Atlantica Mikri Poli Crete

Zuerst die positiven Eindrücke: Es handelt sich um eine wunderschöne Anlage. Die Zimmer sind geräumig, wobei der kleine Fernseher wohl eher für eine Haftraumgröße geeignet ist. Der Fitnessraum ist in Ordnung. Zwei Laufbänder funktionieren. Ein Fahrrad ebenfalls. Die anderen Geräte haben wir nicht ausprobiert. Isomatten und Kurzhanteln lassen individuellen Sport zu. Die Öffnungszeiten (10 bis 18.oo Uhr) haben wir nicht eingehalten und es hat auch Niemand etwas dazu gesagt. Das war der positive Teil. Nun die weitere Beschreibung. Zum Zeitpunkt unserer Ankunft wurde das Hotel in dieser Saison erst eröffnet – wir haben das A la Carte Restaurant nicht ausprobieren können, weil es schlichtweg noch nicht geöffnet war. Dabei wäre dies vielleicht die einzige Möglichkeit gewesen, auch mal ein 4 ½ Sterne Essen zu genießen. Vielleicht. Zur Beschreibung der Verpflegung kommen wir später. Da die Animation noch nicht vollständig besetzt war, konnten wir weder Sport- noch Unterhaltungsprogramm kennen- und einschätzen lernen. Am Urlaubsende haben wir eine Animationsstunde (Stretching) erleben dürfen, die allerdings mehr als unprofessionell war. Dies haben wir dem durchführenden Chefanimateur Oscar (Amateur würde auch passen) zurück gemeldet – er belehrte uns jedoch insofern, dass er seine Stunde für dieses Hotel „very good“ fand. Wir freuen uns, dass er wenigstens von sich überzeugt ist. Die Klimaanlage im Zimmer funktionierte nicht. Der Kühlschrank wurde nach Anfrage angestellt, machte jedoch Geräusche wie ein chronisch aktiver Wasserkocher. Die Sauberkeit der Zimmer war mittelprächtig. Schlimm waren die Kopfkissen. Wenn Ihr dieses Hotel bucht, dann regen wir unbedingt an, für die eigene Gesundheit ein Kopfkissen in den Koffer zu tun. Die Nackenschmerzen sind nicht erträglich – natürlich hätten wir diese im Spa Center wegmassieren lassen können – die mitteleuropäischen Preise haben uns jedoch in Zurückhaltung üben lassen. Der hoteleigene Strand reicht zum Sonnen und ins Wasser springen – jedoch in keinem Fall für ausgiebige Strandspaziergänge. Die Liegen sind okay – man muss allerdings darauf achten, dass man sich eine intakte Liege aussucht (Kopfende lässt sich bei vielen Liegen nicht mehr verstellen). Zwischen den Liegen fehlen Tischchen zum Abstellen von Getränken, die man von der Poolbar holen kann. Die Liegen an der großzügigen Poollandschaft sind übrigens in Ordnung. Nun aber zum Thema Verpflegung. Schön ist: wir haben trotz all inklusive keinen Gramm zugenommen. Bei den Softgetränken (Cola, Fanta, Sprite) handelt es sich um „Hausmarken“ – wir garantieren die Ungenießbarkeit. Die ausliegenden Karten umfassen zahlreiche „Premium – Getränke“ – leider wenig all inklusive Angebote. Das Wasser ist in Ordnung. Darauf haben wir uns dann konzentriert. Das Essen ist eine Farce. Wir hatten vielleicht auch verkehrte Vorstellungen von einer Verpflegung in solch einer Kategorie. Frisches Obst wie Melone, Ananas oder womöglich Erdbeeren …. Nichts. Wir fühlten uns heimisch: Äpfel, Birnen, Kiwi, Orangen und Bananen. Das wars auch. Die Marmeladen waren gut gezuckert – mehr Beschreibungsmöglichkeiten gibt es nicht. Die (gefühlt) gezählten Wurst- und Käsescheiben schauten traurig manchmal glänzend von der Platte. Käse am Stück auf feuchten Tellern konnten wir versuchen, abzuschneiden. Die Essenszeiten (12-14.oo Uhr und 19-21Uhr) sind recht eingeschränkt und wenn man eher lauwarm / kalt essen möchte, sollte man ab viertel nach acht zu Tisch gehen. Da wird dieser Wunsch ohne Nachfrage erfüllt. Freundlicherweise wurde uns (Spät-, aber gern Warmesser) eine Mikrowelle angeboten – super Idee, aber nur, wenn nicht auch der Salat schon auf dem Teller gewesen wäre. Warmer Salat ist nun doch nicht jedermanns Sache. Es gibt täglich mittags und abends wirklich exzellenten Fisch – allerdings IMMER die gleich Sorte. Wenn es abends Brokkoli gibt, steht am nächsten Mittag verlässlich das Brokkoli Gratin auf dem Buffet. Genauso ist es mit dem anderen Tiefkühlgemüse: beispielsweise Möhrchen al dente. Wer glaubt nach Griechenland zu fliegen und im Hotel die bekannte griechische Küche zu genießen, der irrt. Das Dessertbuffet war im Übrigen ebenfalls verlässlich. Pudding, Eis, manchmal zwei Sorten Kuchen und griechischer Joghurt mit Honig. Mehr Kreativität lässt die Küche nicht zu.. Besonders hervorzuheben die Snackbar für den „Hunger zwischendurch“. Die Snackbar war in die Poolbar integriert und führte im Sortiment für die Feinschmecker trockenen (bitte wörtlich nehmen) Kuchen und Toast mit Schinken. Ach ja und natürlich Eis. Aber unter Snacks verstehen wir etwas Anderes. Insgesamt war das Essen im Drei Sterne Bereich durchaus in Ordnung. Wir waren am letzten Urlaubstag allerdings ehrlich froh, nicht mehr dort essen zu müssen. Die erstaunliche Verlässlichkeit mag ja beruhigen – wir hätten mit Vielfalt und Abwechslungsreichtum jedoch gut umgehen können. Zusammenfassung: wir haben ein knapp 5 Sterne Hotel gebucht und ein 3 Sterne Hotel erhalten. Es war okay, aber um Sinne der Preis- Leistung völlig unangemessen. Wir können es nicht weiter empfehlen. Dankenswerterweise hat die Neckermann Reiseleiterin uns gut betreut und getröstet.

Beliebte Aktivitäten

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