Wir waren im Oktober für einen klassischen Strandurlaub da und haben uns - nach einem anfänglichem kleinen Schock über die Architektur des Gebäudes - regelrecht in das Hotel verliebt. Durch die Bank alle Mitarbeiter haben sich sehr bemüht. Die Zimmer waren ein bisschen abgewohnt, es wird aber an allen Ecken und Enden repariert, modernisiert und ausgebessert. Ganz eindeutig hat man das "Problem" erkannt und geht es mit großem Engagement an.
Alle Zimmer, die ich gesehen habe, hatten riesige Terrassen. Das ist der Vorteil dieser, eigentlich nicht sehr ansprechenden Architektur bei der jedes Stockwerk immer um ein kleines Stückchen nach hinten versetzt ist. Die Planer haben es geschafft, trotz der - naturgemäßen - Enge eines Hotels, diese Terrassen so zu gestalten, dass der Nachbar sich schon extrem indiskret verhalten muss um herüberschauen zu können. Durch die Südwestausrichtung hat man volle Sonne. Diese Sonne kann bei den Zimmern, die noch keine Klimaanlagen haben, aber auch ein Problem darstellen, da sich die Zimmer sehr stark aufheizen und kein echter Durchzug erzeugt werden kann, der die heisse Luft abtransportieren würde. Die Hotelleitung hat das aber erkannt, rüstet sukzessive alle Zimmer mit Klimaanlagen nach und modernisiert dann auch gleich grundlegend. Ich würde empfehlen, gleich bei der Buchung oder spätestens bei der Ankunft explizit nach diesen neuen Zimmern zu fragen. Gerade wenn man Kinder dabei hat, leidet die Erholung doch ein bisschen, wenn die Kleinen (und man selbst natürlich auch) nachts nicht schlafen kann, weil es im Zimmer einfach zu heiss ist. Man merkt den - noch nicht renovierten - Zimmern durchaus an, dass man nicht der erste Gast ist. Trotzdem kann man gut über die einen oder anderen Schönheitsfehler hinwegsehen, weil die Raumgröße, das großzügige Bad und die wunderbare Terrasse einen darüber hinwegtrösten. Insgesamt ist es ein Hotel der langen Wege. Von der Rezeption bis zu unserem Zimmer im sechsten Stock waren wir zu Fuss sieben Minuten unterwegs. Wenn wir die Lifte benutzten (die wegen der versetzen Stockwerke alle nur zwei, maximal Stockwerke bedienen) waren es auch schon mal 10 Minuten. Ein letzter Tipp: Auf der Terrasse gibt es zwei Lampen, die leider auch in die Zimmer hineinstrahlen, welche aber ausschließlich durch die Zeitschaltuhr an der Rezeption gesteuert werden können. Das lässt das Hotel nachts von aussen sehr lieblich wirken, wenn man aber vor 1.00 Uhr schlafen gehen möchte, hat man hat keine Möglichkeit, dieses Licht auszuschalten. Um es dunkel zu haben, muss man den Vorhang zumachen, was man in den Zimmern ohne Klimaanlage aber bestimmt nicht will! Da diese beiden Wandlampen einen sehr einfachen Mechanismus zum Wechseln der Leuchtmittel haben, kann ein kleiner Schraubenzieher oder das Messer aus der Küchenschublade bei der Lösung dieses Dilemmas wahre Wunder wirken. Bei Abreise bitte nicht vergessen, die Birnen wieder festzudrehen, damit der kleine Trick nicht auffällt :-)
Der "Speisesaal" atmet einen etwas sowjetischen Charme aus. Das irritiert bei ersten Betreten ein wenig, ist aber schnell vergessen. Das Frühstücksbuffet ist beeindruckend. Es gibt neben den üblichen Frühstückszutaten (mehr als reichliche Auswahl) einen Koch, der ein gewisses Standardprogramm an frisch zubereiteten Eiervariationen und Omelettes anbietet, aber auch bereit ist, auf nahezu jegliche Extrawünsche einzugehen.
