Bordoy Don Antonio

Das Hotel war für unsere Bedürfnisse gut geeignet und ist uneingeschränkt für einen Bade- oder Wanderurlaub auf Mallorca bzw. in Paguera weiterzuempfehlen. In den einzelnen Bereichen gibt es minimale Verbesserungsvorschläge, wir waren dennoch zu mindestens 95% überzeugt. Alles was daher nicht negativ erwähnt wird, darf als rundum zufriedenstellend betrachtet werden. Einige besonders auffällige positive Aspekte werde ich gesondert erwähnen. Ich teile grundsätzlich auch die meisten Meinungen der anderen positiven Bewertungen.

Bei den Zimmern gibt es eigentlich wenig zu meckern. Die Einrichtung war jetzt nicht besonders modern, aber es war sauber und zweckmäßig. Das große Bad ist praktisch, nebst Dusche gibt es noch eine Wanne mit Duschwand sowie zwei Waschbecken. Im Bad hatten wir zwischendurch leider immer weider vereinzelt Ameisen, weiß der Geier wo die herkommen, aber das habe ich hier schon in einigen Bewertungen gelesen. Am Höhepunkt waren es vielleicht so 20-30 Stück. Aber damit kann man sich arrangieren, trotzdem könnte man dem hotelseitig sicher irgendwie entgegenwirken, es sah so aus als kämen die durch kleine Risse in der Zimmerdecke. Die Betten waren sehr bequem. Die Klimaanlage ließ sich gut regulieren und sie bläst nicht direkt aufs Bett, sodass man sie sogar nachts laufen lassen kann. Der Fernseher von Hisense ist ziemlich klein, wenn man hier wirklich mal bewusst was gucken möchte, sind da schon Abstriche zu machen, aber wer möchte das schon?! Bei uns lief er wenn dann nur nebenher, allerdings gab es alle relevanten deutschen Programme. Der Schrank ist ausreichend groß, die Beleuchtung angenehm und es gibt weiteren Stauraum in Nachttischen und Schreibtisch. Auch eine Minibar findet sich, welche man kostenlos mit einem hinterlegten Pfand nutzen kann. Wir haben sie einmal leer geräumt, was kein Problem war und mit selbst gekauften Getränken befüllt, sonst wirds bei HP bisschen teuer. Leider hat sie nicht mit allerletzter Konsequenz gekühlt, aber immer noch besser als Zimmertemperatur und immerhin kostenlos. Zwei große Kritikpunkte betreffen die Terrasse: Da wir parterre wohnten, kann ich zum Ausblick nicht viel sagen, zwischen der Terrasse und dem Balkon gab es eine dichte Hecke, die zwar vor fremden Blicken schützt, allerdings auch nicht viel Ausblick zulässt. Durch die Lage im Erdgeschoss mussten wir leider eine sehr unschöne Erfahrung mit dem Wassersprinkler machen, auf die man im Voraus hätte hinweisen können. Scheinbar laufen diese nachts bzw. sehr früh morgens. So wurden leider einmal komplett alle Strand- und Handtücher, einige Klamotten und auch Badekleidung wieder nass, sodass sie nicht genutzt werden konnten. Diese Sachen hingen über dem Geländer, auf der eigentlich dafür vorgesehenen Vorrichtung war leider nicht genug Platz. Der zweite Punkt betrifft die Beleuchtung, kurz nach Sonnenuntergang gehen auf der Terrasse und auch auf allen Balkonen zwei helle Fluter an. Man konnte beobachten dass viele Gäste diese mit Stühlen oder ähnlichem zugestellt hatten. Beim Schlafen stört das enorm. Die Vorhänge sperren das Licht leider nicht gänzlich aus und vor allem gibt es keine Möglichkeit sie abzuschalten, wahrscheinlich damit das Hotel bei Nacht ein einheitliches Bild abgibt. Daher ein Stern Abzug.

