- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Von aussen sieht das Hotel relativ unscheinbar aus. Sobald man es betreten hat entwickelt es jedoch einen sehr eigenwilligen Charme. Im ersten Stock gruppieren sich alle Zimmer um einen Innenraum der mit hohen Palmen und gemütlichen Sitzgruppen ausgestattet ist. Ein Stockwerk höher kann man durch ummauerte Deckendurchbrüche auf die Palmenwipfel schauen. Nein, Kokosnüsse konnte ich nicht entdecken. Vielleicht sind die Dinger erst im Frühling reif... Von diesem Stockwerk geht es durch die verglasten Seitenwände auf die Dachterrasse hinaus. (Siehe Bild rechts) Alles was für eine spontane Party oder angeregtes Geplausche fördert ist hier zu finden. Liegestühle, Sitzgruppen, kleiner Sonnenpavilion, Barhocker an Tischchen mit Blick über's Tal... Eine Bar wäre eine noch nützliche Ergänzung. Andererseits kann man sich ja auch aus dem nicht fernen, eigenen Kühlschrank bedienen. Ah ja, falls es doch mal regnen sollte, vom ersten Stock kommt man durch den Frühstücksraum bequem in das im Haus befindliche Restaurant "Los Faroles". Dies ist, nach vielen Reisen, die erste Bewertung die wir je geschrieben haben. Wir haben uns einige Zeit damit gelassen um dem Eindruck unseres Aufenthalts gerecht zu werden. Ich habe bei der Anreise keine großen Erwartungen gehabt. Wurde aber erfreulicherweise sehr überrascht.
An den weiter oben beschriebenen Innenraum im ersten Stock grenzen alle Schlafzimmer. Ein ruhiger Schlaf ist also in jedem Fall garantiert. Von der angrenzenden Straße haben wir nicht das geringste mitbekommen. Am zweiten Tag konnten wir dann unser Superior "Zimmer" im dritten Stock beziehen. Das gute Stück war haargenau so groß wie das Erste und wirklich ein ausgewachsenes Apartment. Nicht ein mickriges Zimmerchen wie man es überwiegend unten in Puerto de la Cruz bekommt. Der wichtige Unterschied war die Terrasse auf der es sich nicht nur zu mehreren Personen bequem sitzen lässt, man kann auch lässig auf dem Liegestuhl chillen. Hier lohnt die Mehrausgabe. Auf dem Balkon im ersten passt ein Stuhl, aber opulent an einem Tisch tafeln oder Brettspiele veranstalten is nich. Die Kochnische ist eher schon eine kleine Küche. Am angeschlossenen Tresen kann man auf Barhockern frühstücken. Für ein ausschweifendes Abendmahl sollte man doch eher einen Tisch nutzen. Die Toiletten sind eingebaut und von der Ausstattung angemessen. Bidet, Toilette, Badewanne und Waschbecken, alles da wo es sein soll. Wer mit dem Champagnerglas im Wasser lümmeln will, sollte doch besser den Whirlpool auf dem Dachgarten nutzen. Das macht allerdings dann auch Laune :) Die Betten sind ausreichend breit und leidlich hart. Nein, nicht bretthart. Mehr therapeutisch hart. Die Prinzessin auf der Erbse schläft besser im 5Sterne + Palast. Für alle anderen Zeitgenossen ist das kein Thema. Stauraum ist im Schlafzimmer reichlich vorhanden. Der Fernseher? Keine Ahnung wie man auf die Idee kommen kann im Urlaub fern zu sehen... Der Camcorder lässt sich allerdings an das Teil problemlos anschließen.