Ausnahmslos alle Mitarbeiter haben sich sehr um uns bemüht. Der Restaurantleiter führt ein freundlich-bestimmtes Regiment, spricht - gefühlte - hundert Sprachen und macht alles möglich, was in seiner Macht steht. Und das ist einiges! Einzig die Kinder-Animateure waren ein bisschen lust- und kraftlos. Kann sein, dass unser Reisezeitpunkt am Ende der Saison etwas damit zu tun hatte, schade fanden wir es doch. Die Qualität der Kinderbetreuung tagsüber hing extrem davon ab, welcher der drei Animateure/innen gerade Dienst hatte. Das gleiche gilt für die "Mini-Disco am Abend, was wohl mehr den Eltern auffiel, als den Kindern. Die waren mit Feuer und Flamme dabei und hatten trotzdem ihren Spass. Die Kinderbetreuung findet nahezu vollständig in einem containerähnlichen Raum auf einer ansonsten schattenlosen, riesigen Terrasse statt und beschränkt sich ziemlich auf Zeichnen und Süßigkeiten essen. Die - sehr wenigen - Spielgeräte draussen sind nicht mehr nutzbar, sobald die Sonne darauf scheint. Sie werden schlicht zu heiss. Das fehlen eines vernünftigen Kinder
Das Hotel ist, vom Strand aus gesehen, fast das - momentan noch - letzte im Tal. Dadurch hat man einen relativ weiten Weg zum Strand. Mit Kindern, kann das schon mal 20 Minuten dauern. Dieser Weg führt aber komplett durch eine Fußgängerzone und nur zweimal muss man wirklich schwach befahrene Strassen überqueren. Es ist also tatsächlich weit zum Strand, aber durchaus machbar. Schließlich ist man ja im Urlaub. Puerto de Mogan liegt im letzten, in einer Reihe von touristisch erschlossenen Tälern. Die Autobahn führt direkt auf den steilen Hügel zu, der das Tal begrenzt - und endet hier. Das macht Puerto de Mogan für alle Party People uninteressant. Und für uns zum perfekten Reiseziel. Es fällt mir schwer, eine Bewertung zum eigentlichen Gebäude des Hotels abzugeben, da ich mich noch nicht so ganz mit der inseltypischen Hotelarchitektur angefreundet habe. Hier werden nämlich mit - offensichtlich riesigen - Baumaschinen die Ausläufer der Hänge, die ein Tal begrenzen, abgefräst und so eine senkrechte Wand geschaffen, an die man dann ein Hotel stellt. Nahezu alle größeren Hotels an der Südküste sind so gebaut. Dadurch entstehen aber diese typischen extrem langgezogenen, terrassenartigen Hotels der schier unendlichen Wege. Das Appartements Cordial Mogán Valle ist also etwas "völlig normales" für diese Gegend. Wirklich schön ist es deswegen aber trotzdem nicht.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt drei verschiedene Pools. Einer davon als "quiet Pool" ausgewiesen, was nichts anders bedeute, als dass es hier keine Musikbeschallung gibt und lärmende Kinder - sehr freundlich - auf die andern beiden Pools hingewiesen werden. Wir waren mit unserer fünfjährigen Tochter mehrfach an diesem Pool, weil mir die Musik an einem der anderen Pools schnell zuviel wurde. Aber da bin ich wohl ein bisschen eigen. Den meisten anderen Leuten gefiel die Musik. Neben dem Restaurant gibt es einen Kletterkäfig für Kinder bis ca. sieben/acht Jahren. Für Ältere ist spielplatzmässig im Hotel eher nicht viel geboten. Zwei Poolbilliardtische, eine Tischtennisplatte und ein (etwas seltsamer) Kicker stehen auch noch zur Verfügung. Der SPA- und Fittness-Bereich ist überschaubar aber durchaus ausreichend. Es gibt zwei Masseurinnen, die super Wellnessmassagen machen, aber (trotz Qualifikation) für echte medizinische Behandlungen, die auch mal weh tun können, einfach zu nett sind. Am Ende der Anlage gibt es einen Splash-Park, wo aus unendlich vielen Düsen immer wieder neue Wasserfontänen schießen und Kinder bis fünf Jahre stundenlang Spaß haben können. Leider gibt es auch hier keinen Schatten und - ich geb´ es zu, ich bin ein Weichei - mir war das Wasser eigentlich zu kalt. Die Jaccuzzis Abends nach der Mini-Disco gab´s immer irgendwelche Shows über deren Qualität ich leider nichts sagen kann, weil unsere Tochter um 21.30 (spät genug, aber wir waren ja im Urlaub) in´s Bett musste. In der unmittelbar am Hotel beginnenden Fußgängerzone gibt es einen Supermarkt, ein paar Restaurants und Geschäfte. Das war´s aber auch schon. Party-People sind in Puerto de Mogan sicher falsch. Der Strand ist - wie einige andere auch - durch eine halbmondförmige Mole vor den heftigen Atlantikwellen geschützt und eigentlich der beste an dem wir in zwei Wochen waren. Es gibt spektakulärere (Amadores), breitere (Puerto Rico), schönere (Anfi), welche mit mehr Action (Taurito) und natürlichere (Patalavaca), aber bei keinem hat alles so gut gepasst, wie hier in Puerto de Morgan. Das Wasser ist, dank der nur kleinen Öffnung der Mole zum Meer hin, wärmer als an den anderen Ständen. Man kann etwas unternehmen (Glasbodenboot, U-Boot, Tauchen), es gibt aber keine ständig vorbeirasenden Jetskis oder Diskoboote. Direkt am Strand liegt eine Reihe von Restaurants, Cafes und Eisdielen und 150 Meter weiter eine echte, alte, gewachsene Dorfbebauung. Das ist in diesem Tel der Insel eine Seltenheit. Auch, dass hier tatsächlich noch Menschen wohnen, die keine Urlauber sind, ist an dieser Küste (leider) etwas Erwähnenswertes.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2017 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kurt |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 20 |