Alles in allem auch hier zufrieden, den Stern gibt es Abzug, weil ich mich einer ähnlichen Kritik aus einer Bewertung vor einigen Wochen anschließen muss: Warum zur Hölle muss es in einem mallorquinischen Hotel aufgetautes Sushi mit Dosenfisch geben? Warum muss es ein Überangebot von Nachtisch, Gebäck, Cremes, Patisserie geben, welches in der Vielzahl so logischerweise ebenfalls nur tiefgekühlt sein kann? Gleiches gilt für das Brot und die Brötchen, klar Spanien halt, aber warum gibt es das nur aus dem Backofen und nicht frisch vom Bäcker? Gibt es in Spanien keine richtigen Bäcker? Das wäre für ein Hotel mit dieser Klasse auf jeden Fall ein schönes Aushängeschild. Geschmeckt hat es trotzdem und immerhin besser als die kleinen steinharten Brötchen die ich aus anderen mallorquinischen Hotels kenne. Generell würde ich im Bereich Gastronomie das Abendessen und die Hauptgerichte am meisten gewichten. Und da kann man nicht meckern, das war teilweise hochklassig. Einzelne Fleischgerichte mit den dazugehörigen Soßen bekommt man so auch a la carte nicht besser und da zahlt man für ähnliche Gerichte dann gern mal 15€-20€. Kalb, Rind, Schweinefilet. Gut gegart, gute Qualität, gut abgeschmeckt. Immer ausreichend und frische Beilagen, abwechslungsreich und gut sortiert. Auch der Fisch wusste zu gefallen, die Salatbar war sehr umfangreich und ebenfalls sehr frisch. Dazu gab es immer verschiedene kleine Tapas, Aioli, Brot, Oliven etc. Beim Nachtisch wie gesagt muss man Abstriche machen, da hier einiges sicher fremdbezogen wurde. Das Obst hingegen auch überragend, große Auswahl und immer frisch und reichlich vorhanden. Gleiches gilt fürs Frühstück. Freitag bis Sonntag gab es hier Sekt. Lecker. Die Säfte schmeckten für Hotelverhältnisse ganz okay, immer etwas zu süß und künstlich. Dafür gab es verschiedene Kaffeespezialitäten an mehreren Automaten im Speisesaal (kurze Wege) sowie frischen Filterkaffee an den Tisch. Dieser schwankte leider. Er war zwar immer sehr frisch und heiß, manchmal konnte man aber Zeitung durchlesen und manchmal hat er Tote zum Leben erweckt. Das war teilweise nicht genießbar und sollte sich einpendeln. Das Livecooking in Form von Omelette und Rührei hatte ein bisschen Showcharakter. Im Endeffekt bekam man hier aber keine individuelle Zubereitung geboten sondern konnte eben lediglich dabei zugucken, wie 20 Spiegeleier und ein halbe Quadratmeter Omelette zubereitet wurde. Ich hätte es schön gefunden, wenn man hier individuelle Eierspeisen hätte zubereiten lassen können, z.B. Omeltte mit Käse, Tomaten, Oliven, Schinken, Pilzen, Paprika, vielleicht Kräutern etc. Gerade weil die das sonst an jeder gastronomischen Ecke auf Mallorca in allen Varianten als Frühstück feilgeboten wird. Satt wurde hier aber jeder, geschmeckt hat es auch, ob süß ob herzhaft, es gab sogar original Nutella und relativ hochwertige Wurst- sowie sehr abwechslungsreiche Käsevariationen.

Hier kann man wenig beanstanden. Ich nehme aber den Grund für den einen Stern Abzug mal vorweg, da auch dieser bereits in einigen anderen Bewertungen Erwähnung fand. Beim Abendessen kann man teilweise keine weiteren Getränke bestellen, nachdem die erste Bestellung aufgenommen wurde. Dann sind die KellnerInnen nur noch mit Abräumen beschäftigt. Das verstehe ich nicht, ist doch bares Geld?! Wir hätten manchmal gerne noch 1-2 Getränke gehabt, bekamen aber teilweise keine Servicekraft zu greifen. Das liegt auch daran, dass die Jungs und Mädels teilweise sehr hektisch arbeiten (müssen), um alles sauber zu halten und neu einzudecken. Das geschieht wirklich sehr fix und so findet man immer einen frisch eingedeckten Platz, egal zu welcher Zeit man kommt. Das ist eben die positive Kehrseite. Herausstellen muss man im Service die Freundlich- und