Atlantica Miramare Beach

Das Hotel besteht aus zwei sechsstöckigen Gebäuden, die durch einen überdachten Gang miteinander verbunden sind. Von außen wirkt es eher klein bis mittelgroß und nicht sehr spektakulär. Als schön empfanden wir die fröhliche Farbgebung (rot, blau, orange), die sich von der Eingangshalle über die Außenanlagen bis zu den Restaurants durchzog. Das Hotel ist schon etwas älter (60er/70er Jahre), wurde aber vor ein paar Jahren komplett renoviert und wirkt überall sehr sauber und ansprechend. Die Außenanlage ist hübsch und gepflegt, aber man sollte keine große Parkanlage erwarten. Man kann sowohl nur Frühstück als auch Halbpension buchen. Wer nur Frühstück gebucht hat, kann für einen Aufpreis von derzeit 11 zypriotischen Pfund (ca. 20 EUR) am Abendessen teilnehmen, was jedoch etwas teuer ist. Die Gästestruktur ist sehr gemischt, hautpsächlich Deutsche, Briten und Russen, aber auch viele andere Nationalitäten. Das "normale" Publikum im April war hauptsächlich älter (>50), dazu kamen einige jüngere Paare und wenige Familien mit Kindern. Während unseres Aufenthalts waren auch nacheinander zwei verschiedene größere Jugendgruppen (die erste aus Russland, die zweite vermutlich aus Griechenland; Alter jeweils ca. 16-18) anwesend, was das Klima im Hotel etwas trübte (Lärm, manchmal auch nachts). In den zwei Wochen haben wir im Hotel noch die Teilnehmer eines "Bike-Events", eines Basketball-AllStars-Spiels und einer Internationalen Konferenz erlebt. Die organisierten Busausflüge sind wie überall Geschmackssache. Man hat bei Attraktionen meist sehr wenig Zeit und wird an Touristenecken abgeladen. Wir haben nur einen Ausflug nach Nordzypern mitgemacht, weil man auf eigene Faust da sehr schlecht hinkommt. Empfehlen können wir die Jeepsafaris auf Zypern, die sind im Gegensatz zu z.B. den kanarischen Inseln recht individuell und man bekommt viel zu sehen. Nur im Hochsommer wird Kolonne gefahren. Wenn man den Linksverkehr nicht scheut (man gewöhnt sich schnell daran), sollte man sich einen Mietwagen nehmen. Auf Zypern ist es so, dass man das Auto mit vollem Tank übernimmt und leer wieder abgibt (die Tankfüllung bezahlt man extra bei der Übernahme). Das wird begründet damit, dass bei früherer Praxis (voll wieder abgeben) die Vermieter den Tank oftmals leer vorgefunden hätten und der Mieter bereits abgereist war. Die jetzige Praxis ist aber wohl ein gutes Geschäft für die Vermieter. Wir hatten einen Mietwagen 7 Tage lang, sind fast 1000 km gefahren und mussten kein einziges Mal tanken (am Ende war der Tank dann ziemlich leer). Bei einer Mietdauer von wenigen Tagen macht man dabei aber auf jeden Fall Verlust. Bei der Entscheidung für einen Urlaubsstandort auf Zypern muss man gut abwägen. Will man während des Urlaubs die gesamte Insel erkunden, ist Limassol wegen seiner zentralen Lage ideal. Wir können das Miramare Bay Resort zwar empfehlen, würden persönlich aber vielleicht doch eher ein anderes Hotel weiter draußen wählen (z.B. Elias Beach, machte von außen einen guten Eindruck), wo man abends schöner spazieren gehen kann (Promenade, siehe oben). Wer Wert auf einen hübschen Urlaubsort legt, historisch interessiert ist und nur wenige Ausflüge machen möchte, sollte nach Paphos fahren. Wer im Urlaub nur Strand und Nachtleben braucht, sollte Aya Napa/Protaras wählen. Von Polis/Latchi würden wir abraten, das liegt wirklich am Ende der Welt bzw. von Zypern. Die Anfahrt zu allen Zielen der Insel (außer Akamas-Halbinsel) dauert recht lang. Die Jahreszeit (April/Mai) ist für Zypern ideal, wir hatten fast ausschließlich Sonne und Temperaturen zwischen 19 und 24 Grad. Und überall blüht und duftet es! Nur zum Baden im Meer ist es noch zu kalt (Wassertemperatur 17-18 Grad).

