisen, über frisch Gebratenes (morgens bspw. auch Omelett) und mehreren Hauptmahlzeit-Bestandteilen bis hin zu viel Obst, Kuchen und Eis ... es mangelte an nichts. "Vermissen" werden wir die knarrende Schwingtür zwischen Speisesaal und Küche, wo ein wenig Fett nach unserem Verständnis schon Wunder wirken würde. Für die durchweg jüngeren Kellnerinnen und Kellner, die schnell arbeiten, gilt: gegenüber einem Lächeln im Gesicht und einem freundlichen "Guten Morgen/Guten Tag", egal in welcher Sprache, ist der Gast sicherlich nicht abgeneigt. Das besserte sich erst nach einigen Tagen des Aufenthalts - etwas. Wir hoffen und glauben nicht, dass versteinerte Mienen an uns lagen. An der Strandbar kann man tagsüber neben zahlreich im AI-Angebot enthaltenen Getränken auch Pizza und dergleichen genießen. Wir haben dieses Angebot nicht genutzt und können deshalb zur Qualität nichts sagen.

Die Rezeption ist 24/7 besetzt. Kenntnisse in englischer Sprache sind nicht hinderlich, aber das Personal ist bemüht, stets zu helfen. Vom Geldumtausch, über das Ausleihen der Minigolf-Schläger bis hin zum Bestellen des Wasser-Taxis: alles lobenswert. Ausdrücklich positiv erwähnen wollen wir auch die täglich mehrstündige Besetzung des Meeting-Points durch Mitarbeiterinnen der Reiseveranstalter.

Das Hotel liegt auf der Insel Hvar und ist demnach nur nach einer zweistündigen Fahrt mit der Fähre ab Split (so zumindest unser Weg nach der Kreuzfahrt) erreichbar. Vom Fährenhafen auf Hvar in Starigrad dauert der weitere Transfer dann nur noch etwa 15 Minuten zum Hotel. Die Hotelanlage befindet sich in einer geschützten Bucht, gesäumt von Pinienbäumen, mit dem für Kroatien bekannt herrlich klarem Meerwasser, aber einem vorwiegend steinigen Strand. Bis auf einen Souvenir- und Bademoden-Shop, der anscheinend in Kroatien leider mittlerweile üblich für Ansichtskarten keine Briefmarken führt, bietet die nähere Umgebung keine weiteren Geschäfte. Der Ort Vrboska ist fußläufig in einer knappen halben Stunde zu erreichen; mit dem Wasser-Taxi (zu empfehlen) ist man wiederum in etwa 15 Minuten in Jelsa.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Animation, verschiedene Wassersport-Möglichkeiten - wir haben es in unserer auf Erholung bedachten zweiten Woche der Kombi-Reise nicht genutzt. Die Minigolf-Anlage hat schon bessere Zeiten gesehen; hier sollte im nächsten Frühjahr dringend nachgebessert werden. Die Strandliegen: es fehlten für die harten Liegen die Auflagen. Vielleicht empfehlenswert wäre abendliches wenigstens teilweises Einsammeln der Liegen vom verbreiteten Meereszugang, zurück an den vormals wohl dafür vorgesehenen Platz auf der Anlage. Im Übrigen obliegt es dem Management bei allen nachzuvollziehenden Schwierigkeiten mit Lieferanten für eine angemessene Versorgung mit Auflagen für die Liegen zu sorgen.