Herzlichkeit. Alle Angestellten sind authentisch und zuvorkommend und vor allem sehr kinderlieb. Daher kann man über das Getränkeproblem eigentlich hinwegsehen, aber vielleicht teilt man das einfach besser auf: 6 Leute räumen ab, 2 decken ein und 2 bedienen?! Da jeder alles gemacht hat, war es teils etwas durcheinander. An der Poolbar waren ebenfalls alle Angestellten sehr freundlich, hier dauert es manchmal etwas länger, da sich zwei Angestellte zu Stoßzeiten um bis zu 20 Urlauber kümmern, aber das sei bei dem schönen Ambiente verziehen. Ebenfalls Erwähnung finden muss die herausragende Freundlichkeit und Kompetenz der Rezeptionsmitarbeiter. Aufgrund eines Einbruchdiebstahls im Mietwagen waren einige Telefonate mit der Polizei und dem Vermieter notwendig, bei der Toni und Toni (er und sie), sofern ich mich recht an die Namen erinner, eine große Hilfe waren. Ohne sie wären wir bestimmt verzweifelt. Aber nicht nur das, stets erhielt man prompte und zuverlässige Auskünfte, auch für Ausflugstipps und Fragen, zum Beispiel nach geeigneten Lokalen in Paguera zum Fußballgucken, haben wir freundliche und kompetente Informationen erhalten. Aber eigentlich waren alle Angestellten jederzeit freundlich, auch z.B. das Reinigungspersonal. Einige Abstriche musste man bei den Köchen machen, die wirkten nicht ansprechbar, grüßten nicht, wichen fragenden und hilfesuchenden Blicken eher aus. Zu einigen Gerichten hätte ich Rückfragen gehabt. Vielleicht Stress, Das schmälert aber nicht den Gesamteindruck.

Über die Lage wurde hier schon viel gesagt, google maps gibt weiterhin Aufschluss. Wir wussten ebenfalls um die "Problematik" und haben daher einen Mietwagen genommen. Dieser ist zum Erreichen des Strands tagsüber oder des Boulevards am Abend definitiv zu empfehlen. Wir hätten uns gewünscht, dass der Shuttle auch am Abend noch verkehrt, der letzte fährt um 18.30h, genau zur Zeit des Abendessens. Möchte man danach im Ort noch etwas flanieren ist man auf den Mietwagen (Parkplatzproblem), ein Taxi oder eine gute Kondition angewiesen (vor allem mit Kinderwagen!). Eine Tour um 19.30h/20.00h hin und um 22.00h/22.30 zurück wäre super und würde wohl gut angenommen. Ich denke aber, dass das Hotel kein Interesse daran hat, die Gäste nach dem Essen loszuwerden, da dann die Einnahmen der Lobbybar + Terrasse fehlen. Allerdings lud diese am Abend mangels Programm und Unterhaltung nicht gerade zum Verweilen ein, mehr dazu weiter unten. Ansonsten befindet sich in der näheren Umgebung ein echter Supermarkt (Mercadona! kein Spar), in dem man alles Notwendige und Wünschenswerte zu guten Preisen bekommt. Hier gibt es u.a. auch authentisch-mallorquinische Lebensmittel. Die 3 großen Strände von Paguere sind grundsätzlich zu Fuß erreichbar. Die Playa Palmira ist am nähsten, dahinter befindet sich die Playa Tora und am weitesten ist die Playa Romana entfernt. Auf Höhe der Playa Palmira / Playa Tora befindet sich auch das Zentrum der Ausgehmeile (Boulevard de Paguera) mit verschiedenen Lokalen, Bars und Geschäften. Tagsüber ist der 20 minütige Fußwege in der prallen Sonne hierhin wirklich nicht zu empfehlen, da sollte man wenn möglich auf das Shuttle ausweichen, abends kann das bei entsprechender Motivation und mit ausreichend Mückenschutz ein schöne Spaziergang sein um die Eindrücke im ganzen Trubel auf sich wirken zu lassen. Die zweite Streckenhälfte auf dem Rückweg ist dann aber schon recht steil und da gibt es bis auf Wohnhäuser auch nicht mehr viel zu sehen. Wer den 3 großen Strände eine kleinere, etwas ruhigere Alternative vorzieht kann in der gleichen Zeit von 20 Minuten auch zur Cala Fornells (4/5) laufen. Ein Ausflug hierhin lohnt. Wer ganz besonders wanderlustig ist läuft zusätzlich etwa 20 Minuten von hier bis zur Calo d'en Monjo, der