- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Atlantica Mikri Poli ist ein nettes Hotel, in dem wir einen passablen Urlaub hatten. Nachdem wir bereits in vielen 5 Sterne Häusern zu Gast waren, können wir jedoch mit Bestimmtheit sagen: Für den hier aufgerufenen Preis kann man in Griechenland deutlich mehr bekommen! Wer einen All-Inclusive-Urlaub auf „Türkei-Niveau“ sucht, mag hier glücklich werden – wer Luxusniveau erwartet, wird enttäuscht. "Masse statt Klasse", diesen Eindruck hatten wir hier an vielen Ecken.
Wir hatten ein "Family room inland view" gebucht, das aus dem Schlafzimmer, einem weiteren kleinen Raum fürs Kind sowie einem Bad mit Wanne und Dusche bestand. Die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet - nicht übermäßig luxuriös, aber in Ordnung. Die Betten und Kissen waren sehr bequem, ebenso waren die Klimaanlage und das WLAN top (übrigens in der gesamten Anlage). Für ein 5 Sterne Hotel haben uns Kosmetiktücher und kleinere Annehmlichkeiten im Bad gefehlt. Was uns sehr störte war die enorme Hellhörigkeit der Zimmer. Die Terassen befinden sich direkt vor dem Schlafraum, sodass man die Gespräche rücksichtsloser Gäste teilweise bis 2 Uhr morgens so verfolgen konnte, als säßen sie im eigenen Zimmer. Auch die Geräusche der Zimmermädchen, herrumrollende Wagen etc. waren so laut, dass auch Mittagsschlaf kaum möglich war. Nach einer Beschwerde an der Rezeption durften wir das Zimmer wechseln und waren darüber sehr froh. Die Family Suiten sind durch ihre Lage und die gemauerten Terassen definitiv ruhiger und darum eher zu empfehlen. Die Reinigung unserer Zimmer war durchwachsen: z.B. wurde das Bett zwar gemacht, aber nicht frisch bezogen. Auf dem Boden lag ständig ein Sonnencreme-Film, ein fremder Haargummi im Bad blieb bis zur Abreise liegen. Trotzdem waren die Damen vom Housekeeping sehr freundlich.
Der größte Kritikpunkt ist das Niveau im Restaurant, das in keiner Weise einem 5-Sterne-Hotel entspricht: So gibt es keinerlei Eindeckservice – keine Tischdecken, keine Stoffservietten, keine schönen Gläser oder Besteck für die verschiedenen Gänge. Man erhält lediglich ein Messer und eine Gabel in einer Papierserviette, die auf eine Papierunterlage geklatscht werden, die nach jedem Gast im Müll landet. Nachhaltig ist das nicht. Seine Getränke muss man sich, egal ob beim Frühstück oder Abendbrot, grundsätzlich selbst holen. Auch den Wein erhält man aus einem Zapfhahn. Stellenweise fühlte ich mich, wie am Ballermann. Für eine Anlage dieser Kategorie und den aufgerufenen Preis ist das absolut inakzeptabel. Verstärkt wird dieser Eindruck durch diverse Gäste, die auch zum Abendbrot in Shorts und Badelatschen erscheinen. Kontrolliert wurde der Dresscode seitens des Hotels zu keinem Zeitpunkt. Die Qualität des Essens variiert je nach Tageszeit. Das Angebot zum Abendessen gefiel uns gut, war abwechslungsreich und lecker. Alle Speisen waren stets gut gewürzt. Aus anderen 5 Sterne Hotels in Griechenland sind wir es gewöhnt, dass man sich selbst Fleisch oder Fisch aussuchen und dieses live zubereiten lassen kann. Live-Cooking hat hier gefehlt, ist jedoch durch die Masse der Gäste wahrscheinlich auch nicht umzusetzen. Das Frühstück enttäuschte uns sehr. Sämtliche Eierspeisen (außer das Spiegelei) bestanden aus Instant-Eipulver, welches mit Wasser angerührt wird, schon visuell komplett wabbelig-krümelig anmutete und auch