Boutiquehotel Gams

In Oberstdorf hat man vor einigen Jahren begonnen, den plüschig-spießigen alpenländischen Schick, wie er in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts in Gästehäusern und Pensionen üblich war, durch einen modernen Alpen-Stil zu ersetzen. Das ist lobenswert, und das Hotel Gams ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein traditionelles Haus zu einem modernen Hotel umgewandelt werden kann: schöne Holztüren und -böden, moderne Bäder, ein paar originelle regionstypische Deko-Gegenstände, ein Mix aus modernen und traditionellen Materialien. Der Service ist freundlich, die Lage in einem Wohngebiet am Rand des Stillachtals ist gut. Von einigen anderen Hotels hat man natürlich eine bessere Sicht auf die Berge oder das Tal, aber das Hotel ist immerhin so gelegen, dass man den Ortskern zu Fuß innerhalb von ca. 10 Minuten erreichen kann, zum Bahnhof sind es vielleicht 15 Minuten. Eigentlich finde ich dieses Hotel empfehlenswert, und dennoch werde ich es nicht in die Liste meiner Lieblingshotels in Oberstdorf aufnehmen. Ich bin nämlich kein guter "Einparker". Das ist vielleicht ein persönliches Problem, aber für mich ich die kleine Tiefgarage wirklich nicht gemacht. Der zweite "Haken" ist der Frühstücksraum, der zwar geschmackvoll eingerichtet, aber viel zu klein ist. Mittags und abends habe ich nichts gegen "kommunikative" Tische, und die neuen urbanen "In-Restaurants" mit den langen Tischen in Hamburg oder New York finde ich eigentlich ganz gut. Aber zum Frühstück brauche und will ich meine Ruhe - und meinen Tisch. Das ist eine persönliche Vorliebe. Wenn man morgens auch schon mit anderen am Tisch lachen kann - und will, und wenn man ein guter "Einparker" ist: Dann dieses Hotel wählen - sonst lieber nicht.

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