Mönchsbucht, welche nur zu Fuß oder mit dem Boot zu erreichen ist. Diese ist nahezu einsam, wir teilten uns die westliche der beiden Bereiche mit ca. 8 anderen Urlaubern. Hier kann man ganz nett schnorcheln (viel Grünzeug, einige Fische), zum länger verweilen lädt der grobe Kies aber nicht wirklich ein. Die Bucht punktet eher im Gesamtpaket mit Flair und Atmosphäre. Wer einen Mietwagen hat sollte unbedingt nach St. Elm fahren, meiner Meinung nach der schönste Strand (5/5) in der Umgebung, zumindest von dem was wir gesehen haben. Wenn man am Ortseingang parkt und bergauf etwas in den Ort läuft gibt es linkerhand immer wieder steile, enge Treppen die einen an kleinere Strände, Buchten, Felsen führen. Hier ist das Wasser am klarsten. Man kann hier auch vom Hauptstrand durch das Wasser ohne Probleme hin schwimmen oder sogar laufen. Außerdem kann man von hier mit der Fähre günstig auf Sa Dragonera übersetzen. Auch dort kann man am Kiesstrand bedingt schnorcheln, vor allem aber wandern und den Blick auf Mallorca genießen. Weitere Strände die wir mit dem Mietwagen besucht haben: Camp de Mar: groß, familienfreundlich, touristisch, ca. 5 Minuten Fahrt (4/5) sowie Cala Falco, eine kleine schmale Bucht mit wenig Strand und vielen Touristen, ca. 15 Minuten Fahrt (3/5). Ein etwas weiterer Ausflug mit dem Mietwagen durch das Tramuntana-Gebirge führte uns durch Es Capdella, Calvia, Galilea, Puigpunyent, Valldemossa, Deia, Soller und Fornalutx ("Spaniens schönstes Dorf"). Allesamt keine Orte, die man bei der Entfertung jetzt gesehen haben MUSS. Am reizvollsten war der landschaftliche Aspekt, man fährt viele Serpentinen und hat einige schöne Ausblicke auf das Meer oder die Ortschaften in den Bergen. Abraten muss ich an der Stelle von einem Abstecher zur Cala Deia, der Weg mit dem Auto ist beschwerlich, der Parkplatz dann gebührenpflichtig und der anschließende ca. 10-minütige Fußweg fast ärgerlich. Die Bucht ist überlaufen und felsig. Es weht ein schroffer Wind und es gibt hohe Wellen. Hier sind einige Einheimische unterwegs gewesen, aber wohl alle nur zum Essen in einem der beiden Restaurants. Gebadet hat hier so gut wie niemand, was aufgrund des kritischen Einstiegs und der Wellen auch schwierig wäre.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das unterste Stockwerk im Hauptgebäude beherbergt ein Hallenbad, das Fitness- und Wellnesscenter. Davon haben wir nichts in Anspruch genommen. Entertainment gab es wohl an drei Abenden in der Woche, das haben wir aber ebenfalls nicht besucht. Die Poolanlage ist schön angelegt, auf zwei Ebenen zwischen Haupthaus und zwei von 3 Wohnhäusern. Zwischen den Pools befindet sich die gemütliche Poolbar. An jedem Pool gibt es je eine Dusche, die aber leider kaum jemand nutzt. Es gibt zwar Poolregeln, welche u.a. das Duschen vorsehen, um Umsetzung bemühtes Personal gibt es hier aber nicht. Vielleicht könnte man für den Poolbereich einen Aufseher/Lifeguard abstellen. Der Kinderpool ist relativ flach, Kinder mittleren Alters gab es so gut wie gar nicht, entweder unter 3 oder über 12, wodurch es am Pool immerhin angenehm ruhig war. Liegen inkl. Auflagen sowie Schirme sind ausreichend und zu jeder Zeit vorhanden. Dass es keine Animation gibt weiß man vorher und das empfinden die meisten als angenehm, dafür gibt es andere Hotels. Und dafür zieh ich die zwei Sterne auch nicht ab. Kritikpunkt 1: das Wasser in den Pools. Ist das Salzwasser? Wenn ja würde das den merkwürdigen Geschmack erklären, den man schon nur bei der Berührung mit den Lippen bemerkt. Finde ich unnötig, dazu kann ich ins Meer, der Geschmack ist einfach unangenehm. Kritikpunkt 2: so ein paar Gadgets für die Abendunterhaltung wären ganz nett gewesen, ein Billiardtisch, Airhockey oder so. Es gab immerhin eine Tischtennisplatte.