Wir hatten ein Superior-Zimmer mit Meerblick, dessen Ausstattung sehr schön und neu war. Es gibt Klimaanlage (die aber irgendwie nicht richtig gekühlt hat), TV (aber nur ein deutsches Programm: RTL), Balkon mit schönem Meerblick, Safe (ca. 7 EUR Gebühr pro Woche), Telefon, Minibar. Die Betten sind gut, es gibt zusätzliche Decken und Kissen. Neben den Betten hatte das Zimmer einen großen Wandschrank, genug Platz zum Abstellen von Taschen und Koffern, einen Schreibtisch, eine Sitzecke und noch genug Platz zum Walzer tanzen ;-) Das Badezimmer war geräumig, sehr sauber und mit den üblichen Utensilien (Duschgel, Shampoo, Seife, ..., Fön). Die Wanne mit verstellbarer Dusch-Halterung war auch sehr sauber. Die Handtücher wurden jeden Tag komplett gewechselt (Obwohl wie überall so ein Schild stand, dass man zu wechselnde Handtücher in die Wanne legen und noch benutzbare auf den Halter hängen soll, hat sich das Zimmermädchen natürlich nicht daran gehalten. Aber das haben wir bisher immer so erlebt.), bei der Bettwäsche weiß ich es nicht so genau. Vermutlich wurden zumindest die Laken auch täglich gewechselt. Als Schmankerl hatten wir jeder einen Bademantel und Hausschuhe. Das Zimmer war überhaupt nicht hellhörig, wir haben nachts eigentlich nur Meeresrauschen (und manchmal Geschrei von Jugendlichen draußen) gehört. Inwiefern sich die Ausstattung der "normalen" Zimmer von Superior unterscheidet, konnten wir leider nicht herausfinden. Das ist auch in den Katalogen nicht beschrieben. Insgesamt kann ich die Superior-Zimmer aber sehr empfehlen.

Das Hotel verfügt über drei Restaurants und drei Bars. Im "schicksten" Restaurant, dem "Mermaid", findet normalerweise das Abendessen statt, im Restaurant "Gorgo" (mit sehr schöner überdachter Terasse mit Pool- und Meerblick) das Frühstück. Das dritte Restaurant, die "griechische Taverne", ist erst ab Mai geöffnet. In der Hotelhalle befindet sich die "Asteria"-Bar, die ganzjährig geöffnet ist. Die beiden Poolbars, davon eine "Wet Bar" mit Sitzen im Pool, haben ab Mai geöffnet. Unser Eindruck von der Verpflegung war eindeutig: gemischt. Das Frühstück ist vielseitig, mit gutem Warmangebot (Rührei, Spiegelei, gekochtes Ei, Speck, Würstchen, gebratener Halloumi - eine zypriotische Ziegenkäse-Spezialität, sehr lecker -, gebackene Bohnen, Porridge, in Orangensaft eingelegte Trockenpflaumen), etwas dürftigem Käse- und Aufschnittangebot, verschiedenen Brötchen und Brot, Müsli, Joghurt und einer "Frischtheke" mit Obst, Gemüse und Oliven. Das Angebot an frischem Obst hätte etwas reichlicher sein könne, es gab immer nur Honigmelone und halbe Grapefruits. Wer gern süß frühstückt, hat die Auswahl an verschiedenen frischen Gebäckstücken (Croissants, Schokobrötchen, Rosinenschnecken, Apfeltaschen), deren Qualität zu Beginn unseres Aufenthalts ausgezeichnet war, am Ende jedoch stark nachließ. Die Getränke holt man sich an