- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Es war doch keine so gute Idee, als Einheimischer ein hiesiges Hotel zur Feier des 50. Geburtstages meiner Frau zu buchen. Als Wiener steht man den Hotels in der eigenen Stadt wohl noch kritischer gegenüber – vielleicht im (Unter-)Bewusstsein, nach halbstündiger Fahrt daheim im eigenen Bett liegen zu können. Zwei Dinge sind allerdings positiv zu erwähnen: Zum einen die ausgesuchte Höflichkeit und Freundlichkeit des Personals, sowohl im Speisesaal als auch an der Rezeption; zum anderen der wunderschöne Ausblick (halb Wien liegt einem zu Füßen), der allerdings nicht bis in die Innenstadt reicht (von Bäumen verdeckt). Das Schloss selbst „schreit“ nach einer Renovierung: Der Außenputz bröckelt stellenweise, und wäre für das eintönig graue Gebäude ein neuer Außenanstrich wahrlich kein Luxus. Im Inneren enttäuschen abgewetzte Teppichböden auf den Hotelgängen, und hört man es beim Drübergehen stellenweise deutlich knarren – da wurden wohl schöne alte Parkettböden überdeckt, die sicherlich viel besser zum Stil des Hauses passen würden. Der Lift ist derart altersschwach, dass man ihn nur ungern benützt; knirschende, unheimliche Schleifgeräusche zwischen den Etagen steigern das Sicherheitsgefühl auch nicht gerade. Das Zimmer selbst war halbwegs gediegen ausgestattet, für ein Schloss aber geradezu winzig (14 m² + Vorraum 2,2 m²). Auch hier knarzte das Parkett unter dem Teppichboden erheblich; wenn man nachts auf die Toilette muss, weckt man garantiert den Partner auf. Und ein derart kleines Bad (1,95 x 1,15 = 2,25 m²) hatten wir noch nicht einmal in einer 2*-Balkan-Absteige – eine Telefonzelle bietet mehr Komfort und Bewegungsfreiheit! In der Minibar befanden sich gerade einmal 2 Flaschen Mineralwasser, obwohl auf der Preisliste wesentlich mehr Inhalt angeführt ist. Meine Reklamation bei der Rezeption war ernüchternd: Ja, das sei seit längerem so Standard, weil die meisten Gäste beim Check-Out gerne „vergessen“, ihre Minibar-Konsumation anzugeben. Die Abend-Speisekarte verspricht erlesene Genüsse, freilich zu stark gehobenen Preisen (mindestens doppelt so viel wie in einem örtlichen Ottakringer Restaurant). Doch was auf den Tisch kam, ist mit der Qualität einer Werksküche zu vergleichen: Kartoffelpüree aus dem Packerl, Bratensaft aus dem Packerl, Kalbsbutterschnitzel mit Sicherheit nicht selbst gemacht (Tiefkühlware?), die Speck-/Pilzsauce zum Schweinslungenbraten chemisch und sonst nach nichts schmeckend. Natürlich haben wir den Kellner darauf hingewiesen, der darauf recht betroffen reagierte und betonte: „Wir machen alles frisch“ (jaja, so kann man den Aufwärmvorgang von Fertiggerichten in der Mikrowelle mit viel Fantasie auch bezeichnen). Auch der Begrüßungsdrink (wir erhielten beim Einchecken einen Gutschein für 2 Gläser Sekt auf Kosten des Hauses mit den besten Wünschen zum 50er meiner Frau) passte zum niedrigen Qualitätsniveau: Man führt hier gar keinen Sekt, sondern nur Prosecco. War aber trotzdem eine nette, aufmerksame Geste des Hotelmanagements. Als Langschläfer gingen wir erst gegen 10 Uhr frühstücken und war das Buffet zu diesem Zeitpunkt bereits ziemlich geplündert, und die warmen Speisen kalt. Dafür war der Speisesaal mit Gästen überfüllt und konnten wir nur mit Mühe und Glück einen Mini-Tisch ergattern (die größeren waren alle belegt bzw. wegen des sich dort türmenden, noch nicht abservierten Geschirrs unbenutzbar). Wäre dieses Schlosshotel ein 3*-Haus, gäbe es nicht derart viel zu meckern und käme sogar eine positive Bewertung in Betracht. Doch hier haben nur die Preise tatsächlich 4*-Niveau, alles andere hingegen nicht - daher definitiv keine Weiterempfehlung! Exakte Gesamtnote: 3,9 Hotel allgemein: Zustand des Hotels: 3/6 Allgemeine Sauberkeit der einzelnen Bereiche: 6/6 Behindertenfreundlichkeit: nicht bewertet Familienfreundlichkeit: nicht bewertet (genauer Punktedurchschnitt: 4,5)
Sauberkeit: 5/6 Größe des Zimmers: 2/6 Größe des Badezimmers: 1/6 Ausstattung des Zimmers (TV, Balkon, Safe, etc.): 5/6 (genauer Punktedurchschnitt: 3,25) Zimmertyp: Doppelzimmer Zimmerkategorie: Classic Ausblick: seitlich, in die Botanik