dementsprechend schmeckte. Zwar gab es eine Station, an der man sich Omelette zubereiten lassen konnte, jedoch bestand auch dieses nur aus der Instantsuppe, was für eine 5 Sterne Anlage einfach nicht geht. Weiterhin gab es beim Frühstück außer Wallnüssen und Trockenobst nur günstige Toppings fürs Müsli (keine Chia- oder Leinsamen, keinen Sesam, kein Granola etc.) Sehr eingeschränkt war auch die Wurstauswahl (wer gerne Salami isst, sitzt hier auf dem Trockenen). Durch die Massen an Menschen fühlte man sich eher, wie in einer Kantine, statt in einem Restaurant. Schon vor Eröffnung des Restaurants strömten die ersten Gäste an die Getränkeautomaten und setzten sich an die Tische. So ist es nicht verwunderlich, dass sich nach wenigen Minuten lange Schlangen an den Buffets entwickelten. Uns erinnerte das Essenbesorgen in vielen Teilen an einen Hindernislauf. Obwohl das Personal sichtlich bemüht war, kamen sie bei dem Andrang von Menschen beim Auffüllen kaum hinterher. So sollte das Hotel dringend eine Lösung für die Pancake-Station finden, an der es egal zu welcher Zeit immer zu langen Warteschlangen kam. Ein Mitarbeiter, der auch noch Sandwiches zubereitet, ist hier definitiv zu wenig. Auch der Stand mit dem frischen Orangensaft sorgte für so lange Wartezeiten, dass das Essen auf dem Teller oft kalt war, wenn man am Tisch ankam.
Grundsätzlich hatten wir in der gesamten Anlage den Eindruck, die Mitarbeiter erfüllen ihren Job, mehr aber auch nicht. Wer das Tüpfelchen auf dem i oder gar ein persönliches Gespräch sucht, ist hier jedoch falsch. So wird man bei seiner Ankunft weder danach gefragt, ob man eine schöne Anreise hatte, noch erklärt einem der Page sein Zimmer. Positiv war der Service im Hauptrestaurant, der wirklich auf Zack war. Teller wurden in Rekordgeschwindigkeit abgeräumt, sodass es nie zu voll auf dem Tisch wurde. Nach unserer Beschwerde über das Zimmer sowie diverse andere Punkte (siehe unten) möchte ich an dieser Stelle auch den Room Division Manager Vaggelis hervorheben, der wirklich alles getan hat, um uns den Aufenthalt im Rahmen seiner Möglichkeiten so schön wie möglich zu gestalten (z. B. Durch ein kostenloses Zimmerupgrade, Cocktailgutscheine und ein Kuscheltier für meine Tochter). Vielen Dank dafür!
Das Hotel liegt abgeschieden am südöstlichen Ende der Insel. In der Umgebung gibt es kaum etwas Sehenswertes zu besuchen. Der Tansfer vom Flughafen ist sehr lang, was wir jedoch im Vorfeld wussten und uns dehalb für einen Mietwagen entschieden haben. Die wirklich sehenswerten Bilderbuchspots Kretas liegen größtenteils im Norden, sodass sie selbst mit einem eigenen Wagen 3 Stunden und weiter entfernt sind. In der Nähe des Hotels befinden sich der Palmenstrand Vai (etwa 50 Minuten entfernt) sowie das kleine Fischerdorf Mochlos, das man super als Zwischenstopp zwischen Flughafen und Hotel besuchen kann. Auch Agios Nikolaos war ganz schön (ca. 70 Minuten). Von dort aus gibt es die Möglichkeit, Bootsfahrten zu buchen oder die Spiridi Olivenölfarm zu besuchen. Sitia können wir nicht empfehlen (ca. 45 Minuten entfernt). Bei der Wahl des Hotels sollte definitiv seine steile Hanglage berücksichtigt werden. Mit Kleinkind oder für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind die Wege kaum zu bewältigen, da Aufzüge nicht durchgängig von unten nach oben fahren. Nach einem Tag am Strand mit Luftmatratze, Handtüchern oder Kinderwagen bepackt, empfanden wir den Aufstieg zum Zimmer in der Hitze als große Belastung (und wir hatten ein Zimmer in der Mitte der Anlage).