Automaten, was sehr praktisch ist. Man bekommt alles von "normalem" Kaffee über Cappuccino, Espresso, ... bis zu heißer Schokolade und Tee. Dazu gibt es die üblichen, recht süßen Fruchtsaftgetränke aus großen Tanks. Gestört haben uns beim Frühstück nur die zahlreichen Katzen (wir saßen immer auf der Terasse), die (zum Glück nur draußen) herum streunten und teilweise auch schon mal auf die Tische kletterten, wenn man einen gefüllten Teller unbeaufsichtigt stehen ließ. Leider hat auch das Hotelpersonal nichts gegen die Katzen unternommen. Das Abendessen steht immer unter einem bestimmten Motto, z.B. "Zypriotische Nacht", "Italienische Nacht" usw. Den gleichen Themenabend haben wir in den zwei Wochen unseres Urlaubs jeweils höchstens zwei Mal erlebt. Das Thema selbst zog sich mal mehr, mal weniger gut durch das gesamte Speisenangebot Die Tische waren immer für vier Gänge eingedeckt: Suppe, Salat/Vorspeise, Hauptgang, Dessert. Das Suppenangebot war enttäuschend, es gab jeden Abend genau eine Suppe und insgesamt nur vier bis fünf verschiedene; die Qualität war mäßig. Das Salat- und Vorspeisenbüffet war immer vielseitig und qualitativ sehr gut. Vom warmen Büffet waren wir anfangs sehr enttäuscht, es bestand ausschließlich aus ca. 10 dieser silbernen Warmhaltedinger. Die Auswahl war begrenzt und die Präsentation einfallslos. Da haben wir in vergleichbaren Hotels schon deutlich umfangreichere Büffets gesehen. Geschmacklich war es jedoch meistens gut bis sehr gut, nur an wenigen Abenden waren wir mit der Qualität nicht zufrieden. An einigen Themenabenden gab es etwas Show-Cooking, was immer sehr lecker war. Das Dessertbüffet war immer sehr gut, es gab verschiedene Kuchen/Torten, Puddinge/Cremes, diversen Kleinkram und frisches Obst. Die Obstauswahl (hauptsächlich Orangen, Kiwi und Bananen) hätte jedoch gerne etwas umfangreicher sein dürfen. Insgesamt waren wir mit dem Essen zufrieden, haben jedoch in vergleichbaren Hotels schon bessere Qualität und mehr Vielseitigkeit erlebt. Der Geräuschpegel im Restaurant war teilweise recht hoch (besonders bei Anwesenheit der Jugendgruppen).

Das Personal war insgesamt sehr freundlich und hilfsbereit. Wir haben immer Englisch gesprochen und hatten keinerlei Kommunikationsprobleme. Die Deutschkenntnisse waren unserem Eindruck nach allerdings nicht so toll, einige Gäste hatten teilweise Probleme, sich mit Deutsch verständlich zu machen. Die Zimmerreinigung war absolut in Ordnung, wir konnten auch keine Unterschiede feststellen zwischen Tagen, an denen wir Trinkgeld auf dem Kopfkissen ließen, und Tagen ohne Trinkgeld. Checkin und Checkout gingen sehr schnell und ohne Probleme. Im Restaurant hat uns etwas gestört, dass meistens sofort nach dem Hinlegen des Bestecks der Teller abgeräumt wurde, obwohl der Partner noch beim Essen und man selbst noch beim Kauen war. Aber das ist wohl fast überall so und zu verschmerzen.

