Barceló Santiago - Adults Only

Das Hotel ist architektonisch geschickt gebaut, so dass kaum auffällt, wie riesig es ist. Unbeschreiblich schön ist der Ausblick vom großen Balkon, wenn man Meerblick gebucht hat. Wir schauten vom 3. Stock aus auf La Gomera und hörten die Brandung rauschen, traumhaft. Im Verhältnis zur Anzahl der Zimmer ist die "Poollandschaft" zu klein, jedenfalls bei ausgebuchtem Hotel, wie es bei uns der Fall war. Auch im Restaurant herrscht Hochbetrieb. Die Zimmer sind wirklich dringend renovierungsbedürftig, im Bad müffelt es immer, die Möbel sind abgenutzt, da nützte es auch nichts, dass meist gründlich geputzt wurde (in der Karwoche, wo deutlich mehr Betrieb herrschte, ließ die Gründlichkeit beim Putzen deutlich nach). Aber die Zimmer sollen ja nach und nach noch in diesem Jahr neuen Glanz erhalten. Unglaublich ist der Gestank in der Damentoilette der Lobby. Hier muss dringend etwas getan werden. Wir hatten Halbpension gebucht und waren damit sehr zufrieden, All-Inclusive-Gäste sind an blauen Plastikarmbändern zu erkennen. Die Gäste kamen aus England, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, in der Karwoche hatten die Spanier die Oberhand. Den Altersdurchschnitt schätze ich auf 30-45 Jahre, viele Paare, viele Familien, z.T. sehr anstrengende Großfamilien. Absolute Pluspunkte: das Abendessen, die Lage und die Aussicht vom Hotel, Schattenseiten: wenig Platz für viele Gäste, Zustand der sanitären Anlagen, Vieles funktionierte nicht (Spielgeräte, Computer, Geldautomat...). Über Ostern wegen des vielen Trubels und der Fiestas auf der Insel ist Teneriffa nicht zu empfehlen, obwohl der Frühling sicher die schönste Reisezeit ist. Zwei Tage hat es wie aus Eimern geschüttet, also auch eine Regenjacke einpacken. Man kann wunderschöne Wanderungen machen, sollte aber entsprechende Wanderstiefel tragen, da die Bergpfade sehr steinig sind und man leicht ausrutschen oder umknicken kann. Der Teide ist ein Muss, ebenso das Orotavatal, die Städte Puerto de la Cruz, Garachico und La Orotava. Whalewatching ist zu empfehlen, wir haben zwar keine Wale, aber viele Delfine gesehen. Von El Medano waren wir sehr enttäuscht, La Gomera empfiehlt sich nur bedingt, wir hatten es uns noch ursprünglicher und "urwaldmäßiger" vorgestellt. Für einen reinen Badeurlaub eignet sich Los Gigantes nicht, es sei denn, man möchte gern in die Schlacht um die Liegen ziehen und die Tage am überfüllten Pool verbringen. Teneriffa ist eine faszinierende Insel, die man unbedingt mit dem Mietwagen erkunden sollte.

Die Zimmer sind ausreichend geräumig, sollen wohl noch innerhalb dieses Jahres renoviert werden, was auch dringend nötig ist, denn vier Sterne haben die abgenutzten Möbel nicht verdient. Der Fernseher zeigte ARD, SAT 1, RTL, PRO 7, das Vierte. Schön geräumig ist der Balkon, wenn auch zu den Nachbarn sehr offen und einsehbar, die Minibar konnten wir als Kühlschrank nutzen, was ich als sehr praktisch empfand. Der Safe kostet 2 € pro Tag. Das Doppelbett hat zwei einzelne Matratzen, auf denen wir wunderbar schlafen konnten. Da es noch nicht so heiß war, nutzten wir die Klimaanlage nicht. Aus den alten Fugen der Badezimmerkacheln oder aus der Kanalisation, woher auch immer, roch es im Bad unangenehm, da hilft auch kein gründliches Putzen. Ein Föhn ist vorhanden, ein Bidet auch. Die Zimmer sind sehr hellhörig, sodass wir immer um kurz vor acht Uhr durch die Nachbarn von rechts, links und oben geweckt wurden. Die Handtücher werden auf Wunsch täglich gewechselt, die Bettwäsche alle vier bis fünf Tage. Der Ausblick vom Balkon mit Meeresblick vom dritten Stock aus ist überragend und entschädigt für Vieles!

