Blau Colònia Sant Jordi

Als die Zimmer noch Toilettenbürsten hatten und der Ventilator an der Decke so wackelte, dass man ihm nicht trauen konnte, hatte das Blau noch einen unverwechselbaren Charme. Wie ein Herr schon schrieb, das Fußballfeld fehlt, Wasserball morgens war so klasse und irgendwie war alles entspannter. Keiner der Gäste hatte den schlechten „Ich und meine Liege Charakter“ und falls doch, dann sorgte ein Hotelangestellter dafür, dass die Liegen nicht stundenlang mit Handtüchern und Klammern blockiert wurden. Die Qualität des Abendessens hat stark gelitten. Jedes Restaurant hatte früher die gleichen Angebote, das vermied diesen unangenehmen Durchgangsverkehr. Es ist nun leider noch lauter geworden. Keine Ruhe, nur Lärm und unangenehme Gäste am Buffet. Die Befragungen wurden von einer Dame ohne Stil durchgeführt; genau in dem Moment, als wir gegessen haben-Mund voll, bombardierte sie uns mit dem jährlichen Ankreuzzettel, der eigentlich nichts bringt. Wie kann ich bei diesem Lärm noch talentierte Musiker in die Restaurants setzen, deren Können überhaupt nicht wahrgenommen werden kann. Wie war das noch so schön, als man beim Frühstück den Kaffee von einem unfassbar lieben und herzlichen Personal serviert bekam, als man abends den Sonnenuntergang bei einem Glas Wein genießen konnte. Nun sind alle Ausgänge geöffnet und jeder hechtet mit dem Essen rein und raus. Man fühlt sich wie ein Bittsteller, wenn man nach einem Tisch am Fenster fragt. Die Zeiten sind vorbei auch hier weht nun der neue Geist, der nicht immer gut tut. Schade. Die Poolbar war abends geöffnet und man saß unter weißen Paravans, trank einen Cocktail und beobachtete das Bühnengeschehen. Das alles und noch viel mehr fehlt. Dafür zahlt man nun, wenn man Handtücher wechseln lassen muss. Schlimm…

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