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Richmod (46-50)
Verreist als Familie • Februar 2012 • 2 Wochen • Winter
Aschenputtel in Ostbayern - Ferienhaus Waidhaisl
4,4 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut
  • Zustand des Hotels
    Eher schlecht
  • Allgemeine Sauberkeit
    Eher schlecht

Die "Waidhaisl Hütt’n", ein von Privat vermietetes Ferien-Chalet (www.waidhaisl.de), ist ohne Frage sehr malerisch und urig... Noch nie ist mir eine Bewertung so schwer gefallen. Zu empfehlen? Aber für wen!? Für die einen ist es vielleicht das Paradies, für die anderen der Super-GAU. – Mit viel Liebe und nicht wenig Sachverstand und Holz wurde da ein (Männer?-)Traum gebaut: eine richtig bayrische Gaststube en miniature, komplett mit Biergarten und Grillstelle, beides natürlich im Februar tief verschneit. Und das Ganze ohne Sperrstunde! Getränke (Bier, aber auch Spirituosen) zu vernünftigen Preisen lagern zuhauf. Entsprechend großzügig dimensioniert ist die Schankstube mit zwei Tischen. Und hinterher muss keiner mehr fahren, sondern kann fast schon ins Heu kriechen, aufs Matratzenlager der gemütliche „Tenne“. Ich gebe gerne zu, dass wir da ausgezeichnet geschlafen haben, wie die Igel im Balkonkasten. Der Schnee reichte aber auch übers Dach runter, nur die Fensterchen haben noch rausgeblinzelt. Die Tage des strengen Frostes so um Fastnacht rum, auch mal minus 13 Grad, erinnern Sie sich? Geheizt wird mit Holz. Mit der echten Wamsler (so ein emailliertes Ungetüm zum Kochen, Heizen und Backen, mit der meine Oma noch gewirtschaftet hat) sind wir buchstäblich nicht warm geworden. Für die Mama heißt das: Als erste raus aus den Federn, Asche auskehren, den offenen Kamin anfeuern (mit Geduld und Scheiten, die Papa am Vorabend gespalten hat), und erst wenn sich eine bescheidene Wärme ausbreitet, holt man die Kinder zum Frühstück, die Skipullis überm Schlafanzug. Abends geht es dann umgekehrt: einheizen, bis es knackt, dann bleibt das Häuschen warm bis in die frühen Morgenstunden. Der Holzrauch imprägniert alles, natürlich auch die Kleider; Schrankraum gibt es fast nicht. Unnötig gewaschen wird keiner, das Zahnputzwasser wird angewärmt. In zehn Tagen war nur die Mama in der wirklich sehr schön gestalteten Dusche (immerhin mit kleinem Heizlüfter), aber das Boilerchen fasst grad mal eine halbe Gießkanne, das reicht bei sparsamster Benutzung ohne Haarwäsche für eine Person, dann muss erst wieder eine Viertelstunde vergehen. Lebenskünstler fahren alle zwei Tage ins Hallenbad: Am nächsten liegt Waldkirchen, schön ist das PEP in Passau, auch das Erlebnisbad in Deggendorf hat uns gefallen. Die übrigen Tage waren wir Skilaufen: Das Gebiet von Hochficht / Schwarzenberg ist sehr familienfreundlich mit günstigen und flexibel gestaffelten Preisen. Für die ganz kleinen Skikanonen empfiehlt sich auch der Geiersberg, da waren wir mal einen halben Tag zum Schlitteln. Tolle Ausflüge führen in den Nationalpark Bayrischer Wald (mit Wildgehege), nach Passau oder ins Museumsdorf. Abends wurde auf zwei Herdplatten gekocht (kein Herd, keine Mikrowelle), für den Abwasch musste das warme Wasser aus der Dusche geholt werden. Die Küche ist sehr eng, aber bitteschön, es ist eben eher ein Ausschank. Dagegen war der Gratis-Brötchenservice am frühen Morgen ein echtes Plus! Alles ein bisschen urig, eben… Objektiv muss aber Punktabzug sein für durchgeknallte Glühbirnen, gesprungene Scheiben, flexible Sauberkeits- und Sicherheitsstandards und ein allgemeines Durcheinander in allen Ecken und Schubladen, offenbar Strandgut von vorherigen Mietern – eine Spur unausgewogen (ein Dutzend Flaschenöffner, aber kein vernünftiges Sieb zum Abgießen der Nudeln). Doch wenn man z.B. eine Taschenlampe gebraucht hätte oder einen Regenschirm oder Kerzen für den Geburtstagskuchen oder eine Spargelcremesuppe aus der Tüte, dann hätte man das finden können. Allerdings sollte sich der Besitzer überlegen, ob private Fotos und Urlaub-Souvenirs an den Wänden wirklich geeignet sind, dass sich andere im Urlaub zuhause fühlen können. Zu Gucken gab es vieles, manches aber auch abzusichern; so eine rostige Säge ist doch was Tolles für einen Vierjährigen, oder? Dagegen hat es ein bisschen gefehlt an Spielzeug und Spielen für den Hüttenabend. - Klingt das alles ganz entsetzlich? So haben wir es nicht erlebt. Bei manchem Veranstalter müsste man viel Geld für den befristeten Ausstieg aus der Zivilisation bezahlen. Und der Besitzer wohnt in unmittelbare Nachbarschaft und ist sehr nett und hilfsbereit, es kann einem also nicht wirklich was passieren. Aber man versteht besser, wie die Grosseltern gelebt haben. Und kehrt ein wenig beschämt in den bequemen Alltag zurück. Mit vergesslichen Erinnerungen. Ist es nicht letztlich das, wofür man in Urlaub gefahren ist…?


Zimmer
  • Eher gut
    • Zimmergröße
      Gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Eher gut

    Service
  • Sehr gut
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Sehr gut
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Sehr gut
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Sehr gut

    Familien
    • Familienfreundlichkeit
      Eher gut

    Lage & Umgebung
  • Eher gut
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Eher schlecht

    Aktivitäten
  • Gut
    • Freizeitangebot
      Gut

    Beliebte Aktivitäten

    • Sport

    Sport
    • Entfernung zum Skilift
      Eher gut

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Eher schlecht

    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Februar 2012
    Reisegrund:Winter
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Richmod
    Alter:46-50
    Bewertungen:42