Ich muss sagen, dass ich noch in keinem Hotel eine so große Bandbreite der Speisen des abendlichen Büffets erlebt habe. Das Abendessen war immer ein Highlight, die Weine sehr lecker, der frisch zubereitete Fisch ein Genuss. Wir haben immer draußen auf der Terrasse gegessen, wo es viel ruhiger und intimer war als im lärmigen und stickigen Restaurant, dabei störte es uns nicht, dass wir manchmal 10 Minuten auf einen freien Tisch warten mussten, da die Anzahl der Plätze auf der Terrasse ziemlich begrenzt ist. Das Frühstück war dagegen "very British" und nach einer Woche konnte man den ewig gleichen Käse, die Erdbeermarmelade und das labberige Weißbrot oder die trockenen Brötchen nicht mehr sehen. Tröstlich waren das viele frische Obst und die Auswahl an Cerealien. Der Kaffee war nicht immer heiß. Die Küche machte einen sehr hygienischen Eindruck. Auf der Terrasse schleichen ein bis drei Katzen herum, aber das störte uns nicht, da sie nicht aufdringlich waren. Das Essen war für uns der größte Pluspunkt des Hotels!

Das Personal war sehr unterschiedlich bemüht. Besonders die Kellner auf der Terrasse und im Restaurant waren auf Zack und sehr freundlich, auch wenn die Fremdsprachenkenntnisse (englisch und deutsch) einiger von ihnen sehr rudimentär sind. Der Check-in erfolgte schnell und unkompliziert. Die Zimmerreinigung erfolgte mal gründlich, mal sehr oberflächlich, ich denke, das hängt von der Anzahl der belegten Zimmer ab. Vom Shuttlebus zum Strand haben wir nichts mitbekommen, wir haben uns aber auch nicht darum gekümmert. Es gibt einen Arzt morgens für 2 Stunden im Hotel, den wir zum Glück ebenfalls nicht brauchten, einen Kinderklub für 2-3 Stunden und abends eine Minidisco für die Kids. Sehr schlecht war das Verhältnis Sonnenliegen : Anzahl der Gäste. Wer den Zirkus mit dem Besetzen der Liegen und Sonnenschirme durch Handtücher im Morgengrauen nicht mitmachen wollte, so wie wir, der bekam schon nach dem Frühstück keine Liege mehr ab und auch kein extra Badehandtuch, das gegen eine Karte ausgegeben wird. Hier müsste das Personal rigoros eingreifen und Handtücher von Liegen entfernen, womit auch im Hotelprospekt gedroht wird.

Das Hotel liegt zentral, die Ortsteile Los Gigantes und Puerto Santiago sind gut zu Fuß zu erreichen, ebenso die beiden Strände. Gegenüber bestehen Einkaufsmöglichkeiten, deutsche Zeitungen gab es nebenan im Kiosk, auch ein paar Pubs und Restaurants in der Nachbarschaft. Wir hatten ein Auto in der deutschen Autovermietung gegenüber für einen sehr günstigen Preis gemietet. Leider war es in der Karwoche unmöglich, abends einen Parkplatz in der Nähe des Hotels zu finden, was schon ziemlich nervig war. Aber Ostern soll ja auch am meisten los sein. Bushaltestellen sind in der Nähe. Los Gigantes liegt sehr günstig, da man sowohl schnell im Norden als auch im Süden ist und ebenso schnell im Gebirge. Die Ausflugsmöglichkeiten von dort sind ausgezeichnet und 14 Tage reichen nicht um die Insel intensiv kennen zu lernen! Taxifahren ist vom Preis her ähnlich wie in Deutschland, Benzin dagegen spottbillig! Ein Mietwagen lohnt sich auf alle Fälle!

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Wer Urlaub am Pool machen möchte, sollte sich besser ein anderes Hotel suchen, da der Pool im Verhältnis zur Anzahl der Gäste zu klein ist und nicht viel bietet. Wenn man eine Liege ergattern kann, weiß man nicht, wo man sie wegen des Platzmangels hinstellen soll, wenn man nicht 200 m bis zum Pool laufen möchte. Es gab jeden Tag ein Fitnessprogramm, doch als Sportlehrer reizte uns das nicht und war eher auf eine ältere Generation zugeschnitten. Der Frisör war bei schlechtem Wetter gut besucht. Leider gab es nur 2 Computer mit Internetzugang (15 Minuten für 2 €), die ständig von sich langweilenden, chattenden Teenagern belagert wurden, deren Eltern ein Vermögen ausgegeben haben müssen um ihren Urlaub in Ruhe ohne den pubertierenden Nachwuchs verbringen zu können. Einen Tennisplatz konnte man ebenso wie eine kleine Spielhalle, in der nicht alle Geräte funktionierten, nutzen. Über die Kinderbetreuung kann ich mir kein Urteil erlauben.