Das Hotel liegt am Ende einer Sackgasse, direkt am Strand. Die Haupt-Uferstraße mit Restaurants, Geschäften, Supermärkten, Discos ...) ist ca. 300 Meter entfernt. Wir hatten ein Zimmer zur Meerseite und haben auch bei offener Balkontür überhaupt keinen Straßenlärm gehört, nur Meeresrauschen. Bei den Zimmern zur Landseite kann das aber anders aussehen. In der direkten Umgebung gibt es zwar Hotels, doch die waren im April (noch keine Hautpsaison dort) nicht geöffnet. Diese Hotels sind auch eher von niedrigerem Standard als das Miramare. Die Transferzeit von beiden Flughäfen (Larnaka und Paphos) beträgt jeweils eine Stunde. Limassol als Urlaubsstandort ist perfekt, wenn man die Insel auf Ausflügen kennenlernen möchte. In maximal 1,5 Stunden Autofahrzeit ist jeder Punkt der Insel erreichbar, die großen Städte (Nikosia, Paphos, Larnaka) sowie das Troodosgebirge erreicht man in jeweils einer Stunde. Ansonsten hat Limassol als Urlaubsort recht wenig zu bieten, da ist Paphos deutlich schöner. Vom Hotel aus führt eine Strandpromenade westlich direkt bis zum Hafen/Zentrum von Limassol (4 bis 5 km). Leider ist die Promenade teilweise unterbrochen bzw. noch im Bau, so dass man streckenweise an der sehr lauten und staubigen Uferstraße entlanglaufen muss, was wahrlich kein Genuss ist. Auch ist die Promenade vom Hotel nur durch Überklettern einer Mauer mit Stacheldrahtresten erreichbar, oder man nimmt einen recht großen Umweg über die Uferstraße in Kauf. In die andere Richtung (östlich, weiter die Hotelmeile entlang) gibt es für ca. 2 km keine Promenade. Am Strand entlang laufen ist auch nicht möglich, da die Hotels teilweise den Weg versperren bzw. der Strand nicht begehbar ist. Man ist also gezwungen, an der Straße entlang zu laufen. Nach ca. 2 km beginnt jedoch wieder eine sehr schöne Promenade direkt am Strand, der dort auch schöner ist und eher zum Baden einlädt. Diese Promenade führt dann noch viele Kilometer weiter die gesamte Hotelmeile entlang und auch an allen Luxus-Hotels vorbei. Vom Miramare-Hotel sind jedoch Abendspaziergänge am Meer nicht so leicht möglich. Nach Limassol selbst kommt man entweder zu Fuß oder mit dem Bus. Die Bushaltestelle ist an der großen Straße (ca. 300 m vom Hotel), eine einfache Fahrt kostet etwa 1,50 EUR. Einen Taxistand gibt es direkt vor dem Hotel, wir sind aber nie Taxi gefahren.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

In der Außenanlage des Hotels befinden sich zwei nicht sehr große Pools, einer rechteckig, einer etwas abwechslungsreicher gestaltet und mit integrierter Poolbar. Dazu kommt ein Kinderpool mit kleiner Rutsche und ein Hallenbad. Im April wurden die Außenpools kaum genutzt, was wir nicht recht verstanden haben. Die Temperaturen waren ok und das Wasser herrlich. So konnte man jedenfalls in Ruhe schwimmen ;-) Das Hallenbad haben wir nicht genutzt, weil es meistens recht bevölkert war und das Wasser von außen etwas trüb aussah (kann aber auch getäuscht haben). In der Außenanlage gibt es zahlreiche kostenfreie Liegen mit guten Auflagen und Sonnenschirme, die auch schön gruppiert waren (also keine "Reihenoptik"). Kostenlose Badetücher kann man auch bekommen. Im April war es überhaupt kein Problem, "schöne" Liegen in ruhigen Ecken oder mit tollem Meerblick zu bekommen. Die hoteleigenen "Strände" sind sehr klein und wurden aufgrund der Wassertemperatur im April auch nicht genutzt. Im Gebäude gibt es noch einen Wellnessbereich mit Massagen/Behandlungen (haben wir nicht genutzt, Preise schienen aber in Ordnung zu sein) und einem Fitnessraum mit vielen Geräten. In der Hotelhalle befinden sich kleine Souvenirshops. Für Kinder gibt es einen kleinen Raum mit Spielzeug, Videospielen und einem Billardtisch, der aber kaum genutzt wurde. In der Außenanlage steht noch eine Tischtennisplatte ohne Netz. Im Gebäude befinden sich mehrere Tagungsräume, die regelmäßig von diversen Rotary und Lions Clubs und für Konferenzen genutzt werden. In der Halle gibt es einen Internetplatz, der aber recht teuer ist (in der Nähe an der Hauptstraße gibt es Internet-Cafes).