Arte Luise Kunsthotel

Ein sehr schöner Aufenthalt, hinter dessen verschiedene Aspekte ich erst allmählich komme – sicher habe ich in nur zwei Nächten erst einen Buchteil erfasst. Die Fakten: Ich hatte den Eindruck, dass auf alle Details sehr viel Wert gelegt wird, was sowohl Gestaltung, Ausstattung als auch Personal und dessen Freundlichkeit betrifft. Ich bin hier auf viele der Schichten gestoßen, die Berlin für mich faszinierend machen: das (bildend-)künstlerische Berlin soll am Anfang genannt werden, dann das frühere Ostberlin, die direkte Nachbarschaft zum Regierungsviertel, die Theater etc. direkt in der Nähe, auch das touristische Berlin, das man meiden kann. Der Aufenthalt in einem künstlerisch gestalteten Zimmer ist etwas Besonderes. Als Alleinreisende, die oft beklagt, dass es ungleich teurer ist, wenn man nicht der Norm entspricht und als Paar reist, war ich in einem der kleinen Einzelzimmer, einer einfachen Klause, im obersten Stockwerk untergebracht, gerade richtig für mich. Es heißt „Gelb“ und wurde gestaltet von Brigitte Schroeck. Die Erinnerung an das Eingehülltsein in einem sanften Gelbton erfüllt mich nach wie vor mit einem wohligen Gefühl. Der Vorhang (einen solchen Vorhang würde ich selbst in meiner Wohnung aufhängen) mit umschließend offenem Muster, ebenfalls faszinierend die Strukturen an den Wänden. Aufgehängte Masken sollten meinen Schlaf bewachen, da war ich mir nicht so sicher. Sie schauen freundlich und gut geschlafen habe ich gut. Sollte ich wiederkommen, bin ich gespannt, welche Gefühle und Überraschungen das Zimmer, das mir dann angeboten wird, für mich bereithält.

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