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Auf der Anlage gibt es zwei rechteckige Pools. Drum herum reihen sich in geringsten Abständen Massen von Liegestühlen, die übrigens keinerlei Polster besitzen und dementsprechend unbequem sind. Die Sonnenschirme sind fest im Boden verankert und können nicht bewegt werden. Wer im Schatten bleiben will, sitzt also innerhalb kürzester Zeit auf der Nachbarfamilie. Dass die Pools kein Highlight sind, war uns bereits vor der Buchung klar. Schön war der Kleinkindpool. Die Wasserrutschen dürfen leider ausschließlich von Kindern genutzt werden – Erwachsene haben keinen Zutritt. Für unser 3-jähriges Kind, das sich nicht allein rutschen traute, bedeutete das: gar keine Nutzung. Das hätten wir uns im Vorfeld klarer kommuniziert gewünscht. Egal, in welchem Pool man sich befand, es gab kaum einen Tag, an dem man keine Beine in den Bauch oder Bälle an den Kopf bekam. Egal, zu welcher Tageszeit, die Poolsituation erinnerte uns sehr an Springbreakzeiten in Florida. Ergänzt wurde dieser Eindruck durch dröhnende Partymusik-Beschallung aus gigantischen Boxen und Gegröle der Gäste und Animateure... Erholung kam dadurch keine auf. Die Animation war sehr motiviert und freundlich, die Minidisco für Kinder wirklich toll. Ansonsten hatten wir jedoch eher den Eindruck von „Ballermann-Atmosphäre“. Auch stellten wir uns die Frage, was Animations-Aktivitäten wie Bierpong in einem 5 Sterne Hotel zu suchen haben. Wer Ruhe sucht, ist am Strand deutlich besser aufgehoben, der uns wirklich gut gefallen hat. Der Sand ist fein, der Einstieg ins Meer flach und das Wasser klar. An den Felsen kann man gut schnorcheln. Empfehlenswert ist auch ein Besuch auf den angrenzenden Klippen bei Sonnenuntergang. Auf der Anlage gibt es einen kleinen, eher lieblosen Spielplatz und einen Miniclub, jedoch wird an dieser Ecke wohl gespart: Viele Geräte waren extrem abgenutzt oder funktionierten nicht mehr (z.B. die Schaukeltiere). Über dem Spielplatz gibt es kein Sonnensegel – obwohl die Vorrichtung dafür vorhanden ist. In der Hitze war er dadurch für die Kinder erst spät am Abend nutzbar. Laut Rezeption war das Segel kaputt, wurde jedoch während unseres 10-tägigen Aufenthaltes offenbar auch nicht ausgetauscht. Das Fitnessstudio ist in die Jahre gekommen – die Geräte sind zwar vorhanden, aber insbesondere die Fahrräder kaum noch nutzbar. Für Sport im Urlaub jat es gereicht, besonders die Bikes sollten aber ausgetauscht werden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2025 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Lena |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |
Liebe Lena, Vielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, unser Hotel zu bewerten. Vielen Dank auch für die positive Kommentare für mich persoenlich - ich versuche immer (wie das gesamte Personal) das beste zu tun sodass unsere Gaeste eine wunderschoene Urlaub bei uns zu verbringen. Es betrübt uns zu lesen, dass wir nicht alle Ihre Erwartungen nochmal erfüllen konnten. Wir wissen dass jemand Ihre eigene Erwartungen für Ihr Urlaub hat und es tut uns sehr leid dass wir Ihre Erwartungen nicht erfüllt haben. Viele Grüsse, Vaggelis Vernadakis Rooms Division Manager Atlantica Mikri Poli Crete