Vielfalt der Speisen & Getränke: 4/6 Geschmack & Qualität der Speisen & Getränke: 2/6 Atmosphäre & Einrichtung: 5/6 Sauberkeit im Restaurant & am Tisch: 5/6 (genauer Punktedurchschnitt: 4,0)
Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft: 6/6 Rezeption, Check-in & Check-out: 6/6 Fremdsprachenkenntnisse des Personals: nicht bewertet Kompetenz (Umgang mit Reklamationen): nicht bewertet (genauer Punktedurchschnitt: 6,0)
Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung: 1/6 Verkehrsanbindung & Ausflugsmöglichkeiten: 3/6 Restaurants & Bars in der Nähe: 1/6 (genauer Punktedurchschnitt: 1,7)
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Oliver |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 100 |
Sehr geehrter Herr Oliver, recht herzlichen Dank für die Beurteilung Ihres Aufenthaltes in unserem Hotel. Ich bedaure sehr, dass dieser nicht zu Ihrer Zufriedenheit verlaufen ist und wir Ihre Erwartungen nicht erfüllen konnten. Da es sich bei unserem Hotel um ein historisches Schloss mit einer dementsprechenden Bausubstanz handelt, die zudem strengen baulichen Auflagen unterliegt, stehen wir immer wieder vor großen Herausforderungen, um den Erwartungen unserer Gäste gerecht zu werden. Abgesehen von größeren Renovierungsarbeiten in den letzten Jahren wie die Neugestaltung der Badezimmer, die jedoch auf Grund der baulichen und statischen Gegebenheiten bedauerlicherweise nicht vergrößert werden konnten und Erneuerung des gesamten Daches sowie Neugestaltung des barrierefreien Eingangsbereiches und damit verbunden eine Teilsanierung der Außenfassade inklusive Türen und Fenster, Ausmalen der Eingangshalle und des Restaurants, werden selbstverständlich laufend Instandhaltungs- und Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. Für dieses Jahr ist noch eine Komplettrenovierung und Neugestaltung von 20 Hotelzimmern, Gestaltung eines behindertengerechten Zimmers sowie barrierefreier Toilettenbereiche geplant und auch die Teppiche in den Gängen werden erneuert. Die von Ihnen erwähnten knarrenden Geräusche im Zimmer und in den Gängen werden durch die darunterliegenden Holzböden verursacht. Allerdings handelt es sich dabei nicht um Parkettböden, sondern um eine Holzunterkonstruktion des Fußbodenaufbaus (Fußboden 1m höher als Estrich), wodurch das knarrende Geräusch nicht verhindert werden kann. Unsere Aufzüge sind sogenannte Hydraulikstempelaufzüge. Diese werden jährlich 4 mal gewartet und aktualisiert. Die letzte Überprüfung der Lifte durch den TÜV fand im Februar 2017 statt und hat keine Mängel ausgewiesen. Allerdings stimmt es, dass die Aufzüge knarren. Die Minibars in den Zimmern unserer Classic- und Comfortkategorie sind gemäß den Konzernvorgaben jeweils mit 2 Mineralwasser (1 x still, 1 x prickelnd ausgestattet), können aber auf Wunsch mit weiteren Getränken befüllt werden. Eine entsprechende Info sowie Preisliste ist in der Minibar vorhanden. Dass Sie bei Ihrer Reklamation an der Rezeption eine falsche Information bzw. Erklärung erhalten haben, bedaure ich zutiefst. Ihre Kritik betreffend des Essens darf ich wie folgt beantworten: Wir kochen unsere Speisen frisch, d.h. die Kalbsbutterschnitzel und der Bratensaft aus Kalbsknochen (Jus) werden von uns selbst frisch im Haus produziert. Dass Ihnen das Erdäpfelpüree sowie die Sauce zum Schweinslungenbraten chemisch geschmeckt haben, bedaure ich, und ich habe dies mit unserem Küchenchef besprochen, damit die Speisen besser abgeschmeckt werden. Wir haben auf unserer Getränkekarte auch Sekt der Marke Schlumberger Sparkling. Dass Ihnen Prosecco serviert wurde, war ein Fehler unserer Servicemitarbeiter, für welchen ich mich hiermit entschuldige. Es freut mich aber, dass Sie mit der sonstigen Serviceleistung unserer Mitarbeiter zufrieden waren und Sie die schöne Aussicht zumindest teilweise genießen konnten. Sehr geehrter Herr Oliver, es würde mich freuen, wenn Sie uns im Zuge eines neuerlichen Besuches die Möglichkeit geben, Sie von unserer Qualität zu überzeugen und verbleibe mit freundlichen Grüßen Raimund Höflinger Direktor