Das Frühstück ist reichhaltiger als in den meisten 3Sterne-Häusern. Es schadet aber nicht den eigenen Serrano-Schinken oder den Lieblingskäse aus dem Kühlschrank mitzubringen. Gekochte Eier und Rührei gehen auf's Haus. Ebenso die Haferflocken für die beiden Papageien im Käfig an der Tür. Das Restaurant "Los Faroles", welches praktischerweise gleich hinter dem Frühstücksraum beginnt, ist die Rettung für alle die nicht mehr den Kraftwagen in den nächsten Gourmet-Tempel zu steuern. Die Speisekarte bietet eine Auswahl kanarischer Gerichte die locker für 3-4 Besuche genügt. Nebst Vor- und Nachspeise. Am Herd stehen Vater, Mutter und der Bruder von Señorita Noemi. Dieses Team kriegt auch ein volles Restaurant in beachtlicher Zeit satt und zufrieden. Und bloss nicht vergessen nach dem "Licor de la casa" von Mama zu fragen!!! Was hier aus sieben pflanzlichen Zutaten ins Glas rollt ist mit nichts zu vergleichen was wir je an Schnäpperken trinken durften. Wer dann doch die gehobene Küche vermisst, der klemmt sich einfach hinter's Steuer und kurvt nach Garachicco oder Puerto de la Cruz.
Mit Señorita Noemi in der Rezeption kann nix schief gehen. Die Dame spricht Deutsch, Englisch, Spanisch und sicher auch etwas Französisch. Etwaige Mängel wie etwa kaputte Glühbirnen wurden bei unserem Aufenthalt binnen Tagesfrist behoben. Das Bett ist gemacht wenn der Reisende müde ins Hotel zurück wankt. Und sauber ist es auch. Wer nach Staubflusen sucht, sollte sich vor Augen halten das er in einem familiengeführten Etablissement wohnt. Putzteufel und Sauberkeitsfanatiker quartieren sich besser im Schloss in Weit-weit-weg ein. Normale Bürger werden selten etwas am Service auszusetzen haben. Der Umgang ist herzlich und die Familie nimmt Ihre Gäste und deren Wünsche ernst.
Wer zum Wandern auf die Insel gekommen ist, der braucht kein Auto. Wanderer schlendern zur nächsten Bushaltestelle und gut is. Badeurlauber wohnen nicht im Estrella del Norte. So sie fälschlicherweise doch dort gelandet sind, bleibt nur der Mord am Berater im Reisebüro oder umbuchen und endlich den fälligen PC-Kurs zu belegen... Genussmenschen wählen den Leihwagen als ideales Transportmittel. Er bringt einen auch an interessante Plätze abseits der Buslinien. Oder mal eben zum romantischen Diner zu den Strandrestaurants von San Marcos. Der Tipp für einen Day-off von Sightseeing oder dicken Waden. Und in unmittelbarer Nähe (ca. 5km, 6min mit dem Auto). Wer neben dem eReader und dem Cafe con leche auch noch etwas Kultur und Historie braucht, fährt einige Kilometer weiter in die alte Hauptstadt Garachicco. Oder rechter Hand nach Puerto de la Cruz für ein wenig Shopping und Promenadensurfing (20min). Bei all der großen Auswahl ab nicht den Dorfplatz und den allgegenwärtigen Drachenbaum im heimischen Icod de los Vinos vergessen! Die Cueva del viento liegt gewissermaßen fast im Rücken des Hotels. Einen Blick allemal wert. Als Rundkurs empfehlen wir die Fahrt über Garachicco und Buenavista nach Masca. Und weiter über Santiago del Teide über El Tanque zurück. (Nicht die Kamelstation kurz vor El Tanque auslassen :) Generell kann man wohl sagen, dass das Estrella der ideale Ausgangspunkt für Nicht-Badeurlauber ist. Von hier kommt man schnell zu jedem Punkt der Insel. (Mit dem Auto wohlgemerkt...) Bei wolkenverhangener Aussicht rauscht man fix über den Pass ins sonnige Puerto de Santiago oder nach Playa San Juan. Bei Regen nach La Laguna ins "Mitmach-Museum" museo de la ciencia y el cosmos oder zum ernsthaften Shopping-Erlebnis nach Santa Cruz. Für kurze Schauer ist das "La Villa"-Einkaufszentrum am Hang über Puerto de la Cruz bestens geeignet.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Bewegung macht man sich selbst. Geräkelt wird im Whirlpool. Liegestühle und Sonnenschirme vorhanden. Und jegliche Disko ist, den Göttern sei Dank, in Weit-weit-weg.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Januar 2014 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Christiane & Norbert |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |