- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Belambra Presqu'île du Ponant in La Grande-Motte nahe Montpellier ist eine Anlage mit einem "Hotelkomplex" und Bungalows. Wir hatten zwei Doppelzimmer gebucht, diese waren in einem mehrstöckigen Gebäude, das keinen Fahrstuhl hat. Wir hatten unser Zimmer in der ersten Etage am Ende des Flurs mit Blick auf die Anlage und einen Teil des Tümpels. Die Anlage war nach Aussage einiger deutscher Urlauber, die dort regelmäßig ihre Ferien verbringen, gerade frisch renoviert. Es war alles sehr sauber und in einem gepflegten Zustand. Wenn auch an mehrer Bungalows die Fensterläden auseinander fielen. Lag wohl am Gewittersturm. Die Anlage ist groß, recht dicht beim Hotel befand sich der Empfang mit dem Restaurant. Leider muss man erst einmal komplett um das Restaurant herumlaufen inklusive der eingezäunten Terrasse, was schon etwas nervig ist. Die Franzosen, die sich nur ungern an Regeln halten, nahmen die Abkürzung durch die Ausgänge, obwohl Hinweisschilder deutlich machten, dass der Eintritt zum Restaurant über den Eingang gewünscht wird. Hier sollte dringend nachgebessert werden. Parkmöglichkeiten sind gegeben, der Eingang der Anlage wird bewacht und laut Aussage des Pförtners würde nichts aus den Autos gestohlen. Man sollte das Auto nur nach Möglichkeit nicht unter den Schatten spendenden Bäumen abstellen, da diese harzen und der Wagen so sehr schmutzig und klebrig wird. Allerdings funktioniert die Waschanlage der Total-Tankstelle im Ort hervorragend, so dass nach einem Komplettwaschgang das Auto wieder sauber und der Lack harzfrei ist. Zum Zeitpunkt des Aufenthalts waren gerade viele Sportler aus ganz Europa in der Anlage untergebracht, es fanden in der Nähe Wettkämpfe im Turnen statt. Nach deren Abreise hier eine deutsche Schule mit etwa 80 Schülern Einzug, was entsprechende Konsequenzen hatte. Zur dieser Zeit war das überwiegende Publikum entweder im Rentenalter und kam aus Deutschland, oder waren junge französische Familien mit Kindern im Windel-Alter. Wir hatten die Woche mit Halbpension übers Internet bei einem Discounter gebucht, zahlten für zwei Personen 620 Euro plus Kurtaxe von ca. 14 Euro pro Zimmer. Der Normalpreis ist wesentlich höher und es auf keinen Fall wert. Vom Bahnhof Montpellier gibt es eine Busverbindung nach La Grande-Motte, der Bus hält nahe der Anlage. Ende Mai war das Wetter traumhaft, die Sonne schien an allen Tagen, wir hatten Abends zweimal ein Wärmegewitter. In der Zeit findet in Nîmes die Feria statt, dass ist das Volksfest in der Region mit Stierkämpfen, zweimal Täglich in der Arena. Die Arena sieht aus wie das Kolosseum in etwas kleiner. Achtung, in Frankreich wird überall geklaut. Lassen Sie zu keinem Zeitpunkt, nie, nirgends Wertgegenstände unbewacht. Lassen Sie keine Wertgegenstände im Auto, nicht einmal eine Schachtel Zigaretten sollte offen rumliegen. Auch während der Fahrt die Türen und den Kofferraum verschließen. Handtaschen während der Fahrt nicht offen auf dem Beifahrersitz oder der Rücksitzbank liegen lassen. Goldschmuck nicht offen tragen, Handtaschen immer auf der straßenabgewandten Seite tragen, Vorsicht vor sich annähernden Motorrollern, egal ob Sie zu Fuß unterwegs sind oder im Auto im Stau / an der Ampel. Gerade im Süden und in den Großstädten leben viele Menschen in Armut, sind drogenabhänging und haben keine Hoffnung. Es wird gestohlen und die Polizei ist machtlos/macht nichts.
Das Zimmer, als es dann hergerichtet war, war soweit sauber und einladend. Zur Ausstattung gehören zwei aneinander geschobene Betten mit einer Bettdecke für zwei Personen, zwei Stühle, Nachttische, ein Schrank, Safe gegen Gebühr, der Code ist ganz oft Null ;), ein Staubsauger, ein Wäschetrockner (nicht elektrisch) auf dem Balkon und eventuell noch ein Babybett. Im Fernsehen laufen ausschließlich französische Sender, eine Satellitenschüssel wäre wohl zu teuer gewesen, und davon nicht einmal alle und noch weniger dauerhaft zuverlässig. Die Zimmergröße ist für zwei Erwachsene gerade so ausreichend Platz, man muss sich nur vorher absprechen, wer gerade wohin möchte. Auch das Badezimmer ist mit Dusche und WC ist gerade so groß, das eine Person darin Platz hat, zwei, wenn eine Person duscht. Für den Duschkopf gibt es aber keine richtig funktionierende Arretierung. Da wurde beim Renovieren kein Geld investiert. Es gibt keinen Wasserkocher, kein Radio. Ein Fön ist vorhanden. In Frankreich ist billiger Baustil nicht ungewöhnlich. Die Zimmerwände sind aus Gipskartonplatten, daher sehr hellhörig. Auch die Türen fühlen sich windig an. Der Flur im Hotelgebäude ist auch nicht gerade schallisoliert, die Lichtschalter erfordern je nach Etage eine etwas längere Betätigung, um das Licht einzuschalten.
Das Essen führt nicht zu Durchfall und machte satt. Ansonsten war die Qualität der Speisen auf niedrigem Niveau, Auswahl war vorhanden, aber nicht riesig. Man fand immer was zum Essen, doch ist es keine 20 Euro wert. Die werden nämlich verlangt, wenn man aus der einen warmen Mahlzeit pro Tag zwei machen möchte. Dass Frankreich das Land der guten Küche ist, konnte bei den Angebotenen Speisen nicht festgestellt werden. Fertigprodukte aus der TK Abteilung vom Discounter erreichen mindestens das gleiche Niveau. Auch für das Restaurant gilt: es war sauber und das Personal freundlich. Gebrauchte Teller wurden schnell abgeräumt. Zur Selbstbedienung gibt es Karaffen für Leitungswasser und Wein, rot und rosé. Weißbrot, ein paar kalte Vorspeisen, darunter gemischte Salate, Fritten, Nudeln, Fleisch, Fisch, Gemüse, Nachspeisen, Eis und Käse, daraus setzte sich jeden Tag das Buffet zusammen. Abends ist es besser und reichhaltiger als mittags. Zum Frühstück gibt es Billigkonfitüre und Nutella-Ersatz. Wurst und Käse sind beim Frühstück nicht so raffiniert wie Abends. Dann gab es meistens noch Fertig-Rührei, das einmal tatsächlich ausging, weil man es nicht ausreichend disponierte. Erbärmlich, bei der mickrigen Auswahl an Speisen. Dazu gibt es Croissants, Schokocroissants, Weißbrot und Toast/Brioche. Der Kaffee aus dem Automaten ist trinkbar, es fehlt ihm aber an Koffein. Das ist wohl so bei löslichem Pulverkaffee. Der O-Saft aus der Zapfanlage ist sehr süß und hat einen künstlichen Geschmack. Wenn man ihn aber anstatt in die mickrigen Gläser in eine Karaffe füllt und sich noch eine halbe bis ganze Zitrone, die auch jeden morgen mit anderem Obst und Cerealien zur Verfügung stehen, hineinpresst, wird er trinkbar und der frische Zitronensaft überragt den Geschmack. Über ein Trinkgeld freut sich das Serviceteam und führt es der gemeinsamen Kasse zu.
Das Personal ist auf jeden Fall sehr freundlich, es ist hilfreich die Landessprache zu sprechen, denn nicht alle Angestellten sprechen verständlich Englisch oder gar Deutsch. Dafür Weltsprachen wie Arabisch. Alle Angestellten bemühten sich bei einem Problem um schnelle Abhilfe und gestanden die Fehler auch ein. Sehr löblich. Allerdings baten wir zum Beispiel mehrmals darum, dass das Toilettenpapier bei den Toiletten am Pool wieder zur Verfügung gestellt wird, ohne dass sich etwas tat. Unser Zimmer war bei der Ankunft nicht gemacht, es fehlte die Bettwäsche und es war ein Saustall. Wir bekamen für die erste Nacht ein anderes Zimmer, das uns für die eine Nacht genügte. Leider mussten wir feststellen, dass unser Comfort-Zimmer nur einmal bei der Ankunft gereinigt ist, danach müssen sich die Gäste selber drum kümmern. Auch die Handtücher werden während des gesamten Aufenthalts nicht getauscht/gewaschen. Entweder man wäscht sie selber im hoteleigenen Waschsalon, der etwas teurer ist als die Waschsalons in der Stadt, oder man tausch sie für 7 Euro pro Set aus.
Die Lage ist ein Traum. Die Anlage selbst ist super ruhig auf einer Halbinsel gelegen, die das Mittelmeer vom Hinterland abschließt, wobei das Hinterland erstmal nur aus Wasser besteht. Aus diesen Tümpeln wird Salz gewonnen, überall sieht man Flamingos. Jede nach Wetterlage fliegen ein paar Flugzeuge im Landeanflug über die Anlage, es war jeweils bei Gewitter, dann etwa zwei bis drei Maschinen. Montpellier ist ein kleiner Flughafen, zu vergleichen mit Bremen oder Dresden. Zu Fuss zum Strand sind es etwa 15 bis 20 Minuten. In der Innenstadt am Yachthafen gibt es einen großen Lidl-Markt, den man bequem mit dem Auto ansteuern kann. Montpellier ist sehenswert, Nîmes sowieso. Dann gibt es gleich in der Nachbarschaft den Ort Le Grau-du-Roi mit seinem alten Hafen und Aigues-Mortes, eine alte Festungsstadt. Arles und Avignon sind mit dem Auto auch noch bequem zu erreichen wie auch die Pont-du-Gard, ein Aquädukt, das über den Fluss Gard führt. Die Landschaft nennt sich Camargue und ist wohl weltberühmt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Von zwei Pools war nur der größere geöffnet, was sicherlich am Gästemangel Ende Mai lag. Der Pool hat eine angenehme Größe, doch sollte man sich unter dem Begriff beheizt kein warmes Wasser vorstellen. Das Wasser war kühl bis kalt, nachmittags hatte es die Sonne soweit angewärmt, dass man es im Pool aushalten konnte. Die Anzahl der Liegestühle reichte in der Vorsaison gerade so aus. Es gab auch kein Personal, dass den Pool über-/bewachte. Da musste schon jeder auf sich selber aufpassen und auf die kleinen Kinder. Die Hinweistafeln mit den Verboten am Pool sind so schlecht lesbar angebracht, dass viele Gäste keine einzige Regel kannten. Man sollte die Regeln vielleicht etwas mehr in Sichtfeld rücken. Wobei die Regeln auch einfach sind, alles ist verboten: rauchen, essen, ins Wasser springen und mit dem Ball spielen. Der Zugang zum Pool erfolgt auch über den weitest möglichen Weg, dann über ein Schleuse mit Dusche und Fußbad, die die Gäste davon abhalten soll mit Schuhen den Poolbereich zu betreten. Der Türknauf/Türöffner ist mit einer Kindersicherung versehen, die so gut sichert, dass es schon nervt. Wenn man dann noch rutschige Finger hat, weil man vielleicht gerade ein Gemisch aus Wasser und Sonnecreme an den Händen hat, wird es nahezu unmöglich den rutschigen Knauf entsprechend zu bedienen. Bravo. Für die Anzahl der zur Verfügung stehenden Sonnenschirme sind fast ausreichend Sonnenschirme vorhanden. Der Poolbereich ist sauber. Es gibt darüber hinaus Tennisplätze mit festem Untergrund, die in sehr gutem Zustand sind, ein Beachvolleyballfeld, an dem Mangels Gästen aber keiner spielte, wie auch auf dem Fußballplatz. Für die Kleinen gibt es einen Spielplatz. Es wird ein täglich wechselndes Sportprogramm angeboten, Aquagym und so'n Zeugs. Zur Abwertung führen hier die doch eher knappe Anzahl an Liegestühlen, ich möchte nicht wissen, was da in der Hauptsaison abgeht, wenn die Anlage voll belegt ist, und die nicht vorhandene Animation im sportlichen Bereich, mal abgesehen von Aquagym.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Tobias |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 13 |